Makroökonomik Flashcards

(140 cards)

1
Q

Was ist Makroökonomik

A

beschäftigt sich mit aggregierten, gesamtwirtschaftlichen Größen und wie diese als Ganzes beeinflusst werden

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2
Q

Definition BIP

A

(Markt-)Wert aller Waren und Dienstleistungen, welche
- in einer Zeitperiode (ein Jahr)
- im Inland
- für den Endverbrauch produziert werden

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3
Q

3 Berechnungsmethoden des BIP

A
  1. Entstehung (Produktionsansatz):
    Summe der Wertschöpfung (plus Gütersteuer, minus Subventionen)
    Wertschöpfung = Wert der Produktion minus Wert der Vorleistungen
  2. Verteilung:
    Summe aller Einkommen (Löhne, Gewinne, Kapitaleinkommen, Steuereinnahmen)
  3. Verwendung: Summe aller Ausgaben (die für Erwerb der in Volkswirtschaft produzierten Waren und DL anfallen)
    –> Y = C + I + G + NX
    Konsum (C), Investitionen (I), Staatsausgaben (G) und Nettoexporte (NX=EX-IM)
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4
Q

Nominales BIP vs. reales BIP

A

Nominales BIP bewertet den Output von Gütern und Dienstleistungen zu laufenden Marktpreisen
Reales BIP bewertet die Produktion von Waren und Dienstleistungen zu konstanten Preisen

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5
Q

Was ist der BIP-Deflator

A

zeigt, wie viel von der Zunahme des nominalen BIP eine Folge von Preiserhöhungen ist

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6
Q

Berechnung vom BIP-Deflator (gegenüber Vorjahr)

A

BIP - Deflator = (nominales BIP / reales BIP) * 100

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7
Q

Berechnung nominales BIP

A

Nominales BIP = Reales BIP * ((BIP-Deflator) / 100)

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8
Q

Verketteter BIP-Deflator Berechnung

A

BIP - DeflatorJahrx:Jahrz = (BDJahrx / 100) * (BDJahry / 100) * (BDJahrz / 100) * 100

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9
Q

reales BIP aus Jahr z mit Preisen aus Jahr x berechnen

A

𝐵𝐼𝑃2016𝑟𝑒𝑎𝑙 = 100 × (𝐵𝐼𝑃𝑛𝑜𝑚2016 / (𝐵𝐼𝑃 − 𝐷𝑒𝑓𝑙𝑎𝑡𝑜𝑟Jahrx:Jahry))

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10
Q

Produktionsfunktion

A

𝑌 = 𝐴 ∙ 𝐹(𝐿, 𝐾, 𝐻, 𝑁)
 Y = Outputmenge
 A = Stand des technologischen Wissens
 L = Menge an Arbeit
 K = Menge an Realkapital
 H = Menge an Humankapital
 N = Menge an natürlichen Ressourcen
 F( ) = funktionelle Beziehung zwischen Inputs und Output

Reales BIP pro Kopf (𝒚 = 𝒀/𝑳)

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11
Q

Was ist Realkapital, wie wächst es, wie geht es verloren

A

Bestand an Produktionsmitteln, die für die Produktion von Waren und Dienstleistungen geschaffen werden
Wächst durch Investition und geht verloren durch Abschreibung

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12
Q

Was ist Humankapital, wie wächst es, wie geht es verloren

A

Wissen und die Fähigkeiten, welche Arbeitskräfte durch Ausbildung und Berufserfahrung erwerben
 Wächst durch Investition in Bildung und Ausbildung.
 Geht verloren durch „Abschreibung“: Vergessen, Ruhestand, Sterben

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13
Q

Warum unterscheidet sich technologisches Wissen von den anderen Produktionsfaktoren

A

Wissensnutzer rivalisieren nicht (Wissen verbraucht sich nicht)
Erträge der Investition in Wissen (= Innovation) sind sehr unsicher
Nutzung ist nur begrenzt privatisierbar (durch Patente)
Innovation erzeugt daher positive externe Effekte (= wirtschaftliche Vorteile, für die nicht gezahlt wird)

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14
Q

Wann weist eine Produktionsfunktion konstante Skalenerträge auf

Was passiert wenn x = 2

A

wenn für jedes x > 0 gilt

bei x = 2
–> eine Verdoppelung aller Inputs bei konstanter Technologie führt zu einer Verdoppelung des Outputs

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15
Q

Produktionsfunktion als Produktivität pro Kopf

A

𝑦 = 𝐴 ⋅ 𝐹 (𝑘, ℎ, 𝑛)

 Y/L = 𝑦 = Output pro Arbeitskraft
 K/L = 𝑘 = Realkapital pro Arbeitskraft
 H/L = ℎ = Humankapital pro Arbeitskraft
 N/L = 𝑛 = Natürliche Ressourcen pro Arbeitskraft

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16
Q

Wodurch kann die Regierung Produktivität und Wirtschaftswachstum fördern

A

Innovationen (Forschung und Entwicklung, Bildung und Ausbildung)
Ersparnisbildung und Investition
Freihandel
Gesundheit

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17
Q

Wieso wird das BIP pro Kopf häufig als Wohlstandsindikator verwendet

A
  • BIP pro Kopf repräsentiert Konsummöglichkeiten
  • Positiver Zusammenhang mit Bildung, Lebenserwartung, Lebenszufriedenheit, Maßen des Lebensstandards einer Bevölkerung
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18
Q

5 Probleme mit BIP pro Kopf als Wohlstandsindikator

A
  1. Leistungen des Staates schwer zu bewerten (für die es keinen Marktpreis gibt) -> schlafender Beamter trägt genau so viel zum BIP bei wie aktiver
  2. Illegale Aktivitäten, Schwarzarbeit / Schattenwirtschaft, Arbeit im Haushalt und zukünftiger Wert neuen Wissens (Innovation) müssten dem BIP hinzuaddiert werden
  3. BIP erfasst nicht die Umweltqualität (Umweltzerstörung geht überwiegend positiv ins BIP ein)
  4. Wert der Freizeit wird nicht erfasst
  5. BIP sagt nichts über Wohlstandsverteilung aus (nur Durchschnitt)
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19
Q

