Prosoziales Verhalten 1 Flashcards
(46 cards)
Hilft man, wenn es gebaucht wird?
Nicht direkt, das Ausmaß einer Notlage sagt das Ausmaß an Hilfsbereitschaft nicht direkt vorher
–> Manchmal helfen wir anderen Menschen und manchmal nicht, denn anderen Helfen kostet Ressourcen
Prosoziales Verhalten vs. Altruismus
–> werden im Alltag oft synomym gebraucht, bezeichnen aber nicht das selbe
- Spezifität: Altruismus ist spezifischer als prosoziales Verhalten
- Belohnung: Altruismus wird ohne Belohnung ausgeführt
- Unterbergriff: Prosoziales Verhalten kann, muss aber nicht, altruistisch sein, da Altrusimus ein Unterbergirff/ eine Motivation von prosozialem Verhalten ist
zur Beispiele s. F. 18
Begriffsbestimmung: Prosoziales Verhalten
- Sammelbegriff: für ver. Formen zwiscchenmenschlicher Unterstützung, die vorteilhaft für andere sind
- Definition: eine intentionale und freiwillige Handlung, die potentiell oder tatsächlich einem Empfänger zu gute kommt
- Synonym: Hilfeverhalten oder Helfen
z.B.: Geschenke, Spenden, Ratschläge, Ehrenamt, …
Prosoziales Verhalten: Eigenschaften
- Alltag: ist einem im Alltag sehr häufige Form des Sozialverhaltens
- Empfänger: kann einen einzelnen oder viele Empfänger gleichzeigt zu gute kommen
- Motive: prozoziales Verhalten kann unterschiedliche psychologische Motive( wie nicht-finanzielle Belohnung) haben
Altruismus: Begriffsbestimmung
- Definition: Altruismus ist ein sozialverhalten, das anderen nutzt und intentional und freiwliig ist. Zudem wird ohne Motivation zur eigenenen Belohnung jeglicher Art gehandelt
2.Belohnung: hier darf also nicht nur keine konkrete Belohnung (wie finalnzielle Vorteile) vorhanden sein, sondern auch keine z.B.: soziale oder psychologische Behlohung
Warum handeln Menschen prosozial? Gesellschaftliche Bedeutung
- Funktionieren: das Funktionieren unserer Gesellschaft hängt stark von prosozialem Verhalten ab
- Kontext: das gilt im
a) privaten und beruflichen Kontext z.B.: zur Unterstützung unter Freundinnen durch Rat, Weitergabe von Informationen an Arbeitskoleginnen, finanzielle Hilfe innerhalb der Familie,…
b) Gesamtgesellschaftlich: z.B.: tenchnisches Hilfswerk
–> in Deutschland werde 3-6 Milliarden € pro Jahr für gemeinnützige Zwecke gespendet; 79% an humanitäre Hilfe
Warum handeln Menschen prosozial? Studie von Van de Vliert et al. (2004)
1.Aufbau: Untersuchten mit dem World Values Survey Motivation für prosoziales Verhalten von Menschen aus 33 Ländern
- Ergebisse: Faktoranalyse ergab zwei Cluster von Grundmotivationen:
a) Altruistische Motive: wie “Mitgefühl”,”Solidarität”
b) egoistische Motive: wie “persönliche Befridigung”, “Zwecks Geselligkeit, um Menschen zu begegnen”
–> Beide Grundmotive spielen auch in den Erklärungsmodellen eine zentrale Rolle - Schlussfolgerung: schon bei Motivationen, über die sich Menschen bewusst sind und die sie in einer Umfrage teilen, spielen auch egoistische Motivationen für prosoziales Verhalten eine Rolle
Warum handeln Menschen prosozial? - Erklärungsmodelle
- Reziprozitätsnorm
- Reputationsbedenken
- Verwandtenselektion
- Empatische Freude
- “Reiner” Altruismus
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm: Begriffe und Wirkweise
–> Konzept kommt aus einer biologisch-evolutionären Tradition
- Kernbegriff: Reziprozität = Gegenseitigekit
- Reziprozitätsnorm: eine sozial Norm, die vorschreibt, dass wir Gefälligkeiten und Entgegenkommen erwidern müssen - das heißtauf Hilfe anderer auch mit eigener Hilfe reagieren müssen
- Wirkweise: diese Regel ist besonders stark, wenn uns jemand eine “ungeschuldete” Gefälligkeit erweist, also eine, die nicht vereinbart ist oder ein früheres Entgegenkommen erwidert
