Logistikanforderungen Flashcards

(36 cards)

1
Q

7 R Regeln der Logistik
Welche grundsätzlichen Ziele verfolgt die Logistik?

A
  • richtige Ware
  • richtige Verpackung
  • richtige Qualität
  • richtige Zeit
  • richtiger Ort
  • richtige Menge
  • richtige Kosten
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2
Q
  1. Was versteht man unter Logistik?
A

Logistik stammt aus dem militärischen Bereich und wird heute bezeichnet als

Gewährleistung eines optimalen Material-, Wert- und Informationsflusses im Rahmen des Leistungserstellungsprozesses

oder als Summe aller Tätigkeiten, die sich mit der Planung, Steuerung und Kontrolle des gesamten Flusses innerhalb und zwischen Wirtschaftseinheiten befasst, der sich auf Material, Personen, Energie und Informationen bezieht.
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3
Q
  1. Warum kann Logistik als Querschnittsfunktion bezeichnet werden?
A

Die Logistik ist nicht eindeutig auf einen Funktionsbereich des Unternehmens festgelegt, sondern verknüpft als Prozess die betrieblichen Funktionsbereiche Material-/Warenwirtschaft, Produktionswirtschaft, Absatzwirtschaft, sowie das Unternehmen mit Lieferanten und Kunden, also entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

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4
Q
  1. Welche Vorgänge gehören zur Logistik?
A

Zur Logistik gehören:

Wareneingang

Lagerung

Kommissionierung

Verpackung

Verladung

Transport

eventuell Bearbeitung, Montage.
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5
Q
  1. Warum hat sich Logistik zu ihrer heutigen Bedeutung entwickelt?
A

Die Logistik hat sich mit über 2,7 Mio. Mitarbeitern zu einem der wichtigsten Wirtschafsbereiche in Deutschland entwickelt, und das mit steigender Tendenz. Gründe sind:

zunehmende Globalisierung

Nutzung von Standorten mit Kostenvorteilen

Wegfall von Grenzen

Outsourcing-Vorgänge

weit verbreitetes Just-in-time

Entwicklung der Informationstechnologien (u. a. Internetverkauf)

Standardisierung der Transportmittel

Probleme in den Logistikketten

zunehmende politische Vorgaben, z. B. durch Sanktionen, Boykotte.
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6
Q
  1. Welche Faktoren werden die Zukunft der Logistik bestimmen?
A

Faktoren sind u. a.:

große Schnelligkeit, z. B. 24-Stunden-Service

verstärkte Ausrichtung auf unterschiedliche Vertriebskanäle

bessere Erfassung künftiger Kundenanforderungen

Nachhaltigkeit, um den Anforderungen der Politik, der Gesellschaft und der Kunden hinsichtlich Senkung der CO2-Emissionen nachzukommen

Datenverknüpfung durch gegenseitigen Austausch von Daten zwischen den verschiedenen Beteiligten mittels offener Schnittstellen miteinander kommunizierender Systeme

Industrie bzw. Logistik 4.0 durch ständige Weiterentwicklung von KI-Anwendungen

veränderte Rolle des Menschen im Betrieb (z. B. Roboterisierung) und Ausrichtung der Qualifikationsstruktur der Mitarbeiterschaft.
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7
Q
  1. Was versteht man unter einer Wertschöpfungskette?
A

Eine Wertschöpfungskette ist die Aneinanderreihung von Tätigkeiten, durch die ein Produkt entsteht und vertrieben wird. Die Kette umfasst:

die Rohstoffgewinnung

die Bearbeitung von Material über verschiedene Stufen

verschiedene Vormontageprozesse (z. B. Zerspanen, Schleifen, Lackieren)

Endmontage

Handel

Endverbraucher/Endnutzer

dazwischen jeweils Transport- und Lagervorgänge.
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8
Q
  1. Was versteht man unter Supply Chain Management?
A

Supply Chain Management ist eine prozessorientierte Verknüpfung der verschiedenen Wertschöpfungsbereiche eines Unternehmens mit den Lieferanten und Kunden, durch die die Geschäftsprozesse effizienter gestaltet werden und Schnittstellen vermieden oder besser abgestimmt werden. Dabei sollte die Steuerung aus einer Hand erfolgen.

