Gesellschaft 1 Flashcards

Detailhandelskenntnisse Gesellschaft (54 cards)

1
Q

Nennen Sie die drei unerlässlichen Merkmale eines Staates und
erklären Sie diese.

A

Staatsgebiet
ein begrenztes Gebiet

Staatsvolk
die Menschen, welche auf diesem Gebiet leben

Staatsgewalt
die Ordnungsinstanz, welche auf diesem Gebiet Recht,
Sicherheit und Ordnung durchsetzt

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2
Q

Nennen Sie die drei Gewalten und erklären Sie diese.

A

Legislative
gesetzgebende Gewalt; stellt Regeln für das Zusammenleben auf; Rechtssetzung

Exekutive
ausführende Gewalt; vollstreckt die Gesetze; Rechtsanwendung

Judikative
richterliche Gewalt; ahndet Zuwiderhandlungen; Rechtssprechung

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3
Q

Machen Sie eine Tabelle mit den drei Gewalten und den
dazugehörenden Behörden auf den Ebenen Bund, Kanton,
Amt/Bezirk und Gemeinde.

A

Exekutive Gesetze erlassen
- Bund Nationalrat+Ständerat
- Kantone Kantonsrat, Landrat, Landsgemeinde
-Gemeinde Gemeindeversammlung, Einwohnerrat,
Grosser Stadtrat, Grosser Gemeinderat

Judikative Gesetze auslegen

  • Bund Bundesgericht
  • Kanton Obergericht, Kantonsgericht
  • Gemeinde Friedensrichter, Vermittler, Sühnebeamter

Exekutive Gesetze ausführen

  • Bund Bundesrat
  • Kanton Regierungsrat, Staatsrat
  • Gemeinde Gemeinderat, (kleiner) Stadtrat
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4
Q

Erklären Sie den Zweck der Gewaltenteilung.

A

Die Gewaltentrennung verteilt die Staatsgewalt auf drei vonein- ander unabhängige Institutionen, um die Ansammlung von zu
grosser Macht in einer Hand zu verhindern.

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5
Q

Nennen Sie die sogenannte „4. Gewalt“ und erklären Sie deren

wichtigste politische Funktionen.

A
Die Massenmedien (Zeitung, Zeitschriften, Radio/TV,
Newsportale) 
- Information
- Meinungsbildung
- Kontrolle/Kritik
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6
Q

Nennen Sie die beiden Grundprinzipien, nach welchen Staaten

organisiert werden und vergleichen Sie diese.

A

Zentralismus
Die Staatsgewalt wird möglichst von einer Zentrale ausgeübt,
um die Vereinheitlichung zu fördern.

Föderalismus
Die Staatsgewalt wird auf mehrere Gebiete verteilt, um auf die
jeweiligen Sitten, Gebräuche, auf Sprache und Kultur Rück- sicht zu nehmen.

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7
Q

Vergleichen Sie die drei Staatsformen „Einheitsstaat“,

„Staatenbund“ und „Bundesstaat“.

A

Einheitstaat
Zentrale Regierungsgewalt für alle Landesteile
einsprachige länder wie F, I

Staatenbund
Einzelne souveräne Staaten für lockeres bündniss
UNO NATO

Bundesstaat
Teilstaaten treten Teil der souveränität an Bund ab
CH A

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8
Q

Erklären Sie den Begriff Demokratie.

A

Demokratie ist jene Regierungsform, bei welcher das Volk der oberste Entscheidungsträger ist.

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9
Q

Nennen Sie die Merkmale einer direkten Demokratie und

nennen Sie Beispiele.

A

Das Volk wählt die Abgeordneten, d.h. die Mitglieder des Parlaments.
Dieses bereitet die Geschäfte vor.
Über Verfassung, Gesetze und Geschäfte entscheidet das Volk bei der Abstimmung.
Beispiele: Landsgemeindekantone AI und GL

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10
Q

Nennen Sie die Merkmale einer repräsentativen Demokratie und

nennen Sie zwei Beispiele.

