LIB 4 Flashcards

(73 cards)

1
Q

Nennen Sie die vier Phasen pädagogisch-psychologischer Beratungsprozesse und erläutern Sie, welche Aufgaben in jeder Phase üblicherweise die Beraterinnen bzw. Berater übernehmen.Die vier Phasen der Beratung:

A

Die vier Phasen der Beratung:

  • Bestandsaufnahme: Erfassung der Problemlage und Biografieanalyse
  • Zielvereinbarung: Klärung möglicher Problemlösungen und Zielformulierung
  • Beratungsprozess & Problemlösung: Entwicklung von Lösungen, Analyse von Hindernissen
  • Abschluss & Bewertung: Reflexion des Beratungsprozesses, Feedback und Entscheidung über Weiterarbeit
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2
Q

5.2 Erfolgskriterien von Beratung

Beratungsprozesse werden von Klientinnen und Klienten sowie von Beratenden unterschiedlich bewertet.

Frage: Erklären Sie zwei zentrale Unterschiede in der Bewertung von Beratungserfolgen zwischen Klientinnen und Klienten und Beraterinnen und Beratern.

A
  • Klientinnen und Klienten bewerten den Erfolg oft danach, ob ihr Problem gelöst wurde.
  • Beratende betrachten zusätzlich die langfristige Veränderung von Einstellungen und Verhaltensweisen.
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3
Q

Anwendung von Skalierungstechniken

Die Skalierungsscheibe ist ein diagnostisches Instrument, das auch zur Problemlösung beitragen kann.

Formulieren Sie sieben Skalenfragen, die helfen, den Konflikt in einem Team zu analysieren und Lösungswege zu erarbeiten.

A
  • Wie stark erleben Sie den aktuellen Konflikt auf einer Skala von 1 bis 10?
  • Wie groß ist Ihr Vertrauen in Ihre Kolleginnen und Kollegen?
  • Wie offen können Sie in Ihrem Team Ihre Meinung äußern?
  • Wie wohl fühlen Sie sich in Ihrer aktuellen Rolle?
  • Wie hoch ist Ihre Motivation, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten?
  • Wie würden Sie die Kommunikationskultur in Ihrem Team bewerten?
  • Wie zuversichtlich sind Sie, dass eine Lösung für den Konflikt gefunden werden kann?
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4
Q

Drei zentrale Entwicklungen der Beratung im Laufe der Geschichte

A
  • In der Antike war Beratung eine Tätigkeit von Philosophen, die Ratsuchende in ethischen und existenziellen Fragen unterstützten.
  • In der Neuzeit wurden spezialisierte Beratungsberufe etabliert, z. B. in der Medizin und Psychologie.
  • Im 20. und 21. Jahrhundert führte die Individualisierung der Gesellschaft zu einem starken Anstieg an Beratungsangeboten, insbesondere in den Bereichen Coaching, Psychotherapie und Karriereberatung.
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5
Q

Aufgabe 1: Grundlagen pädagogisch-psychologischer Beratung

Vier-Phasen-Modell der Beratung

Frage: Begründen Sie anhand von zwei Aspekten, weshalb eine klare Zielvereinbarung (Phase 2) für die Wirksamkeit der Beratung wichtig ist.

A
  • Eine klare Zielvereinbarung hilft den Klientinnen und Klienten, eine Orientierung für die Beratung zu gewinnen und die gewünschten Ergebnisse zu konkretisieren.
  • Sie ermöglicht eine strukturierte und zielgerichtete Beratung, indem sie als Leitfaden für den weiteren Beratungsprozess dient.
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6
Q

Aufgabe 2: Qualitative Diagnostik in der Beratung

Beschreiben Sie die Lebenslinie als Diagnostikinstrument in der pädagogisch-psychologischen Beratung. (10 P.)

A
  • Die Lebenslinie ist eine biografische Methode, bei der Klientinnen bzw. Klienten wichtige Lebensereignisse grafisch darstellen. (2 P.)
  • Sie dient dazu, persönliche Ressourcen, wiederkehrende Muster oder biografische Brüche zu identifizieren. (2 P.)
  • Das Verfahren unterstützt die Klientin bzw. den Klienten dabei, Problemlösungsstrategien aus der Vergangenheit zu reflektieren und für gegenwärtige Herausforderungen nutzbar zu machen. (3 P.)
  • Die Beraterin bzw. der Berater nutzt gezielte Fragen, um Emotionen und Bewältigungsstrategien herauszuarbeiten. (3 P.)
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7
Q

Aufgabe 2: Qualitative Diagnostik in der Beratung

Diagnostische Instrumente

In der Beratung Erwachsener kommen qualitative Diagnostikinstrumente zum Einsatz.

Frage: Beschreiben Sie die drei Instrumente „Introspektion“, „Lebenslinie“ und „Skalierungsscheibe“ und erläutern Sie für jedes Instrument eine Situation, in der es sinnvoll eingesetzt werden kann.

A

Introspektion:

Eine Selbstreflexionsmethode, bei der Klientinnen und Klienten durch gezielte Fragen ihre Gedanken und Emotionen ordnen.

Einsatzbereich: Wenn eine Person ihre eigenen Werte und Motivationen besser verstehen möchte.

Lebenslinie:

Eine grafische Darstellung von wichtigen Lebensereignissen, um persönliche Entwicklung und Krisen sichtbar zu machen.

Einsatzbereich: Zur Verarbeitung von biografischen Veränderungen oder Krisensituationen.

Skalierungsscheibe:

Ein Instrument zur visuellen Darstellung von Beziehungen oder Konflikten in Gruppen.

Einsatzbereich: In der Teamberatung, um Rollenverteilungen oder Kommunikationsprobleme zu analysieren.

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8
Q

Anforderungen an Beratende

Nennen und erläutern Sie drei zentrale Charaktermerkmale einer professionellen Beraterin bzw. eines Beraters. (9 P.)

A
  1. Empathie: Fähigkeit, sich in die Perspektive der Klientin bzw. des Klienten hineinzuversetzen, um deren Anliegen und Emotionen besser zu verstehen. (3 P.)
  2. Fähigkeit zur Distanzierung: Professionelle Beraterinnen und Berater wahren eine Balance zwischen Nähe und Distanz, um sachlich und objektiv zu bleiben. (3 P.)
  3. Reflexionsfähigkeit: Sie analysieren ihr eigenes Beratungsverhalten, um ihre Methoden und Kommunikation stetig zu verbessern. (3 P.)
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9
Q

Interventionsstrategien und Problemlösung

Interventionstechniken in der Beratung

Psychologische Beratung beinhaltet verschiedene Interventionsformen.

Frage:

Beschreiben Sie die Methode des „Reframings“ und erläutern Sie, inwiefern sie Klientinnen und Klienten hilft, eine neue Perspektive auf ihr Problem zu gewinnen.

A

Reframing bezeichnet eine Technik, bei der eine problematische Situation oder ein negatives Erlebnis in einen neuen, positiven Kontext gestellt wird.

Beispiel:
Eine Klientin empfindet ihre Arbeitslosigkeit als Scheitern. Durch Reframing könnte die Beraterin ihr aufzeigen, dass sie diese Zeit als Chance für Weiterbildung und Neuorientierung nutzen kann.

