Kapitel 1 - Einführung Flashcards
(13 cards)
Bedeutung von Anlagen
- Anlagen binden hohes Kapital und sind von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung für Betreiber, Anlagenbauer, Anwohner etc.
- Zählen teilweise zur kritischen Infrastruktur eines Landes oder einer Region
Relevanz der Anlagenwirtschaft - Auswirkungen bei schwerwiegenden Fehlern
▪ Wirtschaftliche Existenzbedrohung aufgrund falsch eingeschätzter Anlagenleistung
▪ Produktions- und Umsatzausfall aufgrund technischer Störungen
▪ Fehlende Anpassungsfähigkeit für neue Entwicklungen aufgrund mangelnder technischer Flexibilität
▪ Unfälle oder Umweltschäden aufgrund von Fehlkonstruktionen oder unzureichender Risikobewertung
Relevant der Anlagenwirtschaft - Notwendigkeit für eine Anlagenwirtschaft
▪ Problemorientierter, praxisrelevanter Ansatz
▪ Datenbasierte und wissenschaftlich fundierte Methoden
▪ Interdisziplinäre, techno-ökonomische Sichtweise
▪ Funktionale und akteursübergreifende Integration
Technische Definition: Anlage
Eine Anlage ist ein komplexes Produktionssystem, das sich aus Maschinen, Apparaten und weiteren Komponenten zusammensetzt
Ökonomische Definitionen: Anlage
▪ Als Sachanlagen bezeichnet man materielle Güter, die als Produktionsfaktoren und Betriebsmittel in sich
wiederholenden Produktionsprozessen ihre Gebrauchsfunktion langfristig erhalten
▪ Die hier im Mittelpunkt stehenden Anlagen sind Sachanlagen, die der materiellen Abnutzung unterliegen. In Abgrenzung dazu gibt es zudem Finanzanlagen und immaterielle Anlagen
Anlagenwirtschaft und Anlagenmanagement
Anlagenwirtschaft:
umfasst sämtliche betriebswirtschaftliche Aufgaben, die sich auf den Produktionsfaktor Anlage beziehen
Anlagenmanagement:
synonym für das operative Management
Aufgaben und Ziele der industriellen Anlagenwirtschaft
- Planung 2. Steuerung 3. Dokumentation 4. Kontrolle
Zu beachten:
Bedarf, Beschaffung, Anordnung, Nutzung, Verbesserung, Instandhaltung, Veräußerung
Anlagenwirtschaft als Integrationsfach
- technische Kenntnisse erforderlich
- techno-ökonomischer Konzepte und Methoden zur Lösung der Aufgaben
- rechtliche Anforderungen und Umweltwirkungen zu berücksichtigen
Phasen im Lebenszyklus verfahrenstechnischer Anlagen
- Studienphase
- Planungs- und Bauphase
- Betriebsphase
- Rückbauphase, Umwidmungs-/ Verlagerungsphase
(mit Rückkopplung auf Phase 2)
- Studienphase
Themen:
- Verfahrens- und Standortbewertung
- Vorbereitung von Investitionsentscheidung
- Entwicklung neuer Produkte und Prozesse
Dauer:
1 - 5 Jahre
Beteiligte:
- Anlagenbetreiber
- Anlagenbauer
- Forschung, Hochschulen
- Planungs- und Bauphase
Themen:
- Projektinitiierung
- Durchführung der Anlagenplanung
- Beantragung der Bau- und Betriebsgenehmigung
- Anlagenbeschaffung
Dauer:
2-6 Jahre
Beteiligten:
- Anlagenbetreiber
- Anlagenbauer
- Behörden
- Verbund-Partner
- Betriebsphase
Themen:
- Operative Planung / Durchführung der Produktion, Organisation, Abläufe und Arbeiten
- Anlageninstandhaltung und -optimierung
- Änderungsmanagement
Dauer:
20+ Jahre
Beteiligte:
- Anlagenbetreiber
- Umwidmungs-/Verlagerungs- und Rückbauphase
Themen:
- Planung von Anlagenersatz / Konzepte
- Verkauf / Verlagerung / Umwidmung von Anlagen(teile)
- Entsorgung
Dauer:
2 - 5 Jahre
Beteiligten:
- Anlagenbetreiber
- Weiterbetreiber ausgemusterter Anlagen
- Spezialisierte Entsorgungs- und Rückbauunternehmen