Kirchengeschichte KG Pietismus Flashcards
(32 cards)
Wann war der Pietismus?
Mitte des 17.Jh. bis Mitte des 18.Jh.
Grundwunsch Pietismus
Reformbewegung
Wunsch, wieder zur wahren Frömmigkeit zurückzukehren
Ähnliche Anliegen, die an verschiedenen Orten in Europa gleichzeitig auftraten, stark an Personen gebunden
Grundsätze des Pietismus
Für eine lebendige Beziehung und persönliches Heil; gegen die Dogmen
Für Gemeinschaft/ Mission (Glaube = Sichtbar); gegen Schultheologie
Echtheit des Glaubens wichtiger als Wahrheit
Für die inspirierte Bibel als Autorität fürs Leben; gegen die Bekenntnisse (Luthers und Calvins Lehre wurden überspitzt)
Für universale Gemeinschaft/ gegen konfessionelle Trennung der Wiedergeborenen
Für das allgemeines Priestertum; gegen die Strukturen der Kirche
Menschen als Individuum ernst nehmen, entsprechend seiner Lebenssituation
Für Abgrenzung von der Welt; gegen Freundschaft mit der Welt
Starke Erwartung und Vorbereitung der Endzeit
Nenne die Vorläufer des Pietismus
Philipp Nikolai
Johann Gerhard
Stefan Prätorius:
Johann Arndt
Jean de Labardie
Teersdegen:
Philipp Nikolai
Liederdichter und Autor; Ideen verbreitet; Ende des 16. Jh.
Johann Gerhard
Orthodoxie, hat aber Ideen darüber hinaus
Stefan Prätorius
Es müsse ein Freudenchristentum geben, wegen Erlösung; intensive
Predigten, dass sich viele Menschen umgebracht haben wegen ihrer Sünden
Johann Arndt
Bücher vom wahren Christentum; Heiligung
Jean de Labardie
Französischer Jesuit; und Priester in Genf
Diskussionen – überzeigten ihn, dass die katholische Lehre falsch ist
Pfarrerausbildung eher Klosterähnlich gestalten um das Leben zu teilen
Pfarrer sollen ein Vorbild für die Kirche sein - mitbekommen, wie sie leben
Grundgedanke: abgesondert um sich auf Gott auszurichten und Leben teilen
Laien schulen
Gemeinden sollten klein sein (max. 200 Leute), weil man als Pfarrer gar nicht für
so viele sorgen kann
Ärger gemacht & Geistestaufen eingeführt
Teersdegen
Lieder und Sprüche
Mystisch ausgerichtet (Jesus innerlich erleben)
erst als Kaufmann gearbeitet, aber alles schlecht, weil es mit der Welt zu tun hat;
Klosterähnliche Gemeinschaft in seinem Haus
dramatische Handlungen (seine Seele dem Herrn Jesus verschrieben und mit
seinem eigenen Blut unterschrieben)
gefühlsbetont und erlebnisorientiert
Nenne die 3 Generationen des Pietismus
- Generation (Mitte 17. Jh)
Philipp Jakob Spener - Generation (Ende 17. Jh./ Anfang 18 Jh.)
August Hermann Francke
Dritte Generation
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf
Württembergischer Pietismus
Grobinfos 1. Generation des Pietismus
Erneuerung, Wertlegen auf Bibelstudium und Glauben des Einzelnen, aber eng verbunden mit
der evangelischen Kirche
Philipp Jakob Spener:
▪ Sonntagshandelsverbot
▪ erste Freikirchen (Johann Jakob Schütz) weil Spener zu langsam ist
▪ Bibelstudien persönlich nicht in der Uni
▪ Hauptwerk:“Pia desideria“
Grobinfos 2. Generation des Pietismus
o August Hermann Francke:
▪ Kirchenpraktikum beim Onkel in Lüneburg veränderte ihn
▪ Vorlesungen als Professor in Leipzig sehr Praxisbezogen
▪ durch Feinde musste er nach Erfurt
▪ in Halle dann eine neue Pädagogik
▪ Gründer des 3gliedrigen Schulsystems,
Grobinfos 3. Generation des Pietismus
o Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf:
▪ Jesus war sein liebster Spielkamerad
▪ dann nach Halle in die Schule
▪ Gründet das Dorf Herrenhut
▪ Missionsarbeit im Fokus
Grobinfos Württembergischer Pietismus
o Johann Albrecht Bengel:
▪ Bengelhaus in Tübingen
▪ Textkritik erfunden
o Friedrich Christoph Oettinger:
▪ Theosophie (Mischung Pietismus und Esoterik)
▪ durch in sich reinhören die Wahrheit erkennen
Philipp Jakob Spener Details
1635 - 1705
Im Elsass aufgewachsen
Evangelisch geprägt
Begabt, kann gut lernen
Studium Straßburg: Theologie, Philosophie, Geschichte, Heraldik – Türen zu Adelige
Promoviert und Schriften verfasst – wurde bekannter
Anfrage als Pfarrer in Frankfurt a.M.