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9
Q
  1. Welche Ziele verfolgt Supply Chain Management?
A

Ziele sind:

Verringerung der Bestände in der Logistikkette

Verkürzung der Durchlaufzeiten

Verbesserung der Kapazitätsauslastung

Erhöhung der Kundenzufriedenheit

Minimierung der Kosten

Erhöhung der Zuverlässigkeit zwischen den einzelnen Prozessbeteiligten

Vermeidung von Versorgungsengpässen

rasche Anpassung an Marktveränderungen.
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10
Q
  1. Wie kann man die Wertschöpfungskette darstellen?
A
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11
Q

Welche Voraussetzungen müssten für eine funktionierende Supply Chain erfüllt sein?

A

Eine funktionierende Supply Chain setzt voraus:

gleiche oder gleichartige Systeme

Win-win-Strategie.
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12
Q
  1. Welchen Risiken sind Wertschöpfungsketten ausgesetzt?
A

Risiken sind u. a.:

Störungen durch Insolvenzen vor allem kleinerer Unternehmen

Cyberangriffe durch die fortschreitende Digitalisierung

Aufdeckung von ESG-Verstößen in der Lieferkette (ESG = Umwelt, Soziales, verantwortungsvolle Unternehmensführung)

unsichere Preise durch fragile Marktverhältnisse

Schwankung der verfügbaren Mengen an Gütern und Kapazitäten.
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13
Q
  1. Welche Arten der Logistik werden unterschieden?
A

Für einzelne Wirtschaftszweige haben sich spezielle Logistiken entwickelt, die dann in die klassischen Logistikbereiche unterteilt werden:

  • Industrielogistik:
    Beschaffungslogistik
    Produktionslogistik
    Distributionslogistik
    Entsorgungslogistik.

Handelslogistik:
Beschaffungslogistik
Distributionslogistik
Entsorgungslogistik.

Dienstleistungslogistik:
Beschaffungslogistik.

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14
Q
  1. Was bedeutet „Logistik als Konzept“?
A

Die Logistik ist ein integriertes Konzept, dass:

die Abhängigkeiten einzelner Bereiche und Prozesse voneinander verdeutlicht

bereichsübergreifende Abstimmung zu erreichen versucht.

Einzelne Bereiche werden zu einer Prozesskette verknüpft, wodurch Ressortdenken und Bereichsegoismen überwunden werden sollen.

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15
Q
  1. Welche Voraussetzungen muss ein funktionsfähiges Logistikkonzept erfüllen?
A

Voraussetzungen sind:

logistische Ziele und Strategien sind zu entwerfen

logistische Aktivitäten müssen im Gesamtzusammenhang gesehen werden

Auswirkungen logistischer Maßnahmen müssen erkennbar sein

Ausrichtung auf die Kundenwünsche

Abbau von Informationshemmnissen

Steuerung durch die oberste Führungsebene

Einbeziehung aller Ebenen

Einsatz guter und motivierter Mitarbeiter.
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16
Q
  1. Welche Anforderungen werden an ein Logistikkonzept gerichtet?
A

Anforderungen an das Logistikkonzept sind gemäß Ehrmann (2017, S. 32 f.):

- Realistik: Das Konzept soll sich mit normalen Anstrengungen und mit einem vertretbaren Aufwand realisieren lassen.
**- Vollständigkeit: **Es sollten sämtliche im Unternehmen erforderlichen Logistikprozesse erfasst werden.
**- Konsistenz: **Die Logistikprozesse sind aufeinander abzustimmen.
- Durchsetzbarkeit: Das Konzept muss im Unternehmen durchsetzbar sein, der Logistikbereich ist mit entsprechenden Kompetenzen auszustatten.
- Transparenz: Das Konzept muss konkret, eindeutig und verständlich formuliert sein.
- Überprüfbarkeit: Die Überprüfbarkeit muss gegeben sein, Kontrollsysteme sollen den logistischen Erfolg feststellen können.
- Wirtschaftlichkeit: Das Konzept darf vorgegebene Kosten möglichst nicht überschreiten.