A

Das Volk wählt die Abgeordneten, d.h. die Mitglieder des Parlaments.
Diese entscheiden allein über Verfassung, Gesetze und Geschäfte bei Abstimmungen im Parlament.
Beispiele: D, I, F

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11
Q

Nennen Sie die Merkmale einer halbdirekten Demokratie (Referendumsdemokratie) und nennen Sie ein Beispiel.

A

Das Volk wählt die Abgeordneten, d.h. die Mitglieder des Parlaments.
Dank dem zusätzlichen Initiativ- und Referendumsrecht hat das Volk auch direkte Einflussmöglichkeit auf Verfassung und Gesetzgebung.
Beispiel: Schweiz

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12
Q

Nennen und erklären Sie die politischen Rechte eines mündigen
Schweizer Staatsbürgers.

A

Stimmrecht: über eine Sachvorlage mit „Ja“ oder „Nein“ entscheiden

Aktives Wahlrecht: Man kann jemanden wählen

Passives Wahlrecht: Man kann gewählt werden

Initiativrecht
Das Recht der gesetzgebenden Gewalt einen Gesetzesentwurf vorzulegen, innerhalb von 18 Monaten
müssen 100’000 Unterschriften gesammelt werden

Referendumsrecht
Das Recht ein vom Parlament verabschiedetes Recht anzufechten. 50‘000 Bürgerinnen und Bürger müssen innerhalb von 100 Tagen das Referendumsbegehren unterschreiben.

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13
Q

Erklären Sie, was das Initiativrecht auf Bundesebene bedeutet
und wie es ausgeübt wird.

A

Die Volksinitiative ist das Recht des Volkes, in der Bundesverfas- sung neue Artikel oder deren Änderungen und Aufhebung
anzuregen.

Dies kann als formulierte Initiative (=genauer Wortlaut, über 95% der Fälle) oder als allgemeine Anregung geschehen.

Nach Veröffentlichung im Bundesblatt müssen innert 18
Monaten mindestens 100`000 Stimmberechtigte das
Begehren unterschreiben, damit die Initiative zu Stande kommt.

Bei der Abstimmung braucht es das Volks- und Ständemehr.

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14
Q

Nennen und erklären Sie die drei Verfahrensschritte, wenn eine
Volksinitiative zu Stande gekommen ist.

A
  1. Schritt
    Der Bundesrat unterbreitet dem National- und Ständerat
    Botschaft und Antrag. Er empfiehlt je nachdem:
    Zustimmung – Ablehnung ohne Alternativvorschlag - Annahme Gegenentwurf des Bundesrates
  2. Schritt
    National- und Ständerat empfehlen dem Volk je nachdem:
    Zustimmung – Ablehnung ohne Gegenvorschlag – Annahme
    Gegenentwurf des Bundesrates oder des Parlaments
  3. Schritt
    Volk und Stände (Kantone) entscheiden an der Urne.
    Bei der Abstimmung braucht es das Volks- und Ständemehr.
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15
Q

Wenn der Bundesrat und/oder das Parlament einen Gegenent- wurf zur Initiative ausgearbeitet haben, hat der Stimmzettel einen
festgelegten Grundinhalt.
Nennen Sie diesen und erklären Sie die Funktion.

A

Der Stimmzettel enthält 3 Fragen:
Annahme der Volksinitiative Ja/Nein
Annahme des Gegenvorschlags Ja/Nein
Stichfrage, ob lieber Annahme Volksinitiative oder Gegenvor- schlag, falls beide angenommen werden
Im Falle einer solchen Doppelabstimmung ist es erlaubt, mit
einem doppelten Ja abzustimmen.
Deshalb ist es erforderlich, mit der Stichfrage zu klären,
welcher der beiden Vorschläge (Volksinitiative und Gegenvor- schlag) der Vorzug zu geben ist, falls beide angenommen
werden

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16
Q

Erklären Sie, was das obligatorische Referendum auf

Bundesebene bedeutet und wie es ausgeübt wird.