(Bessere) Wohlstandsindikatoren

A
  • Human Development Index (HDI)
    –> Bestandteile: Lebenserwartung, Bildung und Lebensstandard
  • W3-Indikatorenset
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20
Q

Was ist der Catch-Up-Effekt

A

da Ressourcen der Erde nicht unendlich sind
–> Wirtschaft kann nicht unendlich wachsen
- Konvergenz: je geringer das Ausgangsniveau, desto höher die Wachstumsraten (ärmere Länder)
- Ursache: Abnehmendes Grenzprodukt der Produktionsfaktoren

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21
Q

Womit wird Ungleichheit in der Gesellschaft gemessen

A

Lorenzokurve

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22
Q

Womit und wie berechnet man Ungleicheit

A

Gini-Koeffizient
–> Fläche unter 45° Linie
Berechnung:
(Fläche unterhalb 45°-Linie - Fläche unterhalb Lorenzokurve) / Fläche unterhalb 45°-Linie

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23
Q

Problem der Ungleichheitsmessung

A

Einkommen einer Person entwickelt sich über dem Lebenszyklus
–> Transitorisches Einkommen (schwankt wegen Veränderungen) vs permanentes Einkommen (Fähigkeit Waren und DL zu konsumieren)

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24
Q

Ab wann unter Armutsgrenze

A

Haushalte mit weniger als 60% des durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommens (bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen)