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10
Q

Beratungsprozesse und Methoden

Skizzieren Sie die Funktion von Reframing in der Beratung. Geben Sie ein Beispiel. (8 P.)

A
  • Reframing bedeutet, dass eine Person ihre Perspektive auf ein Problem verändert, um neue Handlungsoptionen zu entwickeln. (2 P.)
  • Die Beraterin bzw. der Berater hilft der Klientin bzw. dem Klienten, eine bisher negative Situation in einem neuen, konstruktiven Licht zu sehen. (2 P.)
  • Beispiel: Eine Klientin ist arbeitslos und sieht sich als gescheitert. Durch Reframing könnte sie erkennen, dass diese Phase ihr die Möglichkeit bietet, sich beruflich neu zu orientieren und weiterzubilden. (4 P.)
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11
Q

Aufgabe 5: Arbeitsfelder der Beratung und Evaluation

Arbeitsfelder pädagogisch-psychologischer Beratung

Es gibt verschiedene Formen der Beratung, darunter Coaching, Supervision und Mediation.

Frage: Wählen Sie zwei dieser Formen aus und erläutern Sie deren wesentlichen Unterschiede.

A
  • Coaching: Fokussiert sich auf individuelle Entwicklung, häufig im beruflichen Kontext, um persönliche oder fachliche Kompetenzen zu verbessern.
  • Mediation: Vermittelt zwischen Konfliktparteien mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung, z. B. in Unternehmen oder Familien.
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12
Q

Beratung im beruflichen Kontext

Erklären Sie die Bedeutung von Coaching als Beratungsform.

A
  • Coaching ist eine zielorientierte Beratungsform, die darauf abzielt, die Selbststeuerung und Leistungsfähigkeit von Klientinnen bzw. Klienten zu stärken. (3 P.)
  • Es unterscheidet sich von anderen Beratungsformen, da es vor allem in der beruflichen Entwicklung und im Karrierebereich Anwendung findet. (3 P.)
  • Ein Coach unterstützt durch gezielte Fragen, Reflexion und Feedback, statt direkte Lösungen vorzugeben. (2 P.)
  • Coaching kann als individuelles Einzelcoaching oder als Teamcoaching durchgeführt werden. (2 P.)
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13
Q

Berater müssen verschiedene Eigenschaften mit sich bringen. Ist es besser Introvertiert oder extrovertiert zu sein?

A

Introvertiert oder extrovertiert?

Introvertierte Menschen neigen dazu, gut zuzuhören, sich intensiv in andere einzufühlen und ihre Worte sorgfältig zu wählen – das kann in der Beratung sehr hilfreich sein.

Extrovertierte Menschen sind oft kommunikativ und offen, was ebenfalls Vorteile bringt, aber sie müssen darauf achten, nicht zu dominant im Gespräch zu sein.

💡 Fazit: Es gibt nicht „die perfekte Beraterpersönlichkeit“. Viel wichtiger ist, dass jemand seine eigene Art reflektiert und an seinen kommunikativen Fähigkeiten arbeitet.

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14
Q

Berater sollen über Empathie verfügen. Worauf ist hierbei zu achten?

A

Empathie – aber mit Distanz

Beraterinnen und Berater sollen mitfühlen, aber nicht mitleiden.

Sie müssen professionell bleiben und dürfen sich nicht zu sehr in die Probleme der Klienten verstricken.

Ihre Aufgabe ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, nicht Probleme für die Klienten zu lösen.

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15
Q

Beraterinnen und Berater brauchen bestimmte Charaktereigenschaften, um in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Welche (nach Carl Rogers)?

A

📌 Drei zentrale Eigenschaften nach Carl Rogers:

  1. Empathie – Das Einfühlungsvermögen, sich in die Gedanken und Gefühle der Klienten hineinzuversetzen.
  2. Wertschätzung – Akzeptanz und Respekt gegenüber den Klienten, unabhängig von ihren Problemen oder Fehlern.
  3. Kongruenz (Echtheit) – Der Berater sollte authentisch sein und nicht „eine Rolle spielen“.
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16
Q

Beschreiben Sie die beiden Teile, die das Arbeitsprozesswissen professioneller pädagogisch-psychologischer Beraterinnen und Berater ausmachen.

A

Zwei Teile des Arbeitsprozesswissens:

  • Theoretisches Wissen: Erwerb in Studium & Ausbildung, basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen
  • Implizites Wissen: Entwickelt sich aus der Beratungspraxis, intuitiv angewendet
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17
Q

Beschreiben Sie die Funktionen des Einsatzes der Lebenslinie als Diagnostikinstrument in der pädagogisch-psychologischen Beratung Erwachsener.

A
  • Dient zur Reflexion über frühere Problemlösungsstrategien
  • Hilft, Ressourcen und Kompetenzen aus der Vergangenheit zu identifizieren
  • Unterstützt die Entwicklung neuer Lösungsansätze auf Basis früherer Erfolge
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18
Q

Charaktereigenschaften von Beraterinnen und Beratern

Nicht jede Person ist für die Beratungsrolle geeignet.

Beschreiben Sie drei Charaktereigenschaften, die eine erfolgreiche Beratungsperson auszeichnen, und begründen Sie, warum diese Eigenschaften wichtig sind.

A
  • Geduld: Veränderungen benötigen Zeit, und Beraterinnen und Berater müssen Klientinnen und Klienten Raum zur Entwicklung lassen.
  • Flexibilität: Beratungen verlaufen nicht immer nach Plan, daher ist die Fähigkeit zur Anpassung an unerwartete Entwicklungen wichtig.
  • Analytisches Denken: Hilft, komplexe Probleme zu strukturieren und Lösungswege zu erarbeiten.
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19
Q

Erläutern Sie die drei qualitativen Diagnostikinstrumente: Introspektion, Lebenslinie und Skalierungsscheibe.

A
  • Introspektion: Selbstreflexion durch Fragen zu Motiven, Werten, Identität. (5 P.)
  • Lebenslinie: Visualisierung der biografischen Entwicklung mit Fokus auf prägende Ereignisse. (5 P.)
  • Skalierungsscheibe: Darstellung sozialer Beziehungen und Konflikte durch räumliche Anordnung von Figuren. (5 P.)
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20
Q

Erläutern Sie die Merkmale einer gemeinschaftlichen psychologischen Diagnostik, die sinnvollerweise in der pädagogisch-psychologischen Beratung von Erwachsenen zur Anwendung kommt.

A

Gemeinschaftliche Diagnostik bedeutet, dass Diagnostik nicht nur zur Analyse dient, sondern auch als Gesprächseinstieg genutzt wird. Der Fokus liegt auf subjektiver Problemdefinition, alltagsnaher Beschreibung statt pathologischer Begriffe und klarer Zielentwicklung.

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21
Q

Existenzängste sind ein häufiger Beratungsanlass. Welche vier typischen Denkmuster verstärken Existenzprobleme? (8 P.)

A
  1. Katastrophendenken → Jedes Problem wird als unlösbare Krise wahrgenommen. (2 P.)
  2. Generalisiertes Schwarz-Weiß-Denken → „Wenn ich einmal scheitere, werde ich immer scheitern.“ (2 P.)
  3. Verrenkungsdenken → Willkürliche, unlogische Schlussfolgerungen über die eigene Lage. (2 P.)
  4. Meinungen mit Tatsachen verwechseln → Subjektive Befürchtungen werden als Realität angesehen. (2 P.)
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22
Q

Menschen mit Selbstwertproblemen entwickeln oft verzerrte Denkweisen. Nennen und beschreiben Sie drei typische Denkfehler. (9 P.)

