Grundlagen CRM Flashcards
(31 cards)
Aspekte in aktuellen CRM-Konzeptionen
- Beziehungsorienteierte Konstrukte
- Ziele wie Erhöhung Kundenzufriedenheit, Kundenbindung, Kundenwert usw
- Kunden- bzw beziehungsorientiertes Wissensmanagement
- für systematische Sammlung des Kundenwissens
- benötigt für Kundenindividuelle Ansprache
- Beziehungsorientierte Instrumente
- Kundenkarten, Kundenclubs, …
- Beziehungsorientierte Managementansätze
- Interessenmanagement, Reklamationsmanagement, Kundenrückgewinnungsmanagement
- IT-Lösungen (CRM-Technologie)
- für Realisierung dieser Ziele, Instrumente und Ansätze
Definition CRM und zwei zentrale Gestaltungsbereiche des CRM
- CRM umfasst den Aufbau und die Festigung langfristig profitabler Kundenbeziehungen durch abgestimmte und kundenindividuelle Marketing-, Sales- und Servicekonzepte mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien
- Gestaltungsbereiche:
- stellt eine kundenorientierte Unternehmensstrategie dar
- für eine erfolgreiche Umsetzung eines Ausrichtung der Geschäftsprozesse auf den Kunden notwendig
- Integrierte Informationssysteme
- durch die Zusammenführung von kundenbezogenen Informationen und die Synchronisation der Interaktionskanäle sind eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Kunden und damit auch eine abgestimmte Kundenansprache möglich
- stellt eine kundenorientierte Unternehmensstrategie dar
Abgrenzung CRM zu Beziehungsmanagement
- BM beinhaltet die aktive und systematische Analyse, Selektion, Planung, Gestaltung und Kontrolle von Geschäftsbeziehungen im Sinne eines ganzheitlichen Konzeptes von Zielen, Leitbildern, Einzelaktivitäten und Systemen
- umfasst horizontale (z. B. Vertriebs- und Einkaufskooperationen), vertikale (z. B. Beziehungen zu Lieferanten), laterale (z. B. Beziehungen zu staatlichen Stellen) und unternehmensinterne Beziehungen (z. B. zum Personal)
Abgrenzung CRM zu Beziehungsmarketing
- umfasst sämtliche Maßnahmen der Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle, die der Initiierung, Stabilisierung, Intensivierung und Wiederaufnahme von Geschäftsbeziehungen zu den Anspruchsgruppen – insbesondere zu den Kunden – des Unternehmens mit dem Ziel des gegenseitigen Nutzens dienen
- Teilbereich des Beziehungsmanagements
- Kundenseite und Beziehungen zu vorgelagerten Marktteilnehmern wie Lieferanten betrachtet
- beinhaltet die Gestaltung und Steuerung von langfristigen Kundenbeziehungen
- löste die Vorstellung eines konventionellen Transaktionsmarketings ab
Abgrenzung CRM zu Kundenbindungsmanagement
- entwickelt aus Beziehungsmarketing
- beschränkt sich auf die Gestaltung und Initiierung der Beziehungen zu den (potenziellen) Kunden.
- Teilmenge des Beziehungsmarketing
- Kundenbindungsmanagement ist ein Teilgebiet des Kundenbeziehungsmanagements
- beinhaltet „die systematische Analyse, Planung, Durchführung sowie die Kontrolle sämtlicher auf den aktuellen Kundenstamm gerichteten Maßnahmen mit dem Ziel, dass diese Kunden auch in Zukunft die Geschäftsbeziehungen aufrechterhalten oder intensiver pflegen.“
- Im Mittelpunkt der Betrachtungen dieses Konzeptes stehen somit bereits vorhandene Kundenbeziehungen
- Gewinnung von Neukunden und die Rückgewinnung von abgewanderten Kunden nicht einbezogen
Ziele CRM
- Verbesserte Neukundengewinnung durch Realisierung von Wettbewerbsvorteilen –> Absatzsteigerung –> Gewinnsteigerung
- Erhöhung der Kundenbindung –> Mehrkäufe, Cross-Buying, Weiterempfehlung, Verringerte Preissensibilität –> Absatzsteigerung –> Gewinnsteigerung
- Kostensenkungseffekte –> Gewinnsteigerung
Vorteile CRM
- Jeder zufriedene Kunde bringt (empfiehlt) drei weitere Kunden
- Negativerlebnisse unzufriedener Kunden werden zehn weiteren potenziellen Kunden weitererzählt
- Die Wiederkaufrate steigt, je zufriedener und vertrauter Kunden mit ihrem Lieferanten sind
- Stammkunden zeigen eine geringere Preisempfindlichkeit
- Zufriedene Stammkunden suchen kaum nach alternativen Lieferanten und sind widerstandsfähig gegenüber Wettbewerbsangeboten.