Sollte gesamte Kirchenlandschaft in Frankfurt mitbetreuen
Im Pfarrhaus gewohnt
Gesetzliche Predigten – weil nicht konsequent Christentum gelebt wurde
Gab kein Sonntagshandelverbot – eingesetzt, dass vormittags Handelsverbot ist
Bibelkreise gestartet (Collegia Pietatis)
Predigtnachgespräche zu Haus-/ Bibelkreisen im Pfarrhaus
junge Theologiestudenten waren begeistert davon – fingen an auf der Straße zu
predigen – gab immer wieder Ärger
nur unter Anleitung des Pastors möglich
Frauen in den Bibelkreisen? Nein, mit Frauen nicht über theologische Fragen
diskutieren – in der Bibel keine gute Argumentation – durch spanische Wand
Raum abgegrenzt, dahinter durften die Frauen sitzen und zuhören
Einige sind während der Bibelstunden zum Glauben gekommen
Einigen war die Theologie zu wenig, Spener sei zu langsam, versuchte die gesamte
Gemeinde mitzunehmen
Ein paar haben eine eigene Gemeinde gegründet (ähnlich einer Freikirche) – haben
öffentlichen Raum gemietet – Johann Jakob Schütz – Aufruf zur Auswanderung in die
USA – Teil der Saalhofgemeinde ist tatsächlich ausgewandert – mehr Freiheit zum
Ausleben des Glaubens
Theologen an der Uni - Schriften gegen Spener: kein richtiger Lutheraner mehr
Erneuerungen eingeführt: Ideen von Jean de Labardie – z.B. Ausbildung der
Theologen nicht mehr klassisch an der Uni, sondern in klosterähnlichen Schulen
Einige Ideen auf Luther zurückgeführt
Hauptwerk: „Pia desideria“ Zustand der Kirche feststellen und
Verbesserungsvorschläge (Ethik, Heiligung; Pfarrerausbildung, Kleingruppen…)
Oberhofprediger in Sachsen (Dresden) – viel kritisiert, weil der Kurfürst nicht so
fromm war; hat sich dort mehr der Kinderarbeit gewidmet
Abmachung mit Brandenburg – Oberhaupt der Brandenburgischen Kirche
Konnte in Berlin einiges umsetzen, was er vorher bemängelt und vorgeschlagen hat
Hält fest an der Kirche, aber geht davon aus, dass nicht alle Menschen in der Kirche
bekehrt sind
Wiedergeburt: Taufe, Bekehrung, Heiligung
August Hermann Francke Details
1663–1727
Großeltern: Landwirtschaft; Vater: Rechtsanwalt; Mutter: Familie kam aus Lübeck,
waren dort sehr Einflussreich
Eltern waren offen für die Reformbewegung des Pietismus – Schriften zuhause
Vater starb früh – kein Einkommen mehr – keine Privatlehrer – allgemeine Schule
Familie der Mutter hatte Stiftung, die ärmere Familienmitglieder unterstützte
August unterstützt, in Leipzig Theologie zu studieren (mehr fromme Pfarrer)
Fiel ihm leicht, brachte sich nebenher noch Englisch und Französisch bei
Kreis von Streberstudenten geleitet „Collegium filum biblicum“ (Bibelkreis)
Ziel: berühmter Professor
Familie hat ihn gezwungen, Kirchenpraktikum beim Onkel in Lüneburg zu machen
Bibeltext über echten und falschen Glauben für Predigt vorbereiten – herausgefordert
darüber nachzudenken
Zweifel über Bibel und Gott – Gebet + tiefe Gewissheit – erlebte Bekehrung
„Minutenbekehrung“
In Leipzig Studentenkreis umstrukturiert und allgemeine Bibelkreise gemacht – viel
Interesse, viele Menschen, nicht nur Studenten, kamen dazu
Professor an der Uni – Vorlesungen waren sehr Praxisbezogen
Kritik: Vorlesungen entsprechen nicht akademischen Standard – Irrlehrer…
Neid der anderen Professoren, weil viele Studenten jetzt zu ihm kamen
Hatte auch finanzielle Gründe, weil Studenten Seminargebühren zahlten
Universität: Expertenkommission zur Prüfung; die Leute, die gegen ihn waren
Musste entweder widerrufen, oder innerhalb von 48 h die Stadt verlassen