A

Das Referendum ist in zwei Fällen obligatorisch:
bei Änderungen/Ergänzungen der Bundesverfassung
= obligatorisches Verfassungsreferendum
beim Beitritt zu internationalen Organisationen (z.B. EU)
= obligatorisches Staatsvertragsreferendum
Bei der Abstimmung braucht es das Volks- und Ständemehr.

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17
Q

Erklären Sie, was das fakultative Referendum auf Bundesebene

bedeutet und wie es ausgeübt wird.

A

Das Referendum kann in zwei Fällen ergriffen werden:

beim Erlass neuer Gesetze durch das Parlament
= fakultatives Gesetzesreferendum

wenn Staatsverträge rechtssetzende Auswirkungen haben
= fakultatives Staatsvertragsreferendum

Nach Veröffentlichung im Bundesblatt müssen innert 100 Tagen
mindestens 50`000 Stimmberechtigte das Begehren
unterschreiben
oder aber es müssen mindestens 8 Kantone das
Begehren unterstützen,
damit das Referendum ergriffen wird.
Bei der Abstimmung braucht es nur das Volksmehr.

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18
Q

Erklären Sie, wer den Anstoss zu einem neuen Gesetz geben

kann.

A

Interessengruppen wenden sich an Parlamentsmitglieder
(indirekter Anstoss)

mindestens 8 Kantone machen eine Standesinitiative
(indirekter Anstoss)

Bundesrat oder Bundesverwaltung
(direkter Anstoss)

Mitglieder des National- und Ständerates mittels Motion oder
Postulat
(direkter Anstoss)

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19
Q

Erklären Sie, was nach dem Anstoss zu einem neuen Gesetz in

der vorparlamentarischen Phase passiert.

A

Gesetzesentwurf
Die Bundesverwaltung und/oder eine vom Bundesrat
eingesetzte Expertengruppe arbeiten einen Gesetzesentwurf
aus.
Vernehmlassung
Der Entwurf wird zur Stellungnahme an Kantone, Verbände,
Parteien, interessierte Kreise versandt.
Botschaft des Bundesrates
Der allenfalls korrigierte Entwurf wird vom Bundesrat mit einer
Empfehlung an National- und Ständerat geschickt.

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20
Q

Erklären Sie, was beim Gesetzgebungsverfahren in der

parlamentarischen Phase passiert.

A

Vorberatung in den Kommissionen des National- und
Ständerates

Eintretensdebatte
Beide Räte entscheiden, ob auf die Vorlage eingetreten wird.
Bei abschlägigem Entscheid entweder Abbruch oder neuer
Vorschlag Bundesrat. Bei Eintreten auf die Vorlage:

Behandlung im Erst- und im Zweitrat
Die Präsidenten der Kammern legen fest, welche Kammer und
welche vorberatenden Kommission im jeweiligen Fall mit der
Beratung beginnt. Nach dem Entscheid des Erstrats erfolgt die
Behandlung im Zweitrat.

Differenzbereinigung
Die Räte bearbeiten die Vorlage, bis die Differenzen bereinigt
sind. Ist dies nach drei Verhandlungen nicht erreicht, erfolgt
eine Einigungskonferenz.

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21
Q

Erklären Sie, was beim Gesetzgebungsverfahren in der

nachparlamentarischen Phase passiert.

A

obligatorisches Referendum/Inkrafttreten
Unterliegt das Gesetz dem obligatorischen Referendum,
kommt es zwingend zu einer Abstimmung.
Stimmen Volk- und Stände zu, tritt das Gesetz in Kraft.

fakultatives Referendum/Inkrafttreten
Das neue Gesetz wird im Bundesblatt veröffentlicht. Innert
einer Frist von 100 Tagen kann nun das Referendum ergriffen
werden.

Wird das Referendum nicht ergriffen, tritt das Gesetz in Kraft.