A
  1. Applausfetischismus (3 P.)
    * Die eigene Identität hängt von der Anerkennung durch andere ab.
    * Kritik wird als persönliche Ablehnung empfunden.
  2. Schwarz-Weiß-Denken (3 P.)
    * Personen sehen sich entweder als totale Gewinner oder totale Verlierer.
    * Keine Nuancen oder Zwischenlösungen werden wahrgenommen.
  3. Versicherungsdenken (3 P.)
    * Betroffene denken lieber negativ, um sich auf das Schlimmste vorzubereiten.
    * Führt oft zu Vermeidungsverhalten oder Angst vor Risiken.
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22
Q

Welche drei zentralen Problembereiche treten in der pädagogisch-psychologischen Beratung häufig auf? Beschreiben Sie jeden Bereich kurz. (9 P.)

A
  1. Selbstwertprobleme (3 P.)
  • Personen definieren ihren Selbstwert über Leistung oder Anerkennung von anderen.
  • Sie haben Angst vor Ablehnung oder kämpfen um Bestätigung (z. B. „Applausfetischismus“).
  • Neigen zu Schwarz-Weiß-Denken oder übermäßiger Selbstkritik.
  1. Existenzprobleme (3 P.)
  • Angst vor dem Verlust von Sicherheit (Job, Gesundheit, finanzielle Sicherheit).
  • Katastrophendenken („Wenn ich arbeitslos werde, ist mein Leben ruiniert“).
  • Übertreibung von Risiken, auch bei medizinischen Diagnosen.
  1. Frustrationstoleranzprobleme (3 P.)
  • Schwierigkeiten, Rückschläge zu akzeptieren („Alles muss perfekt sein“).
  • Null-Verzicht-Denken („Ich will eine Lösung ohne Nachteile“).
  • Unrealistische Erwartungen an die Umwelt oder sich selbst.
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23
Q

Grundlagen der pädagogisch-psychologischen Beratung

Frage 1.1

Was ist pädagogisch-psychologische Beratung und wie unterscheidet sie sich von Psychotherapie, Betreuung und Lehre? (10 P.)

