Kapitel 4.3: Markteintritts- und Marketingstrategien - Strategie und Branchenumwelt Flashcards
(42 cards)
Strategie und Branchenumwelt
Dynamisches Branchenverständnis
Verschiedene Stadien des Marktes: Entstehung Übergang Reife Degeneration
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Definition
Junge Branchen (entstehende Industrien) sind neu- oder wiederformierte Branchen, die aus technologischen Innovationen, Verschiebungen der relativen Kosten oder neuen Konsumentenbedürfnissen resultieren - oder allgemein aus ökonomischen und soziologischen Veränderungen, die ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung in den Rang einer potentiell lebensfähigen Geschäftsgelegeneheit erheben.
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Unternehmer erschaffen Kunden/Märkte
Nutzen schaffen:
Tranformation von etwas schwierigem zu etwas einfachem
Wert schaffen:
Etwas teures wird billig
Realität des Kunden verändern:
- Kunden helfen, ein Problem zu lösen (neue Distribution, Finanzierung, Training)
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Entstehende Industrien sind geprägt von Unsicherheit
- Strukturelle Unsicherheit
- Strategische Unsicherheit
- Ressourcenunsicherheit
- Kundenunsicherheit
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Strukturelle Unsicherheiten
- Fehlen von erprobten Regeln und Verhaltensweisen im Wettbewerb
- Technologische Unsicherheit
- > Endgültige Ressourcenkonfiguration ist noch nicht entschieden
- > noch keine allgemein akzeptierten technologischen Standards
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Strategische Unsicherheiten
- Wettbewerber unbekannt (potentielle und aktuelle)
- Konkurrenzprodukte und -prozesse in der Entwicklung unbekannt
- Haltung der Regierung gegenüber der neuen Industrie unbekannt (z.B. Windkraft, grüne Biotechnologie)
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Ressourcenunsicherheit
- Schwierige Finanzierung (unbekannte Chancen/Risiko-Profile für Kapitalgeber; z.B. bei Internet, Biotechnologie)
- Manager schwer zu finden; hohes Karriererisiko für Manager in neuen Industrien
- Beschaffung von Rohstoffen (Inputs) problematisch (Engpässe, Qualitätsschwankungen)
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Kundenunsicherheit
- Markt kaum verstanden (Einkommen, Präferenzen etc.)
- Preisreaktionen unbekannt
- Sehr unterschiedliche Produkte, unterschiedliche Preise, rasche Verwaltung, hohe Qualitätsunterschiede
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Vorgehen, um Unsicherheiten zu kontrollieren
- Aufbau einer starken Ressourcenbasis durch Akquirieren seltener, wertvoller, schwer kopierbarer, nicht substituierbarer Ressourcen
- Ressourcenbasis zum Aufbau eines festen Standbeins in der Branche (loyale Kundenbasis)
- Aufbau eines Informationsnetzwerkes
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Vorgehen, um Unsicherheiten zu kontrollieren
Aufbau einer starken Ressourcenbasis durch Akquirieren seltener, wertvoller, schwer kopierbarer, nicht substituierbarer Ressourcen
-> Marktmacht zur Durchsetzung technologischer Standards und Qualitätsstandards, Bestimmung der Wettbewerbsregeln
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Vorgehen, um Unsicherheiten zu kontrollieren
Ressourcenbasis zum Aufbau eines festen Standbeins in der Branche (loyale Kundenbasis)
- > Generation verlässlicher Cash Flows
- > Nutzung von Lernkurveneffekten (Produktion, Marketing, etc.)
Markteintrittsstrategien in entstehenden Industrien
Vorgehen, um Unsicherheiten zu kontrollieren
Aufbau eines Informationsnetzwerkes
- Beobachtung und Prognose von Umwelttrends
- Registrierung von Wettbewerbsbewegungen
- Antizipation technologischer Entwicklungen
- Beobachtung von Stakeholdern (z.B. Regierung, Gewerkschaften)
Markteintrittstrategien in Industrien im Übergang
Definition
Industrien im Übergang bewegen sich von Entstehung zu Reife. Ressourcenverknappung, Veränderung von Kundenpräferenzen und -werten und Shake out sind für sie charakteristisch.
Markteintrittstrategien in Industrien im Übergang
Ressourcenverknappung
- Anzahl der Wettbewerber steigt
- > Wettbieten um Ressourcen
- > teurere Finanzierung, teurere physische Ressourcen (Inputs), Mitarbeitergehälter steigen
Markteintrittstrategien in Industrien im Übergang
Präferenzänderungen
- Kundenansprüche steigen, genauere Vorstellung von Qualität und Preis (erfahrene Wiederholungskäufer)
- Große Auswahl für Kunden (Preisdruck), Wettbewerb um existierende Kunden (Kundenbasis wächst nur noch langsam)
Markteintrittstrategien in Industrien im Übergang
Shake out
- Langsames Branchenwachstum bedingt stärkeren Wettbewerb
- kleinere Margen zwingen zu Effizienz
- ineffiziente Wettbewerber scheiden aus
Markteintrittstrategien in Industrien im Übergang
Überlebensstrategien für Shake out
Überprüfung der Ressourcenbasis
- > Ressourcen, die keine Rente bringen, abbauen
- > Slack abbauen (Slack entsteht durch Ressourcenanhäufung im dynamischen Umfeld, in dem langfristige Bedeutung verschiedener Ressourcen noch unklar ist)
Konzentration/Ausnutzen organisationaler Ressourcen und des guten Rufs
Ressourcen von ausgeschiedenen Wettbewerbern billig kaufen (horizontale Integration)
Markteintrittstrategien in Industrien im Übergang
Fehler während des Shake Outs
Slack und Überschusskapazität nicht abbauen bzw. neue aufbauen
Nicht merken, dass sich das Branchenumfeld geändert hat (insbesondere bei Unternehmen mit branchenfremden Investoren)
Einzigartigkeitsparadox
- > Ressourcen für einzigartig halten, die es nicht sind
- > falsches Sicherheitsgefühl, Trägheit (trifft junge Unternehmer ohne Marktkenntnis und Erfahrung)
Markteintrittsstrategien nach der Ressourcenstärke
Ressourcenbasierte Strategien
Definition
Strategien, die sich aus der Ressourcenausstattung des Unternehmens herleiten
Markteintrittsstrategien nach der Ressourcenstärke
Ressourcenbasierte Strategien
Typen
Rent-Seeking
Wachstum
Qualität
Ressourcenbasierte Strategien
Rent-seeking
Typen
Ricardo Rente
Monopol Rente
Unternehmer-Rente/Schumpeter Rente
Quasi-Rente
- > je mehr Renten, desto besser
- > Rentengrundlage muss geschützt werden (-> Isolationsmechanismen)
Ressourcenbasierte Strategien
Rent-seeking
Ricardo Rente
Einkommen aus Besitz oder Kontrolle knapper Ressourcen (z.B. natürliche Rohstoffe)
Ressourcenbasierte Strategien
Rent-seeking
Monopol Rente
Einkommen aufgrund staatlichen Schutzes, struktureller Eintrittsbarrieren, Abkommen
Ressourcenbasierte Strategien
Rent-seeking
Unternehmer-Rente / Schumpeter-Rente
- Einkommen aufgrund besonderen Wissens/Informationen über Markt
- nicht langfristig, da neues Wissen diffundiert und seinen Wettbewerbsvorteil verliert