Probeklausurfragen Flashcards
(37 cards)
Erklären Sie den Unterschied zwischen Novice Entrepreneurs, Serial Entrepreneurs und Portfolio Entrepreneurs. Welche spezifischen Herausforderungen und Chancen bringen diese verschiedenen Unternehmerarten mit sich?
Antwort:
Novice Entrepreneurs: Sie gründen nur ein einziges Unternehmen.
Herausforderung: Mangel an Erfahrung kann zu Fehlentscheidungen führen.
Chance: Konzentration auf ein einziges Projekt, volle Fokussierung.
Serial Entrepreneurs: Diese gründen nacheinander mehrere Unternehmen und schließen oder verkaufen das vorherige.
Herausforderung: Schwierigkeit, den Fokus über mehrere Gründungen hinweg aufrechtzuerhalten.
Chance: Nutzen von Erfahrungen aus früheren Gründungen.
Portfolio Entrepreneurs: Sie führen mehrere Unternehmen gleichzeitig.
Herausforderung: Zeit- und Ressourcenmanagement zwischen verschiedenen Unternehmen.
Chance: Diversifikation des Risikos, wenn ein Unternehmen schwächelt, könnte ein anderes florieren.
Was versteht man unter „Schöpferischer Zerstörung“ nach Joseph Schumpeter? Wie trägt dieses Konzept zur wirtschaftlichen Erneuerung bei?
Antwort:
„Schöpferische Zerstörung“ beschreibt das Phänomen, bei dem alte Technologien, Produkte oder Unternehmen durch neue und innovative Lösungen ersetzt werden.
Dieser Prozess sorgt für das ständige Fortschreiten der Wirtschaft, indem veraltete Strukturen beseitigt und durch effizientere, modernere Ansätze ersetzt werden. Dadurch fördert Schumpeter das Wachstum und die Erneuerung von Märkten.
Welche Bedeutung hat der Global Entrepreneurship Monitor (GEM)? Welche Informationen liefert er zur Bewertung des weltweiten Gründungsgeschehens?
Antwort:
Der GEM erhebt weltweit Daten zur Gründungstätigkeit und bewertet die unternehmerischen Aktivitäten in verschiedenen Ländern. Er untersucht u. a. die Gründungsquoten, den Anteil der „Early-stage Entrepreneurs“ (weniger als 42 Monate aktiv) und bietet Einblicke in die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Start-ups.
Er hilft politischen Entscheidungsträgern, besser zu verstehen, wie das Gründungsgeschehen gefördert und unterstützt werden kann.
Beschreiben Sie die Rolle des Entrepreneurs im Entdeckungsansatz und erklären Sie, wie sich dieser von der Rolle im Entstehungsansatz unterscheidet.
Antwort:
Im Entdeckungsansatz existieren unternehmerische Gelegenheiten bereits und der Entrepreneur hat die Fähigkeit, diese zu identifizieren und zu nutzen. Der Unternehmer sucht aktiv nach Gelegenheiten und setzt diese in Innovationen oder Unternehmen um.
Im Entstehungsansatz hingegen entstehen die Gelegenheiten erst durch das Handeln des Entrepreneurs. Sie „erschaffen“ neue Möglichkeiten durch kreative und innovative Tätigkeiten, anstatt diese nur zu „entdecken“.
Was ist ein KMU (kleines und mittleres Unternehmen) und wie unterscheidet es sich von großen Unternehmen? Welche volkswirtschaftliche Bedeutung haben KMU in Europa?
Antwort:
Ein KMU ist ein Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro.
KMU unterscheiden sich von großen Unternehmen durch ihre Größe, weniger hierarchische Strukturen und oft regionale Verwurzelung.
Volkswirtschaftlich sind KMU in Europa besonders wichtig, da sie über 99 % der Unternehmen stellen und mehr als 50 % der Beschäftigung und Wertschöpfung ausmachen.
Welche psychologischen und sozialen Faktoren spielen bei der Entscheidung eine Rolle, Entrepreneur zu werden? Nennen Sie zwei zentrale Theorien dazu.
Antwort:
Psychologische Faktoren: Risikobereitschaft, Selbstbewusstsein, Innovationsdrang.
Soziale Faktoren: Netzwerk, Vorbilder, gesellschaftliche Erwartungen.
