Innere Fälle 21-40 Flashcards
(95 cards)
Ein 67-jähriger Mann stellt sich wegen einer seit Jahren bestehenden, allmählich zunehmenden Luftnot in Ihrer hausärztlichen Praxis vor. Die Luftnot bestehe vor allem bei körperlicher Anstrengung. Zudem trete immer wieder produktiver Husten auf. Der Patient raucht seit dem 18. Lebensjahr ca. 20 Zigaretten pro Tag. Bei der körperlichen Untersuchung des Patienten (Größe 171 cm, Gewicht 104 kg) fällt eine Lippenzyanose auf. Sie auskultieren ein leises vesikuläres Atemgeräusch bei verlängertem Exspirium. Der Klopfschall über beiden Lungen ist hypersonor. Die BGA zeigt folgendes Resultat: pO2 62 mmHg, pCO2 49 mmHg, pH 7,42, Sauerstoffsättigung 91 %. Das Ergebnis der Laboruntersuchung lautet Hb 17,4g/dl, Leukozyten 12000/μl, Thrombozyten 270 000/μl, übrige Parameter im Normbereich. Sie fertigen daraufhin zur weiteren Abklärung der Dyspnö ein Röntgenbild des Thorax an (Abb. 21.1).
Wie lautet Ihre Diagnose?
Lungenemphysem, da der Klopfschall hypersonor ist und das Röntgenbild tiefstehende Zwerchfellkuppen, eine vermehrte Strahlentransparenz der Lunge und horizontal verlaufende Rippen mit weiten Interkostalräumen zeigt. Es besteht eine respiratorische Globalinsuffizienz, d. h. Hypoxämie (paO2 < 45 mmHg).
Lungenemphysem
Nennen Sie mindestens 3 Faktoren, die die Entstehung dieser Erkrankung begünstigen!
- α-1-Proteaseinhibitormangel (α-1-Antitrypsinmangel):
– angeboren: homozygote Form mit z.T. schlechter, heterozygote Form mit günstigerer Prognose
– erworben: Inaktivierung des α-1-Proteaseinhibitors durch Oxidanzien des Zigarettenrauchs - chronische Überblähung der Lunge durch eine obstruktive Ventilationsstörung (FEV1-Wert erniedrigt), z. B. chronische Bronchitis
- Aktivierung von Proteasen durch rezidivierende Atemwegsinfekte, z. B. bei chronischer Bronchitis
- Überblähung der Restlunge nach Lungenteilresektion
- Überdehnung des Restlungengewebes in der Umgebung schrumpfender Lungenprozesse (Narbenemphysem).
Lungenemphysem
Welchen Befund erwarten Sie bei der Lungenfunktionsanalyse? Welche Parameter sind bei dieser Erkrankung verändert? Beschreiben Sie die Veränderungen!
1- erhöhte Totalkapazität, erhöhtes Residualvolumen
2- obstruktive Ventilationsstörung:
– reduzierte 1-Sekunden-Kapazität (FEV1, Tiffenau-Index) in der Spirometrie
– erhöhter Atemwegsgesamtwiderstand in der Bodyplethysmographie
– konkave Form der exspiratorischen Fluss-Volumen-Kurve mit „Emphysemknick“, bedingt durch Instabilität der Bronchialwände (s. Abb. 21.1)
– Keulenform der Resistance-Schleife (Bodyplethysmographie), bedingt durch Überblähung der Lunge (exspiratorischer Kollaps der instabilen Bronchialwände)
3- verminderte Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität (DLCO) aufgrund der Abnahme der Diffusionsfläche.
Eine 34-jährige Patientin sucht Ihre hausärztliche Praxis wegen einer vor 4 Tagen aufgetretenen Hautrötung am linken Unterschenkel auf. Sie sehen an der Außenseite des linken Unterschenkels etwa 5 cm oberhalb des Sprunggelenks ein kreisrundes Erythem mit einer zentralen Aufhellung und einem Durchmesser von etwa 6cm. Die ringförmige
Hautrötung habe sich innerhalb der letzten Tage ausgedehnt. Weitere Beschwerden gibt die Patientin nicht an. Sie sei erst Anfang August, d. h. 2 Wochen zuvor, von einem Wanderurlaub in den Bergen zurückgekehrt. Vorerkrankungen sind nicht bekannt.
Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose (begründen Sie diese!) und was ist die Ursache der Erkrankung?
Verdachtsdiagnose: Lyme-Borreliose, Stadium I
(Erythema [chronicum] migrans).
Begründung: typische Anamnese eines Erythema migrans (sich zentrifugal ausbreitendes Erythem mit zentraler Abblassung), Auftreten kurze Zeit nach wahrscheinlicher Zeckenexposition (Wanderurlaub im Sommer)
Ursache: Infektion mit Borrelia burgdorferi, Übertragung durch Zeckenbiss.
Lyme-Borreliose
Welche Diagnostik schlagen Sie vor?
1- IgM-Antikörper als Hinweis auf eine floride Infektion finden sich im Frühstadium bei 50% der Patienten.
2- IgG-Antikörper sind bei Ersterkrankung und im Frühstadium meist noch nicht nachweisbar, ist dies doch der Fall, weist dies auf eine frühere Infektion hin.
Lyme-Borreliose
Welche Stadien der Erkrankung kennen Sie und wodurch sind diese charakterisiert?
Stadium I (lokale Infektion):
– Erythema (chronicum) migrans (im Bereich der Bissstelle; s. Abb. 22.1)
– begleitend Lymphadenosis cutis benigna
(= Lymphozytom; Praedilektionsstelle Oberläppchen) und Fieber möglich
– Auftreten wenige Tage bis 2 Monate nach dem Zeckenbiss
– Serologie: s.Frage22.2.
Stadium II (disseminierte Infektion):
– Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit als Hinweis auf Meningopolyneuritis (lymphozytäre Meningoradikulitis Bannwarth), z. T. mit Sensibilitätsstörungen vor allem im Versorgungsgebiet des N. facialis
– Lyme-Arthritis: rezidivierende Oligoarthritis mit wechselndem Gelenkbefall, meist große Gelenke betroffen
– seltener: Myokarditis, Perikarditis, Lymphadenosis cutis benigna
– Auftreten wenige Monate nach dem Stadium I
– Serologie: IgM- und IgG-Antikörperpositiv
Stadium III (chronische Infektion):
– Acrodermatitis chronica atrophicans (s. Kommentar)
– Lyme-Arthritis
– seltener: Enzephalomyelitis, Polyneuritis
– Auftreten Jahre bis Jahrzehnte nach der Infektion
– Serologie: IgG-Antikörperpositiv, IgM-Antikörper oft nur schwach positiv oder negativ.
Lyme-Borreliose
Machen Sie einen Behandlungsvorschlag!
hier (Stadium I): Doxycyclin 200 mg/d für 2 Wochen oral
Stadium II und III mit Organmanifestation:
Ceftriaxon 2 g/d für 3 Wochen i. v.
Sie werden als Notarzt zu einer 19-jährigen Patientin gerufen, bei der akut eine Schwellung der Lippen, Augenlider, der Zunge und des Rachens aufgetreten ist und die zunehmend Luftnot bei der Inspiration verspürt. Abgesehen von einer Urtikaria sind keine Vorerkrankungen bekannt. Bei der Auskultation hören Sie einen inspiratorischen Stridor. Bei der ersten Labordiagnostik im Krankenhaus zeigt sich eine deutliche Verminderung des C4- Komplements.
Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?
Angioödem (Quincke-Ödem, angioneurotisches Ödem); wahrscheinlich Histamin-vermittelt, da eine Urtikaria bekannt ist.
Angioödem
Welche zwei Formen der Erkrankung werden aufgrund der unterschiedlichen Ätiologie unterschieden?
durch C1-Esterase-Inhibitormangel bedingtes Angioödem (hereditär oder erworben)
Histamin-vermitteltes Angioödem (erworben, allergisch oder nichtallergisch).
Angioödem
Machen Sie einen Vorschlag zur Therapie und Prophylaxe!
Akuttherapie:
– Antihistaminika (z.B. Clemastil 2 mg i.v.) und Kortikosteroide hoch dosiert i.v. (z.B. Prednisolon 250 mg)
– bei Glottisödem bzw. Laryngospamus,C1- Esterase-Inhibitormangel (hier wirken Antihistaminika und Kortikosteroide kaum) oder unzureichendem Ansprechen auf Glukokortikoide (Achtung: ihre Wirkung setzt mit Verzögerung ein) Adrenalin (1 mg = 1 Amp. Suprarenin verdünnt mit 9 ml 0,9 % NaCl, d. h. verdünnt auf 1: 10 000) i. v., die Injektion kann nach 1 – 2 min wiederholt werden.
