Lektion 4 Flashcards

(31 cards)

1
Q

Was ist der Unterschied zwischen nomothetischem und idiografischem Forschungsansatz?

A

• Antwort: Der nomothetische Ansatz sucht allgemeingültige Gesetze (Between-Subjects-Design), während der idiografische Ansatz individuelle Besonderheiten untersucht (Within-Subjects-Design

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2
Q

Was ist ein Between-Subjects-Design?

A

• Antwort: Ein Forschungsdesign, bei dem jede Versuchsperson nur einer Stufe der unabhängigen Variable zugeordnet wird und somit nur eine experimentelle Bedingung durchläuft.

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3
Q

Was ist ein Within-Subjects-Design?

A

• Antwort: Ein Forschungsdesign, bei dem dieselben Versuchspersonen mehreren oder allen Bedingungen der unabhängigen Variable ausgesetzt werden.

Diese Karteikarten bieten einen Überblick über die wichtigsten Konzepte der Anlage-Umwelt-Debatte und der Forschungsparadigmen in der Psychologie.

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4
Q

Intentionale Strategie nach Dennett

A

• Definition: Eine Methode zur Vorhersage des Verhaltens eines Systems, indem man fragt: “Was ist das Vernünftigste, was das System tun kann, angesichts gegebener Ziele, Beschränkungen und Informationen?”
• Beispiel: Vorhersage der Züge eines Schachcomputers, obwohl dieser keine eigenen Meinungen oder Wünsche hat.

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5
Q

Paradigma

A

• Definitionen:
• Untersuchungsparadigma: Ein spezifisches Experiment oder eine Forschungsmethode.
• Denkmuster/Theorie: Ein allgemeines theoretisches Rahmenwerk, das wissenschaftsübergreifend verwendet wird und die Gesamtheit aller Grundauffassungen über Gegenstandsbereiche und Methoden einer Zeit umfasst.

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6
Q

Wilhelm Windelbands Wissenschaftsklassifikation

A

• Ansatz: Klassifikation der Wissenschaften basierend auf ihren Erkenntniszielen.
• Beitrag: Unterscheidung zwischen nomothetischen (gesetzesfindenden) und idiografischen (das Einzelne beschreibenden) Wissenschaften.
• Schule: Neukantianismus der südbadischen Schule, die eine Abgrenzung zu den Naturwissenschaften suchte.

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7
Q

Nomothetische Forschung

A

• Definition: Forschungsrichtung mit dem Ziel, allgemeingültige Gesetze zu erarbeiten.
• Methoden: Experimentelle Methoden und quantitative Auswertung, z. B. standardisierte Laborexperimente und vorstrukturierte Fragebögen.
• Vertreter: Hans-Jürgen Eysenck, Raymond Bernard Cattell und Clark Hull.
• Beispiel: Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (Big Five).

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8
Q

Fünf-Faktoren-Modell (Big Five)

A

• Definition: Ein Persönlichkeitsmodell, das fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit beschreibt:
• Offenheit für Erfahrungen: Interesse an neuen Erfahrungen und Kreativität.
• Gewissenhaftigkeit: Zuverlässigkeit und Organisation.
• Extraversion: Geselligkeit und Energie.
• Verträglichkeit: Altruismus und Kooperation.
• Neurotizismus: Emotionale Labilität und Ängstlichkeit.
• Methode: Entwickelt durch Faktorenanalyse von Eigenschaftsworten in der Sprache.
• Anwendung: Weit verbreitet in der Persönlichkeitspsychologie zur Beschreibung individueller Unterschiede.

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9
Q

Idiografischer Forschungsansatz

A

• Definition: Fokussiert auf die Untersuchung individueller Fälle, um das einzigartige Erleben und Verhalten einer Person zu verstehen.
• Ziel: Verständnis und Erklärung individueller Verhaltensweisen.
• Methoden: Qualitative Analysen, Fallstudien, detaillierte Beobachtungen.

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10
Q

Nomothetischer Forschungsansatz

A

• Definition: Strebt die Formulierung allgemeingültiger Gesetze und Theorien an, die für viele Individuen gelten.
• Ziel: Identifikation universeller Gesetzmäßigkeiten im Verhalten.
• Methoden: Quantitative Analysen, Experimente, statistische Auswertungen.

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11
Q

Moderner Interaktionismus

A

• Definition: Ansatz in der Persönlichkeitspsychologie, der davon ausgeht, dass Erleben und Verhalten aus der Interaktion zwischen Persönlichkeit und Situation resultieren.
• Kernidee: Verhalten ist vorhersagbar durch das Zusammenspiel von individuellen Eigenschaften und situativen Faktoren.
• Vertreter: Mead (1973), Roy (2010).