Zwei Theorien:
Trait-Theorie: Diese Theorie besagt, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Risikobereitschaft und Unabhängigkeit Unternehmer von anderen Menschen unterscheiden.
Sozial-kognitive Theorie: Diese Theorie betont die Bedeutung von Lernen durch Vorbilder und die Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten (Selbstwirksamkeit), was die Entscheidung zur Unternehmensgründung beeinflusst.
Diskutieren Sie die Kritik am Global Entrepreneurship Monitor (GEM). Welche Schwächen hat dieser Monitor und wie könnte er verbessert werden?
Antwort:
Kritik: Der GEM erfasst auch „Hobby-Gründungen“, die nur geringe Wertschöpfung erzielen, was die Aussagekraft der Daten mindert. Zudem ist die Obergrenze von 42 Monaten für die Messung von Early-stage Entrepreneurs willkürlich.
Verbesserung: Eine stärkere Fokussierung auf innovative und wachstumsorientierte Gründungen könnte die Datenbasis verbessern. Auch eine flexiblere Definition der Gründungsdauer könnte mehr Einblicke bieten.
Was sind die wichtigsten Schritte zur Umsetzung einer Geschäftsidee in eine unternehmerische Tätigkeit? Erklären Sie den Prozess von der Idee bis zur Markteinführung.
Antwort:
Ideengenerierung: Entwicklung einer Geschäftsidee basierend auf einer unternehmerischen Gelegenheit.
Machbarkeitsstudie: Technische, marktliche und wirtschaftliche Machbarkeit prüfen.
Geschäftsmodell und Strategie: Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells und einer passenden Marktstrategie.
Ressourcenbeschaffung: Kapital, Mitarbeiter und sonstige Ressourcen sichern.
Prototyping: Entwicklung eines Prototyps zur Validierung der Idee.
Markteinführung: Einführung des Produkts oder der Dienstleistung am Markt mit begleitender Marketingstrategie.
Nennen und beschreiben Sie zwei Theorien, die die Rolle des Entrepreneurs in der Wirtschaft erklären. Welche Schlüsselideen stehen hinter diesen Theorien?
Antwort:
Cantillon’s Theorie (1730): Der Entrepreneur ist ein Risikoträger, der Produkte zu festen Preisen kauft und zu unsicheren Preisen verkauft, was ihn zu einem wichtigen Element der Marktwirtschaft macht.
Schumpeter’s Theorie der schöpferischen Zerstörung (1934): Entrepreneure sind Innovatoren, die neue Kombinationen von Ressourcen schaffen und durch Innovationen alte Strukturen zerstören. Dies führt zu wirtschaftlichem Fortschritt.
Erläutern Sie die volkswirtschaftliche Bedeutung von Entrepreneurship für hochentwickelte Volkswirtschaften wie Deutschland und die USA. Gehen Sie dabei auf folgende Aspekte ein:
Die Rolle von Existenzgründungen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Wirtschaftsentwicklung.
Die Bedeutung von Entrepreneurship für Innovation und technologische Entwicklung.
Wie wirkt sich Entrepreneurship auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Arbeitsmarkt aus?
Welche Herausforderungen stehen Entrepreneuren gegenüber, wenn es um die Nachhaltigkeit ihrer Unternehmen geht?
Vergleichen Sie das Gründungsverhalten in hochentwickelten Volkswirtschaften (wie Deutschland) mit dem in Ländern mit niedrigerem Entwicklungsstand.
Rolle von Existenzgründungen und KMU:
KMU stellen über 99 % der Unternehmen in Deutschland/USA.
Sie schaffen Arbeitsplätze und tragen erheblich zur Wertschöpfung bei.
Innovation und technologische Entwicklung:
Entrepreneure fördern Innovationen und technologische Fortschritte.
Sie treiben den Prozess der „schöpferischen Zerstörung“ (Schumpeter) voran.
Schaffung von Arbeitsplätzen:
Start-ups sind entscheidend für neue Arbeitsplätze.
Sie erhöhen die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt und schaffen innovative Arbeitsfelder.
Herausforderungen:
Finanzierung, Wettbewerb, Marktbedingungen und nachhaltiges Wachstum sind zentrale Herausforderungen.
