Q2 Klausur Weimarer republik Flashcards

(18 cards)

1
Q

Stichpunktartige Zusammenfassung des Artikels „Weimarer Verhältnisse?“
1. Struktur des Weimarer Parteiensystems
• Geprägt durch ideologische Traditionen (Sozialismus, Konservativismus, Liberalismus, Christliche Parteien).

• Weimarer Verfassung führte zu Veränderungen, aber größte Umbrüche ab 1929/30.

• Hohe Anzahl an Parteien (bis zu 14) erschwerte stabile Regierungsbildung.

• Parteien oft an bestimmte soziale Klassen und Regionen gebunden.

2. Wichtige Parteien der Weimarer Republik
• SPD: Sozialdemokratische Partei, größte demokratische Kraft.

• USPD: Pazifistische Abspaltung der SPD.

• KPD: Kommunistische Partei, ab 1919 aktiv.

• Zentrum & BVP: Katholische Parteien, teils zerstritten.

• DDP & DVP: Linksliberale und nationalliberale Parteien.

• DNVP: Nationalkonservative Partei, oft republikfeindlich.

• NSDAP: Gegründet als DAP (1919), ab 1920 NSDAP, lange unbedeutend.

3. Schwächen des Weimarer Parteiensystems
• Parteien oft unfähig zu Kompromissen.

• Viele Regierungen waren schwach und instabil (20 Regierungen in 14 Jahren).

• Präsident Hindenburg setzte zunehmend Notverordnungen ein.

• Parteien überaltert, oligarchisch organisiert, und oft destruktiv.

• Dualismus zwischen Parlament und Regierung führte zu dauerhafter Instabilität.

4. Verfassungsmängel und politische Folgen
• Reichspräsident konnte Kanzler ernennen und mit Notverordnungen regieren.

• Reichstag hatte wenig Kontrolle über Regierungsbildung.

• Plebiszite (Volksabstimmungen) wurden oft antidemokratisch genutzt.

• Spätere Präsidialkabinette (z. B. Brüning) regierten ohne Parlamentsmehrheit.

5. Lehren für die heutige Demokratie
• Grundgesetz stärkt Regierung und Parlament im Gegensatz zur Weimarer Verfassung.

A

Schwacher kanzer, starker präsident
Bis zu 14 parteien im reichstag, stablie mehrheiten kaum möglich
Alte parteienkultur, mehr auf opposition anstatt regierungsverantwortung geprägt
Keine Kompromisse ( extreme ansichten an bestimmte wählergruppen gebunden)
Wandel der ,,Mitte‘‘ parteien wie ddp und dvp entfernten sich zunehmend von der demolratie und unterstützten autoritäre tendenzen

20 regierungen in 14 jahren
Häufige wechsel erschwerten vertrauen in das system

Präsidialkabinette regierten ohne mehrheit und das wurde toleriet
Plebiszite wurden von extremen partein zur antidemokratischen stimmungsmache entwendet
Hindenburgwahl 1925 konservativ relgiös unterstütszt ( entescheidener schritt )

Nicht nur radijkale kräfte, sondern auch bürgerliche und ehemals demokratische parteien trugen aktiv zum Ende bei

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2
Q
A

Mehrheitsunterstützung
Nach dem Bruch der Großen Koalition 1930 regierten die Kanzler zunehmend ohne eine parlamentarische Mehrheit. Sie stützten sich stattdessen auf Notverordnungen nach Artikel 48 der Weimarer Verfassung, die der Reichspräsident (Paul von Hindenburg) erließ.

Diese Phase wird als Präsidialregierung bezeichnet und dauerte von 1930 bis 1933. Die wichtigsten Kanzler dieser Zeit waren:

Heinrich Brüning (1930–1932, Zentrum)
Franz von Papen (1932, parteilos, DNVP-nah)
Kurt von Schleicher (1932–1933, parteilos)
Da keine stabile Mehrheit im Reichstag existierte, nutzten diese Kanzler Notverordnungen, um Gesetze zu erlassen. Der Reichstag wurde dadurch weitgehend entmachtet. Dies war ein Bruch mit dem demokratischen Prinzip und bereitete den Weg für die Machtübernahme Hitlers im Januar 1933.