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25
Was ist die Armutsrisikoquote
Prozent der Gesamtbevölkerung, die ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze erhalten
26
Probleme der Armutsmessung
Relative Armut ist eine Frage der Verteilung, nicht unbedingt der Einkommenshöhe --> relative Armut sinkt, wenn reiche Menschen auswandern (durch niedrigeres Nettoäquivalenzeinkommen)
27
Erklärungsgründe für steigende Ungleichheit
Technologischer Wandel Globalisierung Imperfekte Arbeitsmärkte und Marktmacht Veränderung in sozialen Normen (unverhältnismäßiger Gehaltsunterschied zwischen AN und CEOs)
28
Argumente für und gegen Ungleichheit
Pro: Ungleichheit bietet Anreize sich anzustrengen Contra: Ungleichheiten restringieren die ökonomischen Möglichkeiten der am schlechtesten gestellten Personen Politische und ökonomische Konzentration von Macht Fairnessbedenken, soziale Konflikte und Unruhen
29
Politische Maßnahmen zur Ungleichheitsbekämpfung
Umverteilung (z.B. durch progressive Einkommenssteuer, Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer) Bildung Antiarmutsprogramme und Arbeitsanreize
30
Ab wann zählt man in AL-Quote rein
Wenn man als potentielle Erwerbsperson nicht arbeitet Nicht hinzu zählen z.B. Studierende, Rentner, Kinder, Lottogewinner, Kranke, Hausmänner, Hausfrauen, ...
31
Probleme bei Interpretation von Arbeitslosigkeit
Unterschätzung der Arbeitslosigkeit: - Kurzarbeiter - unfreiwillige Teilzeitarbeiter - Personen, die zwar arbeiten möchten, aber nicht arbeitslos gemeldet sind (stille Reserve) Überschätzung der Arbeitslosigkeit: - Personen, die arbeitslos sind, aber nicht arbeiten wollen - Schwarzarbeit
32
Arten von Arbeitslosigkeit
Kurzfristig/zyklische Arbeitslosigkeit: --> unvermeidlich wegen Veränderung in Arbeitsnachfrage - Friktionelle Arbeitslosigkeit (Suchsarbeitslosigkeit) - Saisonale Arbeitslosigkeit - Konjunkturelle Arbeitslosigkeit Strukturelle Arbeitslosigkeit: - institutionelle Arbeitslosigkeit (Mindestlöhne, Gewerkschaftsaktivitäten und Effizienzlöhne) können zu Arbeitsangebotsüberhang führen - z.B. Trend zur Leih- und Zeitarbeit - Verschiebung der Arbeitsnachfrage zu "Hochbildungsberufen"
33
Warum Mindestlöhne, warum nicht
Pro: Unternehmen mit großer Marktmacht in segmentierten Arbeitsmärkten haben sonst Macht über Lohnhöhe Contra: keine effiziente Allokation des Arbeitsmarktes
34
Was sind Effizienzlöhne Warum auch gut für Arbeitsgeber
Löhne, die über den Gleichgewichtslöhnen liegen und gezahlt werden, um Produktivität der (bestehenden) AN zu erhöhen Warum gut für Arbeitgeber - weniger kostspielige Arbeitsplatzwechsel - Motivation der AN und Produktivität steigt - Qualität der AN steigt, da qualifiziertere BewerberInnen
35
Unterteilung von Ursachen für Inflation
Nachfrageinflation (3 Arten): - Vorstellung, dass die Preise durch eine steigende Nachfrage quasi "hochgezogen" werden - Nachfrage steigt im Maße der Erhöhung ihrer Komponenten: C, I, G, EX - Höhere Preissteigerungen, wenn sich die VW dem Zustand der Vollbeschäftigung nähert Angebotsinflation (2 Arten): - Kosteninflation: Anstieg in Güterpreisen (cost-push Inflation), Lohnkosten (wage-push), Steuern (tax-push) oder Rohstoffen (importierte Inflation) - Gewinninflation: Hohe Preise durch z.B. monopolistische bzw. oligopolistische Anbieterstruktur Inflation durch Geldmengenwachstum
36
Was misst der Verbraucherpreisindex (VPI)
Preisniveau von Gütern und DL, die von einem "typischen" Haushalt konsumiert werden
37
Inflation / Deflation steht für ______ / _______ des allgemeinen Preisniveaus der VW
einen Anstieg / ein Sinken
38
Wie berechnet man die Inflationsrate
prozentuale Veränderung des VPI's Inflationsrate Jahr Y = (Index Jahr Y - Index Jahr X) / Index Jahr X
39
Wie wird der VPI berechnet (Schritte)
1. Festlegung des Warenkorb --> Güter und DL die von typischen Haushalt konsumiert werden 2. Ermittlung von Preisen für Güter und Dienstleistungen des Warenkorbs --> Ermittlung zu verschiedenen Zeitpunkten 3. Preis des Warenkorbs ermitteln 4. Auswahl eines Basisjahrs - im Basisjahr wird der VPI auf 100 gesetzt - VPI zu anderen Zeitpunkt dann relativ zum Basisjahr
40
Wie rechnet man frühere Preise in heutige um + heutige Preise in frühere
Warenpreis JahrHeute / JahrFrüher = PreisFrüher * (VPI heute / VPI früher) Warenpreis JahrFrüher / JahrHeute = PreisHeute * (VPI früher / VPI heute)
41
2 Probleme der Messung der Lebensunterhaltungskosten
Substitutionsverzerrung: - Konsumenten ersetzen relativ teuer gewordene Güter durch relativ billig gewordene Güter Einführung neuer Güter / Qualitätsanstiege: - neue / bessere Güter bedeuten, dass Konsumenten größere Auswahl haben und sich dadurch der Wert des Geldes erhöht ==> Überschätzung der Inflationsrate
42
Unterschied reale und nominale Zinsen
nominaler Zinssatz: nominale Jahreszahlung pro nominalem Betrag des Kredits vom Schuldner an den Gläubiger (meistens in Prozent pro Jahr) realer Zinssatz: ist der um die Auswirkung der Inflation bereinigte Zinssatz Ungefähr: Realzinssatz = Nominalzinssatz - Inflationsrate
43
Fisher-Gleichung
Nominalzinssatz = Realzinssatz + (erwartete) Inflationsrate
44
Fisher-Effekt
Erhöhung der Inflationsrate um 1 Prozentpunkt bewirkt eine Erhöhung des Nominalzinssatzes um 1 Prozentpunkt
45
Unterschied Finanzmärkte / Finanzintermediäre
Finanzmärkte sind Institutionen, wo Sparer und Kreditnehmer direkt aufeinandertreffen Finanzintermediäre (z.B. Banken) vermitteln zwischen Sparern und Kreditnehmern
46
Was ist eine Anleihe (+ wo Handle von Anleihen)
Schuldverschreibung, mit der ein Schuldner (Emittent) verspricht: - bestimmte Summe Geld zu bestimmten Zeitpunkt (Fälligkeit) zu zahlen - während der Laufzeit der Anleihe einen bestimmten Zins zu entrichten --> Höhe der Zinsen abhängig von: - Laufzeit - Kreditrisiko Handel (zu flexiblen Preisen) während ihrer Laufzeit am Anleihemarkt
47
Eigenkapitalfinanzierung vs Fremdkapitalfinanzierung
Ausgabe von Aktien --> Eigenkapitalfinanzierung Anleiheemission --> Fremdkapitalfinanzierung
48