Gründungsverhalten:
In entwickelten Ländern gibt es weniger, aber wachstumsorientierte Gründungen.
In Ländern mit niedrigerem Entwicklungsstand sind Notgründungen häufiger.
Frage 1: Was versteht man unter Entrepreneurship? Beschreiben Sie den Prozess und welche Rolle Entrepreneure dabei spielen.
Antwort:
Entrepreneurship ist der Prozess, bei dem unternehmerische Gelegenheiten identifiziert, evaluiert und genutzt werden, um wirtschaftlichen Nutzen zu schaffen.
Rolle der Entrepreneure: Sie sind Innovatoren, die Risiken eingehen, um neue Technologien, Produkte oder Dienstleistungen in den Markt zu bringen und ökonomische Strukturen zu verändern.
Frage 2: Unterscheiden Sie Entrepreneure und Unternehmer. Welche Merkmale charakterisieren beide?
Entrepreneure identifizieren Gelegenheiten und treiben Innovationen voran. Sie sind oft risikobereiter und suchen nach neuen Märkten.
Unternehmer sind Eigentümer von Unternehmen und verwalten diese. Sie fokussieren sich stärker auf die langfristige Sicherung des Geschäftserfolgs.
Beide Rollen können sich überschneiden, jedoch ist nicht jeder Unternehmer ein Entrepreneur.
Frage 3: Welche volkswirtschaftliche Bedeutung haben Existenzgründungen und KMU (kleine und mittlere Unternehmen) in Deutschland und weltweit?
KMU stellen in Deutschland und der EU über 99 % der Unternehmen und tragen erheblich zur Wertschöpfung und Beschäftigung bei.
Weltweit sind KMU und Existenzgründungen Motoren für Innovation, Wettbewerb und Arbeitsplatzschaffung, besonders in wirtschaftlich entwickelten Ländern.
Frage 4: Erklären Sie das Total early-stage Entrepreneurial Activity (TEA) und dessen Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung in verschiedenen Ländern.
Der TEA-Index misst den Anteil der 18- bis 64-Jährigen, die ein Unternehmen gründen oder ein Unternehmen weniger als 42 Monate betreiben.
Ein hoher TEA-Wert weist auf eine aktive Gründerszene hin, was ein Indikator für Innovation, Arbeitsplatzschaffung und wirtschaftliches Wachstum sein kann. Industrieländer haben oft niedrigere TEA-Werte, da der Arbeitsmarkt attraktiver ist.
Frage 5: Welche historischen Ansätze zur Rolle des Entrepreneurs gibt es? Beschreiben Sie den Ansatz von Joseph Schumpeter.
Antwort:
Cantillon (1730): Der Entrepreneur als Risikoträger.
Knight (1921): Unternehmer als Träger von Ungewissheit.
Schumpeter (1934): Entrepreneure treiben Innovationen voran und zerstören durch „schöpferische Zerstörung“ bestehende Strukturen, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern.
Frage 6: Erklären Sie den Unterschied zwischen dem Entdeckungsansatz (Discovery) und dem Entstehungsansatz (Creation) im Zusammenhang mit unternehmerischen Gelegenheiten.
Discovery-Ansatz: Unternehmer erkennen bereits existierende Gelegenheiten und nutzen sie, um wirtschaftlichen Nutzen zu schaffen.
Creation-Ansatz: Gelegenheiten entstehen erst durch das Handeln des Entrepreneurs, der kreativ neue Lösungen erschafft.
Frage 7: Beschreiben Sie die wesentlichen Schritte zur Bewertung einer Geschäftsidee. Welche Faktoren müssen dabei berücksichtigt werden?
Antwort:
Technische Machbarkeit: Ist die Idee technisch umsetzbar?
Marktliche Machbarkeit: Besteht Nachfrage und ein Wettbewerbsvorteil?
Wirtschaftliche Machbarkeit: Können Kosten gedeckt und Gewinne erzielt werden?
Jeder Schritt beinhaltet Expertenbefragungen, Prototypenentwicklung und Marktforschung.
Frage 8: Welche Haupttheorien des Entrepreneurships gibt es und welche Rolle spielt der Entrepreneur in diesen Theorien?
Antwort:
Risikotheorie (Cantillon): Unternehmer tragen das Risiko, Preise am Markt zu nutzen.