Wirkungskette des CRM
- Die Wirkungen des CRM manifestieren sich meist erst mittel- oder langfristig nach dem Durchlaufen mehrerer Phasen
- Phase 1: Konzeption einer Kundenbeziehungsstrategie
- Phase 2: Kundenorientierte Reorganisation
- Phase 3: Veränderung der Kundeneinstellung und des Kundenverhaltens
- Phase 4: Ökonomischer Erfolg
Unterscheidung CRM
- Kollaboratives CRM
- intensiver und individueller Kundendialog
- Operatives CRM
- kundenorientierte Ausrichtung der Prozesse im Unternehmen für gezieltes kunden(gruppen)orientiertes Handeln
- Analytisches CRM
- Erkennung der Kundenanforderungen und des Kundenwertes für das Unternehmen in möglichst homogenen Kunden-/Zielgruppensegmenten auf der Basis einer softwaregestützten Kundendatenbank
Definition Data Warehouse
Zusammenführung unternehmensweiter kundenbezogener Informationen
Definition Data-Mining
Identifikation von Kundensegmenten und kundenspezifischen Bedürfnissen
Definition Marketing-Automation
Aufgabe ist Unterstützung und Steuerung der kundenbezogenen Geschäftsprozesse im Marketing
Vorteile im Aufbau von Customer Interaction Centern
- Integration aller Kommunikationskanäle
- Interaktion mit dem Kunden
- unbedingt: Vernetzung mit analytischem und operativem CRM
Unterscheidung Kundenbeziehungen von Einzeltransaktionen
- mehrmalige, nicht zufällige Interaktionen darstellen,
- mehrere Ebenen umfassen (z. B. emotionale und sachliche Ebenen),
- über den Zeitverlauf oft zu spezifischen Investitionen führen,
- im Zeitablauf Vertrauen entstehen,
- durch eine bestimmte Beziehungsintensität und -qualität geprägt sind, die auch grundsätzlich die Bindung zwischen den Partnern bestimmt,
- eine zeitliche Struktur aufweisen, d. h. typische Phasen durchlaufen.
Kundenbeziehungszyklus
- Kundenakquisition
1 Anbahnungsphase
2 Sozialisationsphase - Kundenbindung
3 Wachstumsphase
4 Reifephase - Kundenrückgewinnung
5 Gefährdungsphase
6 Auflösungsphase
7 Abstinenzphase
Anbahnungsphase
- Kundenbezogene Merkmale
- Ziele des Kunden: Information/Problemlösung
- Psychologische Merkmale: Interesse, Aufmerksamkeit, Qualitätsimage
- Verhalten des Kunden: Informationssuche, Erstkauf
- Ökonomische Merkmale: Kosten
- Unternehmensbezogene Merkmale
- Oberziele: Kundengewinnnung
- Aufgaben: Information, Überzeugung, Stimulierung
- Zielgruppe: potenzielle Kunden
- Kundenbearbeitung: Markt
- Berücksichtigung des Wettbewerbs: stark
Sozialisationsphase
- Kundenbezogene Merkmale
- Ziele des Kunden: Nutzung/Eingewöhnung, Abbau kogn. Dissonanzen
- Psychologische Merkmale: Qualitätsmerkale
- Verhalten des Kunden: Beurteilung Wiederkauf
- Ökonomische Merkmale: Kosten, erste Gewinne
- Unternehmensbezogene Merkmale
- Oberziele: Kundeneingewöhnung
- Aufgaben: Information, Informationsgenerierung
- Zielgruppe: Neukunden
- Kundenbearbeitung: Einzelkunde
- Berücksichtigung des Wettbewerbs: eher schwach
Wachstumsphase
- Kundenbezogene Merkmale
- Ziele des Kunden: All-in-One-Problemlösungen
- Psychologische Merkmale: Zufriedenheit
- Verhalten des Kunden: Wiederkauf, Cross Buying
- Ökonomische Merkmale: steigende Gewinne
- Unternehmensbezogene Merkmale
- Oberziele: Kundenbindung
- Aufgaben: Cross Selling, Individualisierung
- Zielgruppe: Stammkunden
- Kundenbearbeitung: Kundengruppe
- Berücksichtigung des Wettbewerbs: schwach
Reifephase
- Kundenbezogene Merkmale
- Ziele des Kunden: Nutzung/Bequemlichkeit
- Psychologische Merkmale: Zufriedenheit
- Verhalten des Kunden: Wiederkauf, Mund-zu-Mund-Komm.