Leipzig verlassen, ist zu einem seiner Freunde nach Erfurt gegangen
Ging ganz gut, aber Pfarrer ärgerten sich irgendwann auch
Viele Leute gingen nicht mehr in ihre Gemeinde, sondern in Gemeinde von Francke
Pfarrer mit Leipziger Theologen Kontakt aufgenommen, Francke wieder weggeschickt
Bekam in der Zeit viele Angebote von Kurfürsten als Hofprediger, aber Francke
wollte erstmal nicht dorthin
Ging nach Gotha zur Familie, dann nach Lübeck
Spener lud ihn nach Berlin ein, durfte dort mehrere Gottesdienste halten
Speners Freunde aus der Regierung waren begeistert von Francke
Stellenangebot: Universität in Halle (Saale) für zukünftige Pfarrer, die mehr auf
Gemeinsamkeiten achteten als auf theologische Unterschiede
Pfarrer und Professor für Sprachen, später auch Exegese und Theologie
Gemeinde war ein Vorort (Glaucha) von Halle; viele Probleme, Vergnügungsort von
Halle, viel Alkohol…
Schlug sich in der Moral der Gemeinde wieder, Pfarrer vorher wurden entlassen,
wegen UnmoralGroßeltern: Landwirtschaft; Vater: Rechtsanwalt; Mutter: Familie kam aus Lübeck,
waren dort sehr Einflussreich
Eltern waren offen für die Reformbewegung des Pietismus – Schriften zuhause
Vater starb früh – kein Einkommen mehr – keine Privatlehrer – allgemeine Schule
Familie der Mutter hatte Stiftung, die ärmere Familienmitglieder unterstützte
August unterstützt, in Leipzig Theologie zu studieren (mehr fromme Pfarrer)
Fiel ihm leicht, brachte sich nebenher noch Englisch und Französisch bei
Kreis von Streberstudenten geleitet „Collegium filum biblicum“ (Bibelkreis)
Ziel: berühmter Professor
Familie hat ihn gezwungen, Kirchenpraktikum beim Onkel in Lüneburg zu machen
Bibeltext über echten und falschen Glauben für Predigt vorbereiten – herausgefordert
darüber nachzudenken
Zweifel über Bibel und Gott – Gebet + tiefe Gewissheit – erlebte Bekehrung
„Minutenbekehrung“
In Leipzig Studentenkreis umstrukturiert und allgemeine Bibelkreise gemacht – viel
Interesse, viele Menschen, nicht nur Studenten, kamen dazu
Professor an der Uni – Vorlesungen waren sehr Praxisbezogen
Kritik: Vorlesungen entsprechen nicht akademischen Standard – Irrlehrer…
Neid der anderen Professoren, weil viele Studenten jetzt zu ihm kamen
Hatte auch finanzielle Gründe, weil Studenten Seminargebühren zahlten
Universität: Expertenkommission zur Prüfung; die Leute, die gegen ihn waren
Musste entweder widerrufen, oder innerhalb von 48 h die Stadt verlassen
Leipzig verlassen, ist zu einem seiner Freunde nach Erfurt gegangen
Ging ganz gut, aber Pfarrer ärgerten sich irgendwann auch
Viele Leute gingen nicht mehr in ihre Gemeinde, sondern in Gemeinde von Francke
Pfarrer mit Leipziger Theologen Kontakt aufgenommen, Francke wieder weggeschickt
Bekam in der Zeit viele Angebote von Kurfürsten als Hofprediger, aber Francke
wollte erstmal nicht dorthin
Ging nach Gotha zur Familie, dann nach Lübeck
Spener lud ihn nach Berlin ein, durfte dort mehrere Gottesdienste halten
Speners Freunde aus der Regierung waren begeistert von Francke
Stellenangebot: Universität in Halle (Saale) für zukünftige Pfarrer, die mehr auf
Gemeinsamkeiten achteten als auf theologische Unterschiede
Pfarrer und Professor für Sprachen, später auch Exegese und Theologie
Gemeinde war ein Vorort (Glaucha) von Halle; viele Probleme, Vergnügungsort von
Halle, viel Alkohol…
Schlug sich in der Moral der Gemeinde wieder, Pfarrer vorher wurden entlassen,