Ungewissheitstheorie (Knight): Unternehmer bewältigen Ungewissheit und Entscheidungen ohne bekannte Wahrscheinlichkeiten.
Schumpeters Innovationstheorie: Unternehmer sind Innovatoren, die bestehende Strukturen durch neue Kombinationen ersetzen (schöpferische Zerstörung).
Was versteht man unter einer unternehmerischen Gelegenheit? Wie unterscheiden sich der Entdeckungs- und der Entstehungsansatz?
Antwort:
Eine unternehmerische Gelegenheit ist eine Situation, in der neue Zweck-Mittel-Beziehungen möglich sind und Produkte oder Dienstleistungen verkauft werden können.
Entdeckungsansatz (Discovery): Die Gelegenheit existiert bereits und wird vom Unternehmer erkannt. Der Unternehmer muss schnell handeln, bevor jemand anderes sie nutzt.
Entstehungsansatz (Creation): Die Gelegenheit wird erst durch das Handeln des Entrepreneurs geschaffen, z. B. durch kreative Ideen und Innovationen.
Welche Ziele und Motive haben Entrepreneure typischerweise bei der Gründung eines Unternehmens?
Zu den Zielen und Motiven gehören:
Finanzielle Unabhängigkeit: Die Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu führen und wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen.
Selbstverwirklichung: Die Umsetzung eigener Ideen und Visionen.
Marktchancen: Nutzen von entdeckten Gelegenheiten oder Lücken im Markt.
Soziale und ökologische Motive: Manchmal werden Unternehmen gegründet, um gesellschaftliche oder ökologische Probleme zu lösen.
Erklären Sie das „Spatz-in-der-Hand-Prinzip“ und das „Leistbares-Verlust-Prinzip“ im Zusammenhang mit dem Effectuation-Prozess.
Antwort:
Spatz-in-der-Hand-Prinzip: Entrepreneure nutzen vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten, anstatt auf perfekte Bedingungen zu warten. Sie handeln mit dem, was sie haben, und beginnen mit kleinen Schritten.
Leistbares-Verlust-Prinzip: Statt auf maximale Gewinne zu fokussieren, beschränken sich Entrepreneure darauf, was sie im schlimmsten Fall verlieren können. Sie minimieren Risiken, indem sie Verluste begrenzen.
Welche Rolle spielt der Prototyp in der Bewertung einer Geschäftsidee? Warum ist er wichtig?
Der Prototyp dient dazu, die technische Machbarkeit einer Idee zu testen. Er ermöglicht:
Validierung der Idee: Funktioniert die geplante Lösung tatsächlich?
Fehlererkennung: Probleme oder Herausforderungen in der Entwicklung können frühzeitig erkannt und korrigiert werden.
Kundentests: Kundenfeedback kann gesammelt werden, um die Markttauglichkeit zu überprüfen.
Ein funktionierender Prototyp erhöht die Erfolgsaussichten und verbessert die Verhandlungschancen mit Investoren.
Welche Schritte gehören zur Bewertung der wirtschaftlichen Machbarkeit einer Geschäftsidee?
Antwort:
Preiskalkulation: Ermittlung des Preises, den die Kunden bereit sind zu zahlen.
Marktvolumen: Analyse des gesamten potenziellen Marktvolumens.
Marktanteil: Einschätzung des Marktanteils, der realistisch erreicht werden kann.
Ressourcenaufwand: Ermittlung der benötigten Ressourcen und Kosten.
Wettbewerbsanalyse: Überprüfung der Konkurrenz und deren Marktstellung.
Absatzpläne: Entwicklung von Strategien für Markteintritt und Vertrieb.
Diese Schritte führen zu einer fundierten Einschätzung, ob die Geschäftsidee rentabel umgesetzt werden kann.
Was versteht man unter einer „Teamgründung“, und welche Vorteile hat sie gegenüber einer Einzelgründung?
Antwort:
Eine Teamgründung bezeichnet die Gründung eines Unternehmens durch mehrere Personen, die ihre Fähigkeiten und Ressourcen bündeln.
Vorteile:
Mehr Know-how und breitere Kompetenzen.
Bessere Verteilung von Aufgaben und Verantwortungen.
Risikoverteilung und gegenseitige Unterstützung bei Entscheidungen.