Lyrik Flashcards
(38 cards)
Minimalkriterien der Lyrik
Kürze, Versform, “außenrum viel Platz”
Kriterien nach Lamping
o Texte monologisch in Versen
o absolut (nicht situationsgebunden)
o strukturell einfach
Empfindungstheorie
unmittelbarer Ausdruck von Gefühlen
Subjektivitätstheorie
Erlebnislyrik oder Sublimierung von etwas Individuellem oder Überführung von etwas Individuellem in Allgemeingültiges
Lyra
Bindung an Musik und Sangbarkeit
Differenzqualität
Abweichung von Alltagssprache
Überstrukturierheit
z.B. sehr knappe Verse, rigide Form
hermeneutische Provokation
Verdichte Sprache und Sprachbilder, muss erst “entschlüsselt werden” da mehrdeutig/nicht zugänglich
Funktionen von Gedichten
- prodesse et delectare
- poetologische Reflexion (Poesie versucht zu erzählen wie Literatur sein soll, will aber auch Literatur sein)
- Kasuale Gebundenheit, also anlassbezogen (z.B. Hochzeit- oder Trauerdichtung)
- Funktionslosigkeit (Kunstautonomie)
- Konkrete Funktionen wie Polemik, Spott, ect.
Formale und ‚technische‘ Aspekte der Analyse
- positivistisch zu klärende ‚Daten‘ (z. B. Namen)
- Metrik
- Versform
- Strophenform
- Gedichtform (Gattung)
- editionsphilologische Aspekte (ggf. verschiedene Fassungen mit Varianten und Lesarten; Entstehungsgeschichte; Publikationsgeschichte)
- Typographie
Inhaltliche und kontextuelle Aspekte der Analyse
- Eingebundenheit (z. B. in epische Texte, in Zyklen)
- rhetorisch-stilistisch
- Redesituation: Sprech-/Außerungsinstanz, evtl. Angesprochene/r
- Redeverlauf (z. B. Anfang und Ende gegenüberstellen)
- Thema/frames (thematische Kontexte)
- strukturalistisch (Wortfeldanalyse, Wortarten, Wortbeziehungen)
- transtextuelle Beziehungen (intertextuelle Bezüge zu anderen Texten, bestimmte Stoffe und Motive, Paratexte)
- Elemente der Selbstreferenzialität, metapoetische/metatextuelle Anlage
- literarhistorische Verankerung (Literaturbegriff, Autorbild, politischer Kontext, religiöser Kontext usw.)
- Anbindung an zeitgenössische Poetiken (evtl. auch Poetiken des Autors/der Autorin)
Gattungskonzept-Problematik:
Keine fixen Identitäten z.B. Historischer Wandel,
=> Als Konstrukt verstehen, bewusst sein, dass es komplexer/flexibler ist.
Bringt Vorteile: Austausch, Arbeit mit Konzepten erleichtert Verständnis, Konzept „Familienähnlichkeit“ => Es gibt diese Merkmale, mehr oder weniger von ihnen können auf einen Text zutreffen
Metrum/Versmaß
Ordnung der Abfolge der betonen und unbetonten Silben in einem Vers
Vers
Ein Vers ist die einzelne Zeile eines Gedichts. Die Verszeile ist meist durch einen Rhythmus aus betonten und unbetonten Silben gegliedert.
=> Wenn sich der Rhythmus in gleichbleibender Form wiederholt, erhältst du das Versmaß , also das Metrum von Versen.
Freie Verse
Gereimte Zeilen von unterschiedlicher Länge.
Es handelt sich durchgehend um Jamben (eine unbetonte und eine betonte Silbe) oder Trochäen (eine betonte und eine unbetonte Silbe) mit oder auch ohne Strophenform.
Versfuß Definiton
Kleinster und als sich wiederholendes Element erkennbarer Teil eines Verses.
Er besteht aus der geregelten Abfolge von Hebungen und Senkungen – betonten und unbetonten Silben. Ein Versfuß muss mindestens zwei Silben in geregelter Folge enthalten.
Versfuß Beispiele
- Jambus
- Trochäus
- Daktylus
- Anäpäst
- Spondeus
Jambus
Zweisilbig: xX => Herzschlagrhythmus
Trochäus
Zweilsilbig: Xx
Daktylus
Dreisilbig Xxx
Anäpäst
Dreisilbig: xxX
Spondeus
Zweisilbig: XX
Zweisilbige Verfüße
Jambus xX, Trochäus Xx, Spondeus XX
Dreisilbige Versfüße
Daktylus Xxx, Anäpäst xxX