Lernfragen aus Internet Flashcards

1
Q

Was war der Grund für die Entstehung der öffentlichen Fürsorge?

A

Man wollte Hilfe, weil die Familie bzw. die Verwandten nicht dazu in der Lage waren. Erst seit dem Zeitpunkt, als die sozialen Primärverbände (Familie, Verwandten) die Armut aufgrund von Krankheit,
Kriegen etc. nicht mehr intern beheben konnten und die Armut öffentlich wurde, gab es Armenpflegemaßnahmen.

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2
Q

Welche Einstellung hatten die Menschen im Mittelalter zum Betteln?

A

Betteln entspricht der Gesellschaftsordnung. Bettler sind für die reichen „Sünder“ wichtig. Arme bieten den Reichen Gelegenheit zu verdienstlichem
Tun, zum Almosen geben. Not und Elend werden religiös-ethisch und nicht
ökonomisch-gesellschaftlich gesehen. Deshalb gab es auch keinen Grund zur Änderung der
Gesellschaftsordnung oder zur Abschaffung der Armut.

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3
Q

Wie bewertet Martin Luther das Betteln?

A

Nicht durch Werke, sondern durch Almosengeben können Wohlhabende sich den Himmel verdienen. Nur durch den Glauben und die Gnade Gottes kann man gerettet werden. Arbeit ist Gott wohlgefällig, Betteln ist dagegen eine Verletzung der Nächstenliebe

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4
Q

Worum ging es in der Nürnberger Bettel- und Armenordnung?

A

Die Nürnberger Bettelordnung stellte für Kinder und Erwachsene Regeln auf, die von Armenpflegern kontrolliert wurden. Es galten folgende Regeln

a) für Kinder:
Kinder armer Leute sollten lernen, sich ohne Almosen, nur durch ihre eigene Arbeit zu unterhalten. Von der Obrigkeit wurde den Kindern ein Arbeitsplatz vermittelt.

b) für Erwachsene:
Zwei oder drei Personen des Standes sollten die Bedürftigkeit bestätigen, dass diese wirklich in Not waren. Bei Hausbesuchen sollte genau Alter, Gesundheitszustand, Wohnbedingungen
und Familiensituation festgehalten werden, um die Arbeitsfähigkeit zu überprüfen
und danach Ansprüche abzulehnen oder zu gewähren.

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5
Q

Worin unterscheidet sich das Straßburger System vom Elberfelder System?

A

In vier Punkten unterscheidet sich das Straßburger vom Elbfelder System.

  1. Es wurden hauptamtliche Berufsarmenpfleger eingesetzt
  2. Man führte die Kompetenzen im Armenamt zusammen
  3. Eine klare Arbeitsteilung zwischen beruflichen und ehrenamtlichen Kräften wurde vorgenommen
  4. Die Armenpflege wurde in einen Innen- und Außendienst aufgeteilt.
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6
Q

Was beinhalten die Bismarckschen Sozialgesetze?

A

Zu den Bismarckschen Sozialgesetzen zählen: Krankenversicherung, Unfallversicherung, Alters- und Invalidenversicherung. Das Kernstück der Sozialgesetzgebung
liegt auf der Verknüpfung des Versicherungszwanges mit einem Rechtsanspruch auf Unterstützung.
Es gilt das Prinzip der Vorleistung und Gegenleistung

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7
Q

Was war das Besondere an der Halleschen Anstalt von August Hermann Francke?

A

Es ging um religiöse Erziehung.
Es ging um rational kontrolliertes Leben.
Es ging um Wissen, das im Alltag nützlich war.
Sauberkeit der Räume und Kleidung.
Der Gesundheitszustand sollte überwacht werden.
Erzieher sind nicht Zuchtmeister, sondern Väter.

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8
Q

Wie sah das Konzept von Johann Hinrich Wichern aus?

A

Erziehung geschah auf freiwilliger Basis.
Eltern übertrugen ihre Rechte auf die Anstalt.
Es wurden zwar Familienhäuser (10–12 Kinder) eingerichtet, doch ging es um das Zusammenleben
mehrerer Familien, deshalb nannte Wichern seine Einrichtung auch „Erziehungsdorf“.
Das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern sollte geordnet und auf die Rückkehr des
Kindes in das Elternhaus hingearbeitet werden.
Die Erziehung übernahmen Brüder, die im „Rauhen Haus“ auch ausgebildet wurden.

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9
Q

Wann wurden der Begriff Sozialarbeit als Bezeichnung einer beruflichen
Tätigkeit eingeführt?