Wird das Referendum ergriffen, kommt es darüber zur
Abstimmung. Bei Annahme durch das Volk tritt das
entsprechend abgeänderte Gesetz in Kraft.

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22
Q

Nennen Sie die 5 wichtigsten Parteien in der Schweiz.
Ordnen Sie diese dem Links-Rechts-Schema zu:
Links/Mitte-Links/Mitte/Mitte-rechts/Rechts

A

SVP
Schweizerische Volkspartei; Rechts

SP
Sozialdemokratische Partei; Links

FDP
Freisinnig-Demokratische Partei; Mitte-Rechts

CVP
Christlich-demokratische Volkspartei; Mitte -Links

GPS
Grüne Partei der Schweiz; Links

23
Q

Unterscheiden Sie die Zielsetzung von Parteien und Verbänden.

A

Parteien
In Parteien organisieren sich gleichgesinnte Personen, deren
Ziel es ist, das Gemeinwesen nach ihren politischen Vorstellungen mitzugestalten und zu diesem Zweck danach streben,
ihre Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten und als Partei
politische Ämter in Gemeinde, Kanton und Bund zu bekleiden.

Verbände
In Verbänden organisieren sich gleichgesinnte Personen, damit
sie ihre Interessen auf einem Teilgebiet (Arbeitgeber, Arbeit- nehmer, Hauseigentümer, Mieter, Autofahrer) in der Öffentlich- keit darlegen und bei politischen Entscheidungen über Geset- ze, staatliche Vorhaben, Subventionen wirksam einbringen
können.

24
Q

Erklären Sie das Majorzwahlverfahren und wie es auf Bundes- ebene angewendet wird.

A

Das Majorzwahlverfahren wird angewendet, wenn für einen Posten nur 1 Person gewählt werden kann.

Wird ein Bundesrat gewählt, gilt im ersten Wahlgang das absolute Mehr (mindestens die Hälfte der gültig
abgegebenen Stimmen der Vereinigten Bundesversammlung plus 1).

Erreicht im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten das absolute Mehr, wird so lange gewählt, bis einer der Kandidaten es erreicht.

Anmerkung:
Oft gilt, dass wenn eine zweiter Wahlgang erforderlich ist, dann das relative Mehr gilt (= der Kandidat mit den meisten Stimmen).

