Fragenkatalog Abfall als Rohstoff Flashcards

1
Q

Erläutern Sie die Abfallhierarchie, die im KrWG festgelegt ist. Welche Stufen sind dem Recycling vorgelagert? Welchen
R-Strategien können welchen Hierarchiestufen zugeordnet werden?

A
  1. Vermeidung (Refuse, Rethink, Reduce)
  2. Vorbereitung zur Wiederverwendung (Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose)
  3. Recycling (Recycle, Recover)
  4. Verwertung
  5. Beseitigung
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2
Q

Nenne Sie die 5 Ziele der Circular Economy und ordnen Sie diese den jeweiligen Anwendungsfeldern zu.

A

Reduzierung des Ressourcenverbrauchs – Efficiency
Reduzierung der Emissionen – Reduction
Reduzierung des Abfallaufkommens – Recycle
Förderung erneuerbarer Energien – Recovery
Förderung langlebigerer Produkte – Design

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3
Q

Wie hat sich die Zielsetzung der Abfallwirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft verändert?

A

Ziele Abfallwirtschaft:
Gesundheit von Menschen nicht gefährden
Gewünschte Nutzung von Umweltgütern nicht einschränken

Ziele Kreislaufwirtschaft:
Schonung natürlicher Ressourcen
Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit
Rohstoffsicherung

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4
Q

Ab wann in etwa gab es in Deutschland eine geordnete Abfallwirtschaft? Welche Ziele wurden mit dieser verfolgt?

A

1972: Abfallbeseitigungsgesetz
- 1975: Abfallrahmenrichtlinie (EU)
- >Gesundheit von Menschen nicht gefährden
- >Nutzung von Umweltgütern nicht einschränken

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5
Q

Wie sah die „Abfallwirtschaft“ im Mittelalter aus? Was waren damals die maßgeblichen Probleme im Vergleich zur heutigen Situation?

A

So viel Wiederverwendung wie möglich
-Abfälle (v.a. organische) wurden einfach auf der Straße entsorgt -> Anlocken von Tieren & Ungeziefer,
Seuchenverbreitung
-Heutige Probleme: zu schnelles/großes Bevölkerungswachstum –> nicht genug Platz für Abfall

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6
Q

Erläutern Sie die 4 Prinzipien der europäischen Umweltpolitik.

A

Vorsorgeprinzip -> Vermeidung von Risiken und Verhinderung von Umweltschäden durch präventives Handeln
Verursacherprinzip -> Verantwortlichkeit, sowie Kosten zur Vermeidung, Beseitigung und zum Ausgleich von
Umweltbelastung liegen beim Verursacher
Kooperationsprinzip -> Staatliche und Gesellschaftliche Kräfte sollen bei Durchsetzung der Umweltschutz-Ziele
mitwirken, um Akzeptanz & Umsetzung des Umweltrechts zu steigern
Geimenlastprinzip -> Wenn das Verursacherprinzip nicht oder nicht vollständig durchgesetzt werden kann,
sorgt die öffentliche Hand für Ausgleich der Umweltschäden

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7
Q

Welche Anforderungen stellen die Produzenten (Hersteller) an die von ihnen in der Produktion verwendeten
Rohstoffe? Wann werden sekundäre Rohstoffe für die Produzenten (Hersteller) interessant?

A

Anforderungen: hohe Verfügbarkeit, niedriger Preis, hohe Qualität
Wann werden sekundäre Rohstoffe interessant:
o kostengünstiger als der Einsatz von Primärrohstoffen
o gleiche Qualität wie Primärrohstoffe
o Technologien müssen zur Verfügung stehen
o Aspekt der Wirtschaftlichkeit
o Gute Aufbereitbarkeit
o Vorgeschichte ersichtbar

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8
Q

Es gibt nach wie vor Hemmnisse und Vorurteile gegenüber Recyclingmaterial. Nennen Sie die drei Arten der Hemmnisse mit jeweils zwei Beispielen.

A

Ökonomisch -> Preisvolatilität, Transporte nicht rentabel, Abflüsse in den Export
Informatorisch -> Imageproblem, Unsicherheit über Mengen & Qualität, Komplexität von Produkten
Rechtlich & Institutionell -> Vollzugsdefizite, Fehlende Vorgaben/ Ziele

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9
Q

Welche technischen und wirtschaftlichen Anforderungen muss ein aus Abfall erzeugtes Produkt erfüllen, um für einen
Produzenten als Sekundärrohstoff in Frage zu kommen?

A
  • Verwendbarkeit
  • Markt und Nachfrage
  • Erfüllung aller Zweckbestimmung geltenden technischen Anforderung, Rechtsvorschriften und anwendbare
  • Normen für Erzeugnisse
  • Insgesamt keine schädliche Auswirkung auf Mensch und Umwelt
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10
Q

Welche Verknüpfung besteht zwischen Primärproduktion und Recyclingaktivitäten?

A

Primärproduktion (& Nutzung dieser) ist Voraussetzung für Recyclingaktivitäten -> ohne Primärrohstoff kein
Sekundärrohstoff
Aufbereitung, Sammlung nötig

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11
Q

Warum gibt es keine flächendeckende Verbreitung von Primärproduktionsstandorten?