A

Sozialarbeit wurde bereits als gängige Berufsbezeichnung verwendet seit 1929.

Erstmals dürfte der Begriff Sozialarbeit bereits seit 1925 verwendet worden sein. Seit 1918 galt er
bereits als Berufsbezeichnung und seit 1929 wurde er gängig als Berufsbezeichnung verwendet.

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10
Q

Welches sind nach Thiersch die zentralen Dimensionen einer sozialpädagogischen Theoriebildung?

A
  1. Lebenswelt der Adressaten
  2. Gesellschaftliche Funktion
  3. Sozialpädagogisches Institution
  4. Sozialpädagogisches Handeln
  5. Wissenschaftliches Konzept der Sozialpädagogik

zu 1.) Man muss die Lebensverhältnisse von Personen kennen und nach der Normalität des
Alltags und sekundär nach den Schwierigkeiten, die eine Person hat, fragen.

zu 2.) Man muss die Institutionen in Bezug auf ihre Maßnahmen kritisch hinterfragen.

zu 3.) Die Leitwissenschaft der Sozialpädagogik / Sozialarbeit sollte eine sozialwissenschaftlich
orientierte und kritische Handlungswissenschaft sein.

zu 4.) Sozialpädagogik / Sozialarbeit gelingt es wenig, Kritik an den mächtigen Institutionen der
Gesellschaft zu äußern.

zu 5.) Sozialpädagogik / Sozialarbeit entwickelt sich zunehmend zu einer eigenständigen Profession.
Damit besteht für sie die Gefahr, dass sie sich in Lebensfelder von Personen einmischt,
die u.U. einer Selbstregulierung im Alltag durch die betroffene Person überlassen
bleiben sollte.

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11
Q

Welche Unterteilung von Lebenswelt nimmt Thiersch vor?

A

Thiersch unterscheidet:

a) Lebenswelt als Selbstverständlichkeit.
b) Lebenswelt als Aufgabe.

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12
Q

Was versteht Thiersch unter Lebenswelt als Selbstverständlichkeit?

A

Lebenswelt ist eine Wirklichkeit, in der wir uns zu Hause fühlen, zurechtkommen.

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13
Q

Was versteht Thiersch unter Lebenswelt als Aufgabe?

A

Lebenswelt meint eine Wirklichkeit, die in unserer Zeit offensichtlich schwierig, mühsam, herausfordernd
und z. T. überfordernd ist.

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14
Q

Welche Aufgabe hat eine lebensweltorientierte Soziale Arbeit?

A
  • Menschen als selbständige Persönlichkeit sehen
  • Konkrete Hilfe, um die spezielle Lebenslage desBetroffenen objektiv zu verbessern
  • Unterstützung bei der Lebensbewältigung
  • Hilfe zur Selbsthilfe (Glaube an sich selbst stärken
    Betroffenen ermutigen und motivieren zu sinnvollen Handlungen)
  • Schaffen von Kompetenzen, um für die eigenen Rechte einzustehen
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15
Q

Welches sind die Grundmerkmale einer lebensweltorientierten Sozialen Arbeit?

A
  1. Respekt:
    Soziale Arbeit agiert mit Respekt vor der Lebenswelt der AdressatInnen.
  2. Veränderung:
    Soziale Arbeit drängt auf Veränderungen und Verbesserungen der Lebenslage eines Menschen.
  3. Aushandlungsprozess:
    Soziale Arbeit anerkennt, dass AdressatInnen stets Regisseure ihres Lebens sind. Soziale Arbeit kann nur Aushandlungsprozesse über Lösungen anstreben
  4. Verlässliche Verhältnisse:
    Soziale Arbeit ist bemüht um verlässliche Verhältnisse und überschaubare Lebensräume.
  5. Balanceakt zwischen Respekt und Veränderung:
    Soziale Arbeit muss die Balance bewahren zwischen Respekt, Bewertung und Kritik, zwischen
    Respekt und Neugestaltung.
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16
Q

Welches Ziel verfolgt Staub-Bernasconi mit ihrer Theorie Sozialer Arbeit?

A

Das zentrale Ziel von Staub-Bernasconi ist es, Sozialer Arbeit zu einem neuen Selbstbewusstsein zu verhelfen und in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung zu rücken.

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17
Q

Menschen haben vielfältige Bedürfnisse. Welche Bedürfnisse nennt Staub-Bernasconi?