ChatGPT:

In der Weimarer Republik (1919–1933) gab es sowohl einen Reichspräsidenten als auch einen Reichskanzler, aber ihre Befugnisse unterschieden sich deutlich.

Reichspräsident („Ersatzkaiser“)
Wurde direkt vom Volk für sieben Jahre gewählt.
War sehr mächtig, fast wie ein Monarch.
Ernannte und entließ den Reichskanzler.
Konnte den Reichstag auflösen und Neuwahlen anordnen.
Hatte durch Artikel 48 der Verfassung das Recht, per Notverordnung zu regieren (was ab 1930 oft genutzt wurde).
→ Der bekannteste Reichspräsident war Paul von Hindenburg (1925–1934), der letztlich Hitler zum Kanzler ernannte.

Reichskanzler (Regierungschef)
Wurde vom Reichspräsidenten ernannt (nicht direkt vom Volk gewählt).
War auf eine Mehrheit im Reichstag angewiesen – zumindest bis 1930.
Führte die Regierung und war für die Gesetzgebung verantwortlich.
Konnte nur regieren, wenn der Reichstag ihn unterstützte – es sei denn, er stützte sich auf Notverordnungen des Präsidenten.
→ Ein berühmter Kanzler war Gustav Stresemann (1923), der die Wirtschaft stabilisierte.

Hauptunterschied
Der Reichspräsident hatte mehr Macht als der Kanzler, vor allem durch die Notverordnungen. Das führte ab 1930 zur sogenannten Präsidialdiktatur, als Kanzler ohne Parlamentsmehrheit nur durch den Präsidenten regierten. Dies machte es Hitler möglich, 1933 die Demokratie abzuschaffen.

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3
Q

Young plan

A

Plebiszit über den Young-Plan (1929/30)
Gegner des Plans, insbesondere die nationalistische Rechte (DNVP, NSDAP) und der Stahlhelm, organisierten ein Volksbegehren gegen den Young-Plan. Sie forderten eine völlige Ablehnung der Reparationszahlungen. Die Regierung unter Kanzler Hermann Müller (SPD) stellte sich hinter den Plan.

Beim Plebiszit am 22. Dezember 1929 stimmten zwar ca. 5,8 Millionen Menschen für die Initiative der Gegner – aber das reichte nicht für eine Mehrheit. Der Reichstag verabschiedete den Young-Plan im März 1930, er trat im Mai in Kraft.

Ironischerweise half die Kampagne gegen den Young-Plan der NSDAP, sich als ernstzunehmende politische Kraft zu präsentieren.

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4
Q

• Demokratische Stabilität erfordert starke Parteien und funktionierende Regierungsmehrheiten.

• Populistische Angriffe auf Parteien und “Systempolitik” gefährden die Demokratie.

• Direkte Demokratie (Plebiszite) kann problematisch sein und von Populisten genutzt werden.

• Notwendigkeit, Demokratie und Parteien aktiv zu verteidigen.


A
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5
Q

Kpd, spd, ddp(später mehr konservative). Zentrum, bvp , dvp ,dnvp , nsdap ( spektrum der Parteienlandschaft).
Parteien der mitte zweifeln demokratieprinzip immer mehr an
Siehe Parteienübersicht

A

Die Parteien und deren Einfluss auf das SCheitern der weimarer Republik
Novemberrevolution maxiaml für Rückblick

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6
Q

Revolution 1918/1919

A

November 18 beginn
Niederlage bekanntgabe , schock , stimmungswechesl
09.11. abdankung kaiser,
Phillip scheidemann ausrufung der republik