wegen Unmoral
Viele Leute kamen nicht in die Gemeinde oder haben nicht zugehört
Hat dann viele Hausbesuche gemacht und kleine Büchlein und Bibel verteilt,
aufgefordert, wenigstens zuhause eine Andacht zu machen, das hatte mehr Erfolg
Stückweise Veränderung in der Gemeinde
Ca. 1695: Veränderung muss bei Kindern anfangen: Armenschule für Kinder
Hatte aber nichts dafür; fing an mit der Schule im Pfarrhaus
War verheiratet, eigentlich gute Ehe, aber immer wieder Spannungen
Schulmaterial von Spendengeldern - Kinder haben Schulmaterial verkauft und
Alkohol gekauft
Schule zu Internat ausgeweitet, um mehr Einfluss auf Leben der Kinder zu haben
Immer wieder neue Kinder, auch bürgerliche, die mussten aber Schulgeld bezahlen
Nach einem halben Jahr reichte das Pfarrhaus nicht mehr aus, mietete eine
pleitegegangene Kneipe, gab mehrere Klassen
Einige Studenten von Francke unterrichteten an der Schule
Glaubensmission: alles Geld, wird sofort ausgegeben, in der Hoffnung, dass Gott am
nächsten Tag wieder Geld gibt
Kneipe wurde gekauft und umgebaut, obwohl er kein Geld hatte
Schickte Mitarbeiter, damit sie Lehrer werden
Riesiges Werk entstand durch Spendengelder
Entwarf eigene neue Pädagogik
Entwickelte eigene Betriebe, die auch der Stadt halfen
Reform des Medizinstudiums/ der Medizin
Unterstützte die Weltmission/ Schule für Missionare zur Vorbereitung
Englisches Haus: Teil der Anstalten: Möglichkeit für englische Kinder nach
Deutschland zu kommen und dort unterrichtet zu werden
Verlag und Druckerei: erst Predigten, dann auch Schulbücher und Material
Vorwürfe: er hat die Prügelstrafe nicht vollkommen abgeschafft (war damals sehr
verbreitet, Francke hat sie aber deutlich reduziert und Regeln dafür aufgestellt); „Man
muss den Eigenwillen des Kindes brechen“ – ein Kind müsse lernen, dass sein eigener
Wille nicht der einzige und höchste sei, sondern er sich auch dem Willen anderer
unterordnen muss, v.a. Eltern und Gott
Hat das Lehrerseminar erfunden (wie Referendariat)
Hallesche Zeitung gegründet, weil er viele Kontakte und Infos hatte
Bei seinem Tod war über die Hälfte des Geldes, was benutzt wurde, von den eigenen
Betrieben der Anstalten
War gegen Romane, weil es „Lügengeschichten“ seien, sie sind frei erfunden und man
sollte lieber etwas aus der Realität lesen
1727 gestorben
Wie sah Franckes neue Pädagogik aus?
wie kann man auf kindgerechte Weise Inhalte vermitteln
zeitgerechte Themen
Naturwissenschaften gefördert
3-gliedriges Schulsystems – nach Leistung/ Begabung, nicht nach Geld
Fortschrittlich: Kindliche Pädagogik entwickeln, nicht mehr als 3 Kurse
gleichzeitig, nicht sitzenbleiben, sehr praxisorientiert, viel Material und „Betriebe“
Kritisch: keine Ferien, nebenher arbeiten, weil zu viel Freizeit macht nur Ärger
(Kinder kamen oft aus sozial schwachen Milieus); viele Sportübungen mit den
Kindern – Gruppensport
Internatsleben, nach Alter und Schultyp aufgeteilt
4 Kinder auf einem Zimmer mit Informator (Student, der mit ihnen lebte und auch unterrichtete, informierte regelmäßig darüber, was die Kinder in ihrer Freizeit machen) – Freunde, aber auch Erzieher der Kinder
Was können wir von Francke lernen/für heute übernehmen?
- Das Vertrauen, dass er auf Gott vertraut hat (da muss man immer wieder neu vertrauen).Nicht bei dem stehenbleiben, was nach weltlichen Methoden geht. Natürlich sind bei Francke auch ein paar Werke pleite geangen.