** Flexibilität.**

17
Q
  1. An welchen Elementen wird der Logistikservice gemessen?
A

**Logistik mit hohem Servicegrad sicherzustellen ist für jedes Logistikkonzept unabdingbar. Elemente sind:

** Lieferzeit als Zeit ab Auftragserteilung, unterteilt u. a. in:**

  • Auftragsbearbeitungszeit
  • Produktionsdurchlaufzeit
  • Kommissionierung, Verpackung
  • Verladung, Transport
    ** Lieferzuverlässigkeit als Termintreue hinsichtlich:**
  • rechtzeitiger und vollständiger Bearbeitung des Auftrags
  • Einhaltung der Transportzeiten
  • rechtzeitiger Erfüllung der Serviceleistungen
Lieferflexibilität als Anpassungsfähigkeit hinsichtlich:
  • Menge
  • Zeitpunkt
  • Verpackung
  • Versand
  • Reaktion auf Störungen bei der Vertragserfüllung
**Lieferbeschaffenheit als exakte Vertragserfüllung hinsichtlich:**
  • Art
  • Menge
  • Qualität
  • Zustand bei Eingang.
18
Q
  1. Welche Logistikkosten fallen an?
A

Wichtige Logistikkosten sind:

  • Systemkosten: Gestaltung, Planung und Kontrolle des Materialflusses
  • Kosten der Fertigungsplanung und -steuerung
  • Bestandskosten: Halten und Finanzieren von Beständen
  • Lagerkosten
  • Transportkosten (intern und extern)
  • Handlingkosten, u. a. Verpackung, Kommissionierung
  • Verwaltungskosten.

Diese Kosten sind unterteilbar in:

  • fixe oder variable Kosten
  • Einzel- oder Gemeinkosten.
19
Q
  1. Was ist Strategie?
A

Strategie ist das Treffen von Grundsatzentscheidungen, die für das gesamte Unternehmen gelten; sie geben die Richtung vor, in die sich das Unternehmen entwickeln soll. Strategien dienen dazu, Wettbewerbsvorteile zu erreichen bzw. zu erhalten, damit ein Unternehmen am Markt dauerhaft überleben kann.

Zur Strategie gehört die Vision als generelle Leitidee, aus der ein Leitbild entwickelt wird. Die Struktur des Leitbildes beinhaltet:

  • die Mission
  • die Wege dorthin
  • die Art und Weise, wie die Wege zu gehen sind
  • welche Konsequenzen daraus gezogen werden.
20
Q

Darstellung der Entwicklung einer Strategie

A

Die Entwicklung von Strategien kann wie folgt dargestellt werden:

  • Analyse des gesamten Umfelds (Politik, Gesetze, Gesellschaft, Ökologie, Gesamtwirtschaft, Technologie)
  • Analyse des Marktes (Konkurrenten, Nachfrager, Branchen)
  • Analyse des Unternehmens (hinsichtlich der Einzelanalysen s.&raquo_space; Kapitel 3.1.6)
  • Bildung strategischer Ziele
  • Suche nach Strategien
  • Bewertung der Strategien
  • Ableitung und Festlegung von Maßnahmen zur Umsetzung
  • strategische Kontrolle.

Demnach dienen strategische Ziele der Konkretisierung der Vision bzw. Mission. Sie haben grundlegenden Charakter und geben die Rahmenbedingungen für das Handeln des Unternehmens vor. An ihnen lässt sich der Erfolg messen.