25
Erklären Sie das Proporzwahlverfahren und wie es auf Bundes- ebene angewendet wird. Nennen Sie die Vorteile dieses Verfahrens.
Das Proporzwahlverfahren kommt zur Anwendung, wenn die National- und Ständeräte* gewählt werden. Die Sitze werden entsprechend den bei der Wahl erzielten Parteistimmen verteilt. Hat die Partei prozentual ausreichend Stimmen erhalten, erobert sie einen oder mehrere Plätze. Die Sitze erhalten jene Kandidaten der Partei, welche am meisten Kandidatenstimmen erzielt haben. Die Vorteile sind: Auch kleine Parteien haben eine Chance auf Sitze im Parlament. Die parteipolitische Zusammensetzung im Parlament spiegelt das Wahlergebnis im Volk. *Anmerkung: Da die Kantone AR, AI, OW, NW, BS und BL nur 1 Sitz haben, werden in diesen Kantonen die Ständeräte im Majorzwahlverfahren gewählt.
26
Skizzieren Sie ein Beispiel für einen ausgefüllten Wahlzettel mit folgenden Eigenschaften: leere Liste mit vier Zeilen (für 4 zu vergebende Sitze) Sie tragen ein: Liste 1 Partei A 1.1 Kandidat Meier Alfred 1.4 Kandidat Müller Theodor Geben Sie an, wie viele Stimmen a) jeder Kandidat bekommt b) wie viele Zusatzstimmen c) wie viele Stimmen für die Partei A insgesamt
Liste1 Partei A 1. 1 Meier Alfred 1. 4 Müller Theodor __ ___________ __ ___________ a) Meier Alfred: 1 Stimme a) Müller Theodor: 1 Stimme b) 2 Zusatzstimmen für Partei A c) 2 Stimmen insgesamt für Partei A
27
Sie wollen Franz Keller maximal unterstützen. Scherrer Johann und Fehr Max sind Ihnen nicht sympathisch. Füllen Sie den Wahlzettel entsprechend aus: Liste2 Partei A 2. 1 Franz Keller 2. 2 Scherrer Johann 2. 3 Frei Theodor 2. 4 Fehr Max a) Wie heissen die Vorgänge beim Ausfüllen der Liste b) Kandidatenstimmen, Zusatzstimmen, Parteistimmen?
Liste2 Partei A 2. 1 Franz Keller 2. 2 xxxxxxxx Keller Franz 2. 3 Frei Theodor 2. 4 xxxxxxxx a) Streichen, Kumulieren (Name maximal zweimal ausfüllen) b) Keller Franz: 2 Stimmen b) Frei Theodor 1 Stimme b) 1 Zusatzstimme b) 4 Parteistimmen
28
Sie sind Anhänger der Partei B. Kandidat 1.1 der Partei A, Meier Alfred, wollen Sie jedoch auch mit 1 Stimme unterstützen. Fehr Max ist Ihnen nicht sympathisch. Füllen Sie aus: Liste2 Partei A 2. 1 Franz Keller 2. 2 Scherrer Johann 2. 3 Frei Theodor 2. 4 Fehr Max a) Wie heisst die Vorgänge beim Ausfüllen? b) Nennen Sie die Anzahl Parteistimmen.
Liste2 Partei A 2. 1 Franz Keller 2. 2 Scherrer Johann 2. 3 Frei Theodor 2. 4 xxxxxxxxx Meier Alfred a) Streichen, Panaschieren b) Partei A: 1 Stimme b) Partei B: 3 Stimmen
29
Erklären Sie die Begriffe: Absolutes Mehr Relatives Mehr Qualifiziertes Mehr
Absolutes Mehr Im Minimum die Hälfte der gültigen Stimmen plus 1 Relatives Mehr Der Kandidat mit den meisten Stimmen ist gewählt Qualifiziertes Mehr Die Zahl der Stimmen muss einen vorher festgelegten Wert über dem absoluten Mehr erreichen, z.B. 2/3 der Stimmen
30
Erklären Sie die Begriffe: Volksmehr Ständemehr Doppeltes Mehr
Volksmehr Die Mehrheit der Stimmenden Ständemehr Die Mehrheit der Stände (Kantone). d.h. mindestens 12. Ob ein Kanton zugestimmt hat, bestimmt das Volksmehr des betreffenden Kantons. Doppeltes Mehr Volks- und Ständemehr zusammen
31
Nennen Sie die Zusammensetzung von National- und Ständerat. | Erklären Sie, warum das Schweizer Parlament zwei gleichberechtigte Kammern hat.