Friedrich ebert mspd regierung übernommen
Unterzeichnet niederlage in frankreich

Unruhen durch extremedie durch reichsarmee niedergeschalgen wurden. Dafür haben die ihre ränge behalten d+rfen
Regierung weicht nach weimar aus, wegen unruhen

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7
Q

Entstehung wahl einer nationalversmmlung
19.01.1919
Gemäßigte arbeiterbewegung, bürgerliche demokraten, katholiszismus
Februar- juli ausarbeitung einer Verfassung

A

Ergebnisse der Revolution: ANgst vo chaoregierung nach linken russischen bolschewistischem Vorbild
(Vorteil für die rechten parteien)
Arbeiter gespalten (rechts links)
Arbeitgeber haben gewerkscahften als berufene vertretung der arbeiter anerkannt , 8 stunden arbeitstag wurde eingeführt

Scheitern war nicht vorprogrammiert . Die freiheitlich demokratische verfassung wurde erfolgreich verabschiedet
Errungenschaften: frauen wahlrech grundrechte , republik gewalt vom volke aus , mindestalter 5 jahre heruntergesetzt . Volksentscheide möglich

Notverordnung artikel 48 (reichspräsident )

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8
Q

Reichspräsident als ersatzkaiser und übermacht festgelegt ,,vermeintlich neutrale Verkörperung des Volkswillens‘‘
Nur 3 partein zur demokratischen Republik bekannt
1920 verlor die mitte die mehrheit der stimmen, viele partein durch verhältniswahlrecht
Kpd und nsdap werden begehrter
Linke und rechte extreme gewählt
1932 haben beide zusammen die MEhrheit
,, Republik wurde abgewählt‘‘

A
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9
Q

Republik: staatsoberhaupt wird vom volke , nicht durch erbfolge bestimmt
Demokratie: wählen ( nicht das gleiche)

A
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10
Q

Friedrih ebert bis 1925, paul von hindenburg bis 1934 …….
2. Reichspräsidenten

A
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11
Q
A
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12
Q

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Gründungsjahr: 1918
Herkunft / Gründung aus: Aus dem Spartakusbund und linken Teilen der USPD
Wählerschaft / Anhänger: Radikale Arbeiterschaft, linke USPD-Mitglieder
Staatsform laut Parteiprogramm: Rätediktatur nach sowjetischem Vorbild
Außenpolitik: Antiversailles, internationalistisch-revolutionär
Wirtschaftspolitik: Zentrale Planwirtschaft, Enteignung des Kapitals
Regierungsbeteiligung: Nie in Reichsregierung, stets Opposition

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Gründungsjahr: 1863 (als ADAV)
Herkunft / Gründung aus: Aus dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV, gegründet 1863 durch Ferdinand
Lassalle) und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP, gegründet 1869 durch Wilhelm Liebknecht und August
Bebel); Vereinigung zur SAPD 1875, später SPD
Wählerschaft / Anhänger: Arbeiterklasse, Gewerkschaften, reformorientierte Sozialisten
Staatsform laut Parteiprogramm: Parlamentarische Demokratie
Außenpolitik: Verständigungsorientiert, pro Völkerbund
Wirtschaftspolitik: Sozialstaat, Ausgleich zwischen Kapital & Arbeit
Regierungsbeteiligung: 1919-1930 mehrfach an Regierung beteiligt, später Opposition
Zentrumspartei (Zentrum)
Gründungsjahr: 1870
Herkunft / Gründung aus: Katholisches Milieu im Kaiserreich, historisch eigenständig
Wählerschaft / Anhänger: Katholische Bevölkerung, konservative und soziale Schichten
Staatsform laut Parteiprogramm: Republikanischer Verfassungsstaat (mit Flügelkämpfen)
Außenpolitik: Uneinheitlich: Verständigung bis revisionistisch
Wirtschaftspolitik: Vielfältig: sozialstaatlich bis ständisch
Regierungsbeteiligung: 1919-1932 an nahezu allen Regierungen beteiligt