A

a) physische Bedürfnisse
b) sensorische Bedürfnisse
c) emotionale Bedürfnisse
d) soziale Bedürfnisse
e) nach Sinn
f) nach Freiheit
g) nach Gleichgewicht

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18
Q

Was versteht man unter den „klassischen Methoden“ der Sozialarbeit?

A

Gemeinwesenarbeit
Einzelhilfe
Gruppenarbeit

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19
Q

Was versteht man unter Gemeinwesenarbeit?

A

a) Menschen müssen in ihrem Gemeinwesen so befähigt und unterstützt werden, dass sie in Eigenverantwortung
die Gestaltung ihres Lebens übernehmen können.
b) Sie sollen sich ihrer eigenen Stärken und Ressourcen bewusst werden.

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20
Q

Erklären Sie den folgenden Satz: Sozialstaatlichkeit ist ein Staatsziel.

A

Der Staat übernimmt mit der Einrichtung öffentlicher Träger die Verantwortung für eine gesellschaftliche
Organisation sozialer Dienstleistungen. Diese Verantwortung wird im Art. 20 Abs. 1
des Grundgesetzes festgelegt. Dem Staat wird als notwendige Ergänzung zur Sicherung der Voraussetzungen
der ökonomischen Produktion auch die Aufgabe übertragen, die soziale Sicherheit
und das Wohlergehen seiner Bürger zu gewährleisten, indem er sie fördert und sozialen Risiken
entgegenwirkt. Er kommt dieser Aufgabe nach durch die Organisation des Systems sozialer
Sicherung, das mit drei Säulen der Versicherung, Versorgung und Fürsorge gekennzeichnet ist.

21
Q

Was versteht man unter dem Doppelmandat?

A

Spannungsverhältnis in der Sozialen Arbeit:
1. konkrete Hilfe leisten und Ressourcen bereitstellen
2. Ausübung staatlicher Kontrollfunktionen (Durchsetzen von Gesetzen, Werten, Normen, Rollenbildern bei Menschen)
Jeder Hilfeprozess enthält Elemente von Kontrolle. Diese Form der Kontrolle wird in Kauf
genommen, sofern die Hilfe erwünscht und nützlich ist.

22
Q

Was kann nach Geißler Sozialstruktur sein?

A
  1. Familien und Verwandtschaftsordnung
  2. Soziale Rollengefüge (wie hängen verschiedene Rollen zusammen, Rollensysteme)
  3. sozialstaatliche Merkmale (Alter, Bildung, Herkunft, Demografie)
  4. Schichtung als Sozialstruktur
  5. Klassen
23
Q

Was sind nach Geißler Wirkfaktoren?

A

Beruf, Qualifikation, Geschlecht, ethnische Herkunft
diese sozial relevanten Wirkfaktoren beinflussen gesellschaftliche Teilbereiche, Institutionen, soziale Netzwerke und soziales Handeln. In diesen Punkten kann es zu sozialen Ungleichheiten kommen

24
Q

Welche Problemlagen identifiziert Baum als typisch städtisch?

A

a) Benachteiligte Stadtquartiere
b) Wohnungslosigkeit
c) Altern und Alter in der Stadt

Zu a) Benachteiligte Stadtquartiere

In den Dörfern gibt es nur vereinzelte benachteiligte Familien, die mittendrin leben in der Gemeinschaft. In Städten hingegen verteilen sich die Menschen nach z. B. nach kultureller Herkunft oder Finanzsituation auf verschiedene Stadtteile. Die Städte haben bisher oft die privilegierteren Stadtteile besser gefördert, so dass in den benachteiligten Stadtteilen eine schlechtere Infrastruktur herrscht. Hinzu kommt auch, dass Bewohner dieser Stadtviertel eher von anderen stigmatisiert werden und man sie auf Distanz halten möchte. Hier soll mit der Einführung des Quartiersmanagement Abhilfe geschaffen werden. Einem integrativen Einsatz ganz im Sinne von Jane Austen.

Zu b) Wohnungslosigkeit

Dies ist insbesondere ein städtisches Problem, da gerade obdachlose Menschen in der Hoffnung auf Hilfe in die Städte ziehen, selbst wenn sie vorher auf dem Land gelebt haben. Armut und Arbeitslosigkeit gehen Hand in Hand mit dem Verlust der Wohnung und bilden einen Teufelskreis. In städtischen öffentlichen Räumen werden Obdachlose nicht gerne gesehen und daher weggejagt, weil sie als das Stadtbild beeinträchtigen. Dadurch werden Obdachlose ausgegrenzt aus der Stadt.