A
  • Beratung: Hilfe zur Selbsthilfe, Klientinnen und Klienten erarbeiten selbst Lösungen für ihre Probleme. (2 P.)
  • Psychotherapie: Zielt auf die Heilung psychischer Störungen ab, basiert auf einer klaren Diagnose und oft auf medizinischen Maßnahmen. (2 P.)
  • Betreuung: Beinhaltet direkte Fürsorge und Entscheidungsmacht über die betreute Person. (2 P.)
  • Lehre: Fokussiert auf die systematische Wissensvermittlung, oft in einem strukturierten Bildungskontext. (2 P.)
  • Unterschied: Beratung ist ergebnisoffen, partizipativ und setzt auf Eigenverantwortung der Ratsuchenden. (2 P.)
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24
In der pädagogisch-psychologischen Beratung geht es um eine qualitative, gemeinschaftliche Diagnostik, die flexibel und individuell ist. Klientinnen und Klienten sollen ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen erkunden, um ihre Situation besser zu verstehen. Hierfür kann das qualitative Diagnostikinstrument der angeleiteten Introspektin (Selbstbeobachtung) angewendet werden. Erkläre dieses Diagnostikinstrument
Mittels Fragen angeleitete Introspektion (Selbstbeobachtung) * Die Beraterin oder der Berater stellt gezielte offene Fragen, die die Klienten zum Nachdenken anregen. * Ziel: Selbstreflexion fördern, also sich bewusst werden, was man wirklich will, was einen belastet und welche Werte und Ziele man hat. Beispielhafte Fragen: * „Wann war ich zuletzt wirklich glücklich?“ * „Wer hat mich am meisten beeinflusst?“ * „Welche Probleme wiederholen sich immer wieder in meinem Leben?“ * Die Klienten schreiben ihre Antworten auf und wählen selbst aus, welche sie mit dem Berater oder der Beraterin besprechen möchten. 📌 Wofür ist diese Methode nützlich? ✔️ Klienten erkennen ihre eigenen Denk- und Handlungsmuster. ✔️ Sie gewinnen eine klare Sicht auf ihre Bedürfnisse und Werte.
25
In der pädagogisch-psychologischen Beratung geht es um eine qualitative, gemeinschaftliche Diagnostik, die flexibel und individuell ist. Klientinnen und Klienten sollen ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen erkunden, um ihre Situation besser zu verstehen. Hierfür kann das qualitative Diagnostikinstrument der Lebenslinie angewendet werden. Erkläre dieses Diagnostikinstrument
Die eigene Lebenslinie skizzieren * Klienten zeichnen oder visualisieren ihr bisheriges Leben auf einer Zeitlinie. * Sie markieren dabei wichtige Ereignisse, die ihr Leben geprägt haben (z. B. Schulabschluss, Jobverlust, Trennung, Krankheit, Erfolge). * Positive und negative Erlebnisse werden bewusst gemacht, um daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. 📝 Fragen, die gestellt werden können: * „Welche Phasen in meinem Leben waren besonders schön oder schwierig?“ * „Wie habe ich frühere Krisen gemeistert?“ * „Was hat mir geholfen, schwierige Zeiten zu überstehen?“ 📌 Wofür ist diese Methode nützlich? ✔️ Klienten erkennen wiederkehrende Muster und Stärken in ihrem Leben. ✔️ Sie verstehen, wie sie in der Vergangenheit mit Herausforderungen umgegangen sind – und wie sie das für die Gegenwart nutzen können.
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In der pädagogisch-psychologischen Beratung geht es um eine qualitative, gemeinschaftliche Diagnostik, die flexibel und individuell ist. Klientinnen und Klienten sollen ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen erkunden, um ihre Situation besser zu verstehen. Hierfür kann das qualitative Diagnostikinstrument der Skalierungsscheibe angewendet werden. Erkläre dieses Diagnostikinstrument
Skalierungsscheibe (Beziehungen und Konflikte sichtbar machen) * Die Skalierungsscheibe ist eine visuelle Methode, bei der verschiedene Personen oder Situationen auf einer kreisförmigen Skala positioniert werden. * Sie wird oft genutzt, um Beziehungen zwischen Menschen oder die Dringlichkeit eines Problems darzustellen. * Klientinnen und Klienten setzen z. B. kleine Figuren auf die Scheibe, um zu zeigen, wie nah oder fern sie sich bestimmten Personen fühlen. 📝 Beispielhafte Anwendung: * In der Teamberatung kann jeder Mitarbeiter auf der Scheibe zeigen, wie er die Zusammenarbeit im Team einschätzt. * In der Schuldnerberatung kann der Klient aufzeigen, welche Gläubiger für ihn am dringendsten sind und welche Raten er zuerst zahlen sollte. 📌 Wofür ist diese Methode nützlich? ✔️ Unbewusste Beziehungsdynamiken und Probleme werden sichtbar gemacht. ✔️ Sie hilft, Konflikte zu klären und Prioritäten zu setzen.
27
Kapitel 1: Einleitung – Definition und Bedeutung der Beratung Frage 1.11 Was unterscheidet die pädagogisch-psychologische Beratung von anderen Beratungsformen wie Unternehmensberatung oder Politikberatung? (6 P.)
Pädagogisch-psychologische Beratung → Unterstützung zur Selbsthilfe, Förderung der Selbstreflexion und Eigenverantwortung. (2 P.) Unternehmensberatung → Fokus auf wirtschaftliche Optimierung, externe Lösungsentwicklung. (2 P.) Politikberatung → Erarbeitung von Empfehlungen für politische Entscheidungsträger, strategische Steuerung. (2 P.)
28
Kapitel 1: Pädagogisch-psychologische Beratung als professionelle Tätigkeit Frage 1.4 Welche gesellschaftlichen Entwicklungen führten zum Anstieg der Beratungsnachfrage in den letzten Jahrzehnten? (10 P.)
Globalisierung und Digitalisierung: Unternehmen müssen sich schneller an Märkte anpassen, was Beratungsbedarf in Unternehmen und für Einzelpersonen schafft. (2 P.) Individualisierung: Menschen treffen mehr individuelle Entscheidungen, z. B. in der Berufswahl, und suchen daher Beratung. Pluralisierung: Es gibt viele mögliche Lebensentwürfe, was zu Unsicherheiten führt und psychologische Beratung erforderlich macht. Neoliberalismus: Eigenverantwortung wird betont, Menschen müssen sich selbst managen (Coaching, Selbstoptimierung). Entstehung neuer Beratungsformen (z. B. Online-Beratung, Supervision, Mediation).
29
Kapitel 2: Qualitative Diagnostik in der Beratung Wie kann die Skalierungsscheibe zur Teamdiagnostik eingesetzt werden? (10 P.)
* Veranschaulichung der Positionen der Teammitglieder in Bezug auf Konflikte oder Meinungen. (2 P.) * Einsatz in Workshops oder Meetings, um unterschiedliche Perspektiven sichtbar zu machen. (2 P.) * Identifikation von Kommunikationsproblemen oder versteckten Konflikten. (2 P.) * Ziel ist es, gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. (2 P.) * Beispiel: Skalierungsscheibe zur Bewertung von Teamdynamik oder Arbeitszufriedenheit. (2 P.)
30
Kapitel 3: Die Beraterinnen und Berater – Persönlichkeiten, Wissen und Kompetenzen Welche verschiedenen Berufsgruppen arbeiten in der pädagogisch-psychologischen Beratung und welche Schwerpunkte haben sie? (10 P.)
* Psychologinnen und Psychologen: Arbeiten oft in therapeutischer oder beraterischer Funktion. (2 P.) * Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter: Unterstützen Menschen in Krisensituationen. (2 P.) * Pädagoginnen und Pädagogen: Bieten Beratung im Bildungsbereich an, z. B. in Schulen. (2 P.) * Juristinnen und Juristen: Vermitteln in Konflikten durch Mediation. (2 P.) * Coaches und Supervisoren: Unterstützen Berufstätige in ihrer professionellen Entwicklung. (2 P.)
31
