Inflation / Deflation Flashcards
Welche Preisindices gibt es noch? Warum gibt es mehrere Preisindices und damit mehrere Inflationsraten?
Neben dem deutschen Verbraucherpreisindex gibt es z.B. noch:
• den harmonisierten Verbraucherpreisindex in der Europäischen Union (HVPI)
• den BIP Deflator
• den Produzentenpreisindex
• den Importpreisindex.
Ein Preisindex ist immer ein gewichtetes Mittel der Einzelpreise mit den Verkaufsmengen als Gewichte. Je nach Index variiert aber der zugrunde liegende „Warenkorb“. (Man sprichtimmer noch von Warenkorb, obwohl auch Dienstleistungen eingehen können, besser wäre es von einem „Güterkorb“ zu sprechen.)
In den BIP-Deflator gehen die Preise aller im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen ein, d.h. z.B. nicht die Preise importierter Güter, aber im Gegensatz zum VPI auch die Investitionsgüterpreise.
Im Produzentenpreisindex besteht der Warenkorb aus Gütern, die von den im Inland tätigen Unternehmen produziert und verkauft werden. Das Absatzgebiet der vom Produzentenpreisindex erfassten Güter kann im Inland oder im Ausland (Export) liegen.
Der Importpreisindex misst die Preisentwicklung der importierten Güter, die direkt verkauft werden (Konsum- und Investitionsgüter) oder die indirekt in die inländische Güterproduktion als Vorleistungen eingehen.
Es gibt also unterschiedliche Preisindices, weil man die Preisentwicklung unterschiedlicher Güteraggregate messen will.
Neben den unterschiedlichen Warenkörben unterscheiden sich die Preisindices auch noch in der konkreten Berechnung, hier gibt es z.B. die Unterscheidung in Paasche und Laspeyres- Preisindices.
Der Warenkorb des deutschen VPI
Der Warenkorb des deutschen VPI besteht aus einem repräsentativen Warenkorb eines deutschen Konsumenten, d.h. es werden nur die Preise von Konsumgütern berücksichtigt, einschließlich der Preise importierter Konsumgüter.
HPVI
Der HVPI legt einen Konsum-Warenkorb eines repräsentativen EU-Bürgers zugrunde.
Handelt es sich bei der Staatsverschuldung um eine Bestandsgröße oder eine Stromgröße?
Eine Bestandsgröße bezieht sich auf einen bestimmten Zeitpunkt, eine Stromgröße auf einen Zeitraum.
Die Staatsverschuldung ist die aufsummierte Nettoneuverschuldung des Staates der Vergangenheit (abzüglich Tilgung) und ist daher eine Bestandsgröße.
Die zusätzliche Verschuldung des Staates in einem Jahr nennt man Nettoneuverschuldung und das ist wiederum eine Stromgröße.
Indexlohn
Der Indexlohn in Luxemburg ist ein System gesetzlich vorgeschriebener zeitlich durch- gängiger Anpassungen (d.h. ohne Unterbrechungen) des individuellen Arbeitsvertrags oder der zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden vereinbarten Löhne sowie der gesetzlichen Renten an die durchschnittlichen Steigerungen der Lebenshaltungskosten, vergleichbar mit den Steigerungen des Verbraucherpreisindexes.
Das hat folgende Wirkung: Wenn das Nominaleinkommen nur aus Indexlohneinkommen besteht, dann ist gewährleistet, dass das Nominaleinkommen mindestens mit der Inflationsrate (auf der der Basis des VPI) wächst, d.h. dieses Realeinkommen kann dann nicht sinken. Das Realeinkommen aus Löhnen und Renten bleibt mindestens konstant.
Preisniveau
Das Preisniveau ist ein gewichtetes Mittel von Einzelpreisen. Insofern haben sich im gewichteten Durchschnitt die Preise verdoppelt. Die Preise einzelner Güter können daher auch konstant geblieben sein oder sich sogar verringert haben.