- Kreativität: Wir überlegen, ob Gott uns Fähigkeiten gibt, wie wir die Menschen voranbringen können. Dann, wenn man was innovatives erfunden hat, auf Gott hinweisen, wenn man das vorstellt.
- Von Gott sich für die großen Dinge begeistern lassen, aber auch dann die kleinen Schritte tun.
- Vom Gebet: Bei Problemen erst einmal beten
- Leute mit ins Boot nehmen, kein Einzelkämpfer sein
- Neuen Ideen gegenüber nicht generell kritisch sein
- Er steht zu seinen Projekten, auch wenn sie von außen, weltlichen Leuten belächelt werden
- Nur wegen Rückschlägen muss das nicht direkt ein Nein von Gott sein. Es wird auch im geistlichen Dienst Kampf und Rückschläge geben.
Seine Starke Begeisterung von der Bibel. Wir wollen, dass möglichst jeder eine Bibel in die Hand bekommt.
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Details
Ursprünglich aus Österreich
Eltern waren Protestanten, Hochadel – konnte man nicht einsperren, wurden gezwungen
das Land zu verlassen
Nach Sachsen gezogen (Kurfürstentum)
Vater hat sächsische Adelige geheiratet; danach früh gestorben
Frau hat nochmal geheiratet, General aus Preussen (anderes Land)
Nikolaus konnte nicht einfach mit, weil er ein Reichsgraf war und den Titel geerbt hatte
Lebte dann bei seiner Großmutter, Katharina von Gersdorf auf einem kleinen Schloss
Als Kind sehr alleine aufgewachsen (der Herr Jesus war sein liebster Spielkamerad)
Privatlehrer, durfte als Hochadeliger nicht mit anderen Kindern spielen oder in die Schule
Internat in Halle, aber Vormund (Onkel) will nicht
nur unter bestimmten Voraussetzungen (eigenes Appartement, Diener, sitzt immer neben
Francke beim Essen)
Nicht sehr beliebt bei den anderen (gemobbt)
Drei andere Adelige Jungs an der Schule, mit den freundet er sich an – richtig fromm
(gründen den Senfkornorden – beten für die Weltmission)
Will Theologie studieren, um Mitarbeiter in der Schule zu werden, Onkel ist aber dagegen
Für Francke ist Zinzendorf zu flippig, ist über seine Mitarbeit nicht ganz begeistert
Zinzendorf studiert dann Jura auf Anweisung seines Onkels
Will Konferenz haben, wo es eine Versöhnung zwischen Pietisten und Orthodoxen gibt –
Onkel zwingt ihn, das zu lassen, weil es sich nicht für einen Hochadeligen geziemt
Machte eine Kavalierstour (verschiedene Länder und Fürstenhöfe) – viele Kontakte – am
französischen Königshof (empört über Ausschweifungen auf Partys – sagte es dem König
und wird daraufhin nicht mehr eingeladen) – trifft sich dann mit den geistlichen von Paris
und freundet sich mit ihnen an; Niederlande – besucht geflohene Wissenschaftler
Preuss und Ebersdorf – Eheethik, ist begeistert davon
Mehrere Bekehrungen, eine in Düsseldorf im Museum, als er ein Bild von Jesus am Kreuz
sieht mit der Überschrift „Das tat ich für dich – was tust du für mich?