– Sauerstoffgabe per Nasensonde (4 – 8 l/min)
– bei C1-Esterase-Inhibitormangel Substitution von C1-Esterase-Inhibitorkonzentrat, falls nicht verfügbar, Gabe von Adrenalin (s. o.) und FFP
Prophylaxe:
– bei Histamin-vermitteltem Angioödem Vermeidung auslösender Noxen (z. B. Allergene, ACE-Hemmer, ASS)
– bei C1-Esterase-Inhibitormangel Substitution des Inhibitors immer (jeden Tag) oder nur bei Bedarf?
Angioödem
Welche diagnostische Maßnahme sollten Sie sofort, welche 2 diagnostischen Maßnahmen im Anschluss an die Therapie ergreifen?
sofort: Frage nach Vorkommen von Angioödemen in der Familie (Hinweis auf ein hereditäres Angioödem Therapie anpassen, s. Frage 23.3)
im Anschluss an die Therapie:
– bei V.a. Histamin-vermitteltes Angioödem gezielte Anamnese: Zusammenhang mit Einnahme von Medikamenten, dem Genuss von Nahrungsmitteln (insbesondere Eier, Nüsse, Schalentiere) in den letzten 48 Stunden, Trauma oder Kälteeinwirkung?
– Bestimmung des C4-Komplements zum Nachweis bzw. Ausschluss eines hereditären Angioödems.
Eine 53-jährige Patientin stellt sich wegen seit mehreren Monaten bestehender Abgeschlagenheit in Ihrer hausärztlichen Praxis vor. In den 2 Jahren zuvor habe sie ständig an Gewicht zugenommen. Bisher hat die Patientin keinen Arzt konsultiert. Sie ist alleinstehend und derzeit arbeitslos. Bei der körperlichen Untersuchung der Patientin (Größe 168 cm, Gewicht 112 kg, guter AZ) auskultieren Sie ein 2/6-Systolikum über
der Aorta ohne Fortleitung. Der Blutdruck beträgt 160/95 mmHg. Abgesehen von Xanthelasmen ist der übrige Untersuchungsbefund unauffällig. Die Labordiagnostik (nüchtern) liefert folgende Ergebnisse: Glukose 137 mg/dl (Kontrolle 123 mg/dl), Kreatinin 1,2 mg/dl, GOT 14 U/l, Hb 14,1 g/dl, Leukozyten 8100/μl, Thrombozyten 212 000/ml, Cholesterin 298 mg/dl, Triglyceride 372 mg/dl, Harn- säure 9,1 mg/dl.
Welche Diagnosen stellen Sie und unter welchem Sammelbegriff lassen sich diese zusammenfassen?
Metabolisches Syndrom: Diabetes mellitus +
Adipositas + arterielle Hypertonie + Hyperlipidämie + Hyperurikämie.
Metabolisches Syndrom
Welche weiteren Untersuchungen (mindestens 5, in der Reihenfolge des praktischen Vorgehens) schlagen Sie vor? Begründen Sie Ihren Vorschlag!
1- Blutdruckkontrolle (an beiden Armen, zum Ausschluss eines seitendifferenten Blutdrucks), 24-Stunden-Blutdruckmessung (Untersuchung des Blutdruckprofils, s. auch Fall 4)
2- ophthalmologische und neurologische Untersuchung (Folgekomplikationen des Diabetes mellitus?)
3- Blutzuckertagesprofil, HbA1 c (Bestimmung des Schweregrades des Diabetes mellitus)
4- Bestimmung des HDL- und LDL-Cholesterins zur Dokumentation des Ausgangsbefundes vor Therapie
5- quantitative Urineiweißbestimmung (diabetische oder hypertensive Nephropathie?).
Metabolisches Syndrom
Wie sollte eine Diät für diese Patientin aussehen? Geben Sie konkrete Empfehlungen (Kalorien, BE-Zahl etc.)!