Woraus ergibt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie
= Kurs eine Aktie / Erwarteter Gewinn pro Aktie
49
Hauptaufgaben von Banken (4) und deren vorrangige Geschäftsmodelle (2)
 vermitteln zwischen Gläubiger und Schuldner  transformieren Fristen  transformieren und mischen Risiken  transformieren Liquiditätsgrade Geschäftsmodelle:  Kreditgeschäft  Provisionsgeschäft aus der Vermittlung von Finanzprodukten
50
3 Finanzintermediäre
Banken Investmentgesellschaft Versicherungen
51
Welche 3 staatlichen Maßnahmen beeinflussen Spar- und Investitionstätigkeiten
1. Steuern und Ersparnis Kapitalertragssteuern: - Verringern die Sparanreize - Reduzieren das Kreditangebot Freibeträge auf Kapitalerträge: - Erhöhen Sparanreiz - Verschieben Angebotskurve nach rechts - senken die Zinsen und erhöhen das Kreditvolumen 2. Steuern und Investitionen Investitionssteuerfreibeträge: - erhöhen die Nachfrage nach Krediten - verschieben die Nachfragekurve nach rechts - erhöhen die Zinsen und das Kreditvolumen 3. Staatliche Budgetdefizite Erhöhung von G ohne Erhöhung von T: --> Budgetdefizite, die über Staatsanleihen finanziert werden - verschiebt Angebotskurve nach links S = (Y – T – C) + (T – G) - erhöhen die Zinsen und senken das Kreditvolumen (--> "Crowding Out")
52
Drei Funktionen von Geld
1. Zahlungs- oder Tauschmittel 2. Recheneinheit 3. Wertaufbewahrungsmittel
53
Arten von Geld
Warengeld: nimmt die Form einer Ware an. Der Wert des Geldes ist gleich dem intrinsischen Wert der Ware Fiatgeld: ist Geld ohne intrinsischen Wert (ungedecktes Geld), das vom Staat zu Geld erklärt wird
54
Zentralbankgeld vs Geschäftsbankgeld
Zentralbankgeld: das von der Zentralbank geschaffene Geld Geschäftsbankengeld: Forderung auf Bargeld, welches bei Geschäftsbanken liegt (auch Buchgeld oder Giralgeld)
55
Woraus besteht das Zentralbankgeld (Geldbasis M0)
= Bargeld + Einlagen(von Banken und Nichtbanken) bei der Zentralbank
56
Aufgaben der EZB
1. Sicherung der Preisstabilität (Inflationsrate von 2%) 2. Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik der EU, soweit vereinbar mit Ziel der Preisstabilität )keine Staatsausgabenfinanzierung) 3. Sonstiges (Devisenverwaltung, Zahlungssysteme, Bankenaufsicht)
57
Geldpolitische Instrumente der EZB
1. Offenmarktgeschäfte, Hauptfinanzierung - EZB gewährt Kredite zum Leitzins, für eine Woche, Bank hinterlegt Sicherheit - EZB kauft Wertpapiere von Banken (meist eine Woche) --> expansive Geldpolitik Verkauf von Wertpapieren --> kontraktive Geldpolitik 2. Ständige Fazilitäten --> stehen den Geschäftsbanken dauerhaft zur Verfügung ("Girokonto der Geschäftsbanken bei EZB") Bereitstellung / Anlage von Übernachtliquidität - Einlagefazilität - Spitzenrefinanzierungsfazilität (Übernachtkredit zum Spitzenrefinanzierungssatz bei Kontoüberziehungen) Expansive Geldpolitik: geringe Zinsen auf Kredite und Anlagen, kontraktive Geldpolitik --> hohe Zinsen 3. Quantitative Lockerungen (quntitative Easing) Notenbank druckt Geld --> Kauf von z.B. Staats- und Unternehmensanleihen --> Drücken von Zinsen --> höhere Investitionsbereitschaft --> Wirtschaft wird angekurbelt --> expansive Geldpolitik 4. Änderung der Mindestreservepolitik EZB gibt Banken vor, gewissen Prozentsatz ihrer Einlagen bei der ZB zu lassen (=> Mindestreserve) --> EZB steuert Menge an Geld im Umlauf --> hohe Mindestreserve (kontraktive Maßnahme) --> niedrige Mindestreserve (expansive Maßnahme) 5.
58
Wofür wird Zentralbankgeld benötigt (3)
1. Mindestreservepflicht - Momentan 1% der Kundeneinlagen und Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren - Banken erhalten mitunter Zinsen für gehaltene Mindestreserveguthaben 2. Bargeldabhebungen - Bargeldumlauf ist im Zeitverlauf stetig angestiegen 3. Überweisungen - Geldtransfer zwischen zwei Knoten erfolgt über die Zentralbankkonten der jeweiligen Banken
59
Geldschöpfungsmultiplikator (Berechnung)
M0 * m = M1 M0 (Geldbasis) m (Multiplikator, Kehrwert der Mindestreserve) M1 (Geschaffenes Geld durch Geldschöpfung)
60
Voraussetzungen, damit Geldschöpfung möglich ist
Geldhaltung der Banken ist zinsabhängig --> niedrige Zinsen für Wertpapiere und Kredite --> hohe Liquiditätshaltung der Banken
61
Risiken (3), die Banken mit Kreditvergabe eingehen
Kreditausfallrisiko: Zins- und Tilgungszahlungen fallen bei Insolvenz des Kunden aus Zinsänderungsrisiko: Zinsänderungen verteuern Refinanzierung Liquiditätsrisiko: Bank findet keine andere Bank zur Refinanzierung
62
Wie kann EZB auf Geldschöpfungsprozess einwirken
Geldpolitik: Beeinflussung des Zinssatzes im Euroraum - Leitzinsänderungen - Direkte Interventionen Bankaufsichtliche Regelungen - Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften begrenzen die Kreditvergabe --> Einlagen der Kunden werden gesichert und die Bank wird jederzeit zahlungsfähig gehalten
63
Wovon hängt die Geldnachfrage, einschließlich des Preisniveaus, ab
Transaktionsmotiv: Hohe Preise -> hohe Nachfrage nach Geld Vorsichtsmotiv: Unsicherheit über Ausgaben -> hohe Nachfrage nach Geld Spekulationsmotiv: Erwartung auf höhere Zinsen -> hohe Nachfrage nach Geld
64
Klassische Dichotomie: Worin lassen sich wirtschaftliche Variablen unterteilen
1. nominale Größen: Variablen, die in Geldeinheiten ausgedrückt werden 2. realen Größen: Variablen, die in Mengeneinheiten ausgedrückt werden z.B. relative Preise (Gut gegen Gut) Realzinsen (Zinsen gemessen in Gütern) Preisbereinigte Größen )reales BIP, realer Lohn, ...)
65
Was versteht man unter der "Neutralität des Geldes"
dass auf die lange Frist monetäre Vorgänge (Geldmenge, Zentralbankpolitik) keinen Einfluss auf reale Größen haben --> beeinflussen nur das Preisniveau und de Inflationsrate
66
Was zeigt die Quantitätsgleichung + nenne sie
Umlaufgeschwindigkeit des Geldes V = (Y*P) / M Y: reales BIP P: Preisniveau M: Geldmenge Durch Umformen: V * M = Y * P
67
Was unterstellt die Quantitätstheorie und was folgt daraus
Unterstellung: - M wird von Zentralbank kontrolliert - V und Y sind unabhängig von M (konstant) => erhöht ZB die Geldmenge (M) um x Prozent, steigt das Preisniveau um x Prozent (da V und Y konstant sind) => Inflationsrate = Wachstumsrate der Geldmenge + Wachstumsrate der Umlaufgeschwindigkeit - Wachstumsrate des realen BIP
