Intragruppenprozesse Flashcards
(29 cards)
Was ist eine Gruppe?
besteht aus 2 oder mehr Personen:
- die miteinander interagieren
- sich der Gruppe subjektiv zugehörig fühlen
- deren Verhalten wechselseitig voneinander abhängt (Interdependenz)
- deren Interaktionen durch gruppenspezifische Rollen und Normen strukturiert sind
- die sich gegenseitig beeinflussen
- die ein gemeinsames Ziel verfolgen
- deren individuelle Bedürfnisse durch die Gruppe befriedigt werden
Inwiefern ist “Gruppe” ein subjektives Kriterium?
Gruppe ist das, was die Mitglieder als solches sehen
-> betont gemeinsame Identität
Welche sind die Perspektiven auf die Frage, wieso Menschen Gruppen bilden?
Soziobiologisch
Kognitiv
Instrumentell
Soziobiologische Perspektive zum Nutzen der Gruppenbildung
Vererbung
Gruppenbildung ist adaptiv: Arbeitsteilung, Sicherheit, Emotionsregulierung
Affiliationsbedürfnis (soz. Spezies)
Affiliationsbedürfnis
Elementare und angeborene Motivation, positive, starke und stabile Bindungen zu knüpfen
Kognitive Perspektive zum Nutzen der Gruppenbildung
Gruppen helfen, die Welt zu verstehen
Theorie soz. Vergleichs
-> Prüfen eig. Überzeugungen an soz. Realität
Theorie der sozialen Identität:
-> pers. und soz. Identität reduziert Unsicherheit und gibt Sinn
Instrumentelle Perspektive zum Nutzen der Gruppenbildung
Austauschtheorie
-> materieller Austausch, interpersonelle Hilfe, etc.
Kosten-Nutzen-Verhältnis der Gruppenzugehörigkeit positiv?
Wer erstellte das Modell der Gruppensozialisation?
Moreland & Levine
Was besagt das Modell der Gruppensozialisation?
Gruppe unternimmt Anstrengungen, neue Mitglieder an Gruppennormen und Praktiken zu assimilieren
5 Stadien, 4 Rollenübergänge (Beziehungsveränderungen)
Grad der Festlegung unterscheidet Stadien
Bewertungsprozesse entscheiden über Rollenübergänge
Was ist Festlegung?
Ausmaß der Identifikation mit Gruppenziel/ Wunsch in Gruppe zu bleiben (Funktion früherer, gegenwärtiger und zukünftiger Belohnungen durch Gruppe im Vergleich zu Alternativen)
Welche sind die 5 Stadien der Gruppensozialisation?
- Erkundung: Rekrutierung/ Selbstselektion
- Sozialisation: Assimilation/ Beeinflussung
- Aufrechterhaltung: Aushandlung/ Rollen
- Resozialisierung: Aufrechterhaltung oder Ausschluss
- Erinnerung: Gegenseitiges Erinnern an Gruppenzeit
Welche sind die 4 Rollenübergänge der Gruppensozialisation?
Eintritt: Initiation des neuen Mitglieds durch Ritual
Akzeptanz: Neues Mitglied -> Vollmitglied (z.T. Ritual)
Divergenz: Vollständiges Mitglied -> randständiges Mitglied
Austritt: Randständiges Mitgleid -> Exmitglied (z.T. Ritual)
Wer entwickelte das Stadienmodell der Gruppenentwicklung?
Tuckman & Jensen
Worauf liegt der Fokus im Stadienmodell?
Entwicklung/ Veränderung der Gruppen selbst
Welche sind die verschiedenen Stadien des Stadienmodells?
Forming (Herausbilden)
Storming (Stürmen)
Norming (Normenbildung)
Performing (Leisten)
Adjourning (Abschließen)
Stadienmodell: Kennzeichen von Forming
gegenseitiges Kennenlernen, hohe Unsicherheit, höfliche Interaktion, Entwicklung einer gemeinsamen Identität
Stadienmodell: Kennzeichenvon Storming
Gruppenstruktur bilden, Uneinigkeiten, (Rollen-) Konflikte um Einfluss
Stadienmodell: Kennzeichen von Norming
Interaktionsnormen, Kohäsion, intensive Freundschaften
Stadienmodell: Kennzeichen von Performing
Aufgabenerfüllung, leistungsorientierte Beziehungen
Stadienmodell: Kennzeichen von Adjourning
Zielerreichung, Auflösung, Erleichterung/ Enttäuschung
Worauf kann das Stadienmodell bezogen werden?
Aufgabenbezogene Gruppen (z.B. Lerngruppen) mit enger Interaktion
Weshalb wird das Stadienmodell kritisiert?
Übervereinfachung der Realität
-> Überspringen/ Zurückfallen in Stadien möglich, Konflikt ständig möglich
-> Mangelhafte Vorhersage von Dauer und spez. Auftreten von Phasen
-> eher graduelle Gruppenentwicklung in Realität (nicht abrupt)
Was sind soziale Normen?
Regeln des Handelns, Denkens und Fühlens, zur Orientierung in best. Situationen
Was sind die Merkmale sozialer Normen?
- IMMER moralische Komponente
- objektiv: normative Erwartungen
- subjektiv: Wahrnehmung normativer Erwartungen
- Verhaltensbewertung kann trotz Norm erheblich variieren
- unterscheiden sich in Allgemeinheit:
-> abstrakt oder spezifisch - Durch Änderungen von Umwelt und Gruppenzusammensetzung wandelbar