Der Nationalrat repräsentiert die Gesamtbevölkerung der Schweiz. Er hat 200 Sitze. Ein bevölkerungsreicher „grosser“ Kanton hat mehr Sitze als ein Kanton mit weniger Bevölkerung. Der Ständerat repräsentiert die Kantone (Stände). Er hat 46 Sitze. Die Vollkantone haben 2 Sitze, die Halbkantone BL, BS, OW, NW, AI, AR haben je 1 Sitz. Der Nationalrat orientiert sich am demokratischen Prinzip, nach dem alle Stimmberechtigten dasselbe Gewicht haben. Der Ständerat hingegen orientiert sich am föderalistischen Prinzip, das kleine und grosse Kantone auf eine gleichberechtigte Ebene stellt.
32
Erklären Sie, wann man von der Vereinigten | Bundesversammlung spricht und welche Aufgaben sie hat.
Wenn National- und Ständerat Aufgaben in einer gemeinsamen Sitzung erledigen müssen, spricht man von der Vereinigten Bundesversammlung. Aufgaben: Wahlen Bundesrat, Bundesgericht, Bundespräsident Begnadigungen Erlass/Teilerlass von Strafen, welche das Bundesgericht ausgesprochen hat Zuständigkeitskonflikte Kommt es zwischen Legislative, Exekutive, Judikative zu Zuständigkeitskonflikten, liegt die endgültige Entscheidung bei der Vereinigten Bundesversammlung
33
Nennen Sie die aktuellen Bundesräte.
Alain Berset, SP Simonetta Sommaruga, SP Ignazio Cassis, FDP Karin Keller-Sutter, FDP Ueli Maurer, SVP Guy Parmelin, SVP Viola Amherd, CVP
34
Erklären Sie das Departemental- und das Kollegialprinzip. | Erklären Sie den Sinn des Kollegialprinzips.
Die einzelnen Bundesräte stehen jeweils einem ihnen zuteilten Departement vor. Sie führen die Beschlüsse des Bundesratskollegiums aus. Das Kollegialprinzip hat Vorrang: D.h. die Departementsvor- steher haben sich an die Beschlüsse des Kollegiums zu halten. Alle Mitglieder des Bundesrates einschliesslich des jeweiligen Bundespräsidenten haben gleiches Stimmrecht. Gegen aussen haben sie die gemeinsamen Beschlüsse zu vertreten, auch wenn sie selber anderer Meinung waren und sind. Damit wird erreicht, dass der Bundesrat bei seinen Beschlüssen weniger dem Druck der eigenen Partei, der Medien und anderen Interessengruppen ausgesetzt ist.
35
Erklären Sie den Begriff „Zauberformel“ und deren Sinn.
Grundidee der Zauberformel ist es, dass die grössten vier Partei- en der Schweiz entsprechend ihren grossen Wähleranteilen in die Regierung d.h. den Bundesrat eingebunden sein sollen. Damit gibt es im Parlament keine grosse sogenannte „Oppositionspartei“, welche nicht an der Regierung beteiligt ist (=Konkordanzdemokratie). Damit wird eine hohe politische Stabilität erreicht. Gegenwärtig ist die Verteilung wie folgt: FDP 2; CVP 1; SP 2; SVP 2
36
Erklären Sie den Unterschied zwischen einer Konkordanz- und | einer Konkurrenzdemokratie.
Konkordanzdemokratie Die grossen, im Parlament vertretenen Parteien (Legislative) sind entsprechend ihrer Anzahl Sitze auch in der Regierung (Exekutive) vertreten. Damit gibt es keine grossen Oppositionsparteien; alle sind in die Regierungsgeschäfte miteinbezogen, was eine entsprechende Kompromissbereitschaft erfordert und oft einen langwierigen Entscheidungsprozess nötigmacht. Konkurrenzdemokratie Im Gegensatz zur Konkordanzdemokratie existieren Regierungspartei und Opposition. Die Regierungspartei bildet grund- sätzlich die Regierung (Minister). Hat sie nicht die absolute Mehrheit, bildet sie die Regierung zusammen mit einem Koalitionspartner d.h mit einer kleinere Partei, mit der zusammen sie die absolute Mehrheit im Parlament erreicht.
37
Nennen Sie die sieben Departemente der Bundesverwaltung | und deren Aufgaben.