68
Was besagt die endogene Geldtheorie
Umgekehrte Quantitätstheorie => Preisniveau (P) beeinflusst Geldmenge (M) und nicht anders herum
69
Kritik an der Quantitätstheorie
Geldmengenausweitung muss nicht zwangsweise zu höheren Geldnachfrage führen -> Banken verleihen Kredite nur zögerlich (da hohe Ausfallrisiken und geringe Gewinnmargen) -> Unternehmen fragen Kredite nur zögerlich nach -> Wirtschaftsakteure konsumieren nicht, sondern Anlage in Vermögenswerten
70
Kosten der Inflation (7)
1. Inflationssteuer 2. Verteilungswirkungen 3. Schuhsohlen-Kosten 4. Speisekarten-Kosten 5. Variabilität der Preise und Fehlallokationen 6. Inflationsbedingte Steuerverzerrungen 7. Anpassungskosten
71
Was ist die Inflationssteuer
- Staat kann Ausgaben durch "Geld drucken" finanzieren - wenn Staat Geld druckt --> erhöht sich das Preisniveau --> Euro-Beiträge in Brieftaschen verlieren an Wert - Einnahmen aus Drucken von Geld: Inflationssteuer, da eine "Steuer" auf Halten von Geld erhoben wird
72
Was ist die Verteilungswirkung von Inlfation
Inflationsrate führt zu Umverteilungen, wenn nicht antizipiert -> nominal fixierte Renten nehmen ab, wenn Inflation unerwartet steigt -> Schuldner gewinnt und Gläubiger verliert, wenn Inflation unerwartet steigt (erwartete Inflation wird im Nominalzins "eingepreist" -> Fisher-Effekt)
73
Was sind Schuhsohlen-Kosten
Ressourcen, die verschwendet werden, wenn Leute aufgrund der Inflation ihre Kassenhaltung verringern Kosten sind vernachlässigbar in Volkswirtschaften mit nur moderater Inflation Extremfall: kompletter Verzicht auf Geld -> Naturaltausch in der Hyperinflation
74
Was sind Speisekarten-Kosten
Kosten der Preisänderungen, die bei Unternehmungen anfallen
75
Was besagt die Variabilität der relativen Preise
mit zunehmende Inflation --> steigt die Variabilität der relativen Preise mit zunehmender Inflation --> Preise werden öfter angepasst, aber möglicherweise nicht oft genug, um Angebot und Nachfrage widerzuspiegeln
76
Was sind inflationsbedingte Steuerverzerrungen
Inflation führt zu Erhöhung der Steuerbelastung von Einkünften aus Ersparnissen höhere Inflationsrate verringert daher tendenziell Sparanreize, auch wenn Realzins (von Steuer) gleich bleibt
77
Was sind Anpassungskosten
Preisvergleiche werden schwieriger (vor allem bei hoher Variabilität der Preise) Berechnung der Kosten und Erträgen und damit der Realeinkommen wird erschwert
78
Was ist Rezession, was Depression
Rezession: Phase mit negativen Wachstumsraten Depression: eine sehr ausgeprägte Rezession
79
Wie kann man kurzfristige Wirtschaftszyklen erklären
Langfristig: Produktion der Volkswirtschaft wird durch Inputfaktoren L, K, H, N und A bestimmt (ansonsten: klassische Dichotomie und Geldneutralität)  A = Stand des technologischen Wissens  L = Menge an Arbeit  K = Menge an Realkapital  H = Menge an Humankapital  N = Menge an natürlichen Ressourcen kurzfristige Schwankungen: können nicht durch klassische makroökonomische Theorie beschrieben werden -> Modell von aggregierte Nachfrage (AD) und aggregiertem Angebot (AS) --> Konjunkturzyklen im AD-AS-Modell
80
Welche 2 Variablen stehen im Mittelpunkt der Erklärung kurzfristiger wirtschaftliche Schwankungen
1. Produktionsniveau: Output von Gütern und Dienstleistungen, gemessen durch das reale BIP 2. Preisniveau: gemessen durch den Verbraucherpreisindex oder den BIP-Deflator
81
Was zeigt die AD-Kurve und die AS-Kurve im Modell des aggregierten Angebots und der aggregierten Nachfrage
aggregierte Nachfragekurve (AD-Kurve): zeigt Menge an Gütern und Dienstleistungen, welche Haushalte und Unternehmen zu unterschiedlichen Preisniveaus kaufen wollen aggregierte Angebotskurve (AS-Kurve): zeigt Gütermenge, welche Unternehmen zu unterschiedlichen Preisniveaus anbieten
82
Negative Steigung der aggregierten Nachfragekurve: Veränderung des Preisniveaus beeinflusst:
1. das Vermögen: --> Pigou-Vermögenseffekt 2. die Zinsen: --> Keynes-Zinssatzeffekt 3. die Wechselkurse: --> Mundell-Fleming-Wechselkurseffekt
83
Was ist der Pigou-Vermögenseffekt
fällt das Preisniveau (P), so erhöht sich der reale Wert nominaler Vermögenswerte (Bargeld, Bankknoten, Anleihen) --> Konsumenten erhöhen ihren Konsum (C), die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steigt
84
Was ist der Keynes-Zinssatzeffekt
- fällt das Preisniveau (P), so wird weniger Geld für Transaktionszwecke benötigt - mehr Geld kann gespart oder verliehen werden - Zinssatz (i) sinkt - Niedrige Zinsen bedeuten mehr Investitionen (I) und damit eine höhere gesamtwirtschaftliche Nachfrage
85
Was besagt der Mundell-Fleming-Wechselkurseffekt
- sinkende Zinsen relativ zu anderen Währungen bedeutet auch weniger Kapitalzufluss und mehr Kapitalabfluss --> Nettokapitalabfluss steigt - Angebot an Euro am Devisenmarkt steigt, die Nachfrage nach Euro sinkt - Euro wertet ab, d.h. europäische Produkte werden relativ günstiger; Produkte aus dem Ausland teurer - Exporte steigen (EX), Importe sinken (IM) und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigt
86
Welche 5 Gründe verschieben die AD-Kurve nach rechts (außer Preisniveau)
Die AD-Kurve schiebt sich nach rechts, wenn bei gegebenem Preisniveau... 1. mehr konsumiert wird 2. mehr investiert wird 3. von der Regierung mehr ausgegeben wird 4. mehr exportiert wird 5. weniger importiert wird
87
Beispiele für Verschiebung der AD-Kurve nach recht (4) nach links (4)
Rechtsverschiebung:  Konsum: Boom an den Aktienmärkten gibt.  Investitionen: Optimistische Zukunftserwartungen oder mehr Investitionsanreize.  Staatsausgaben: Politiker beschließen eine Aufstockung des Etats für den Straßenbau.  Nettoexporte: Wirtschaftsboom in den USA führt zu einer erhöhten Nachfrage Linksverschiebung:  Konsum: Sparaktivität steigt, weil Renten unsicherer werden  Investitionen: Hohe Unsicherheit z.B. nach Finanzkrisen führen zu geringerer Investitionstätigkeit  Staatsausgaben: Politiker beschließen Steuererhöhungen  Nettoexporte: Wirtschaftsflaute in den USA führt zu einer geringeren Nachfrage