A

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Gründungsjahr: 1918
Herkunft / Gründung aus: Aus dem Spartakusbund und linken Teilen der USPD
Wählerschaft / Anhänger: Radikale Arbeiterschaft, linke USPD-Mitglieder
Staatsform laut Parteiprogramm: Rätediktatur nach sowjetischem Vorbild
Außenpolitik: Antiversailles, internationalistisch-revolutionär
Wirtschaftspolitik: Zentrale Planwirtschaft, Enteignung des Kapitals
Regierungsbeteiligung: Nie in Reichsregierung, stets Opposition

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Gründungsjahr: 1863 (als ADAV)
Herkunft / Gründung aus: Aus dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV, gegründet 1863 durch Ferdinand
Lassalle) und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP, gegründet 1869 durch Wilhelm Liebknecht und August
Bebel); Vereinigung zur SAPD 1875, später
SPD
Wählerschaft / Anhänger: Arbeiterklasse, Gewerkschaften, reformorientierte Sozialisten
Staatsform laut Parteiprogramm: Parlamentarische Demokratie
Außenpolitik: Verständigungsorientiert, pro Völkerbund
Wirtschaftspolitik: Sozialstaat, Ausgleich zwischen Kapital & Arbeit
Regierungsbeteiligung: 1919-1930 mehrfach an Regierung beteiligt, später Opposition

Zentrumspartei (Zentrum)
Gründungsjahr: 1870
Herkunft / Gründung aus: Katholisches Milieu im Kaiserreich, historisch eigenständig
Wählerschaft / Anhänger: Katholische Bevölkerung, konservative und soziale Schichten
Staatsform laut Parteiprogramm: Republikanischer Verfassungsstaat (mit Flügelkämpfen)
Außenpolitik: Uneinheitlich: Verständigung bis revisionistisch
Wirtschaftspolitik: Vielfältig: sozialstaatlich bis ständisch
Regierungsbeteiligung: 1919-1932 an nahezu allen Regierungen beteiligt

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13
Q

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)
Gründungsjahr: 1919
Herkunft / Gründung aus: Ursprünglich gegründet als Deutsche Arbeiterpartei (DAP) 1919; 1920 Umbenennung in
NSDAP unter Führung Adolf Hitlers
Wählerschaft / Anhänger: Kleinbürgertum, Arbeitslose, junge Menschen, Nationalisten
Staatsform laut Parteiprogramm: Führerdiktatur, völkisch-rassistische Ideologie
Außenpolitik: Expansionistisch, revanchistisch, antisemitisch, rassistisch
Wirtschaftspolitik: Antikapitalistisch propagiert, staatsgelenkt
Regierungsbeteiligung: 1933 Regierungsübernahme mit DNVP, zuvor keine Beteiligung