Trifft Erdmute Dorothea – ist begeistert von ihr, weil sie auch so geistlich ist – wollen
eine geistliche Ehe schließen (einziger Inhalt ist gemeinsam streiten für die Sache des
Herrn) – heiraten jung – hatten aber viele Kinder
August der Starke ist Kurfürst (mehr das Image als Echtheit, viele Schulden); für
Zinzendorf schlimm, weil er dort wieder zu Feiern eingeladen wurde – Zinzendorf
ermahnt ihn mehrmals – König wird sauer
Zieht sich immer mehr auf seinen Landsitz in der Oberlausitz zurück, predigt viel
Böhmische Brüder kommen (Nachkommen von Jan Hus – Flüchtlinge) – will sie in
seinem Gebiet siedeln lassen (Bertelsdorf), erkennt, dass sie Gleichgesinnte sind – Dorf
macht Stress, gründet neues Dorf „Herrenhut“
Ganz viele Häuser, alle gleich, in der Mitte ein Bethaus, ganz schlicht – Konzentration auf
Gott, nicht auf Schmuck
immer mehr Flüchtlinge – Herrnhuter Brüdergemeine entsteht – gemeinschaftliches
Leben, Brüder- und Schwesternhaus für Unverheiratete – Ehen werden nach dem Willen
Gottes geschlossen
Jesus soll Ältester sein – Probleme bei Entscheidungen – Lose (Ja, Nein, Noch nicht) –
gibt auch komische Entscheidungen – Jesus wird als Ehrenältester eingesetzt, gibt noch
andere, die entscheiden
Immer wieder neue und innovative Ideen, Liedgottesdienste, Losungsbuch entsteh…
Viel Lob und viel Kritik – war kein ordinierter Pfarrer, legte Theologieexamen in
Tübingen ab und wurde mal eben Pfarrer, damit er predigen darf
Wird über mehrere Jahre aus Sachsen verbannt, überschreibt vorher seinen Besitz seiner
Frau – lange getrennt gelebt
Gründet ein zweites Dorf in Niedersachsen (Herrnhaag)
Sichtungszeit (aus den Gleichnissen – was ist echt und was ist nicht echt?): Zinzendorf
war manchmal sehr charismatisch – gab viele Probleme – hat dann immer wieder Dinge
zurückgenommen, die so nicht funktioniert haben/ schief gegangen sind
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet er seine Sekretärin Anna Nitschmann
Zinzendorf und die Mission
Besucht seinen Cousin in Dänemark (König) – viele Feiern
viel Kontakt auch zu Bediensteten – Sklaven Anton, von St. Thomas (Karibik)
Nahm ihn mit nach Herrenhut, für Bericht – Weltmission rückte in den Blick
beriefen Männer, die als Missionare nach St. Thomas gingen, ohne Ausbildung etc.
Zinzendorf hatte viele Kontakte
Missionare mussten sich Lebensunterhalt selber sichern
Zu Sklaven auf die Zuckerrohrfelder – über Jesus geredet
Sprache gelernt – schnell eine erste Gemeinde gegründet, immer wieder Ärger mit Herren
Aus Herrenhut wurden seitdem fast jedes Jahr Missionare ausgesandt
Missionshaus im Nachbarort, damit die Missionare sich etwas vorbereiten konnten
Missionare haben selber Wörterbücher geschrieben und in die Heimat geschickt, damit die
Missionskandidaten damit lernen konnten – Sprache, Theologie, Kultur
An vielen Stellen (in vielen Ländern) Missionsstationen aufgebaut
Wollte nicht, dass möglichst viele Menschen sich bekehren, sondern dass Erstlinge in
jedem Volk entstehen und dass sie besonders gut ausgebildet werden
Mehrere Gemeinden auch in Deutschland, die daraus entstehen und danach gelebt haben
Zinzendorf hat Geld für Mission gegeben, war aber auch selber unterwegs bei den
Missionaren, um sie zu ermutigen und unterstützen
Besuchte auch St. Thomas – verneigte sich vor einer Sklavin, wollte zeigen, vor Gott sind
wir alle Geschwister – lebte in einem Schloss, ist aber auch aufs Feld, um mit den anderen
zu arbeiten
Zwiespalt: alle sind gleich, aber Zinzendorf hat doch manchmal Sonderbehandlung
Herrnhuter waren in den Kolonien nicht immer gerne gesehen, weil sie den einfachen
Leuten Lesen und Schreiben beigebracht haben – wurden teilweise von den Kolonialisten
verfolgt und ins Gefängnis geworfen
Heute sind die meisten Gemeinden im Süden Afrikas – sind auch noch sehr missionarisch
aktiv
In Deutschland nicht mehr so viele Gemeinden, auch nicht mehr so missionarisch
Macht Missionsarbeit weiter, auch nach seinem Tod blüht sie noch bis ins 19. Jh.
Württembergischer Pietismus, Persönlichkeiten
Ludwig Friedrich Giftheil
Ludwig Brunnquell
Johann Jakob Zimmermann
Johann Reinhard Hedinger; Johann Andreas Hochstetter
Johann Albrecht Bengel:
Friedrich Christoph Oettinger
Johann Michael Harm:
Württembergischer Pietismus, Ludwig Friedrich Giftheil
– sehr radikal gegen Orthodoxe
Württembergischer Pietismus, Ludwig Brunnquell
starke Endzeiterwartung; mystisch angehaucht, ev. Kirche als Hure
Babylons