88
Wie verläuft die aggregierte Angebotskurve... 1. langfristig 2. kurzfristig
Die langfristige aggregierte Angebotskurve verläuft vertikal Die kurzfristige aggregierte Angebotskurve ist positiv geneigt
89
Was beeinflusst die langfristige AS-Kurve, was nicht
Produktion von Gütern und DL abhängig von Verfügbarkeit der Produktionsfaktoren: - Arbeit - Kapital - natürliche Ressourcen und Technologie welche für Gütertransformation eingesetzt wird --> Preisniveau wird diese Variablen langfristig nicht beeinflussen
90
Wann verschiebt sich die langfristige aggregierte Angebotskurve (LRAS) nach rechts
- wenn mehr Produktionsfaktoren zur Verfügung stehen (Arbeit, Kapital, natürliche Ressourcen) - wenn sich Produktionsfaktoren besser nutzen lassen (Technologie)
91
Wann weicht die Angebotsmenge vom natürlichen Niveau ab (kurzfristig aggregierte Angebotskurve)
Wenn und solange das Preisniveau von dem in der Bevölkerung erwarteten Preisniveau divergiert 𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑤𝑖𝑟𝑡𝑠𝑐ℎ𝑎𝑓𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑠 𝐴𝑛𝑔𝑒𝑏𝑜𝑡 = 𝑁𝑎𝑡ü𝑟𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑜𝑑𝑢𝑘𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑛𝑖𝑣𝑒𝑎𝑢 + 𝑎 ⋅ (𝑡𝑎𝑡𝑠ä𝑐ℎ𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑒𝑖𝑠𝑛𝑖𝑣𝑒𝑎𝑢 − 𝑒𝑟𝑤𝑎𝑟𝑡𝑒𝑡𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑒𝑖𝑠𝑛𝑖𝑣𝑒𝑎𝑢)
92
Welche 3 Erklärungsansätze gibt es für Marktunvollkommenheiten
1. Keynes‘sche Theorie starrer Lohnsätze: kurzfristig starre Nominallöhne erzeugen bei sinkenden Outputpreisen (P) Verluste --> Reduktion der Produktion (Y) 2. Neukeynesianische Theorie starrer Preise: Nicht alle Unternehmen können Preise kurzfristig anpassen --> Reduktion der Produktion (Y) bei sinkendem Preisniveau (P) 3. Neuklassische Theorie der Wahrnehmungsstörungen: Preisveränderungen werden fälschlicher Weise für Veränderungen der relativen Preise gehalten (Bsp.: Preis eines Gutes fällt und später wird erst gemerkt, dass allgemeines Preisniveau gefallen ist)
93
Was bedeutet eine Verschiebung der kurzfristigen Angebotskurve für die langfristige Angebotskurve
--> Verschiebung der langfristigen Angebotskurve (technologischer Fortschritt, Änderung an Kapital, ...)
94
Was reflektiert die kurzfristige Angebotskurve noch, wodurch ist es geprägt
reflektiert zusätzlich Produktionskosten (z.B. Lohnkosten), welche insbesondere von Preiserwartungen geprägt sind Erwartete Preissteigerung -> höhere Löhne -> höhere Produktionskosten -> bei aktuellen Preisen geringere Produktion -> AS Kurve verschiebt sich nach links
95
Was kann eine Nachfrageänderung durch Pessimismus auslösen
Rezession
96
Automatische Stabilisatoren in einer Rezesseion
- Steuersystem: Es werden weniger Steuern entrichtet - Staatsausgaben: Ausgaben (z.B. Sozialleistungen) steigen Beides führt dazu, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bis zu einem bestimmten Grad stabilisiert wird. Gleichzeitig wird der Staatshaushalt in Rezessionen defizitär
97
Ziel der keynesianischen Wirtschaftspolitik und das Mittel dazu
Ziel: Produktionslücken verhindern bzw. schließen Mittel dazu: nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
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Geldpolitik vs. Fiskalpolitik
Geldpolitik: Veränderungen der Geldmenge --> Veränderungen des Zinssatzes und damit der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage Fiskalpolitik: Veränderungen des Steuersatzes und der Regierungsausgaben --> Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
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Geldmarkt: 1. Wer bestimmt (indirekt) das Geldangebot 2. Was bestimmt die Geldnachfrage (3) 3. Was sind die Kosten der Geldnachfrage (2) 4. Welche Rolle spielt der Zinssatz
1. EZB 2. Transaktionsmotive, Vorsichtsmotiv und Spekulationsmotiv 3. zu zahlende Kosten auf Kredite + entgangene Zinsen auf Anlagen (niedrige Zinsen -> hohe Geldnachfrage) 4. Zinssatz bringt Angebot an und Nachfrage nach Geld ins Gleichgewicht
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Was passiert auf kurze / lange Frist am Geldmarkt mit realen BIP (Y), Preisniveau (P), und Zinssatz (i)
Lange Frist: 1. Y erklärt sich aus den Produktionsfaktoren 2. Bei jedem beliebigen Y stellt sich i so ein, dass Kreditmarkt ausgeglichen ist. 3. P bewirkt die Übereinstimmung im Geldmarkt. Geldangebotsänderungen führen nur zu Änderungen in P Kurze Frist: 1. P ist kurzfristig starr und reagiert kaum 2. Bei gegebenen P bringt i Geldmarkt ins GG 3. Y passt sich dem veränderlichen Niveau der aggregierten Nachfrage an, das teilweise von i bestimmt wird, der den Geldmarkt im GG hält
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Wie kann die ZB die Lage der aggregierten Nachfragekurve durch Geldpolitik beeinflussen
Erhöhung der Geldmenge --> Verschiebung der Geldangebotskurve nach rechts --> Zins verringert sich Fallender Zins --> Belebung der Nachfrage (vor allem der Investitionsgüternachfrage) --> Gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöht sich --> AD-Kurve verschiebt sich nach rechts
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Was passiert mit der Inflation, wenn ZB Rezessionbekämpfung betreibt und vice versa
Rezessionsbekämpfung --> schlimmere Inflation Inflationsbekämpfung --> schlimmere Rezession => ZB muss entscheiden / abwägen
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Auf welche Arten kann der Staat durch fiskalpolitische Maßnahmen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage (Y) direkt bzw. indirekt beeinflussen
Y = C + I + G + NX Durch Staatsausgaben (G) --> direkt Durch Steuersenkungen --> indirekt, da es dann immer noch an den Entscheidungen von Haushalten und Unternehmen liegt, wie sie konsumieren / investieren (C + I)
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Welche beiden Faktoren beeinflussen die Auswirkungen expansiver Fiskalpolitik
- Multiplikatoreffekt - Verdrängungseffekt