A

Bayerische Volkspartei (BVP)
Gründungsjahr: 1919
Herkunft / Gründung aus: Abspaltung vom Zentrum wegen Haltung zum Parlamentarismus
Wählerschaft / Anhänger: Katholische Bayern, konservativ-klerikale Regionalisten
Staatsform laut Parteiprogramm: Parlamentarismus, föderal-konservativ
Außenpolitik: Revisionistisch, kooperationsbereit mit Rechten
Wirtschaftspolitik: Konservativ, gegen starke Zentralwirtschaft
Regierungsbeteiligung: Auf Reichsebene selten beteiligt, regional in Bayern führend
Deutsche Demokratische Partei / Deutsche Staatspartei (DDP / Staatspartei)
Gründungsjahr: 1918
Herkunft / Gründung aus: Aus Fortschrittlicher Volkspartei, Nationalliberalen (linker Flügel)
Wählerschaft / Anhänger: Bildungsbürgertum, Mittelstand, Akademiker
Staatsform laut Parteiprogramm: Demokratische Republik (später Staatspartei)
Außenpolitik: Pro Völkerbund, internationale Verständigung
Wirtschaftspolitik: Sozialliberal, gegen Monopole, für Ausgleich
Regierungsbeteiligung: 1919-1930 in mehreren Koalitionen, später unbedeutend
Deutsche Volkspartei (DVP)
Gründungsjahr: 1918
Herkunft / Gründung aus: Aus rechtem Flügel der Nationalliberalen und Teilen der FVP
Wählerschaft / Anhänger: Großbürgertum, Industrie, Mittelstand
Staatsform laut Parteiprogramm: Monarchistisch bis autoritär, später republikakzeptierend
Außenpolitik: Revisionistisch, später Verständigung
Wirtschaftspolitik: Wirtschaftsliberal, industrieorientiert
Regierungsbeteiligung: 1920er Jahre Koalitionspartei, unter Stresemann außenpolitisch prägend
Deutschnationale Volkspartei (DNVP)
Gründungsjahr: 1918
Herkunft / Gründung aus: Aus monarchisch-konservativen Kreisen und Altkonservativen
Wählerschaft / Anhänger: Adel, Großagrarier, nationalkonservative Bürger
Staatsform laut Parteiprogramm: Monarchistisch, republikfeindlich
Außenpolitik: Antiversailles, nationalistisch, revanchistisch
Wirtschaftspolitik: Protektionistisch, agrarisch und industriefreundlich
Regierungsbeteiligung: Kurzzeitige Beteiligung unter Hitler 1933, davor oppositionell

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15
Q
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16
Q

Der Dawes-Plan (1924) – Wirtschaftliche Rettung der Weimarer Republik
Der Dawes-Plan war ein von den USA vermitteltes Programm zur Neuordnung der deutschen Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg. Er wurde notwendig, weil Deutschland nach der Ruhrbesetzung (1923) und der Hyperinflation (1923) wirtschaftlich am Boden lag.

Hintergrund und Ziel:

Die Reparationszahlungen aus dem Versailler Vertrag (1919) waren für Deutschland kaum zu bewältigen.
1923 besetzten Frankreich und Belgien das Ruhrgebiet, um ausstehende Reparationsleistungen einzutreiben.
Die deutsche Wirtschaft kollabierte – es kam zur Hyperinflation.
Um eine wirtschaftliche und politische Stabilisierung zu erreichen, entwickelten die USA unter der Leitung von Charles G. Dawes einen Plan zur Regelung der Reparationszahlungen.
Inhalt des Dawes-Plans:

Senkung der jährlichen Reparationszahlungen auf ein wirtschaftlich tragfähiges Niveau.
Internationale Kredite (v. a. aus den USA) an Deutschland, um die Wirtschaft wieder aufzubauen.
Räumung des Ruhrgebiets durch Frankreich und Belgien.
Neuer Zahlungsmechanismus: Reparationszahlungen wurden an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands gekoppelt.
Folgen des Dawes-Plans:

✅ Wirtschaftliche Erholung: Mit Hilfe der US-Kredite konnte Deutschland seine Industrie modernisieren, die Wirtschaft stabilisierte sich.
✅ Stabilisierung der Weimarer Republik: Die „Goldenen Zwanziger“ begannen – eine Phase relativer Stabilität.
❌ Abhängigkeit von den USA: Deutschland wurde stark von amerikanischen Krediten abhängig. Als die Weltwirtschaftskrise 1929 ausbrach, führte der Kapitalabzug aus Deutschland zum wirtschaftlichen Zusammenbruch.

👉 Zusammenfassend: Der Dawes-Plan rettete kurzfristig die deutsche Wirtschaft und die Weimarer Republik, machte Deutschland aber abhängig von den USA. Diese Abhängigkeit wurde Deutschland in der Weltwirtschaftskrise zum Verhängnis.