EDA Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten Staatsverträge, Entwicklungshilfe, europäische Integration EDI Eidg. Departement des Innern Soziale Sicherheit, Gesundheit, Bildung, Kultur, Gleichstellung EJPD Eidg. Justiz- und Polizeidepartement Polizei, Justiz, Migration, Asyl VBS Eidg. D. f. Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport Landesverteidigung, Militär, Friedensförderung, Sport EFD Eidg. Finandepartement Zoll, Steuern, Finanzen, Bau, Logistik UVEK Eidg. D. f. Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation Energie, Verkehr, Umweltschutz, Service Public WBF Eidg. D. für Wirtschaft, Bildung und Forschung Landwirtschaft, Preisüberwachung, Bildungsbereich
38
Erklären Sie die Merkmale einer Diktatur und nennen Sie drei | Formen.
Merkmale Eine einzelne oder eine kleine Gruppe von Personen übt ohne demokratische Legitimation (freie Wahlen ohne Manipulation) die Macht aus. Es besteht keine Gewaltenteilung Die Grundrechte auf freie Meinungsäusserung und Versammlungsfreiheit sind eingeschränkt. Unterdrückung mit Hilfe von Militär, Polizei, Verwaltung Parteidiktatur Es ist nur eine Partei zugelassen. Deren Vertreter sind gleichzeitig die Machthaber. Theokratie An die Stelle einer Einheitspartei tritt eine religiöse Gruppe. Militärdiktatur Ein militärischer Führer oder eine Gruppe übt die Macht aus.
39
Erklären Sie den Begriff Monarchie.
Die Legitimation der Alleinherrschaft eines Monarchen/einer Monarchin beruht auf dem „Gottesgnadentum“ (ein von Gott verliehenes Recht) und wird meist auf Lebenszeit ausgeübt. Es existiert keine Gewaltenteilung. In der Erbmonarchie wird der Thron – in erster Priorität meist an den ältesten männlichen Nachkommen – vererbt. In der Wahl- monarchie wählt das Volk aus einem kleinen, privilegierten Kreis von Familien, Personen den Nachfolger. Im Laufe der geschichtlichen und wirtschaftlichen Entwicklung sind Formen der Monarchie entstanden, welche die Alleinherr- schaft des Monarchen/der Monarchin mehr oder weniger ein- schränken.
40
Nennen Sie drei Formen der Monarchie und erklären Sie die | wesentlichen Merkmale.
absolute Monarchie Der Monarch ist uneingeschränkte oberste Instanz aller drei Gewalten und in seinem Tun nur Gott gegenüber verantwortlich; er kann von keiner menschlichen Instanz zur Rechen- schaft gezogen werden. konstitutionelle Monarchie Es existiert eine in der Verfassung festgelegte Gewaltenteilung zwischen dem Monarchen, der Regierung und dem Parlament, welche die Macht des Monarchen mehr oder weniger ein- schränkt. parlamentarische Monarchie Der Monarch übt keine Macht mehr aus; seine Funktion ist nur noch repräsentativ. Verwurzelt in der Tradition kann er unter Umständen eine sehr integrative Funktion in einem Land haben.
41
Was wurde nach den Napoleonischen Kriegen von den Siegermächten 1815 bezüglich der Schweiz festgelegt? Wie muss sich die Schweiz verhalten?
Der „Wiener Kongress“ legte fest, dass die Schweiz immerwäh- rend den Status bewaffneter Neutralität hat. Dementsprechend darf sie in einem bewaffneten Konflikt für keine der beteiligten Staaten Partei ergreifen.
42
Welche Vorteile bringt und brachte die Neutralität der Schweiz?
von keinem Krieg direkt betroffen dementsprechende wirtschaftliche Vorteile Sitz vieler internationaler Organisationen grosses Ansehen wegen der Vermittlerdienste
43
Wer kann Mitglied im Europarat werden und wie viele Mitglieder sind es gegenwärtig?
Jeder europäische Staat kann Mitglied im Europarat werden. | Gegenwärtig sind es 47 Mitglieder.
44
Wie viele Staaten mit insgesamt wie vielen Einwohnern sind | Mitglieder der EU?
Die EU umfasst 28 Mitgliedstaaten mit 500 Millionen Einwohnern.
45