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm: Enstehung prosozialen Verhaltens
- evolutonäre Entstehung: Das Modell erklärt die evolutionäre Entstehung von prosozialem Verhalten damit, dass in der menschlichen Entwicklungsgeschichte individuen, die einander nicht gegenseitig untersützen, nur schwer überlebt hätten
–> Daher wrde eine Reziprozitätsnorm wegen ihres direkten Werts fürs Überleben in menschlichen (und Tier-) Gesellschaften veranktert - Verstärkung: so werden in einer Gruppe prosoziale Handlungen belohnt und verstärkt
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Erkärlung prosozialen Verhaltens
- eigener Nutzen: Das Modell erklärt prosoziales Verhalten also damit, dass Menschen einer Norm folgen, die nahelegt, dass auch ihnen selbst in der Zukunft geholfen wird
- egoistische Motivation: damit wird prosoziales Verhalten im Endeffejt durch Erwartung einer direkten Belohnung erklärt und damit durch eine egoistische Motivation
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Empirie
Der Reziprozitätsnorm zu folge ist als eine Motivation für prosoziales Verhalten durch empirische Forschung sehr gut belegt und ist weit verbreitet in z.B.: Biologie, Verhaltensökonomie und Psychologie
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Beispielstudie Ben-Ner et al. 2014: 1. Vorgehen
- Zwei Personen spielen zusammen: Person X und Person Y spielen zusammen, waren aber in anderen Räumen und blieben anonym
- Person Y hat Geld: Person X wurde gesagt, dass “Person Y 10$ bekommen hätte und wüsste, dass die Person X kein Geld bekam. Person Y habe aber die möglichkeit Person X so viel von den 10$ zu geben, wie sie möge. “
- Person X bekommt Geld: Person X wurde dann ein Umschlag mit dem von Y geschenkten Geld ausgehändigt. Die ver. Personen Y verteilten ver. Beträge:
a) 1/3 gar nichts (0$)
b) 1/3 zwischen 1$ - 4$
c) 1/3 die Häfte (5$) oder mehr - Person X bekommt überraschenderweise auch Geld (10$) geschenkt: und wurde gefragt, wie viel er/sie davon weitergeben will und zwar an:
a) unbeteiligte Dritte (Person Z) –> das wurde bei der einen Hälfte von X gefragt
b) an Person Y –> das wurde bei der anderen Hälfte der Personen gefragt
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Beispielstudie Ben-Ner et al. 2014: Ergebnisse
- Betrag der von X weitergeben wude: wie viel die Teilnehmer*innen dann ihrerseits weitergaben, war positiv korreliert mit wieviel sie selbst vorher von Y erhalten hatten –> X die wenig erhalten hatten, gaben auch weniger weiter und x die viel erhalten hatten gaben auch viel weiter
- Norm der Reziprizität: das Verhalten von Y hat die Norm für das Ausmaß der Reziprozität gesetzt
- Person Z: Die Korrelation war dann stärker, wenn X das Geld mit Y teilen sollte, als mit Z
–> Die Reziprozität wird also stärker, wenn es sich um spezifische Reziprozität mit der selben Person handelt (als wenn es sich um generalisierte Reziprozität handelt)
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - Wie erklärt sich das Modell prosoziales Verhalten
- Ansehen: Das Modell erklärt prosoziales Verhalten damit, dass Personen aus Reputationsbedenken helfen, also um gutes Ansehen zu gewinnen oder schnelchtes zu vermeiden
- ergoistische Motivation: damit wird prosoziales Verhalten durch Erwartung einer indkrekten Belohnung erklärt und damit durch eine im Endeffekt egoistische Motivation
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - Empirie
Reputationsbedenken sind als eine Motivation für prosoziales Verhalten durch empirische Forschung sehr gut belegt und weit verbreitet in z.B.: der Biologie, Verhaltensökonomie und Psychologie