Zu c) Altern und Alter in der Stadt

Der hohe Anteil von älteren Menschen in den Städten stellt die Städte vor neue Herausforderungen. Hier geht es zum einen um altengerechte Wohnbauten, das städtebauliche Zulassen neuer Wohnformen aber auch um die Frage, wie die Infrastrukur mit Versorgungseinrichtungen (Ärzte, Pflegedienste Lebensmittelmärkte etc) gestaltet werden müsste.

Die Soziale Arbeit soll sich mehr Einmischen in die Politik der Städte, um bei der Gestaltung der Städte den Benachteiligten eine Stimme zu geben.

25
Q

Was versteht man unter biographischem Fallverstehen?

A

Zentrales Medium ist die Erzählung des Klienten aus seinem Leben. Ressourcenorientierung, nicht Problemorientierung. Aus dem Erzählen des Klienten soll das vorliegende Problem gelöst werden.

  • Konzept methodischen Handelns
  • Begegnung mit den Klienten als ein Erkundungsprozess
  • Verständigung zwischen Fachkraft und Klient wachsen
    - Arbeitsschritte: offene Gesprächssituation, aktives Zuhören, nonverbale Ermutigung, biografische Perspektive
    - Zentrales Medium: autobiografische Erzählung des Klienten
    - Kontext: länger dauernder Kontakt zwischen Fachkraft und Klientel
    • Biografisches Erzählen mit „heilenden Wirkungen“
    • Aber: Eigenwille von Klienten, Knappheit der Mittel, Abhängigkeit von Mächten
26
Q

wo könnte man biographisches Fallverstehen anwenden in der sozialen Arbeit?

A

in jeglichen psychologischen Kontexten der sozialen Arbeit
Rehabilitationskliniken und Jugendheime

  • Wenn der Klient persönliche Probleme hat, die sich in der Gegenwart zeigen, die aber ihren Ursprung in der Vergangenheit haben (z.B.: Bindungsängste, Verlustängste; wenn der Klient z.B. als Kind entsprechende Erfahrungen machen musste)
    Behandlung von Traumata oder bei der Suchttherapie, Essstörungen,..
    Ernährungsberatung. Hier kann auch nur durch eine offenen Gesprächssituation und aktives Zuhören ein gutes Verhältnis zwischen Klient und Berater aufgebaut werden. Die Anamnese führt zu einem ausführlichen Bericht des Lebenslaufs und den meist langen Leidensweg der Menschen (auch Kinder). Hierbei spielt es nicht so eine große Rolle, welcher Art dieses Leiden ist, also Allergien oder Übergewicht etc. Die Praxis zeigt immer wieder, dass es den Menschen schon hilft, über ihre Probleme offen zu reden, sich endlich jemanden anzuvertrauen und beim nächsten Termin voller Stolz zu berichten, was Sie schon umsetzten konnten.
27
Q

Was versteht man unter Selbstevaluation?

A

Hier geht es um das betrachten des eigenen Handelns oder Handels der eigenen Einrichtung bzw. der Mitarbeiter. Vorraussetzung dafür ist eine Neugier und der Wunsch nach Verbesserung des Praktischen Handelns, was immer auch Weiterqualifizierung zur folge hat.

Die Evaluation im Team setzt immer eine Atmosphäre des gegenseitigem Vertrauen, Wertschätzung sowie Transparenzbereitschaft vorraus. Der gesammte Prozess sollte mit Leitungsebene und Evaluationsebene gut verzahnt sein, damit die Schlussfolgerungen und Konsequenzen konstruktiv umgesetzt werden können.

28
Q

Was versteht man unter Evaluation?

A

Evaluation bedeutet etwas oder sich selbst einer Analyse zu unterziehen, sich der Managementschritte bewusst zu machen, drüber zu reflektieren und Schlüsse daraus zu ziehen.

Selbstevaluation fokussiert sich dabei auf die reflektierende Person selbst, im Gegensatz zur Fremdevaluation.

Durch das Interesse an Wirkung, Erfolg, Teilerfolg oder Misserfolge und deren Ursachen in der sozialen Arbeit ist das Interesse an Evaluation erst in den USA, danach auch in Europa zum Selbstverständnis geworden.

Bei der Sozialarbeit geht es weniger um Bewertung einzelner Personen oder Einrichtungen, es geht schwerpunktmäßig eher um die Bewertung und Verbesserung von Maßnahmen, Projekten oder Materialien. Anfänglich wurde es in sozialen Diensten und der Schule praktiziert.

29
Q

Was ist der Zweck von Evaluation?