A
  • Primärrohstoffe sind ortsgebunden und statisch
  • logistische Anbindung fehlt oder ist nicht rentabel
  • von Umsatz und Beschäftigte abhängig
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12
Q

Beschreibt die in den Medien viel diskutierte „Verknappung von Rohstoffen“ die rohstoffliche oder die
wirtschaftliche Situation? Begründen Sie.

A

Ausbaukosten von zentraler Bedeutung für die Erschließung von Lagerstätten ->Gewinnung wird mehr und
mehr unrentabel
-geopolitische Rohstoffverteilung (seltene Erden meist aus China)
- Schürfrechte

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13
Q

Wie kann die Verfügbarkeit von bzw. der Zugriff auf sekundäre(n) Rohstoffe(n) erhöht werden?

A
  • Erfassung & Sammlung von vor allem kurzlebiger Produkte
  • Steigerung der Akzeptanz bei Verbrauchern  Nutzerentscheidungen
  • Staatliche Förderungen (Subventionen, Gesetze, Verordnungen, Umweltstandards)
  • Verwertung von Abfällen anstatt Export ins Ausland
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14
Q

Preise für primäre Rohstoffe entstehen durch Spekulationen und Märkte. Warum sind sekundäre Rohstoffe von
diesen Spekulationen entkoppelt?

A

Produktion von Sekundärrohstoffen ist konstant und nachfrageunabhängiger, teilweise sogar staatlich reguliert

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15
Q

Welche Abfallfraktion stellt den größten Anteil am gesamten Abfallaufkommen in Deutschland dar? Welche
Abfallfraktion stellt den größten Anteil am Siedlungsabfallaufkommen in Deutschland dar?

A

In DE gesamt: Bau- & Abbruchabfälle 55%

Im Siedlungsabfall: Getrennt gesammelte Fraktionen/Hausmüll 41%

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16
Q

Welche Menge an Haushaltsabfall entsteht in Deutschland pro Einwohner in kg/E*a? Welche Abfallfraktion hat den
größten Anteil? Geben Sie jeweils die Mengenangaben in Ihrer Antwort an.

A

Gesamt: 455 kg/E*a

-Größter Anteil: Hausmüll 157 kg/E*a

17
Q

Nennen Sie die Abfallarten, die in privaten Haushaltungen anfallen.

A
Hausmüll
Sperrmüll
Biomüll
Biologisch abbaubare Abfälle (Gartenabfall)
Glas
Verpackungsabfälle, Verbunde
Papier, Pappe, Karton (PPK)
Metalle
Holz
Kunststoffe
Altkleider/Textilien
Elektroschrott
gefährlicher Abfall (z.B. Leuchtstoffröhren)
18
Q
  1. Die Gewinnung von sekundären Rohstoffen setzt die Mitwirkung der Einwohner eines Landes voraus. Welche
    politischen und gesetzlichen Maßnahmen werden getroffen, um die Mitwirkung zu erhöhen?
A
Umweltstandards, z.B. RoHS
Gesetze und Verordnungen
Informationspolitik der Abfallwirtschaft
Umwelterziehung
Hol- & Bringsysteme
Rücknahmeverpflichtungen
Pfandsysteme
Produktdesign
Rücknahmeverpflichtungen
19
Q

Welche Aspekte/Faktoren beeinflussen die existierenden Rohstoffketten? Erläutern Sie diese kurz.

A

-Rohstoffherkunft
o Lagerstätten und ihre Verfügbarkeit
o Produktionsfaktoren (Energie, Wasser, Logistik)
o Verfahrenstechnik (Aufbereitung, Veredelung)
o stoffliche Alternative
-Produzenteneinflüsse
o Rohstoffbeschaffung
o Produktionstechnik
o Produktdesign (Nachfrage)
o Produktqualität (Markt, Nutzungsart, Recyclingfähigkeit)
o Wettbewerbsdruck und Produktvielfalt
-Nutzerentscheidung
o Produktwahl (Nachfrage)
o Nutzungsverhalten (Lebensdauer)
o Entsorgungsweg (Verwertung, Beseitigung)

20
Q

Wovon hängt die Vermarktbarkeit von Produkten aus sekundären Rohstoffen ab? Setzen Sie dies in einen rechtlichen
Bezug (Kreislaufwirtschaftsgesetz).

A

Technische & wirtschaftliche Machbarkeit

& Vorhandensein von Markt & Akzeptanz des Produkts

21
Q

Welche Nutzerentscheidungen beeinflussen den Rohstoffkreislauf und den Einsatz von primären und sekundären
Rohstoffen?

A

Was kaufe ich -> Produktwahl (Nachfrage)
Wie nutze ich -> Nutzungsverhalten (Lebensdauer)
Wohin entsorge ich -> Entsorgungsweg (Verwertung/Beseitigung)

22
Q

Die Steuerung von Rohstoffketten beruht auf Regeln, die vom Markt und vom Staat festgelegt werden. Nennen Sie
Ihnen bekannte „Spielregeln“ und erläutern Sie diese.