Kaloriengesamtbedarf: richtet sich nach dem
anzustrebenden Idealgewicht und der körperlichen Aktivität. Idealgewicht (kg) = Körpergröße (cm) – 110; bei der im Fallbeispiel beschriebenen Patientin 168 – 110 = 58 kg. Kalorienbedarf/d (kcal) bei leichter körperlicher Arbeit (Patientin ist derzeit arbeitslos): Sollgewicht X 30, d. h. 58 X 30 = 1740 kcal. Bei hoher Patientencompliance auch niedrigere Kalorienzahl möglich (z. B. 1000 kcal), um eine schnellere Gewichtsreduktion herbeizuführen.
ideale Verteilung der Kalorien bei Diabetikern: 50% Kohlenhydrate, 30% Fett und 20% Eiweiß, d. h. bei der beschriebenen Patientin
– 870 kcal in Form von Kohlenhydraten: Berechnung nach Broteinheiten (BE):
1 BE = 12 g Kohlenhydrate, 1 g Kohlenhydrate = 4,1 kcal; keine schnell resorbierbaren Kohlenhydrate wie Zucker; Patientin Austauschtabelle für alle Kohlenhydrate mitgeben!
– 522 kcal in Form von Fett
– 348 kcal in Form von Eiweiß.
kochsalzarme Ernährung wegen arterieller Hypertonie.
Nennen Sie mindestens 3 endokrine Erkrankungen, welche die Entstehung einer Adipositas begünstigen!
- Morbus Cushing (Hyperkortisolismus)
- Hypothyreose
- Hypogonadismus
- Hyperinsulinismus bei metabolischem Syndrom
- Stein-Leventhal-Syndrom (Syndrom der polyzystischen Ovarien).
Eine 47-jährige Patientin stellt sich wegen einer seit 10 Tagen bestehenden Abgeschlagenheit, Fieber und Nachtschweiß in Ihrer allgemeinmedizinischen Praxis vor. Bei der körperlichen Untersuchung fällt ein blasses Hautkolorit auf; die Milz ist 2 Querfinger unter dem linken Rippenbogen zu tasten. Lymphknotenschwellungen sind nicht nachzuweisen. Sie veranlassen ein Blutbild und erhalten folgendes Resultat: Hämoglobin 7,6 g/dl, Leukozyten 8700/μl, Thrombozyten 52 000/μl. Im Differenzialblutbild sind Myeloblasten nachweisbar. Die Röntgenuntersuchung des Thorax und der Urinstatus sind unauffällig. Die Abdomensonographie bestätigt die klinisch vermutete Splenomegalie.
Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?
Welche Untersuchung ist zur weiteren Abklärung vordringlich und welches Ergebnis erwarten Sie?
Akute myeloische Leukämie, da im peripheren Blut Myeloblasten nachweisbar sind.
Knochenmarkpunktion und-analyse:
– deutlich hyperzelluläres Knochenmark mit Überwiegen von Blasten (Blastenanteil > 30%)
– Erythropoese
Akute myeloische Leukämie
An welche Therapieoption sollten Sie vor allem bei jüngeren Patienten denken?
Knochenmark- oder Stammzelltransplantation
nach induktiver Chemotherapie.
Bei welcher Erkrankung sind Auer-Stäb- chen nachweisbar ?
Bei akuter myeloischer Leukämie.
Eine 32-jährige Patientin stellt sich wegen einer seit 3 Monaten bestehenden progredienten Muskelschwäche in Ihrer hausärztlichen Praxis vor. Insbesondere das Aufstehen aus dem Sitzen und Liegen, das Treppensteigen sowie das Heben der Arme sei zunehmend erschwert. Ein wesentlicher Muskelschmerz bestehe nicht, jedoch seien immer wieder Schmerzen und Schwellungen der Finger- und Handgelenke aufgetreten. Bei der körperlichen Untersuchung fällt vor allem eine symmetrische proximal betonte Muskelschwäche auf. Zudem finden sich ein periorbitales Ödem mit rötlichlivider Verfärbung der Augenlider und rötliche, teilweise schuppende Papeln an den Handrücken. Die Labordiagnostik zeigt folgende Befunde: BSG 43 mm n.W., CRP 34 mg/l, γ-Globuline 23,4%, Creatinkinase (CK) 2567 U/l, CK-MB 27 U/l (ca. 1% der Gesamt-CK), C3-Komplement vermindert, antinukleäre Antikörper (ANA) 1: 1024, Rheumafaktor negativ.
Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?
Dermatomyositis, da die Hautveränderungen typisch sind (das periorbitale Ödem mit livider Verfärbung der Augenlider ist pathognomonisch) und eine symmetrische, proximal betonte, progrediente Muskelschwäche typisch für eine Polymyositis ist. Des Weiteren sind Gesamt-CK und CK-MB erhöht, die CK-MB beträgt jedoch weniger als 6% der Gesamt-CK; diese Befunde sprechen für eine Schädigung des Skelettmuskels.
Dermatomyositis
Welche Erkrankung tritt bei Patienten mit der Verdachtsdiagnose überdurchschnittlich häufig auf und muss daher ausgeschlossen werden?
Malignom, insbesondere Mamma-, Magen-, Bronchial- und Ovarialkarzinom.
Dermatomyositis
Welche weitere Diagnostik (mindestens 5 Untersuchungen, in der Reihenfolge des praktischen Vorgehens) schlagen Sie vor? Begründen Sie Ihren Vorschlag!
1- Neurologische Untersuchung: meist erhaltene Muskeleigenreflexe, keine Sensibilitätsstörungen (beides Hinweise auf Myopathie); das Auftreten von Doppelbildern und Ptosis wäre dagegen ein Hinweis auf Myasthenia gravis.
2- Labor: Bestimmung weiterer Autoantikörper (anti-ds-DNA-, anti-Jo-1-, anti-Sm-, anti-U1- RNP-, anti-SS-A- und anti-SS-B-Antikörper), Ausschluss anderer Kollagenosen mit sekundärer Myositis (z. B. SLE [anti-ds-DNA-Antikörper!])
3- Elektromyographie (EMG): Nachweis einer Myopathie
Dermatomyositis
Welche weitere Diagnostik (mindestens 5 Untersuchungen, in der Reihenfolge des praktischen Vorgehens) schlagen Sie vor? Begründen Sie Ihren Vorschlag! Teil 2
4- MRT der betroffenen Muskelregion: Nachweis von Muskelödem als Myositishinweis
5- Muskelbiopsie: Nachweis einer Myositis
6- Röntgen-Thorax, Lungenfunktionsanalyse mit Bestimmung der CO-Diffusionskapazität,
ggf. HR-CT des Thorax: Nachweis bzw. Ausschluss einer Lungenbeteiligung (in bis zu 10% der Fälle)
7- Echokardiographie, EKG: Nachweis bzw. Ausschluss einer Myokardbeteiligung
8- Tumorsuche: gynäkologische Untersuchung, Abdomensonographie, Gastroskopie, Koloskopie.
Dermatomyositis
Wie wird die von Ihnen vermutete Erkrankung behandelt?
1- Glukokortikoide systemisch (z.B. Prednisolon 1 mg/kg KG p. o., stufenweise Reduktion)
2- bei hoher Aktivität oder Beteiligung innerer Organe (Lunge, Herz) zusätzlich Immunsuppressiva (Methotrexat, Azathioprin oder Cyclophosphamid).
3- Ca2+ und Vitamin D3 zur Osteoporoseprophylaxe
Ein 39-jähriger Patient kommt mit diffusen Schmerzen im Bereich des gesamten Oberbauchs mit Ausstrahlung in den Rücken zu Ihnen in die Notaufnahme. Zudem klagt der Patient über Übelkeit und erbricht einmalig. Vorerkrankungen sind nicht bekannt. Bei der körperlichen Untersuchung fallen Ihnen ein Sklerenikterus sowie eine Klopfschalldämpfung und ein abgeschwächtes Atemgeräusch über den basalen Abschnitten der rechten Lunge auf. Die Darmgeräusche sind spärlich, die Bauchdecke ist diffus gummiartig verspannt. Die Labordiagnostik zeigt folgende Befunde: Hb 11,2 g/dl, Leukozyten 16 000/μl, Thrombozyten 344 000/μl, CRP 59 mg/l, Bilirubin 3,7 mg/dl, Amylase 766 U/l. Urinstatus unauffällig.
Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?
Akute Pankreatitis, da der diffuse Oberbauchschmerz mit Ausstrahlung in den Rücken, Übelkeit und Erbrechen für diese Erkrankung typisch ist, ebenso wie der „Gummibauch“ bei der Abdomenpalpation, und die Amylase erhöht ist.