Welche wirtschaftliche Bedeutung hat die EU in der Weltwirt- schaft?
Die EU hat das grösste Bruttoinlandprodukt der Welt. Der Euro ist nebst dem amerikanischen Dollar die wichtigste Weltwährung. Sie ist die Gemeinschaftswährung von 16 Staaten, von denen 13 in der EU sind.
46
Nennen Sie die vier Grundfreiheiten des EU-Binnenmarktes.
freier Personenverkehr freier Warenverkehr freier Dienstleistungsverkehr freier Kapitalverkehr
47
Wie ist das Verhältnis der Schweiz zur EU geregelt? Zu welchen Bereichen erhalten sie Regelungen?
Da die Schweiz nicht Mitglied ist, ist das Verhältnis durch bilaterale Verträge geregelt. Sie enthalten Sonderregelungen zu den vier Grundfreiheiten: Bilaterale I Personenfreizügigkeit, Luftverkehr, Landverkehr, Landwirtschaft, technische Handelshemmnisse, öffentliches Beschaffungswesen, Forschung Bilaterale II Zinsbesteuerung, Beitritt zum Schengener Abkommen (Wegfall Personenkontrollen am Zoll, Asyl), Mithilfe bei Aufklärung Betrugsfälle, Zollsenkungen für Schweizerische landwirtschaftliche Produkte, Förderung der Mobilität im Bildungswesen ab Sekundarstufe I durch Angleichungen, Angleichung der Messverfahren bei statistischen Erhebungen
48
Nennen Sie die wichtigsten Organe der EU.
Europäischer Rat Ministerrat Europäische Kommission Europäisches Parlament
49
Nennen Sie die Ziele der UNO (Vereinte Nationen).
gemeinsame Lösung internationaler Probleme im wirtschaftlichen und humanitären Bereich Förderung der internationalen Zusammenarbeit zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit und zur Wahrung der Menschenrechte
50
Nennen Sie die Grundbedingungen für die Aufnahme eines | Staates in die UNO.
Verpflichtung zur Annahme der UNO-Charta und deren Einhaltung Verpflichtung zur Anerkennung der Beschlüsse des Sicherheitsrates Aufnahme durch 2/3-Mehrheit der UNO-Generalversammlung
51
Nennen Sie die Massnahmemöglichkeiten der UNO, um ihre politischen Ziele durchzusetzen.
Resolution: = verbindlicher Beschluss, bei Nichteinhaltung Aussetzung oder Annullierung der Mitgliedschaft Entsendung der UNO-Friedenstruppen Sanktionen: Handelsembargo Waffenembargo Eingreifen von Militär der Mitgliedstaaten auf Bitte der UNO
52
Nennen Sie die Organe der UNO.
Sicherheitsrat beschliessendes Organ der UNO Generalversammlung jeder Mitgliedsstaat 1 Stimme gibt Empfehlungen an den Sicherheitsrat ab wählt den Generalsekretär wählt die 10 nichtständigen Mitglieder des Sicherheitsrates Internationaler Gerichtshof Gerichtsbarkeit der UNO Generalsekretär oberster Repräsentant der UNO Wirtschafts- und Sozialrat
53
Nennen Sie die Zusammensetzung des UNO-Sicherheitsrates | und erklären Sie, wie Beschlüsse gefällt werden.
Der Sicherheitsrat hat 5 ständige Mitglieder (USA, Russland,China, Frankreich, Grossbritannien) und 10 nichtständige. Sie werden jeweils für 1 Jahr gewählt (5 Asien und Afrika, 2 Latein- amerika, 2 Westeuropa, 1 Osteuropa). Einem Beschluss müssen mindestens 9 Mitglieder zustimmen. Jedoch hat jedes der 5 ständigen Mitglieder das Vetorecht.
54
Nennen Sie vier wichtige NGOs (Nichtregierungsorganisationen) und deren Tätigkeitsbereich.
``` Amnesty International (AI) Schutz der Menschenrechte, Gefangenenhilfe ``` Médecins sans Frontières medizinische Hilfe in Kriegs- und Krisengebieten Greenpeace Bewusstmachung von Umweltproblemen und Engagement für deren Lösung World Wildlife Fund (WWF) Weltweites Engagement gegen Umweltzerstörung, gegen schädliches Konsumverhalten, für nachhaltige Ressourcen- nutzung, Erhaltung der Artenvielfalt