Kapitel 4: Arbeitsfelder der pädagogisch-psychologischen Beratung Welche Besonderheiten kennzeichnen die Supervision als Beratungsform? (8 P.)
* Definition: Beratung für Fachkräfte, um berufliche Probleme zu lösen. (2 P.) * Meist in Gruppen: Fachkräfte tauschen sich über Fallbeispiele aus. (2 P.) * Einsatzbereiche: Medizin, soziale Arbeit, Schule, psychologische Beratung. (2 P.) * Ziel: Reflexion des eigenen Handelns, Verbesserung der Arbeitsqualität. (2 P.)
32
Kapitel 5: Methoden der Beratung und Kommunikation Frage 5.1 Welche Kommunikationsformen sind in der Beratung besonders wichtig? (10 P.)
* Aktives Zuhören: Klientinnen und Klienten fühlen sich verstanden und ernst genommen. (2 P.) * Paraphrasieren: Die Beraterin bzw. der Berater wiederholt Aussagen, um Missverständnisse zu vermeiden. (2 P.) * Offene Fragen stellen: Fördert Reflexion und Selbstklärung. (2 P.) * Kongruenz (Echtheit): Die Beraterin bzw. der Berater sollte authentisch und ehrlich sein. (2 P.) * Wertschätzung und Empathie: Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung. (2 P.)
33
Kapitel 5: Methoden der Beratung und Kommunikation Warum ist die Balance zwischen Nähe und Distanz in der Beratung wichtig? (8 P.)
* Zu viel Nähe kann zur Überidentifikation mit der Klientin bzw. dem Klienten führen. (2 P.) * Zu viel Distanz kann die Beziehungsqualität beeinträchtigen. (2 P.) * Eine professionelle Balance hilft dabei, objektiv zu bleiben und trotzdem empathisch zu agieren. (2 P.) * Beraterinnen und Berater müssen in der Lage sein, sich emotional abzugrenzen, um Burnout zu vermeiden. (2 P.)
34
Kapitel 6: Beratung im beruflichen Kontext Frage 6.1 Was sind typische Herausforderungen in der Berufs- und Laufbahnberatung? (10 P.)
* Unsicherheit der Klientinnen und Klienten über eigene Stärken und Interessen. (2 P.) * Externe Faktoren wie Arbeitsmarkt, gesellschaftliche Normen. (2 P.) * Geschlechtsstereotype beeinflussen die Berufswahl. (2 P.) * Veränderungen im Berufsleben erfordern regelmäßige Anpassung der Beratung. (2 P.) * Psychologische Barrieren (z. B. Angst vor Neuorientierung) müssen berücksichtigt werden. (2 P.)
35
Kapitel 6: Bewertung und Abschluss von Beratungsprozessen Welche Methoden gibt es zur Evaluation einer Beratung? (6 P.)
* Feedbackgespräch mit den Klientinnen und Klienten → Direktes mündliches Feedback zum Beratungsverlauf. (2 P.) * Schriftliche Evaluationsbögen → Anonyme Befragung zu verschiedenen Aspekten der Beratung. (2 P.) * Selbstreflexion der Beraterin bzw. des Beraters → Persönliche Analyse der Stärken und Schwächen des eigenen Handelns. (2 P.)
36
Kapitel 6: Bewertung und Abschluss von Beratungsprozessen Frage 6.1 Welche zwei Perspektiven spielen bei der Bewertung des Beratungserfolgs eine Rolle? (8 P.)
1. Perspektive der Klientinnen und Klienten * Erfolg wird daran gemessen, ob persönliche Erwartungen erfüllt wurden. * Fokus auf die erlebte Beratungsqualität (z. B. wertschätzender Umgang, verständliche Erklärungen). 2. Perspektive der Beraterinnen und Berater * Reflexion der eigenen Arbeitsweise und des Beratungsprozesses. * Ethik: Keine negativen Folgen für die Klientinnen und Klienten erzeugen.
37
Nenne eine Beispiel aus der pädagogisch psychologischen Beratung
Beispiel: Unterstützung einer Pflegeschülerin bei Prüfungsangst Situation: Eine Schülerin deiner Pflegeschule steht kurz vor ihrer praktischen Prüfung. Sie ist fachlich gut, aber leidet unter starker Prüfungsangst. Sie sagt dir: “Ich weiß alles, aber wenn die Prüfer dabeistehen, bekomme ich Panik und mache Fehler!” Beratungsprozess: 1. Bestandsaufnahme * Du führst ein Gespräch mit ihr und fragst: * Seit wann tritt die Angst auf? * Gab es frühere ähnliche Situationen? * Was genau passiert mit ihr, wenn die Angst aufkommt? * Ziel ist es, ihre Ängste genauer zu verstehen. 2. Zielvereinbarung * Gemeinsam definiert ihr ein Ziel: “Ich möchte in der Prüfung ruhig bleiben und zeigen, was ich kann.” * Das Ziel sollte realistisch sein, also nicht “Angstfrei sein”, sondern “Mit der Angst umgehen können”. 3. Interventionen und Problemlösung * Du arbeitest mit ihr an Strategien zur Stressbewältigung, z. B.: * Atemtechniken und Entspannungsübungen vor der Prüfung. * Positive Selbstinstruktion: Statt „Ich werde versagen“ → „Ich bin vorbereitet und werde mein Bestes geben.“ * Rollenspiel: Du simulierst mit ihr eine Prüfungssituation, um die Angst im geschützten Rahmen zu erleben. 4. Abschluss & Reflexion * Nach der Prüfung reflektiert ihr gemeinsam: * Was hat gut geklappt? * Welche Strategie hat geholfen? * Wie kann sie diese Erfahrungen für die Zukunft nutzen? Warum ist das pädagogisch-psychologische Beratung? ✅ Hilfe zur Selbsthilfe → Die Schülerin entwickelt eigene Lösungen, anstatt nur Tipps zu bekommen. ✅ Stärkung der Selbstreflexion → Sie erkennt ihre Ängste und erarbeitet Strategien, mit denen sie langfristig umgehen kann. ✅ Unterstützung bei einer beruflichen Herausforderung → Prüfungsangst ist ein reales Problem in der Pflegeausbildung, das durch Beratung gemindert werden kann. 💡 Dein Vorteil als Pädagoge: In deiner Rolle kannst du nicht nur Wissen vermitteln, sondern deine Auszubildenden auch dabei begleiten, mit den psychischen und emotionalen Herausforderungen des Pflegeberufs umzugehen.
38
Nennen und beschreiben Sie die drei Haltungen der beratenden Person in der klientenzentrierten Beratung.
* Kongruenz: Übereinstimmung von Erfahrungen und Selbstbild der Beraterin bzw. des Beraters * Wertschätzung: Akzeptanz der Klientinnen und Klienten ohne Bedingungen * Empathie: Einfühlendes Verstehen und Rückmeldung an die Klientinnen und Klienten
39
40
Professionelles Handwerkszeug – welche Methoden müssen Berater beherrschen?
1 Techniken zur Problemlösung (Interventionstechniken) Lebenslinie, Introspektion, Skalierungsscheibe. Die Methoden müssen flüssig und spontan angewendet werden können, ohne lange nachzudenken. 2 Stimmungsregulation – positive Emotionen erzeugen Klienten sind oft durch Ängste, Unsicherheiten oder Stress blockiert. Ein Teil der Beratung ist es, sie in eine positivere, motivierende Stimmung zu bringen. Beispiel: Wenn ein Klient nur über Probleme spricht, kann die „Wunderfrage“ helfen: „Stellen Sie sich vor, Ihr Problem wäre morgen plötzlich gelöst – was wäre dann anders?“ 3 Sensibilität für Störungen in der Beratung * Berater müssen aufmerksam sein für Störungen im Gesprächsprozess. * Beispiele für Störungen: Klienten schweigen plötzlich und ziehen sich zurück. Klienten kommen unvorbereitet oder unkonzentriert zur Beratung. Es gibt offene oder unterschwellige Aggressionen. Eine wichtige Regel aus der Themenzentrierten Interaktion (TZI): „Störungen haben Vorrang!“ → Das bedeutet: Bevor mit der Beratung fortgefahren wird, muss die Störung erst angesprochen und bearbeitet werden.
41
Pädagogisch-psychologische Beratung als professionelle Tätigkeit Welche Rolle spielt die Peer-Beratung in der psychologischen Beratung? (8 P.)
* Peer-Beratung bedeutet Beratung unter Gleichrangigen, oft in Selbsthilfegruppen. (2 P.) * Hilft Menschen mit ähnlichen Problemen, voneinander zu lernen und soziale Unterstützung zu erhalten. (2 P.) * Wird z. B. in der Suchtberatung, psychosozialen Beratung oder Jugendhilfe eingesetzt. (2 P.) * Vorteil: Erhöht Akzeptanz und Motivation, weil Beratung auf Augenhöhe stattfindet. (2 P.)