A

Zweck der Evaluation ist die Verbesserung, Veränderung der Arbeitsweisen und die der Routinearbeiten. Bestimmtes davon „mal von einem andern Blickwinkel aus“ in Frage zu stellen.

Es sollte sichergestellt sein, das die Evaluation gut durchdacht, nicht am Evaluationsziel vorbei, realistisch, korrekt und respektvoll durchgeführt wird. Dafür gibt es die DeGEval (Gesellschaft für Evaluation ev.). Sie hat standarts zu Evaluation entwickelt.

Zweck der Evaluation ist die Verbesserung, Veränderung der Arbeitsweisen und die der Routinearbeiten. Bestimmtes davon „mal von einem andern Blickwinkel aus“ in Frage zu stellen.

Es sollte sichergestellt sein, das die Evaluation gut durchdacht, nicht am Evaluationsziel vorbei, realistisch, korrekt und respektvoll durchgeführt wird. Dafür gibt es die DeGEval (Gesellschaft für Evaluation ev.). Sie hat standarts zu Evaluation entwickelt.

30
Q

Gefahr bei der Selbstevaluation?

A

Das Selbst – bewertete kann „schön gefärbt“ werden und es gibt keinen objektiven Blick von außen.

31
Q

Vorteile der Selbstevaluation

A

Vertrautheit mit dem Arbeitsfeld
Unmittelbare Integrierbarkeit der Ergebnisse in den Alltag
Qualifizierung der Mitarbeiter
Spannung und Neugier auf Antworten für selbst gestellte Fragen

32
Q

Was ist die genaue Definition von Sozialstrukturanalyse?

A

die Bevölkerung hat immer Einfluss auf die Sozialstruktur
- alle werden älter
- Deutsche wollen keine Kinder mehr aus verschiedenen Gründen (Eltern verlieren an Autonomie, Kinder werden nur noch zu einer Entscheidungsoption neben vielen anderen, Kinder kosten Zeit und Geld)
-dadurch ergibt sich ein gravierendes soziales Ungleichgewicht im demografischen Wandel
Fazit: bei sozialer Ungleichheit in verschiedenen Bereichen setzt soziale Arbeit an und soziale Arbeit muss im Bereich Altenpflege/hilfe in den nächsten Jahren sich stark einbringen

33
Q

Welche Grundannahmen und Erkenntnisse entnehmen Sie dem Schröter-Text hinsichtlich der Themen “Alter / altern” und “Würde / Wille”.

A

Altern:
alte Menschen stellen oftmals eine eigene Gruppe dar und gehören auch zu einem eigenen Stand in einer nichtständischen Gesellschaft, da man im Alter andere Rollen und Positionen hat.

Macht und Alter können Hand in Hand gehen, Macht kann aber im Alter auch verloren gehen.

Altern steht im Konflikt zwischen Können, Wollen und Müssen.
DIe Gesellschaft erwartet etwas von den “Alten”, die “Alten” erwarten etwas von ihren Lebensumständen und von der Gesellschaft. Beides ist nicht immer Deckungsgleich. Daraus ergeben sich Konflikte.

Die Frage, was ein erfolgreiches Leben im Alter ist, bleibt offen und ist bestimmt von verschiedenen Blickwinkeln.

Der Einfluss und die Macht im Alter hängen von drei Faktoren ab: individuelle Fähigkeiten und Initiativen, Geschlecht und eine günstige Kombination sozialer und kultureller Bedingungen.

Durch die Industrialisierung und Modernisierung haben die alten Menschen einen Rollenverlust erlitten, da sich die Gesellschaft von einer landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft zu einer industriell geprägten Gesellschaft entwickelt hat. Früher hatten die alten Menschen diesen höheren sozialen Status durch ihr Wissen und die damit verbundenen Funktionen. Durch die Modernisierung war ihr Wissen schnell veraltet und war für die jüngeren Menschen nicht mehr so “wertvoll”. Außerdem nimmt die Anzahl der älteren Menschen durch die Industrialisierung zu, da es bessere Ernährung gibt und eine bessere Altersvorsorge. Und gleichzeitig nimmt die Verantwortlichkeit der älteren Menschen ab, da sie ja weniger wertvolles Wissen und somit Funktionen in der Gesellschaft haben. So entsteht ein sozialer Rückzug der älteren Menschen und eine Konkurrenz der Generationen, bei der die älteren Menschen oft als Verlierer dastehen, da sie z.B. kein Ansehen mehr durch ihre Arbeit bekommen und die jüngere Generationen sich ihr Wissen zusätzlich außenfamiliär durch Institutionen erarbeiten kann.