A
Markt:
-Angebot & Nachfrage bestimmen Preise
-staatl. Regulierungen zur Qualität nur, wenn zum Schutz der Bevölkerung erforderlich (z.B. RoHS, REACH,
Hygienevorschrift)
Staat:
-Umweltstandards
-Gesetze / Verordnungen
-volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit
-Nutzerverhalten
23
Q

Was begrenzt den Aufwand, der für die „Gewinnung“ von sekundären Rohstoffen aus Abfallströmen eingesetzt wird
bzw. eingesetzt werden kann. Welche Motivation schafft der Staat?

A

Begrenzung des Aufwands durch die Wirtschaftlichkeit

-Motivation & Anreize durch Subventionen

24
Q

Welche (positive) Konsequenz kann ein positiver Marktwert von Abfällen für den Verbraucher haben?

A

Geringere Abfallgebühren

25
Q

Wie wird der sekundäre Rohstoffmarkt in Deutschland geregelt, wie in Entwicklungsländern? Erläutern Sie die
Regelungselemente am Beispiel von Kunststoffen.

A

Deutschland: Kombination aus Markt und Staat
-Kunststoffrecycling findet dann statt, wenn es sich wirtschaftlich lohnt oder wenn die Quote der
Verpackungsverordnung erfüllt werden muss

Entwicklungsländer: nur über Markt
Gebrauchtartikel aus Kunststoffen werden zum Stückpreis angekauft um sie stofflich zu recyceln

26
Q

Welche Ziele werden mit der staatlichen Lenkung von Recyclingaktivitäten verfolgt? Verdeutlichen Sie die
historische Entwicklung anhand der deutschen Gesetzgebung.

A

Abfallbeseitigungsgesetz (1972): Gefahrenabwehr, Hygienisierung
Abfallgesetz (1986): Reduzierung, Deponisierung
Kreislaufwirtschafts u. Abfallgesetz (1994): Produktverantwortung, Ressourcenschonung.

Kreislaufwirtschaftsgesetze (2012): Stärkung Kreislaufführung (Begriff „Abfall“ taucht nicht mehr auf)
->Kreislaufwirtschaftspaket (2015)
->Gefahrenabwehr (z.B. Elektroaltgeräte), Entsorgungssicherheit (Reduzierung Deponievolumen 
Kapazitätsproblem), Rohstoffversorgung, Umweltschutz - Umsetzung von Produktverantwortung

27
Q

Welche Abfälle haben die größte Bedeutung als Rohstoffquelle und warum?

A

V.a. Abfälle aus Produktion & Gewerbe -> Reinheit & große Mengen, hoher Ressourceneinsatz

28
Q

Welches sind die für das werkstoffliche Recycling interessantesten Fraktionen im Siedlungsabfall?

A

Alle getrennt gesammelten Fraktionen: PPK, Verpackungen, Glas

29
Q

Stellen Sie den Rohstoffkreislauf grafisch dar und erläutern Sie, warum es keinen/bisher kaum geschlossene
Kreisläufe gibt.

A

Verluste in der Produktion/Aufbereitung &
Nutzung
-Ausschluss von Materialien mit mangelnder
Qualität beim Recycling
-Zuführung von neuen primär Rohstoffen in der
Produktion (Qualitätserhaltung)
-Technische und wirtschaftliche Machbarkeit
nicht immer vorhanden

30
Q

Zeichnen Sie schematisch einen Rohstoffkreislauf (Rohstoffkette incl. Recycling). Erläutern Sie stichpunktartig,
welche Einflüsse auf den Kreislauf wirken und nennen Sie für jeden Einflussfaktor ein typisches Beispiel.

A
Rohstoffherkunft
o Lagerstätten und ihre Verfügbarkeit
 Produzenteneinflüsse
o Produktqualität
 Nutzerentscheidung
o Produktwahl (Nachfrage)
 Rückgewinnung
o Technologien zur Aufbereitung
31
Q

Die Eigenschaften von primären und sekundären Rohstoffen sind in einigen Fällen nicht vergleichbar. Daher werden
vom Gesetzgeber teils reine „Sekundär-Routen“ geschaffen. Welche Sekundärrohstoffe werden typischerweise in
diesen reinen Sekundärrouten eingesetzt? Nennen Sie zwei Beispiele für diese Sonderprodukte.

A

Biomassenbrennstoff
Ersatzbrennstoffe
Bsp. Mehrweg-Flaschen-System oder Papierrecycling

32
Q

Erläutern Sie, warum Recycling trotz Rohstoffwert Kosten für den Abfallerzeuger verursachen kann.

A

Verwertungsgebot aus KrWG ermöglicht eine Servicegebühr für Bsp. Ersatzbrennstoffe

33
Q

Nennen Sie die Bedingungen, unter denen ein Produzent rezyklierte Produkte einsetzt.

A

Können: finanzielle & technische Möglichkeiten  Rohstoffzugriff, wirt. Basis, Technologien
Dürfen: gesetzliche Grundlagen
Wollen: Rentabilität, Rohstoffqualität, wirt. Basis