42
Qualitative Diagnostik in der Beratung Die Bestandsaufnahme ist eine wesentliche Phase des Beratungsprozesses. Frage: Formulieren Sie fünf gezielte Fragen, die eine Beraterin oder ein Berater in der Bestandsaufnahme stellen könnte, um die Problemlage einer ratsuchenden Person zu klären.
* Wie würden Sie Ihre aktuelle Lebens- oder Arbeitssituation beschreiben? * Welche konkreten Herausforderungen erleben Sie aktuell? * Welche bisherigen Lösungsstrategien haben Sie bereits ausprobiert? * Welche Erwartungen haben Sie an die Beratung? * Wie sieht für Sie eine erfolgreiche Lösung des Problems aus?
43
Skizzieren Sie, welche Hauptthemen der durch die wissenschaftliche Ausbildung geprägte Teil des Arbeitsprozesswissens von pädagogisch-psychologischen Beratenden umfasst.
* Menschenbilder & Beratungsmodelle * Qualitative Diagnostik * Interventionstechniken & Tools * Kommunikation & Gesprächsführung * Klinische Psychologie & Entwicklungspsychologie
44
Teil 2: Qualitative Diagnostik in der Beratung Frage 2.1 Welche Rolle spielt die Diagnostik in der Beratung Erwachsener und wie unterscheidet sie sich von Diagnostik in der Psychotherapie? (10 P.)
Diagnostik dient der Problemanalyse und der Strukturierung des Beratungsprozesses. (2 P.) * Sie erfolgt qualitativ und subjektzentriert, nicht standardisiert. (2 P.) * Unterschied zur Psychotherapie: Keine Diagnose psychischer Störungen, sondern Fokussierung auf Ressourcen und Lösungen. (3 P.) Ziel ist keine Heilung, sondern Selbstreflexion und Entscheidungsfindung. (3 P.)
45
Teil 4: Beratungsprozesse und Methoden Welche Funktion haben Rollenspiele in der Beratung? (6 P.)
* Simulation realer Konfliktsituationen zur Erprobung neuer Verhaltensweisen. (2 P.) * Verbesserung sozialer und kommunikativer Kompetenzen. (2 P.) * Ermöglichen Perspektivwechsel und Reflexion über eigenes Verhalten. (2 P.)
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Teil 5: Beratung im beruflichen Kontext Frage 5.1 Welche Bedeutung hat Coaching als Beratungsform? (10 P.)
Coaching ist eine zielgerichtete Beratung zur Verbesserung der Selbststeuerung und Leistungsfähigkeit. (3 P.) Einsatzgebiete: Karriereberatung, Führungskräfteentwicklung, Work-Life-Balance. (3 P.) Coaching basiert auf Reflexion, Fragen und Feedback anstatt direkter Problemlösung. (2 P.) Unterschied zu anderen Beratungsformen: Kein therapeutischer Ansatz, sondern lösungsorientiert. (2 P.)
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Teil 5: Beratung im beruflichen Kontext Was ist eine Mediation und welche Besonderheiten hat sie im Vergleich zu anderen Beratungsformen? (10 P.)
* Definition: Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung zwischen zwei oder mehr Parteien. (3 P.) Besonderheiten: Neutralität der Mediatorin bzw. des Mediators. (2 P.) Schriftlicher Mediationsvertrag mit klaren Regeln. (2 P.) Einsatz in Familien-, Arbeits- und Wirtschaftsmediation. (3 P.)
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Unterscheiden Sie pädagogisch-psychologische Beratungen von solchen anderer akademisch ausgebildeter Expertinnen und Experten (Juristin bzw. Jurist, Ärztin bzw. Arzt, Technikerin bzw. Techniker), die Menschen in ihrem Alltag helfen.
Pädagogisch-psychologische Beratung unterscheidet sich dadurch, dass Klientinnen und Klienten ihre Lösungen selbst erarbeiten, während in anderen akademischen Beratungen (z. B. in der Medizin oder Jura) die Fachkräfte Lösungen für die Ratsuchenden umsetzen. Beratende sind Experten für den Prozess, nicht für fertige Lösungen.
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Unterschiede zwischen Diagnostik in der Psychotherapie und in der Beratung?
* In der Psychotherapie werden oft standardisierte Tests verwendet, um psychische Störungen zu erkennen. * In der pädagogisch-psychologischen Beratung geht es stattdessen um eine qualitative, gemeinschaftliche Diagnostik, die flexibel und individuell ist. * Klientinnen und Klienten sollen ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen erkunden, um ihre Situation besser zu verstehen.
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Wann wird Organisations- und Teamberatung eingesetzt und welche Ziele verfolgt sie?
* Beratung für Unternehmen und Teams, um Zusammenarbeit zu verbessern. * Typische Themen: * Kommunikationsprobleme * Konflikte im Team * Motivation & Arbeitsklima * Methoden: Teamworkshops, Skalierungsscheibe, Konfliktanalyse. * Ziel: Probleme aufdecken, Lösungen finden, Zusammenarbeit stärken. ✅ Wichtig: Organisationsberatung hilft, effizientere und harmonischere Arbeitsstrukturen zu schaffen.
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Warum ist Diagnostik in der Beratung wichtig?
* Bevor eine Beratung erfolgreich sein kann, muss zunächst verstanden werden, worin das Problem genau besteht. * Diagnostik hilft dabei, die Perspektive des Klienten zu erfassen und ihn gezielt zu unterstützen. * In der Beratung geht es nicht darum, Menschen in Schubladen oder Diagnosen einzuordnen (wie in der Psychotherapie), sondern darum, ihre Problemlagen zu verstehen und zu klären. * Diagnostik dient nicht nur der Beraterin oder dem Berater, sondern auch den Klientinnen und Klienten selbst, um ihre Situation besser zu reflektieren.
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Warum ist qualitative Diagnostik in der Beratung wichtig?
🔹 Qualitative Diagnostik ist keine starre Methode, sondern flexibel auf die individuelle Situation der Klientinnen und Klienten anpassbar. 🔹 Sie ermöglicht eine tiefere Reflexion, da die Klientinnen und Klienten sich aktiv mit ihren Gedanken, Gefühlen und Beziehungen auseinandersetzen. 🔹 Die verwendeten Methoden helfen den Ratsuchenden, eigene Lösungen zu erkennen, anstatt nur vorgefertigte Antworten zu erhalten. 🔹 Die Beraterinnen und Berater erhalten wichtige Informationen, um den Beratungsprozess gezielt zu steuern und die Klienten bestmöglich zu unterstützen.
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Warum sind Zielvereinbarungen in der Beratung wichtig und wie sollten sie gestaltet sein?
Strukturierung der Beratung → Klare Orientierung für beide Seiten Gemeinsame Festlegung → Klientinnen und Klienten aktiv einbinden Flexibilität → Ziele können sich im Beratungsverlauf ändern Formale Regeln klären → z. B. Sitzungsdauer, Vertraulichkeit, Kosten Externe Vorgaben berücksichtigen → z. B. von der Arbeitsagentur Individuell passende Lösungen → Ziele sollen umsetzbar und realistisch sein
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Warum werden in der Beratung Hausaufgaben eingesetzt und welche Vorteile haben sie?
* Hausaufgaben fördern die Selbstreflexion und helfen, sich intensiver mit dem Problem auseinanderzusetzen. * Sie ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung außerhalb der Beratungssitzung. * Schriftliche Aufgaben helfen, Gedanken zu strukturieren und Klarheit zu gewinnen. * Beispiel: Die „Wunderfrage“ als schriftliche Übung („Wie sähe mein Leben aus, wenn mein Problem gelöst wäre?“). * Sie unterstützen die Zielklärung und können helfen, neue Lösungswege zu entdecken. * Besonders in Einzelberatungen sinnvoll, bei Gruppenberatungen eher eingeschränkt nützlich. ✅ Ziel: Klientinnen und Klienten sollen sich selbst besser verstehen und aktiv an ihrer Problemlösung arbeiten. 🎯