So sind zwei zentrale Probleme im Alter:

  • Der Rückzug aus sozialen Rollen
  • stetige Verminderung von Beziehungen im Alter

Wobei ich bemerkenswert fand, dass der Rollenverlust für Frauen weniger extrem ist als für Männer, da Frauen sowieso mehr im sozialen Beziehungsgeflecht unterwegs sind und sich so die Beziehungen im Alter weniger vermindern.

Würde:
Die Möglichkeit im Alter selbstbestimmt leben zu können, dem eigenen Willen nach, nicht Fremdbestimmt und bevormundet seinen Lebensabend verbringen müssen, bedeutet für viele in Würde alt werden zu können.
Es gilt, dem Altern seinen Schrecken zu nehmen. Der Jugendwahn unserer Zeit nimmt dem Alter die Würde.

34
Q

Welche Aufgaben stellen sich für die Soziale Arbeit im Umgang mit ansteigenden alternden Bevölkerungsteilen und welche Bedeutung messen Sie dem Begriff des “Selbstwirksamkeitserlebens” bei?

A

Es gilt, dem Altern seinen Schrecken zu nehmen. Der Jugendwahn unserer Zeit nimmt dem Alter die Würde. Dem Entgegenzuwirken hin zu einem positiven und aktiven Altern, diese Aufgabe gilt es zu bewältigen.Eine Möglichkeit zeigt Backes in seinem Text auf: er sieht alte Menschen nicht nur als Aufgabe für die Sozialarbeit sondern vielmehr auch als Ausführende der Sozialen Arbeit. Dieses Humankapital wird z.B. schon in Mehrgenarationshäusern genutzt und sinnvoll umgesetzt. Als Vorsitzende eines Turnvereins kann ich voller Stolz berichten, dass meine älteste aktive und ehrenamtliche Übungsleiterin 81 Jahre alt ist.

Wie wird das Altwerden in der Zukunft aussehen, wenn die Gesellschaft durch das Alter bestimmt wird? Wie wird das Miteinander gestaltet werden? Wie kann das Ganze finanziert werden, wie kann man sich vor Altersarmut schützen? Alternative Lebensformen in altersübergreifenden Wohngemeinschaften könne eine Antwort zu diesen Fragen sein. Der alternde Mensch lebt somit nicht nur unter anderen alternden Menschen, sondern nach bewusster Entscheidung in einer familienähnlichen Struktur und wird eingebunden in diese. Hier kann sich der Alternde bis seine Kräfte schwinden im gemeinsamen Haushalt einbringen, Kinder hüten und versorgen und eine Stütze im Alltag sein. Er muss Flexibilität und Toleranz mit- und aufbringen um sich in diese Struktur, der unterschiedlichen Generationen, einzufügen. Er ist dann gestützt und nicht auf sich allein gestellt, wenn er gebrechlich wird und stirbt. Wobei dieser letzte Akt des einen Lebens zur starken Dauerbelastung für die Anderen der Wohn- und Lebensgemeinschaft und damit zur Zerreißprobe werden kann.

Positive Selbstwirksamkeitserlebnise führen zu einer Zufriedenheit nicht nur im Alter. Wird das Tun, die Arbeit, die Zuneigung, die Hilfe etc. eines Menschen anerkannt und gewürdigt, stärkt und trainiert es das Selbstbewusstsein. Zu wissen, (noch) gebraucht zu werden ist für viele Menschen überaus wichtig und Lebensinhalt.

Ich finde den Aspekt der Selbstwirksamkeit älterer Menschen wirklich wichtig! Die älteren Menschen brauchen eine Aufgabe, die ihnen zeigt, dass sie nützlich sind und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Ich erlebe das selber bei meinen Großeltern, die sich engagieren und so auch körperlich und geistig fit bleiben. Außerdem ist das engagieren in Ehrenamt und ähnlichem auch eine Hilfe zur Selbsthilfe, die Vergemeinschaftung zum Ziel hat. Schwierig wird es nur bei den Menschen, die die nötigen Fähigkeiten und Ressourcen zur Teilhabe am Ehrenamt nicht oder nicht mehr besitzen. Ältere Menschen die beispielsweise bettlägerig sind, haben sicherlich weniger Möglichkeiten an der Gesellschaft teilzuhaben. Aber ich bin mir sicher, das auch diese Menschen vielleicht im kleineren Sinn Aufgaben übernehmen können, und wenn es nur die Weitergabe der Freude am Leben ist.