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12
Q

Prinzip der Mehrfachsicherung

A

• Definition: Erkenntnisse werden durch unabhängige Quellen abgesichert; ein Test ist kein Test.
• Bedeutung: Erhöhung der Validität durch Replikation von Testergebnissen.
• Quelle: Klauer (1987).

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13
Q

Prinzip Maximaler Wahrscheinlichkeit

A

• Definition: Eine Hypothese wird gestützt, wenn die Wahrscheinlichkeit für ein singuläres Ereignis gegenüber Alternativhypothesen groß ist.
• Anwendung: Bewertung der Plausibilität von Erklärungen.
• Quelle: Sponsel (1995, S. 337).

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14
Q

Prinzip Maximaler Erklärungswert

A

• Definition: Die beste Erklärung ist diejenige, die die meisten Sachverhalte integriert.
• Ziel: Erhöhung der Erklärungskraft einer Hypothese.

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15
Q

Prinzip logischer Folgerung

A

• Definition: Ein Sachverhalt hat hohen Beweiswert, wenn er logisch aus anderen empirisch gesicherten Sachverhalten abgeleitet werden kann.
• Quelle: Topisch (1965)

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16
Q

Prinzip widerspruchsfrei zu Feststehendem

A

• Definition: Eine Vermutung wird aufrechterhalten, solange nichts gegen sie spricht.
• Quelle: Sarlemiijn (1971).

17
Q

Prinzip indirekter Beweis

A

• Definition: Nachweis der Wahrheit einer Aussage durch Widerlegung des Gegenteils.
• Anwendung: Beweisverfahren in Mathematik und Logik.
• Quelle: Hilbert/Ackermann (1959).

18
Q

Prinzip Augenschein und Beobachtung

A

• Definition: Prüfung sichtbarer Verhaltensmuster durch (verdeckte) Beobachtung.
• Anwendung: Erfassung von Verhaltensweisen in natürlichen Settings.
• Quelle: Schmidt (2010).

19
Q

Prinzip Herstellung, Modell, Experiment

A

• Definition: Nachweis der Existenz eines Phänomens durch Schaffung einer Situation oder eines Experiments.

20
Q

Prinzip Plausibilität nach allgemeiner Erfahrung

A

• Definition: Beurteilung der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses basierend auf allgemeiner Lebenserfahrung.
• Beispiel: Einschätzung des Verhaltens eines neuen Praktikanten.

21
Q

Prinzip wissenschaftlicher Erfahrungssatz

A

• Definition: Regeln, die aufgrund allgemeiner Lebenserfahrung oder wissenschaftlicher Erkenntnisse gewonnen wurden und keine Ausnahme zulassen.
• Quelle: BGH-Beschluss vom 8. September 1999.

22
Q

Prinzip Brückenkopferweiterung

A

• Definition: Aufbau von Wissen durch schrittweise Erweiterung gesicherter Aussagen.
• Anwendung: Systematischer Aufbau sicherer Aussagen, ursprünglich aus der forensischen Psychologie.

23
Q

Was ist der Unterschied zwischen nomothetischer und idiografischer Forschung?

A

Antwort: Nomothetische Forschung abstrahiert von individuellen Daten zu allgemeingültigen Gesetzen, während idiografische Forschung individuelles Verhalten und individuelle Situationswahrnehmung fokussiert.

24
Q

Wer prägte die Begriffe “nomothetisch” und “idiografisch” in der Wissenschaftstheorie?

A

Antwort: Die Begriffe wurden von Wilhelm Windelband eingeführt.

25
Welche Wissenschaften folgen hauptsächlich dem nomothetischen Ansatz?
Antwort: Die Naturwissenschaften.
26
Welche Wissenschaften folgen hauptsächlich dem idiografischen Ansatz?
Antwort: Die Geisteswissenschaften.
27
Wie wird die Psychologie in Bezug auf diese Ansätze beschrieben?
Antwort: Die Psychologie wird als Zwitterform beschrieben, die geisteswissenschaftliche Ansätze mit naturwissenschaftlichen Methoden kombiniert
28
Was versteht man unter “Evidenz” in der Forschung?
Antwort: Evidenz bedeutet “faktisch unumstößlich” oder Gewissheit.
29
Was ist ein “Zwitter” im biologischen Kontext?
Antwort: Ein Zwitter ist ein Lebewesen, das sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale aufweist.
30
Was sind typische Merkmale der nomothetischen Forschung?
Antwort: Naturwissenschaftlich, Labor, deduktiv, partikulär, explanativ, ahistorisch, erklären, “harte” Methoden, messen, Stichprobe, Verhalten.
31
Frage: Was sind typische Merkmale der idiografischen Forschung?
Antwort: Geisteswissenschaftlich, Feld, induktiv, holistisch, explorativ, historisch, verstehen, “weiche” Methoden, beschreiben, Einzelfall, Erleben.