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Was ist die Introspektion und wie wird sie in der Beratung eingesetzt?
* Introspektion bedeutet “in sich selbst hineinsehen” → Selbstreflexion durch gezielte Fragen. * Klientinnen und Klienten denken über ihre Motive, Werte und Emotionen nach. * Ablauf: 1. Berater/in stellt offene Fragen. 2. Klient/in schreibt die Antworten auf. 3. Gemeinsame Reflexion in der Beratung. * Beispiele für Fragen: * „Wann war ich wirklich glücklich?“ * „Welche Werte sind mir am wichtigsten?“ * Ziel: * Blinde Flecken erkennen. * Verborgene Ursachen für Probleme verstehen. * Bessere Selbstwahrnehmung entwickeln. ✅ Wichtig: Introspektion hilft, tieferliegende Ursachen eines Problems zu erkennen und den eigenen Denk- und Verhaltensmustern auf die Spur zu kommen.
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Was ist die pädagogisch-psychologische Beratung?
Kurz & einfach erklärt: Pädagogisch-psychologische Beratung Die pädagogisch-psychologische Beratung hilft Menschen, eigene Probleme zu lösen, ihre Stärken zu erkennen und besser mit Herausforderungen umzugehen. Sie ist keine Therapie, sondern eine Begleitung zur Selbsthilfe. Wichtige Merkmale: ✔ Hilfe zur Selbsthilfe – Die Beratung unterstützt beim Finden eigener Lösungen, ohne Anweisungen zu geben. ✔ Professionelle Begleitung – Empathie, Wertschätzung und Echtheit stehen im Mittelpunkt. ✔ Abgrenzung zu Therapie & Lehre – Sie behandelt keine psychischen Erkrankungen und vermittelt kein reines Wissen, sondern fördert Reflexion. ✔ Vielfältige Anwendungsbereiche – Von Lebens- und Erziehungsberatung bis hin zu Coaching und Mediation. Ablauf einer Beratung: 1️⃣ Problem schildern 2️⃣ Ziele festlegen 3️⃣ Lösungen entwickeln (z. B.Reflexion, Rollenspiele) 4️⃣ Fortschritte bewerten Beispiel aus der Praxis: Eine Person hat Schwierigkeiten, sich im Team durchzusetzen. In der Beratung erkennt sie, dass sie Konflikte vermeidet und dadurch ihre Meinung nicht äußert. Mit der Beraterin entwickelt sie neue Kommunikationsstrategien und probiert sie im Alltag aus. Ziel der Beratung: Menschen lernen, ihre Probleme eigenständig zu bewältigen, neue Perspektiven zu finden und ihre Fähigkeiten gezielt einzusetzen. 🎯
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Was ist die Rational-Emotive Verhaltenstherapie nach Ellis?
Kurz & einfach erklärt: Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) nach Albert Ellis Die REVT ist ein kognitiv-behaviorales Beratungs- und Therapiekonzept, das Menschen hilft, irrationale Gedanken zu erkennen und durch hilfreiche Überzeugungen zu ersetzen. Das ABC-Modell 🔹 A (Activating Event) – Auslösendes Ereignis (z. B. Kritik im Beruf) 🔹 B (Beliefs) – Bewertung des Ereignisses * Irrational: „Ich bin ein Versager.“ * Rational: „Kritik ist eine Chance zu lernen.“ 🔹 C (Consequence) – Emotionale & Verhaltensreaktion * Irrationale Überzeugung → Angst, Vermeidung * Rationale Überzeugung → Gelassenheit, Lernbereitschaft Wie funktioniert REVT in der Beratung? 1️⃣ Erkennen irrationaler Gedanken – z. B. „Ich MUSS perfekt sein.“ 2️⃣ Hinterfragen & Umstrukturieren – Ist das wirklich wahr? Gibt es Beweise? 3️⃣ Ersetzen durch realistische Gedanken – z. B. „Fehler sind Lernchancen.“ 4️⃣ Übung & Anwendung – Neue Denkweisen in Alltagssituationen trainieren. Beispiel aus der Pflegeausbildung 👩‍⚕️ Eine Auszubildende macht einen Fehler und denkt: „Ich bin eine schlechte Pflegekraft.“ 🔄 Neue Überzeugung durch REVT: „Fehler passieren – wichtig ist, daraus zu lernen.“ ➡ Ergebnis: Mehr Sicherheit im Umgang mit Fehlern und Kritik. Warum ist REVT hilfreich? ✔ Durchbricht negatives Denken ✔ Fördert Selbstreflexion & emotionale Kontrolle ✔ Stärkt Problemlösungsfähigkeiten ✔ Direkt in der Praxis anwendbar Fazit: Die REVT hilft, Denkmuster zu verändern, um gesündere Emotionen und Verhaltensweisen zu entwickeln – eine wertvolle Methode in der pädagogisch-psychologischen Beratung. 🎯
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Was sind die Grundhaltungen eines Therapeuten nach Carl Rogers?
1. Kongruenz (Echtheit, Authentizität) * Der Therapeut ist echt und ehrlich. * Er versteckt seine Gefühle nicht und spielt keine Rolle. * Wenn ihn etwas bewegt oder er etwas nicht versteht, spricht er es offen an. * Dadurch entsteht Vertrauen, weil die Klientin oder der Klient merkt, dass die Person wirklich da ist und nicht nur eine „professionelle Maske“ trägt. 2. Unbedingte Wertschätzung (Akzeptanz, bedingungslose Anerkennung) * Der Therapeut nimmt die Person genau so an, wie sie ist – ohne zu urteilen oder zu kritisieren. * Es gibt keine Bedingungen für diese Wertschätzung, das bedeutet: Egal, was jemand fühlt oder denkt, es wird nicht abgewertet. * Das hilft der Klientin oder dem Klienten, sich selbst besser zu akzeptieren und ohne Angst über schwierige Themen zu sprechen. 3. Empathie (Einfühlungsvermögen) * Der Therapeut versucht, sich in die Lage der anderen Person hineinzuversetzen. * Er hört genau zu und versucht zu verstehen, was die Klientin oder der Klient wirklich fühlt. * Er gibt dieses Verständnis durch Rückmeldungen weiter, zum Beispiel: „Ich sehe, dass dich das sehr belastet.“ * Dadurch fühlt sich die Person verstanden und kann ihre eigenen Gedanken und Gefühle besser ordnen.
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Was sind Interventionen in der Beratung?
Methoden oder Techniken, um Klientinnen und Klienten im Beratungsprozess zu unterstützen * Helfen, Probleme zu verstehen und Lösungen zu entwickeln * Fördern Selbstreflexion und neue Perspektiven Beispiele: * Introspektion (Fragen zur Selbstreflexion) * Wunderfrage (Wie wäre das Problem gelöst?) * Lebenslinie (Vergleich positiver und negativer Erfahrungen) * Reframing (Problem aus neuer Sicht betrachten)
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Was versteht man unter professionellem Handwerkszeug von Beraterinnen und Beratern? Nennen Sie drei Elemente. (9 P.)
1. Kenntnis von Interventionstechniken (z. B. Reframing, Rollenspiele). (3 P.) 2. Emotionsregulation und Förderung positiver Stimmungen zur Unterstützung der Problemlösung. (3 P.) 3. Sensibilität für Störungen im Beratungsprozess (z. B. Widerstände der Klientin bzw. des Klienten). (3 P.)
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Was versteht man unter psychosozialer Einzelfallberatung und welche Themen werden behandelt?
* Beratung für Menschen mit persönlichen oder sozialen Problemen. Typische Themen: * Familienkonflikte, Erziehungsfragen * Lebenskrisen (z. B. Trennung, Arbeitslosigkeit) * Soziale Schwierigkeiten (z. B. Mobbing, Einsamkeit) Ziel: Gemeinsam Lösungen finden, um den Alltag zu verbessern. Methoden: Gesprächsführung, Reflexion, Introspektion, Lebenslinie. ✅ Wichtig: Hilft Menschen, ihre Situation zu verstehen und neue Wege zu finden.
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Welche Arten von Wissen sind für eine professionelle Beratung notwendig?