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Was zeigt der Multiplikatoreffekt
Wenn von jeden Euro Einkommen c% für Konsum ausgegeben wird --> Anstieg der aggregierten Nachfrage bei einer Erhöhung der Staatsausgaben um △G: △Y = (1 / (1 - c)) * △G
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Was besagt der Verdrängungseffekt und wie kann er verringert werden
-> Fiskalpolitik wird die Nachfrage um weniger als den Multiplikatoreneffekt stimulieren: steigende Staatsausgaben und steigendes Einkommen und Konsum => Geldnachfrage steigt --> Zinsen steigen --> verringernde Investitionen => gestiegene Staatsausgaben haben private Investitionen verdrängt ZB kann Verdrängungseffekt verringern, indem expansive Geldpolitik den Zinsanstieg verhindert
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Was ist eine Stagflation und wie kann es dadurch kommen
Negativer Angebotsschock kann zu Stagflation führen Stagflation: Rezession bei gleichzeitig steigendem Preisniveau - Produktion fällt und Preise steigen - WiPo kann nicht gleichzeitig auf steigende Preise und fallende Produktion eingehen
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Wirtschaftspolitische Maßnahmen bei Stagflation
- warten bis Preie und Löhne sich wieder anpassen - Gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen
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Argumente für und gegen eine Stabilisierungspolitik
Pro: große Schwankungen in Konjunktur durch Phasen des Optimismus und Pessimismus --> lange Dauer bis Wirtschaft von selbst zu "natürlicher Arbeitslosigkeit" zurückkehrt => Rezession und Boom sollte durch Stabilisierungspolitik gehemmt werden (gegensteuern) Contra: Wirkungsverzögerungen und ungenau Prognosen verursachen Gefahr einer Destabilisierung durch Stabilisierungspolitik langfristige Auswirkung von kurzfristigen Maßnahmen (nicht immer voraussehbar, z.B. Schuldenanstieg)
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Wieso gibt es kurzfristig einen Zielkonflikt zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation
entweder wird durch Politikmaßnahmen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöht --> AL sinkt und gleichzeitigt steigt die Inflationsrate oder gesamtwirtschaftliche Nachfrage wird verringert --> Inflation sinkt während AL steigt
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Was zeigt die Phillipskurve
Relation zwischen Inflationsrate und Phillips-Kurve
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Wodurch entsteht die Phillipskurve
Durch Bewegung der aggregierten Nachfragekurve entlang der kurzfristigen Angebotskurve Abb. S. 36
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Warum gibt es langfristig keinen Trade-Off zwischen AL-Quote und Inflation
Langfristige Phillipskurve verläuft vertikal --> Position bestimmt durch natürliche AL-Quote - Geldpolitik beeinflusst den Output kurzfristig, jedoch nicht langfristig (klassische Dichotomie) Abb. S. 36
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Beziehung zwischen antizipierter Inflationsrate der Bevölkerung und kurzfristigen / langfristigen Phillipskurve
- Langfristig entspricht die erwartete Inflationsrate der aktuellen Inflationsrate -> Langfristige Phillipskurve - Kurzfristig kann die erwartete von der aktuellen Inflationsrate abweichen -> Kurzfristige Phillipskurve
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AL-Quote als Funktion der natürlichen AL-Quote und der Abweichung zwischen tatsächlicher und erwarteten Inflationsrate
𝑢 = 𝑢∗ − 𝛼 ( 𝜋 − 𝜋𝑒 ) Durch Umformung: 𝜋 = 𝜋𝑒 + (1 / 𝛼) 𝑢∗ − (1 / 𝛼) 𝑢 Achsenabschnitt| Steigung 𝑢∗: natürliche Arbeitslosenquote 𝜋: tatsächliche Inflationsrate 𝜋𝑒: erwartete Inflationsrate
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Wie heißt die Hypothese die besagt, dass die Wirtschaft bei jeder Inflationsrate zur natürlichen Arbeitslosigkeit zurückkehrt + Realbeispiel zur Beleg der Hypothese
Natural-Rate-Hypothesis (Hypothese der natürlichen Arbeitslosenquote) Späte 60er: nachfrageorientierte Politik in den USA - Vietnamkrieg → 𝐺 ↑ - Unterstützung durch expansive Geldpolitik → 𝑀 ↑ In frühen 70er Jahren verharrte die Inflation auf hohem Niveau - Menschen passten ihre Inflationserwartungen (𝜋𝑒) an, Löhne passten sich an - Arbeitslosigkeit kehrte zu Werten aus den frühen 60er Jahren zurück
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Formel für Inflationsrate auf lange Frist
𝜋 = ∆𝑃 / 𝑃 = Δ𝑀 / 𝑀
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Welche 2 Ereignisse können zur Verschiebung der kurzfristigen Phillipskurve führen
- Änderungen in den Inflationserwartungen (-> Lage wird beeinflusst) - Angebotsschocks (-> Verschiebung der Phillipskurve) -> wirkt auf Kosten der Unternehmungen und schlägt sich in Preisen nieder -> Angebotsschock verschiebt die AS-Kurve und damit die Phillipskurve
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Verlauf der Inflationsbekämpfung
um Inflation zu senken, muss eine kontraktive Geldpolitik betrieben werden wenn ZB die Rate des Geldmengenwachstums verlangsamt, verringert sich die aggregierte Nachfrage --> verringert die Menge der Güter und DL, welche produziert werden --> mehr AL
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Kosten der Inflationsbekämpfung
- Perioden von hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Produktion (Wirtschaft bewegt sich entlang der Phillipskurve, wenn ZB Inflation senkt --> Inflation nimmt ab, AL zu)
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Was ist der Opferquotient
gibt prozentualen Rückgang im Produktionsniveau je Prozentpunkt erreichter Absenkung der Inflationsrate an - als mittlerer Wert für Opferquotienten werden Zahlen zwischen 3 und 5 genannt --> um z.B. Inflation von 10% auf 5% zu senken hat man bei Opferquotienten von 3 einen Produktionsrückgang von 15% (in einem Jahr)
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Abweichungen zwischen aktueller und erwarteter Inflationsrate können kurzfristigen "trade-off" zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit erklären. Wovon ist es abhängig, wie schnell dieser kurzfristige "trade-off" verschwindet