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - beispielstudie Rahiani & Smith (2015): Untersuchungsgegenstand
Untersuchten den Zusammenhang von Reputationsbedenken und prosozailem Verhalten an Daten aus “dem wahren Leben”: Spendenverhalten im Rahmen des London Marathon
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - beispielstudie Rahiani & Smith (2015): Vorgehen
- Fundraising-Websiten: Auswertung von Fundraising-Websiten auf denen Läuferinnen private Spenden für gemeinnützige Zwecke sammelten
- Attraktivität: sie ließen die Profilbilder der Läuferinnen von 1000 unabhängigen Personen hinsichtlich er Attraktivität der Läuferin bewerten
- Analyse: hisichtlich der Spende und das Geschlecht der spendenden Person
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - beispielstudie Rahiani & Smith (2015): Ergebnisse
- Männliche Spender: versuchten, vorherige Spender im Spendenbetrag zu übertrumpfen - sie spendeten deutlich mehr, wenn ihnen ein anderer Mann viel gespendet hatte –> Es fand (unbewusst) kompetitives Spenden statt
- Attraktivität: dieses Verhalten war besonders ausgeprägt, wenn die Läuferin besonders attraktiv war - hier wurden die vorangegeangen Spenden besonders stark übertrumpft –> das eigene Ansehen wurden (unbewusst) gegenüber einer attraktiven Person als besonders wichtig empfunden
- weibliche Spenderinnen: zeigten diesen Verhalten nicht
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken und Reziprozitätsnorm: Was haben sie gemeinsam? Was sind ihre Vorzüge?
- Erfolgreich: beide können prosoziales Verhalten erfolgreich erklären
- Empirie: sind wissenschaflich gut belegt und anerkannt
- biologisch-evolutionäre Tradition: beide kommen aus einer biologisch-evolutionären Tradition
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken und Reziprozitätsnorm: Probleme/ Kritik
Können wir hier also einfach von der evolutionären Biologie auf die heutige Psychologie schließen? –> Nein s. Erklärungsansatz 3.
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 3. Verwandtenselektion - Ursprung des Erklärungsansätzes
- biologisch evalutionäre Tradition: Das Konzept kommt aus einer biologisch-evolutionären Tradition. Es wurde in der Sozialpsychologie für einige Jahre “ausprobiert”
- Studie von Burnstein et al (1994): Versucht die empirischen Beobachtung von Burnstin et al. (1994) zu erklären, dass Menschen angeben, sie würden nahen und “fitten” Verwandten am ehesten das Leben retten
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 3. Verwandtenselektion - Studie von Burnstein et al. (1994)
- Aufbau: in der Studien gaben die probant*innen an, sie würden in einer lebensbedrohlichen Situation (z.B.: ein Wohnungsbrand):
a) eher einen nahen Verwandten retten als einen entfernten Verwandten oder einen Freund
b) eher einen jungen als einen älteren Verwandten
c) eher einen gesünderen als einen kranken Verwandten - Nicht lebensbedrohliche Situationen: die wahl fiel bei nicht lebenbedrohlichen Situationen anders aus
- Erklärung: die Ergebnisse wurden von den Autor*innen mit Verwandtenselektion erklärt
Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 3. Verwandtenselektion - Wie erklärt der Ansatz prosoziales Verhalten?
- Grundannahme: Kernmotivation des Menschen sei es, ihre/seine Gene weiterzugeben. Dies kann nicht nur durch die eigenen kinder erreicht werden, sondern auch dadurch, dass eng genetisch Verwandte überleben und die gemeinsamen Gene weitertragen
- egoistische Motivation: Prosoziales Verhalten und seine Variation wird mit dem Verwandtschaftsgrad erklärt, da Personen unbewusst und indirekt ihre Gene fortleben lassen wollen –> damit wird prosoziales Verhalten im Endeffekt durch eine egoistische Motivation erklärt