1. Theoretisches Wissen (aus Studium & Ausbildung) * Menschenbilder & Beratungsmodelle (z. B. systemische Beratung, humanistische Psychologie). * Kommunikationstheorie → Wie funktionieren gute Gespräche? * Diagnostik & Interventionstechniken → Methoden zur Problemanalyse und Lösungsfindung. 2. Erfahrungswissen (aus der Praxis) * Wann stelle ich welche Fragen? * Wie erkenne ich versteckte Probleme? * Wie gehe ich mit schwierigen Klientinnen und Klienten um? ✅ Wichtig: Theorie und Praxis müssen zusammenwirken, um eine erfolgreiche Beratung zu ermöglichen.
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Welche Erwartungen haben Klientinnen und Klienten an eine Beratung? Unterscheiden Sie zwischen realistischen und unrealistischen Erwartungen. (8 P.)
* Realistische Erwartungen: * Empathie, Verständnis, wertschätzende Haltung (2 P.) * Unterstützung bei der Problemlösung, aber keine vorgefertigten Lösungen (2 P.) * Unrealistische Erwartungen: * Die Beraterin bzw. der Berater löst das Problem für die Klientin bzw. den Klienten (2 P.) * Schnelle und einfache Lösungen ohne Eigenarbeit (2 P.)
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Welche Faktoren spielen für Beraterinnen und Berater bei der Bewertung des Beratungserfolgs eine Rolle?
* Direktes Feedback durch Gespräche oder Evaluationsbögen * Hat sich die Einstellung oder das Verhalten der Klientinnen und Klienten verändert? Reflexion der eigenen Arbeit: * Habe ich den Beratungsprozess gut gesteuert? * Konnte ich den Klientinnen und Klienten nachhaltige Lösungswege aufzeigen? * Ethisches Prinzip: „Habe ich mindestens nicht geschadet?“ * Beratungserfolg zeigt sich oft erst langfristig, nicht direkt nach der letzten Sitzung ✅ Wichtig: Beraterinnen und Berater müssen ihre eigene Arbeit kritisch hinterfragen, um sich kontinuierlich zu verbessern. 🚀
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Welche Kriterien nutzen Klientinnen und Klienten, um den Erfolg einer Beratung zu bewerten?
* Hauptkriterium: Hat sich mein Problem gelöst? * War die Beratung angenehm? (z. B. Berater/in war freundlich, respektvoll, vertrauenswürdig) * Stimmte die Beratung mit den persönlichen Erwartungen überein? * Erfolg zeigt sich oft erst nach längerer Zeit → direkte Bewertung kann täuschen * Außerhalb der Beratung liegende Faktoren (z. B. Umfeld, Unterstützung durch Familie/Arbeitgeber) werden oft übersehen ✅ Wichtig: Klientinnen und Klienten bewerten oft nach ihrem subjektiven Gefühl – nicht nur nach messbaren Ergebnissen.
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Welche Rolle spielt die Rational-Emotive Verhaltenstherapie nach Albert Ellis für die Beratung von Klientinnen und Klienten mit diesen Problemen? (8 P.)
* Laut Ellis entstehen psychische Probleme durch irrationale Überzeugungen. (2 P.) * Ziel ist es, verzerrte Denkmuster aufzudecken und zu ersetzen. (2 P.) * Methoden: Kognitive Umstrukturierung, Gedankenexperimente, sokratischer Dialog. (2 P.) * Beispiel: Eine Person mit Schwarz-Weiß-Denken lernt, differenzierter zu bewerten. (2 P.)
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Welche Themen werden im Coaching behandelt und wie unterscheidet es sich von Beratung?
* Coaching ist zukunfts- und lösungsorientiert. * Typische Themen: * Berufliche Entwicklung (Karriereplanung, Selbstständigkeit) * Führungskompetenzen & Selbstmanagement * Persönliche Entwicklung & Work-Life-Balance Unterschied zur Beratung: * Coaching richtet sich an motivierte Klientinnen und Klienten, die aktiv an Veränderung arbeiten wollen. * Mehr Fokus auf Zielerreichung & Selbstentwicklung als auf Problembewältigung. * Methoden: Zielklärung, Skalierungsfragen, Reflexionstechniken. ✅ Wichtig: Coaching hilft Menschen, ihre Potenziale zu entfalten und gezielt an ihren Zielen zu arbeiten.
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Welche vier Hauptziele haben Interventionen in der Beratung?
1. Bedürfnisse klären → Was steckt wirklich hinter dem Problem? 2. Ziele definieren → Was soll sich ändern? 3. Emotionen bewusst machen → Welche Gefühle beeinflussen das Problem? 4. Neue Sichtweisen ermöglichen (Reframing) → Gibt es andere Perspektiven? ✅ Ziel: Klientinnen und Klienten entwickeln eigene Lösungen und gewinnen mehr Klarheit
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Welches Wissen brauchen Berater?
Theoretisches Wissen (aus der Ausbildung & dem Studium): ->Menschenbilder & Beratungsmodelle Theorien über das Verhalten und die Entwicklung von Menschen. Psychologische Diagnostik → Methoden, um Probleme und Ressourcen der Klienten zu erkennen (Kapitel 2). -->-->Kommunikationstheorien → Wie funktioniert gute Gesprächsführung? Interventionstechniken → Methoden zur Problemlösung (z. B. Rollenspiele, Hausaufgaben, Reframing). Grundlagen der klinischen Psychologie → Erkennen, wann eine Beratung nicht mehr reicht und eine Therapie nötig ist. Praktisches Wissen (durch Berufserfahrung): Wie baue ich eine vertrauensvolle Beziehung zu Klienten auf? Wie gehe ich mit schwierigen Klienten um? (z. B. Menschen, die schweigen oder aggressiv sind) Wie erkenne ich, welche Methode gerade am besten passt? 👉 Mit mehr Erfahrung entwickeln Beraterinnen und Berater ein „Bauchgefühl“ für den Beratungsprozess und können sich besser auf ihre Klienten einstellen.
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Wie können Klientinnen und Klienten in der Beratung Problemlösungen entwerfen und ausprobieren?
Zwei Hauptformen der Problemlösung: 1. Veränderung der Sichtweise → Neue Einstellung zum Problem entwickeln 2. Konkrete Handlungen → Neue Verhaltensweisen ausprobieren Methoden zur Unterstützung: Instruktionen (Fremd- & Selbstinstruktion): * Ratsuchende lernen, sich selbst positive Anweisungen zu geben (z. B. „Ich kann den Konflikt ruhig ansprechen“). Rollenspiele: * Klientinnen und Klienten probieren neue Verhaltensweisen in der Beratung aus. * Besonders hilfreich bei sozialen Konflikten oder Kommunikationsproblemen. ✅ Ziel: Durch aktives Üben und Reflexion sollen Klientinnen und Klienten neue Lösungswege entwickeln und sicherer in deren Umsetzung werden. 🚀
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Wie zeigt sich ein niedriges Maß an Frustrationstoleranz bei Klientinnen und Klienten? Nennen Sie drei typische Merkmale. (9 P.)
1. Null-Verzicht-Denken → Wunsch nach Lösungen, die nur Vorteile haben. (3 P.) 2. Gerechtigkeitsdenken → Erwartung, dass die Welt immer fair sein muss. (3 P.) 3. Verantwortungsablehnung → „Andere sind schuld an meinen Problemen.“ (3 P.)
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Wofür wird Supervision genutzt und wer nimmt daran teil?
* Supervision ist Beratung für Fachkräfte, um ihre Arbeit zu reflektieren. * Typische Teilnehmende: * Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter * Pflegekräfte * Lehrkräfte * Typische Themen: * Umgang mit schwierigen Klientinnen und Klienten * Teambildung & Zusammenarbeit * Eigene Belastung und Selbstfürsorge * Methoden: Fallbesprechungen, Reflexion, Gruppengespräche. ✅ Wichtig: Hilft Fachkräften, sich weiterzuentwickeln und mit Herausforderungen besser umzugehen.