21
Q
  1. Welche strategischen Ziele verfolgt die Logistik?
A

Strategische Ziele der Logistik sind u. a.:

  • Einflussnahme auf die Produktentwicklung zur Verminderung logistischer Leistungen
  • Verzicht auf Bestände, vornehmlich im Bereich der A-Artikel
  • Verlagerung der Aktivitäten bzw. der Lagerorte der wichtigsten Lieferanten auf das eigene Werksgelände bzw. in einen Supplier Park
  • Vergrößerung der Flexibilität der Logistik auf Mengen-, Termin- und Produktänderungen
  • Konzentration auf Kernkompetenzen durch sinnvolle Ergänzung der eigenen Logistik um Logistikdienstleistungen
  • Vergrößerung der Kundenzufriedenheit durch Verkürzung der Durchlaufzeiten
  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung der Logistikkosten.
22
Q
  1. Welche Bedeutung hat die Nachhaltigkeit?
A

Unter Nachhaltigkeit versteht man das Handeln aller Beteiligten in der Art und Weise, dass eine dauerhafte Nutzung möglich ist.

Nachhaltigkeit kann in folgende Elemente unterteilt werden:

  • ökologische Nachhaltigkeit, wonach alle wirtschaftlichen Handlungen so ausgerichtet sein sollen, dass auch für nachfolgende Generationen die Umwelt erhalten bleibt (z. B. Einsatz nachwachsender Stoffe, Einwirken auf den Klimawandel)
  • ökonomische Nachhaltigkeit, wonach alle wirtschaftlichen Handlungen so ausgerichtet sein sollen, dass nicht das kurzfristige Ergebnis im Vordergrund steht, sondern der dauerhafte Erfolg (z. B. Investition in Zukunftsprojekte, langfristige Sicherung des Unternehmens)
  • soziale Nachhaltigkeit, wonach alle wirtschaftlichen Handlungen so ausgerichtet sein sollen, dass alle Teile der Gesellschaft an der Gemeinschaft teilhaben können (z. B. Schaffung von Arbeitsplätzen für Behinderte).
23
Q
  1. Wie sehen Strategien zur Materialversorgung unter ökologischen und ökonomischen Aspekten aus?
A

Unternehmen streben stets ein Gleichgewicht zwischen ökologischer und ökonomischer Ausrichtung an. Bei allen ökonomischen Regeln und Forderungen darf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens nicht auf der Strecke bleiben. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass Konfliktfelder entstehen, ein Ausgleich möglich ist oder sogar Synergieeffekte erzielt werden können.

Konfliktfelder sind z. B.:
**Ökologie**
  • geringer Materialverbrauch
  • Einsatz von Sekundärrohstoffen
  • Versorgung aus der Nähe
  • Einsatz nachwachsender Stoffe
  • Einsatz der Bahn als Transportmittel
  • niedrige Luftbelastung
  • begrenzte Bebauungsrechte

Ökonomie

  • hohe Einkaufspreise (geringe Mengen)
  • Recyclingkosten
  • Lieferquelle nicht kostengünstig
  • Kosten für Anbau und Pflege
  • zusätzliche Umschlagkosten, falls kein Haus-zu-Haus-Verkehr
  • Investition in Filteranlagen
  • höhere Grundstückspreise an bebaubarer Stelle

Ausgleich ist möglich, wenn:

  • durch teurere Fahrzeuge der Verbrauch an Kraftstoff vermindert wird
  • bei einer Maschine mit geringerer Lärmimmission kein Gehörschutz getragen werden muss
  • durch Einsatz mehrfach verwendbarer Verpackungen die Entsorgungskosten sinken
  • durch Einsatz nachwachsender Stoffe neue Kunden gewonnen werden können.

** Synergieeffekte, d. h. gegenseitige Förderung, können entstehen, wenn:**

  • ein Unternehmen durch weit reichende ökologische Aktivitäten einen eigenen ökologischen Markenkern entwickeln kann
  • der Einsatz umweltfreundlicher Materialen zu neuen Produkten führt, mit denen ein neuer Kundenkreis angesprochen werden kann.