A

Das Ermächtigungsgesetz (24. März 1933)
Das “Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich”, besser bekannt als Ermächtigungsgesetz, wurde am 24. März 1933 vom Reichstag beschlossen. Es war ein zentraler Schritt zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur, da es Hitler und seiner Regierung quasi unbegrenzte legislative Macht verlieh.

Inhalt des Ermächtigungsgesetzes:

Die Regierung konnte Gesetze ohne Zustimmung des Reichstags oder Reichsrats erlassen.
Diese Gesetze durften auch von der Weimarer Verfassung abweichen.
Die Gewaltenteilung wurde faktisch aufgehoben, da Exekutive (Regierung) und Legislative (Gesetzgebung) verschmolzen.

17
Q
  1. Fazit: Wieso ging die Weimarer Republik unter?

Strukturelle Probleme: Die Weimarer Verfassung war angreifbar, und viele Eliten unterstützten die Republik nicht.
Fehlendes Vertrauen der Bevölkerung: Viele Deutsche sehnten sich nach „starken Führern“ und waren von Krisen geschwächt.
Weltwirtschaftskrise als Katalysator: Die wirtschaftliche Not führte zur Radikalisierung und stärkte extreme Parteien.
Politische Fehlentscheidungen: Die konservativen Eliten unterschätzten Hitler und halfen ihm an die Macht.
Gewalt und Einschüchterung: NS-Propaganda, Straßenkämpfe und Terror gegen politische Gegner destabilisierten die Republik

A

Der Untergang der Weimarer Republik – Eine umfassende Analyse
Der Untergang der Weimarer Republik (1918–1933) war das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktoren. Um diesen historischen Prozess tiefgehend zu verstehen, müssen sowohl die strukturellen Schwächen der Republik als auch die spezifischen Ereignisse betrachtet werden, die letztlich zu ihrer Auflösung und der Machtergreifung der Nationalsozialisten führten.

  1. Strukturelle Probleme der Weimarer Republik

Bereits bei ihrer Gründung hatte die Republik mit grundlegenden Problemen zu kämpfen:

1.1 Die Hypothek des Ersten Weltkriegs
Die Weimarer Republik wurde als Reaktion auf die Niederlage im Ersten Weltkrieg ausgerufen (9. November 1918).
Die Dolchstoßlegende, nach der die deutsche Armee „im Felde unbesiegt“ geblieben sei und durch Revolutionäre, Sozialdemokraten und Juden verraten wurde, untergrub von Anfang an die Legitimität der neuen Regierung.
Die Republik wurde von vielen konservativen und militärischen Eliten als „Erfüllungspolitik“ gegenüber den Siegermächten wahrgenommen.
1.2 Der Versailler Vertrag (1919)
Die von Deutschland als „Diktatfrieden“ empfundene Friedensordnung führte zu Gebietsverlusten, hohen Reparationszahlungen und der Kriegsschuldfrage.
Diese Faktoren erzeugten großen Unmut in der Bevölkerung und wurden von der politischen Rechten genutzt, um die Weimarer Republik als „Schandfleck“ zu delegitimieren.
1.3 Die Weimarer Verfassung – Eine demokratische Hypothek
Die Weimarer Verfassung war zwar eine der modernsten ihrer Zeit, wies jedoch erhebliche strukturelle Schwächen auf:
Artikel 48: Der Reichspräsident konnte im Notstandsfall mit Notverordnungen regieren und das Parlament umgehen – dies wurde später von Reichspräsident Paul von Hindenburg genutzt, um die Demokratie zu unterminieren.
Starke Stellung des Reichspräsidenten: Er konnte den Reichskanzler ernennen und entlassen, was zu instabilen Regierungen führte.
Viele Parteien und instabile Koalitionen: Das Verhältniswahlrecht führte zu einer Zersplitterung des Parlaments und machte stabile Mehrheiten schwierig.
2. Politische Krisen und Radikalisierung