- Ökonomische Merkmale: Gewinne auf hohem Niveau
- Unternehmensbezogene Merkmale
- Oberziele: Kundenbindung
- Aufgaben: Wechselbarrieren, Standardisierung
- Zielgruppe: Stammkunden
- Kundenbearbeitung: Kundengruppe
- Berücksichtigung des Wettbewerbs: schwach
Gefährdungsphase
- Kundenbezogene Merkmale
- Ziele des Kunden: Variety Seeking, bessere Problemlösungen
- Psychologische Merkmale: Unzufriedenheit
- Verhalten des Kunden: Beurteilung, Alternativsuche
- Ökonomische Merkmale: abnehmende Gewinne
- Unternehmensbezogene Merkmale
- Oberziele: (psychologische) Kundenrückgewinnung
- Aufgaben: Fehlerverbesserung
- Zielgruppe: Gefährdungskunden
- Kundenbearbeitung: Einzelkunde
- Berücksichtigung des Wettbewerbs: wieder stärker
Auflösungsphase
- Kundenbezogene Merkmale
- Ziele des Kunden: bessere Problemlösungen
- Psychologische Merkmale: “Lösung”/Indifferenz
- Verhalten des Kunden: Erstkauf bei anderem Anbieter
- Ökonomische Merkmale: Kosten
- Unternehmensbezogene Merkmale
- Oberziele: faktische Kundenrückgewinnung
- Aufgaben: Stimulierung, ÜBerzeugung
- Zielgruppe: Gefährdungskunden
- Kundenbearbeitung: Einzelkunde
- Berücksichtigung des Wettbewerbs: stark
Abstinenzphase
- Kundenbezogene Merkmale
- Ziele des Kunden: vgl. Sozialisation, Wachstum, Reife
- Psychologische Merkmale: vgl. Sozialisation, Wachstum, Reife
- Verhalten des Kunden: Wiederkauf bei anderem Anbieter
- Ökonomische Merkmale: evtl. Kosten
- Unternehmensbezogene Merkmale
- Oberziele: faktische Kundenrückgewinnung
- Aufgaben: Stimulierung, ÜBerzeugung
- Zielgruppe: abgewanderte Kunden
- Kundenbearbeitung: Einzelkunde/Markt
- Berücksichtigung des Wettbewerbs: stark
Indikatoren für die Stärke der Kundenbeziehung
Psychologische Indikatoren
- wahrgenommene Leistungsqualität und ahrgenommener Wert
- Beziehungsqualität: Vertrauen und Vertrautheit
- Kundenzufriedenheit
- Commitment
Verhaltensbezogene Indikatoren
- Kaufverhalten: Kundenbindung durch Gebundenheit und Verbundenheit
- Komm.verhalten: Mund-zu-Mund-Komm.
- Integrationsverhalten
- Informationsverhalten
Ökonomische Indikatoren
- Kundendeckungsbeitrag
- Customer Lifetime Value
- Umsatz, Absatz
- Marktanteil
- Share of Wallet
Möglichkeiten der Kundenklassifizierung bzw. -qualifizierung
- ABC-Analysen nach Umsatz und/oder Deckungsbeiträgen
- persönliche Einschätzungen
- Kundenbefragungen
- Kundenportfolios
- Scoring-Modelle
- Expertenbefragungen
- Kundendeckungsbeitragsrechnung
- Recency Frequency Monetary Ratio (RFMR)
- Szenariotechnik