Zudem können rechtliche Regelungen ökologische Vorgehensweisen verlangen; ebenso können Kunden hohe Anforderungen an ökologische Standards ihrer Lieferanten stellen.

24
Q
  1. Welche Beschaffungs-, Produktions- und Absatzziele haben unter strategischen Gesichtspunkten für die Logistik besondere Bedeutung?
A

Als Ziele sind zu nennen:

  • kostengünstige Beschaffungswege
  • ausgewogene Make-or-buy-Entscheidungen
  • flexible Produktionsabläufe und Materialkreisläufe
  • richtiger Grad der Mechanisierung und Automatisierung
  • auf den Betrieb abgestimmte Bereitstellungsprinzipien
  • effektive Distributionswege
  • nachhaltige Entsorgungswege.
25
02. Welche Sourcing-Strategien können unter dem Aspekt der Kostengünstigkeit von Beschaffungswegen unterschieden werden?
Unterschieden werden: * nach der Anzahl der Bezugsquellen: Single Sourcing, Dual Sourcing, Multiple Sourcing * nach der Herkunft der Lieferanten: Global Sourcing, Local Sourcing * nach der Komplexität der Materialien: Modular Sourcing, Unit Sourcing * nach der Intensität der Bestandsführung: Just-in-time, Stock Sourcing, Demand Tailored Sourcing (s. Frage 22 ff. in diesem Kapitel) * nach dem Ort der Leistungserstellung: Internal Sourcing, External Sourcing * nach der Anzahl der Akteure: Individual Sourcing, Collective Sourcing.
26
03. Wie ist die Lieferantenpyramide gemäß Sourcing-Strategien aufgebaut?
27
04. Welche Bedeutung hat Single Sourcing
Beim Single Sourcing werden bestimmte Materialien nur von einem Lieferanten bezogen; dies gilt vor allem für hochkomplexe Güter mit langer kostenintensiver Entwicklung. Voraussetzungen sind: * Bindung für den gesamten Lebenszyklus des Produkts * Einbindung des Lieferanten in die Produktentwicklung * Win-win-Strategie * Förderung des Lieferanten * intensive Auswahl des Lieferanten. Die Auswahl erfolgt häufig durch Ausschreibungen. **Vorteile des Single Sourcing sind:** * intensive Zusammenarbeit mit dem Lieferanten * niedrigere Beschaffungskosten durch Mengenbündelung * geringere Bestellkosten * Bearbeitung einer geringeren Anzahl von Lieferantenkontakten * Vereinfachung der Logistik. **Nachteile sind:** * Abhängigkeit vom Lieferanten * geringe Flexibilität * Lieferantenwechsel schwierig * Verlust von Know-how * Engpässe bei Ausfall des Lieferanten.
28
04. Welche Bedeutung hat, Dual Sourcing
Beim Dual Sourcing wird mit zwei Lieferanten zusammengearbeitet, die in Konkurrenz zueinander stehen. Der Lieferant mit den günstigeren Konditionen erhält dann gewöhnlich das höhere Beschaffungsvolumen. Diese Strategie wird auch als Sicherheitsstrategie bezeichnet, denn sie stellt die Versorgungssicherheit her, fördert aber gleichzeitig den Wettbewerb zwischen den Lieferanten. Dual Sourcing ist vor allem bei strategischen Rohstoffen mit langen Lieferzeiten und hohem Ausfallrisiko anzutreffen.
29
04. Welche Bedeutung hat Multiple Sourcing?
Beim Multiple Sourcing werden gleiche Materialien von mehreren Lieferanten bezogen. Voraussetzung ist, dass genügend alternative Bezugsquellen auch kurzfristig verfügbar sind. Geeignet ist diese Strategie vor allem für Teile mit hoher Standardisierung, vor allem bei typischen C-Artikeln. **Die Vorteile sind:** * geringes Ausfallrisiko * Konkurrenz unter den Lieferanten * Vorteile durch Androhung eines Lieferantenwechsels * keine Abhängigkeit. **Nachteile sind:** * hohe Bestellkosten durch geringere Mengen * höhere Beschaffungskosten durch Aufteilung des Gesamtbedarfs * keine Einbindung des Lieferanten möglich.
