Gyn, Hypertonien Flashcards

1
Q

Welche Erkrankungen werden subsummiert unter der Bezeichnung “schwangerschaftsabhängige Hypertonien”?

A

Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie (SIH), Präeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom

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Q

Wie ist die SIH definiert?

A

=Erstmalig nach der 20. SSW diagnostizierte Hypertonie ohne Proteinurie. Mild: ≥140/90 mmHg oder schwer: ≥160/110 mmHg.

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3
Q

Wie hoch ist das Präeklampsie-Risiko bei SIH?

A

25%

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4
Q

Was ist eine Präeklampsie (Gestose)? Welche Formen werden unterschieden?

A

=SIH mit Proteinurie von >300mg/24h Sammelurin o. Albumin-Krea-Quotient >30mg/mmol im Spontanurin.

  • Early-Onset-Präeklampsie: vor 34. SSW
  • Late-Onset-Präeklampsie: nach 34. SSW (prognostisch besser bzgl. Morbidität/Mortalitätsrisiko von Frau+Kind)
  • Mild: ≥140/90mmHg und Proteinurie>300mg/24h bzw. Albumin-Krea-Quotient im Spontanurin >30mg/mmol
  • Schwer: min. 1 der folgenden Dinge:
  • RR ≥160/110mmHg
  • Proteinurie ≥5g/24h
  • Nierenfunktionsstörungen: Oligurie von max. 400ml/24h, Krea >1,
  • Leberfunktionsstörungen: hohe Transaminasen, persistenter Oberbauchschmerz
  • Resp. Störungen: Lungenödem
  • Neurolog. Störungen: Kopfschmerz, Sehstörungen, Übelkeit durch Hirndruck
  • Blutbildauffälligkeiten: Thrombos <100.000/μL, Hämolysezeichen
  • intrauterine Wachstumsretardierung
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5
Q

Was ist eine Eklampsie?
Diagnostik?
Therapie?

A

Eine Notfall-Komplikation der Präeklampsie!
Prodromi sind Kopfschmerz, Übelkeit/Erbrechen, Hyperreflexie. Eklamptischer Anfall=generalisierte tonisch-klonische Krampfanfälle à 1 min,
T: …die mit Diazepam durchbrochen werden!
Können selten auch auftreten ohne Hypertonie v.a. bei Proteinurie mit massiven Ödemen!
“Eklampsieprophylaxe” ab Auftreten von Prodromi: RR-Stabilisierung mit MgSO4 (RR-senkend+prophylaktisch; wichtigstes Medikament!!) und Antihypertensiva (a-Methyldopa; Metoprolol)
D: Reflexhammer–>Hyperreflexie, RR > 180 (muss aber nicht hyperton sein)

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6
Q

Wie unterscheidet man grob Hypertonien gynäkologisch (gröbste Einteilung)?

A

In SS-abhängige und SS-unabhängige Hypertonien.

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7
Q

Welche SS-unabhängigen Hypertonien gibt es?

A

SS-unabhängige chronische Hypertonie: schon vor SS oder neu aufgetreten/gemessen vor 20. SSW, Pfropfgestose: SS-unabhängige Hypertonie mit nach 20.SSW aufgetretener Proteinurie (also Gestose/Präeklampsie die sich vorbestellendem Bluthochdruck aufpfropft)

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8
Q

Kurzdefinition von Präeklampsie?

A

SIH + Proteinurie

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9
Q

Für welche Trias steht “HELLP”-Syndrom?

A

H: Haemolysis (Hb↓, Haptoglobin↓, LDH ↑, Harnsäure↑, ind. Bilirubin↑)
EL: elevated liver enzymes (>2-3faches der Norm)
LP: low platelets (<100.000/μL)

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10
Q

Welche Ursache haben hypertensive Schwangerschaftserkrankungen?

A

Eine gestörte Plazentation–>Minderperfusion der Spiralarterien–>Plazenta-Gewebsischämie. Einzig kausale Therapie: SS-Beendigung.
Störungen sind vielfältig:
-Immunolog. Plazentaabstoßung durch maternale natural killer cells, wenn Plazenta als “50%iges Allotransplantat”, genauer: der Trophoblast zu wenig HLA-G und HLA-E aufweist
-Wachstumsfaktor-Imbalance: Antiangiogenetische Faktoren überwiegen Angiogenetischen (PLGF, VEGF)
-Entwicklungsstörung: Spiralarterien wachsen nicht bis ins Myometrium–>sie bleiben kleinkalibrig

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11
Q

Welche hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen können auch ohne Hypertonie auftreten?