--> davon, wie schnell sich die Inflationserwartungen der Bevölkerung anpassen --> Theorie der rationalen Erwartungen besagt, dass bei glaubwürdiger Politik diese Kosten wesentlich gesenkt werden können
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Was ist die Zahlungsbilanz
erfasst die Transaktionen zwischen Inland und Ausland während eines Zeitraumes (Monat oder Jahr), bewertet zu laufenden Preisen --> Zahlungsbilanz ist eine Stromrechnung (also eigentlich keine „Bilanz“)
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Woraus bilden sich Nettoexporte / Außenbeiträge -> Wann Leistungsbilanzüberschuss /-defizit
Exporte - Importe = Nettoexporte (EX - IM = NX) Listungsbilanzüberschuss: Exporte > Importe Y > C + I + G Listungsbilanzdefizit: Exporte < Importe Y < C + I + G
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Welche Faktoren beeinflussen Leistungsbilanz (bzw. Exporte und Importe)
- Präferenzen der Konsumenten im In- und Ausland für inländische und ausländische Güter - Preise inländischer und ausländischer Güter - der Wechselkurs - Einkommen der einheimischen und ausländischen Konsumenten - Kosten von Transport und Kommunikation - Handelspolitik der Regierungen
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Woraus entsteht die Kapitalbilanz + wann Kapitalbilanzdefizit / Nettokapitalabfluss (NCO)
Kapitalabflüsse/-export entstehen durch Käufe von Vermögenswerten im Ausland Kapitalzuflüsse/-import entstehen wenn Ausländer inländische Vermögenswerte kaufen Kapitalbilanzdefizit / Nettokapitalabfluss (NCO): Abflüsse übersteigen Zuflüsse --> Vermögenswerte im Ausland werden aufgebaut
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Was beeinflusst die Kapitalbilanz (bzw. Kapitalexporte und Kapitalimporte)
- Realzins auf Auslandsanlage - Realzins auf inländische Anlagen - erwarteten ökonomischen und politischen Risiken, die mit Halten ausländischer Aktiva verbunden sind - wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die den Besitz von inländischen Aktiva durch Ausländer betreffen
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Leistungsbilanz = Kapitalbilanz --> daraus folgt
Nettoexporte = Nettokapitalabfluss (NX = NCO)
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Wie kann die Gleichung Y = C + I + G + NX umgeformt werden, um zu zeigen, dass die Nationale Ersparnis sich aus dem BIP abzüglich des Konsum und den Regierungsausgaben bildet
Y = C + I + G + NX S = Y – C – G = I + NX S = I + NX S = I + NCO
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Unterschied realer vs nominaler Wechselkurs
Nominaler Wechselkurs: Verhältnis, zu der die Währung eines Landes in die Währung eines anderen Landes getauscht wird Realer Wechselkurs: Verhältnis, zu der die Güter eines Landes in Güter eines anderen Landes getauscht werden könnten
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Was ist die Mengennotierung + Beispiel $ / € Was heißt in diesem Beispiel eine Abwertung des Euros
Mengennotierung: Wie viele ausländische Geldeinheiten erhält man für eine inländische Geldeinheit? (Wie viel $ erhalte ich pro €) Euroabwertung --> Wechselkurs in Mengennotierung fällt
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Preise umrechnen, Wechselkurs 1.21 $ / € 20 € in $ und vice versa
20€ in $: 20€ * 1.21$/€ = 24.20$ (€ kürzt sich raus) 20$ in €: 20$ * (1/1.21 * €/$) = 16.53€ (Kehrwert für Wechselkurs, um $ raus zu kürzen)
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Was passiert mit tendenziell mit Exporten, wenn inländische Währung gegenüber der ausländischen abwertet?
Nettoexporten steigen --> da ausländische Käufer sich jetzt mehr aus Innenland leisten können
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Was kann mit Hilfe des realen Wechselkurs beantwortet werden
- Ist eine Währung über- oder unterbewertet? - Wo hat ein Euro die höchste Kaufkraft? - Wie entwickelt sich die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft? - Ist eine Volkswirtschaft Netto-Exporteur oder Importeur?
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Realen Wechselkurs aus nominalen Wechselkurs, inländischen und ausländischen Preisniveau berechnen
realer Wechselkurs = (e * P) / P* 𝑒 = nominaler Wechselkurs ($/€) 𝑃 = inländisches Preisniveau (€) 𝑃* = ausländisches Preisniveau ($)
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Wann wertet eine inländische Währung real auf Was entsteht daraus + Beispiel
Steigen des realen Wechselkurs --> inländische Produkte sind weniger wettbewerbsfähig --> Exporte sinken, Importe steigen Wenn nominaler Wechselkurs aufwertet, das inländische Preisniveau steigt oder das ausländische Preisniveau fällt --> reale Aufwertung: pro Tonne EU-Weizen bekomme ich 3 statt 2 Tonnen US-Weizen
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Womit beschäftigt sich die Kaufkraftparität
Wie sich nominale Wechselkurse und Preise langfristig anpassen
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Was besagt die Kaufkraftparitätentheorie --> Was geschieht, wenn Theorie nicht gegeben ist
Mit einer Einheit einer jeden Währung in jedem Land dieselbe Menge an Gütern erworben werden kann -> basiert auf Gesetz von einheitlichen Preis (Gut überall zum selben Preis) Wenn nicht gegeben --> Arbitrage --> Menschen fangen an ausländische Güter, welche billiger sind, zu importieren und teurer zu verkaufen --> langfristig wertet dadurch ausländische Währung auf und inländische ab --> Theorie ist wieder gegeben
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Welchen Wert benötigt realer Wechselkurs, um Arbitragemöglichkeit zu verhindern
(e * P) / P* = 1
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3 Gründe wo Kaufkraftparitätentheorie "versagt"
- viele Güter (z.B. persönliche DL) werden nicht international gehandelt - wegen Transportkosten und anderer Handelshemmnisse gilt das "Gesetz des Einheitspreises" nur sehr eingeschränkt - die Kaufkraftparitätentheorie ist nicht kurzfristig anwendbar