30
05. Was wird unter Singular Sourcing, Sole Sourcing und Domestic Sourcing verstanden?
Beim Singular Sourcing wird nur ein einziges Teil als Normteil bei einem Lieferanten bezogen, es könnte aber auch bei einem anderen Lieferanten bezogen werden. Beim Sole Sourcing ist nur ein Lieferant als Monopolist vorhanden. Beim Domestic Sourcing wird nur aus dem Inland bezogen.
31
06. Welche Bedeutung hat Global Sourcing ?
Global Sourcing ist der weltweite Bezug von Gütern; Global Sourcing hat durch die immer weiter fortschreitende Internationalisierung und das Internet sehr stark an Bedeutung gewonnen. **Vorteile sind:** * stärkerer Wettbewerb durch weltweite Auswahl * günstigere Kosten * Zugang zu neuen Märkten * Risikoverteilung, geringere Abhängigkeit * Druck auf inländische Lieferanten * Zugang zu neuem Know-how * Nutzung von Währungsschwankungen. **Nachteile sind:** * lange Transportzeiten * hohes Transportrisiko * hohe Transportkosten * politische Risiken * mangelnde Zuverlässigkeit, Qualitätsrisiken * Zoll und fremde Bürokratie * Rechtsunsicherheit durch unterschiedliche Rechtsauffassungen * kulturelle und mentale Unterschiede * Know-how-Verlust, Verletzung von Marken- und Patentrechten. Global Sourcing bietet sich vor allem an: * bei Massenprodukten aus Niedriglohnländern * wenn die Transportkosten und die Risiken durch die Preisvorteile mehr als aufgewogen werden.
32
06. Welche Bedeutung hatLocal Sourcing?
Beim Local Sourcing wird aus der Nachbarschaft des Unternehmens bezogen. Vorteile sind: * Nähe zum Lieferanten * geringe Transportkosten * direktere Einflussmöglichkeiten * einschätzbare Rechtslage * keine Währungsrisiken * fertigungssynchrone Anlieferung möglich. Nachteile sind: * oft hohe Preise * meist keine intensiven Verhandlungen * Verzicht auf fremdes Know-how. Anwendung findet Local Sourcing vor allem bei hochwertigen Gütern, die für die Aufrechterhaltung der Produktion wichtig sind. **Beim Regional Sourcing geht das Unternehmen über seine unmittelbare Nachbarschaft hinaus und bezieht aus der Region.** **Beim Cluster Sourcing befinden sich die Lieferanten in der gleichen geografischen Region (z. B. seltene Erden aus China, IT-Artikel aus Silicon Valley).** Häufig besteht heute die Tendenz, i**nformatorische Weite mit logistischer Nähe **zu verbinden. Eine mögliche Strategie könnte sein: * entferntes Produktionswerk * Versorgung aus einem regionalen Auslieferungslager des entfernten Herstellers, eventuell als Konsignationslager. Eine Verlagerung der Lieferquelle vom Ausland in das Inland wird als Onshoring bezeichnet.
33
07. Welche Gefahren können sich bei langen Lieferketten bzw. Wertschöpfungsketten ergeben?
Krisensituationen, z. B. eine Pandemie mit umfassendem Lockdown, Naturkatastrophen, Störungen im Verkehrsbereich (z. B. Sperrung des Suezkanals) haben gezeigt, dass lange Lieferketten über weite Strecken und mehrere Stationen große Risiken darstellen. Lieferengpässe können leicht exponentielle Auswirkung annehmen. Störungen in der Lieferkette führen zu einem erheblichen Rückstau der Aufträge und damit der Materialien: * Lagerbestände werden erhöht * Lagerfläche wird knapp * durch Verzögerungen im Ablauf sind die Transportkapazitäten länger gebunden * Material wird knapp * die Preise steigen * Paletten und Container werden ebenfalls durch die Kapazitätsbindung knapp. Unternehmen bauen u. U. eigene Frachtkapazitäten auf. Auf jeden Fall muss verhindert werden, dass der Produktionsprozess wegen Materialmangels unterbrochen wird, da ansonsten * der Verlust der Kunden droht * Leerkosten in der Produktion das Unternehmen ruinieren.