A

v.a. Eklampsie und HELLP-Syndrom

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12
Q

Was wird bei gyn. Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien geleistet um hypertensive Schwangerschaftserkrankungen rechtzeitig zu diagnostizieren?

A
  • RR-Messungen
  • Gewichtskontrollen (Bilanzierung der Urinausscheidung)
  • Spontanurin-Untersuchung (Proteinurie)
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13
Q

Wie ist die Inzidenz für hypertensive Erkrankungen in der SS?

A

6-8% der Schwangeren erkranken,
Präeklampsie: 2% + 10% maternale Todesfälle + bis 10% gehen mit Komplikation einer Eklampsie einher
Eklampsie: 0,1% der SSen

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14
Q

Risikofaktoren für eine Präeklampsie?

A

Autoimmunerkrankungen (SLE, APL-Syndrom), Hypertonie, Diabetes, Adipositas, gen. Disposition, Alter>40, Niereninsuffizienzen, afroamerikanische Ethnie, Hypertonien während vorausgegangenen SSen oder: Erstgebärend, Mehrlingsschwangerschaft, Uni/bilaterales Notching beim Dopplern der A. uterina > 24. SSW, Z.n. IVF/Eizellspende, fetale Chromosomenabberationen (Trisomien, Hydrops fetalis, Blasenmole)

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15
Q

Klinik der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen?

A

Zeichen von ENDORGANSCHÄDEN:

  • art. Hypertonie
  • ZNS: Übelkeit/Erbrechen bei Hirnödem, Kopfschmerz, Schlaganfall, Krampfanfall
  • Augen: Gesichtsfeldausfälle, Flimmern, Cotton-Wool-Herde (Retinale Blutungen)
  • Nieren: Oligurie, periphere Ödeme
  • Leber: persistenter re. OB-Schmerz
  • Lunge: feuchtes Rasseln, Atemnot, Retrosternalschmerz,
  • Plazenta: Oligohydramnion, Wachstumsretardierung/ intrauteriner Fruchttod/ Frühgeburt, Abruptio placentae
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16
Q

Einzige kausale Therapie von schwangerschaftsinduzierten Hypertonien ist SS-Beendigung. Wann? Unter welcher Indikation?

A
  • Wenn Mutter normoton eingestellbar war: natürlichen Geburtszeitpunkt abwarten! Vaginale Geburt möglich, wenn fetaler+maternaler Zustand stabil!
  • vor 37. SSW bei: schwerer P räeklampsie o. Wachstumsrestriktion < 5. P erzentile o. P athologischer Doppler (A.umbilicalis/cerebri media/Ductus venosus)
  • vor 34. SSW nur in Ausnahmen: Eklampsie; Wachstumsrestriktion < 5. Perzentile PLUS pathologischem Doppler; maternale Organkomplikationen
17
Q

Vermutete Pathogenese beim HELLP-Syndrom?

A

Gestörte Implantation des Trophoblasten ins Endometrium –> Plazentazottenzerfall –> Zytotrophoblastzellen gelangen in maternalen Kreislauf –> Mikroemboli in Lungenstrombahn –> Pulmonale Hypertonie & Volumenrückstau in die Leber –> hypoxischer Leberschaden; + Antikörperreaktion gg. Zytotrophoblast-Antigene –> DIC (Hämolyse+Thrombopenie)

18
Q

Ohne Proteinurie wird ein schwangerschaftsinduzierter Hypertonus bis zu welchen Werten toleriert?

A

160/110, Zielwert einer antihypertensiven Therapie: 140/90!

19
Q

HELLP Therapie?

A

Kausal: Entbindung!
nach 34. SSW: Entbindung aus maternaler Indikation, besser kalk.bar: nicht vaginal sondern Sectio
vor 34 SSW: SS-Prolongation anstreben, ggf. Glucocortikoide gg Antigen-Antikörper-Reaktionen (weniger DIC), gut Fetus+Mutter Monitoren, bei maternaler Indikation (Notfällen: DIC, Herzdekomp., schwere Niereninsuffizienz, akutes Lungenödem, Präeklampsie…) sofort Sectio!
Symptomatisch:
Thrombos < 50.000/uL –> Thrombokonzentrate
Fibrinogen < 100 mg/dl –> Fresh Frozen Plasma
Antihypertensivum + Mg