2.1 Die Revolutionszeit (1918–1923)
Novemberrevolution (1918–1919): Die Republik wurde durch eine Revolution ausgerufen, aber die Regierung musste sich gegen linksradikale Aufstände (Spartakusaufstand, Münchner Räterepublik) behaupten.
Kapp-Putsch (1920): Ein rechtsgerichteter Putschversuch wurde durch einen Generalstreik der Arbeiter verhindert, zeigte aber die Schwäche der Republik gegenüber antidemokratischen Kräften.
Ruhrbesetzung und Hyperinflation (1923):
Wegen ausbleibender Reparationszahlungen besetzten Frankreich und Belgien das Ruhrgebiet.
Die deutsche Regierung reagierte mit passivem Widerstand und druckte Geld, was zur Hyperinflation führte (1 US-Dollar = 4,2 Billionen Mark im November 1923).
Viele Menschen verloren ihr Vermögen, was das Vertrauen in die Republik erschütterte.
Hitlerputsch (1923): Der gescheiterte Putschversuch der NSDAP zeigte, dass die extreme Rechte die Republik aktiv bekämpfte.
2.2 Die „Goldenen Zwanziger“ (1924–1929) – Eine trügerische Stabilisierung
Durch den Dawes-Plan (1924) wurde die wirtschaftliche Situation stabilisiert, Reparationszahlungen wurden gesenkt, und ausländische Kredite (v. a. aus den USA) halfen beim wirtschaftlichen Wiederaufbau.
Außenpolitische Erfolge wie der Locarno-Vertrag (1925) und der Beitritt zum Völkerbund (1926) verbesserten das internationale Ansehen Deutschlands.
Doch die Demokratie blieb instabil, weil große Teile der Bevölkerung – insbesondere konservative Eliten, Militärs und Großindustrielle – die Republik weiterhin ablehnten.
3. Die Weltwirtschaftskrise und die Radikalisierung (1929–1933)

3.1 Der Börsencrash von 1929 und die wirtschaftlichen Folgen
Die Abhängigkeit von amerikanischen Krediten wurde der Weimarer Republik zum Verhängnis, als die New Yorker Börse 1929 zusammenbrach.
Banken gingen pleite, Unternehmen entließen Millionen von Arbeitern, die Arbeitslosigkeit stieg von 1,3 Millionen (1929) auf über 6 Millionen (1932).
Die soziale Notlage führte zu einer extremen politischen Polarisierung:
Viele Wähler liefen von gemäßigten Parteien zu den Kommunisten (KPD) oder den Nationalsozialisten (NSDAP) über.
3.2 Das Scheitern der parlamentarischen Demokratie
Die Regierung unter Kanzler Brüning (1930–1932) setzte auf rigide Sparpolitik, um die Wirtschaft zu stabilisieren – dies verschärfte jedoch die Krise.
Durch den verstärkten Einsatz von Artikel 48 (Notverordnungen) wurde das Parlament praktisch ausgeschaltet.
Ab 1930 gab es eine Präsidialdiktatur unter Hindenburg, bei der das Parlament kaum noch Einfluss hatte.
3.3 Der Aufstieg der NSDAP und die Machtergreifung Hitlers (1933)
Die NSDAP wurde 1930 bei den Reichstagswahlen mit 18,3 % zweitstärkste Kraft und 1932 mit 37,3 % stärkste Partei.
Die politische Elite (v. a. Hindenburg und von Papen) glaubte, Hitler durch eine „Einbindung in die Regierung“ kontrollieren zu können.
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt – ein folgenschwerer Fehler.
Nach dem Reichstagsbrand (Februar 1933) und der Reichstagsbrandverordnung begann die endgültige Zerstörung der Demokratie.
Mit dem Ermächtigungsgesetz (März 1933) schaltete Hitler das Parlament endgültig aus – die Weimarer Republik war tot.