34
Welche Reaktionen kommen bei Störungen der Lieferkette in Frage
Als Reaktion auf die Störungen kommen infrage: Verkürzung der Lieferkette durch Bevorzugung von Belieferungsmöglichkeiten aus der Nähe: Hierzu müssten, falls nicht vorhanden, entsprechende Kapazitäten gesucht oder aufgebaut werden. Ungünstigere Kostenstrukturen vor Ort könnten zu erhöhten Preisen führen, die eine neue Kalkulation notwendig machen. Außerdem entsteht zeitliche Verzögerung. Evtl. wird im Zuge eines Insourcing-Vorgangs die eigene Fertigungstiefe erhöht, indem z. B. der Endmontierer in die Produktion von Komponenten eintritt. Aufbau bzw. Vergrößerung der Bestände, vor allem bei Artikeln mit geringem Lagerplatzbedarf; die Lagerkosten steigen, ebenso die Kapitalbindung und deren Kosten. Anderer effizienter Kapitaleinsatz ist dann nicht mehr möglich. Die Lagerfläche wird knapp. Es könnte versucht werden, mit den Lieferanten wegen größerer Mengen Preiszugeständnisse zu verhandeln. Die dann meist entstehende Materialknappheit hat aber eher gegenteilige Wirkung. Verlängerte Zahlungsziele könnten helfen, würden aber die bereits belasteten Lieferanten weiter belasten. Höhere Bestände sollten aber kein Dauerzustand sein. Suche nach weiteren Lieferanten, um die Risiken verteilen zu können, was jeweils zu geringeren Beschaffungsmengen führt; über geringere Bedarfsbündelung werden auch hier die Preise bzw. Kosten steigen. Bei sehr kleinen Auflagen könnte auch der Einsatz von 3-D-Druckern in Betracht kommen.
35
08. Welche Bedeutung haben Modular Sourcing und Unit Sourcing?
Beim Modular Sourcing werden komplexe Systeme beschafft, die gewöhnlich vom Lieferanten auch entwickelt werden. Meistens konzentriert man sich auf einen Lieferanten mit guter Entwicklungskapazität; damit ist Modular Sourcing meist verbunden mit Single Sourcing. Charakteristisch sind: * der aktive Know-how-Austausch * hohes Vertrauen zwischen den Partnern * langfristige Vereinbarungen * räumliche Nähe des Lieferanten * Austausch auch mit den Unterlieferanten. Modular Sourcing verringert die Fertigungstiefe. Es ergibt sich ein Kostensenkungspotenzial durch: * Verringerung der Anzahl der direkten Lieferantenbeziehungen * Verringerung der Lagerhaltung * Nutzung des speziellen Know-hows des Lieferanten * Verkürzung der Entwicklungszeiten. **Vorteile sind**: * weniger Schnittstellen * Konzentration auf Kernkompetenzen * gleichbleibende Qualität * intensiver Kontakt zum Lieferanten * Nähe zum Lieferanten * geringere Logistikkosten * kürzere Entwicklungszeiten. **Nachteile sind:** * gegenseitige Abhängigkeit * hoher Abstimmungsaufwand * Lieferantenwechsel wird schwierig * Abgabe von Know-how. Beim Unit Sourcing werden Einzelteile beschafft. System Sourcing wird häufig als Sonderform des Modular Sourcing bezeichnet. Es handelt sich dann um ein Gesamtsystem, bei dem außer Forschung und Entwicklung auch Einkauf, Disposition, Wareneingang und Qualitätssicherung dem System des Lieferanten übertragen wird.
36