Außerdem ist es schwierig in einer leistungs - und effiezienzorientierter Gesellschaft einer Gruppe Aufgaben zu übertragen, deren Sterblichkeitsrate sehr hoch ist. (Dieser Aussage kann ich nicht zustimmen, da alte Menschen auch junge Menschen in ihre Aufgabengebiete einlernen können und dann eine Weitergabe an die nächste Generation möglich wird und das Wissen nicht verloren geht).

35
Q

Was versteht man unter Netzwerkanalyse

A

Netzwerkanalyse ist ein Verfahren, um soziale Netzwerke zu visualisieren. Hierbei geht es nicht um die Eigenschaften des Einzelnen sondern um die Beziehungen zwischen den Individuen. Es werden zum einen die Strukturen der Relationen zwischen den Einzelnen und zum anderen der Gesamtheit betrachtet. Die Idee soziale Netzwerke zu analysieren basiert auf der Aussage von Aristoteles: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

36
Q

Wie erfolgt die Visualisierung eines Netzwerkes?

A

Die Darstellung erfolgt über Knoten und Kanten:

Knoten
= Akteure (Menschen, Organisationen, Unternehmen, Länder etc.)
Unterschiedliche Formen, Farben und Größen
= unterschiedliche Eigenschaften der Akteure

Kanten = unterschiedliche Arten von Beziehungen
Gerichtete Kanten = symmetrische Beziehungen
Ungerichtete Kanten = asymetrische Beziehungen
Unterschiedlich Dicke der Linien = unterschiedliche Intensität der Beziehungen

37
Q

Einsatzmöglichkeiten von Netzwerkanalysen in der soz. Arbeit

A

jeder analysiert bewusst oder unbewusst seine Umgebung

es kann in allen Feldern der sozialen Arbeit sowohl für einen selbst als auch für das Ziel der Arbeit hilfreich sein die Beziehungsstrukturen zu visualisieren. In der

Familienberatung
fallen so vielleicht nicht vorteilhafte Abhängigkeiten auf oder es wird klar warum es in gewissen Situationen immer wieder zu Problemen kommt.

Bei Jugendgruppen
ist es hilfreich um durch die verschiedenen Gruppenphasen zu leiten und die Gruppendynamik zu verstehen. Darüber hinaus könnte man auch analysieren welche Jugendlichen sind auf Facebook, Twitter usw. miteinander verbunden und gibt es dort Knoten, die Einfluss auf die Teilnehmer der Jugendgruppe haben, die ich nur durch das Analysieren der Gruppe selbst nicht ergründen kann. Oder wie sind diese Jugendenlichen noch eingebunden. Vereine, Sportt, Schule, Verwandtschaften etc.

in der Schulsozialarbeit
kann es helfen wenn man die Gruppendynamik versteht und positiv beeinflussen möchte. Ausserdem die sozialen Hintergründe einzelner Schüler oder Gruppen beurteilen kann.

Für mich selbst
kann es hilfreich sein um die Organisation in der ich arbeite zu verstehen und zu verstehen wieso es im Arbeitsprozess an gewissen Punkten hakt.

In der Quartierarbeit
kann es helfen die soziale oder wirtschaftliche Umgebung sichtbar zu machen.

In der Individualberatung
könnte man durch die Visualisierung des historischen Fallverstehens einen Beziehungsverlauf darstellen, der einem helfen kann das aktuelle Problem aus dem Verstehen der Vergangenheit zu lösen.

Gemeindearbeit
welche Strippen muss ich ziehen, wo sind die stillen Stars, die ich ansprechen sollte um ein Projekt voran zu bringen

38
Q

Welche sozialräumliche Bedeutung misst Ellerbrock der Gruppe bei

A

Ellerbrock misst Gruppen eine hohe sozialräumliche Bedeutung bei. Durch die Bildung von sozialen Netzwerken kann das Potential und die Ressourcen der einzelnen Gruppenmitglieder genutzt werden und die Teilnehmer können eigenverantwortlich an der Gesellschaft teilhaben.

39
Q

Wie lässt sich eine Gruppe im Rahmen der soz. Arbeit aktivieren?

A

Um die Gruppen im Rahmen der sozialen Arbeit zu aktivieren, schlägt Ellerbrock ein methodisches Vorgehen in Anlehnung an den Social Groupwork-Ansatz vor. Es sollen Gruppen gebildet werden, deren Mitglieder für sich selbst aktiv werden. Die Gruppen sollen eigenständig handeln und ihre inhaltliche Ziele aus sich selbst heraus entwickeln. So bleiben sie unabhängig von den Ideen der Gruppenleitung oder bestimmten ideologischen Vorgaben von Außen. Gerade die Unabhängigkeit erachtet Ellerbrock als wichtig, da er festgestellt hat, dass in der Vergangenheit häufig Kommunen versuchen kommunalpolitische Ziele auf engagierten Bürgern zu übertragen.

40
Q

Welche Voraussetzungen sind nach Ellerbrock unter Rückgriff auf das Engagementmodell für die Gruppengründung wichtig?

A

Die Menschen müssen in der Lage sein, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und zu formulieren, denn vorrangig engagieren sich Menschen zunächst für die eigenen Interessen.

Daher ist es wichtig, dass die Gruppenbegleitung auch eine wertschätzende Haltung gegenüber den Anliegen der Menschen in den benachteiligten Stadtteilen hat.

Jedes Gruppenmitglied ist zugleich Helfer und braucht aber gleichzeitig auch die Unterstützung der anderen. Von daher werden auch die Ziele der Gruppe gemeinsam entwickelt und nicht durch den Gruppenbegleiter vorgegeben.

41
Q

In welchen Stufen verläuft eine Gruppenbildung ab?

A
Voranschluss -Orientierungsphase
Machtkampf- Kontrolle
Vertrautheit-Intimität
Differenzierung - Kooperation
Trennung - Ablösung
42
Q

Was bedeutet die Gruppenphase Voranschluss- Orientierungsphase?

A

Hier geht es um die Gruppenzusammensetzung und das Formulieren von ersten Zielen. Die Gruppenbegleitung bietet hier einen Handlungsrahmen an (Raum und Termin für Treffen, Ablaufplan für die Treffen).

43
Q

Was bedeutet die Gruppenphase Machtkampf - Kontrolle?

A

Mit dem Besser Kennenlernen der Gruppe fühlen sich die Gruppenmitglieder sicher aber es werden auch Unterschiede deutlich. Es kommt zu Auseinandersetzungen. Hier sollte die Gruppenbegleitung einfühlsam sein und helfen, eine Gruppenkultur zu entwickeln, damit Konflikte konstruktiv ausgetragen werden können und niemand gezwungen wird, sich anzupassen, sondern Unterschiede auch zugelassen werden.

44
Q

Was bedeutet die Gruppenphase Vertrautheit- Intimität?

A

Die Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern werden stärker. Die Gruppenbegleitung bezieht nun mehr und mehr die Teilnehmer in die Moderation der Treffen mit ein.

45
Q

Was bedeutet die Gruppenphase Differenzierung - Kooperation

A

Die Gruppe funktioniert intern so gut, dass sie nun auch Kontakte zu anderen Netzwerken aufnimmt und die Gruppenbegleitung beginnt sich langsam aus den Treffen der Gruppe zurückzuziehen.

46
Q

Was bedeutet die Gruppenphase Trennung-Ablösung

A

Die Gruppenbegleitung zieht sich Schritt für Schritt nach 2 Jahren aus der Begleitung der Gruppe zurück. Allerdings sorgt sie auch für Nachhaltigkeit der Gruppe über die Zeit ihrer Begleitung hinaus, indem die Gruppe, Anlaufstellen genannt bekommt, wenn sie Hilfe benötigt (z. B. bei Räumen, Kommunikationsmitteln, Finanzen, Informationen oder internen Krisen). Häufig erfolgt hier eine Anbindung an bestehende Institutionen, die als Wegweiser und Begleiter auf dem Weg nach Lösungen der Gruppe hilft.

47
Q

Was ist das Hauptziel der Begleitung der Gruppe?

A

Das Hauptziel der Begleitung der Gruppe ist es also, diese so zu befähigen, dass sie auch nach Abnabelung von dem Begleiter weiter eigenständig ihren Weg gehen kann und nicht abhängig von dem Begleiter ist.

48
Q

Empowerment

A

Eine Ausrichtung auf die Potenziale und Ressourcen der Menschen. Im Vordergrund dieses Ansatzes steht die Stärkung (noch) vorhandener Potenziale und die Ermutigung zum Ausbau dieser Möglichkeiten. Empowerment im sozialpädagogischen Handlungsfeld versucht also Menschen bei der (Rück-) Gewinnung ihrer Entscheidungs- und Wahlfreiheit, ihrer autonomen Lebensgestaltung zu unterstützen und sie zur Weiterentwicklung zu motivieren.