Schnelligkeit Flashcards

(60 cards)

1
Q

Frage: Was versteht man unter Schnelligkeit im sportlichen Kontext?

A

Antwort: Schnelligkeit ist die Fähigkeit des Nerven-Muskelsystems; motorische Aktionen unter gegebenen Bedingungen in einem minimalen Zeitabschnitt durchzuführen.

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2
Q

Frage: Wie variiert die Bedeutung der Schnelligkeitsfähigkeiten in verschiedenen Sportbereichen?

A

Antwort:

  • Gesundheitssport: Hohe Bedeutung der Reaktionsschnelligkeit (Koordination)
  • Fitness- und Leistungssport: Hohe Bedeutung von Schnellkraft, Aktionsschnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer, während in Ausdauersportarten oft andere Faktoren im Vordergrund stehen
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3
Q

Frage: Welche evolutionäre Bedeutung hat die Schnelligkeit?

A

Antwort: Die Fähigkeit schnell zu reagieren/ zu flüchten oder zu fangen/ entwickelte sich/ um in Gefahrensituationen zu überleben. Diese elementaren Schnelligkeitshandlungen werden bereits im Kindesalter in Fang- und Staffelspielen geübt.

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4
Q

Frage: In welchen Sportarten spielt Schnelligkeit eine große Rolle?

A

Antwort: Leistungssport: Sprint/ Sprung/ leichtathletische Würfe sowie schnelle Aktionen in Spiel- und Kraftsportarten; Fitness-/Gesundheitssport: Hier steht eher die Reaktionsschnelligkeit (als Teil der Koordination) im Fokus

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5
Q

Was bezeichnet man als Reaktionsgeschwindigkeit?

A

Die Reaktionsgeschwindigkeit ist die Zeitspanne vom Auftreten eines Reizes bis zur ersten Muskelkontraktion, wobei diese überwiegend genetisch vorgegeben ist.

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6
Q

Wie unterscheiden sich typische Reaktionszeiten bei akustischen Signalen?

A
  • Durchschnittliche Reaktionszeit: ca. 0,17–0,20 s
  • Bei weltbesten Sprintern: ca. 0,07–0,13 s
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7
Q

Welche Rolle spielt die Körpertemperatur bei der Schnelligkeit?

A

Eine optimale Muskelarbeitstemperatur von etwa 38,5° bis 39°C sorgt dafür, dass physiologische Reaktionen optimal ablaufen, was die Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskeln verbessert.

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8
Q

Welche muskulären Faktoren beeinflussen die Kontraktionsgeschwindigkeit?

A
  • Der Anteil schnell zuckender FT-Fasern (Fast-Twitch)
  • Die Übertragungsgeschwindigkeit der Erregungsimpulse (schnellere Leitfähigkeit bei FT-Fasern)
  • Optimale Körpertemperatur zur Steigerung der biochemischen Reaktionsgeschwindigkeit
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9
Q

Wie wirkt sich eine Temperaturerhöhung auf die Muskelkontraktionsgeschwindigkeit aus?

A

Eine Temperaturerhöhung kann die Kontraktionsgeschwindigkeit um bis zu 20 % steigern (Weineck, 2010). Sie verbessert zudem die Reizleitungsgeschwindigkeit und Dehnfähigkeit der Muskulatur und reduziert die innere Reibung im Muskel.

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10
Q

Welche Rolle spielt die Muskelfaserstruktur für die Schnelligkeit?

A

Die Kontraktionsgeschwindigkeit hängt stark vom Verhältnis schneller (FT) zu langsamen (ST) Muskelfasern ab. Ein höherer Anteil an FT-Fasern korreliert positiv mit der Aktionsschnelligkeit – Sprintertalente haben meist einen höheren FT-Anteil als Langstreckenläufer.

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11
Q

Was bewirkt eine optimale intramuskuläre Koordination?

A

Sie führt zu einer beschleunigten Kraftentwicklung, da zu Beginn der Kontraktion viele motorische Einheiten gleichzeitig aktiviert werden. Dadurch wird bei gleicher äußerer Kraft eine höhere Kontraktionsgeschwindigkeit (Bewegungsschnelligkeit) erzielt und durch spezifisches Koordinationstraining auch eine Ökonomisierung erreicht.

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12
Q

Warum ist die intermuskuläre Koordination entscheidend für schnelle Bewegungen?

A

Eine optimale Abstimmung aller beteiligten Muskeln (Agonisten und Antagonisten) ermöglicht eine feine, automatisierte Bewegungskontrolle, die über spezifische Erregungsmuster des zentralen Nervensystems gesteuert wird und die Schnelligkeit fördert.

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13
Q

Wie beeinflusst ein größerer Muskelquerschnitt die Schnelligkeit?

A

Ein größerer Muskelquerschnitt erhöht – in Verbindung mit verbesserter intra- und intermuskulärer Koordination – sowohl die Maximalkraft als auch die Schnellkraft, was zu einer höheren Kontraktionsgeschwindigkeit bei gleicher äußerer Kraft führt.

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14
Q

Welche Bedeutung hat die Dehnfähigkeit der Muskulatur für die Schnelligkeit?

A

Eine gute Dehnfähigkeit verringert den Widerstand, den die Agonisten überwinden müssen, und ermöglicht so eine höhere Bewegungsschnelligkeit.

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15
Q

Was versteht man unter der Vorspannung des Muskels und wie beeinflusst sie die Schnelligkeit?

A

Durch Vordehnung wird im Muskel eine Spannung aufgebaut, die eine schnelle und hohe Spannungsentwicklung (DVZ) begünstigt. Die Höhe der Vorspannung hängt von der Dehnfähigkeit der Agonisten und bei Ausholbewegungen auch von der Kraft der Antagonisten ab.

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16
Q

Welche Rolle spielt die anaerob-alaktazide Energiegewinnung bei Schnelligkeitsleistungen?

A

Für Leistungen bis ca. 7 Sekunden ist die Größe des ATP/KP-Speichers und die Enzymkapazität für die Phosphatspaltung entscheidend, da hier ATP ohne Laktatbildung schnell bereitgestellt wird.

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17
Q

Wie trägt die anaerob-laktazide Energiegewinnung zur Aufrechterhaltung der Kontraktionsgeschwindigkeit bei längeren Belastungszeiten bei?

A

Bei Belastungszeiten über 7 Sekunden wird ATP durch Glykolyse bereitgestellt. Eine hohe Pufferkapazität des Blutes verzögert die Übersäuerung, sodass die Kontraktionsgeschwindigkeit länger auf hohem Niveau bleibt.

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18
Q

Inwiefern beeinflussen anthropometrische Merkmale die Schnelligkeit?

A

Angeborene körperliche Eigenschaften wie Bein- und Armlänge sowie Körpergewicht bestimmen die Bewegungsamplituden und -frequenzen, was einen großen Einfluss auf die Schnelligkeit hat.

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19
Q

Wie wird Schnelligkeit im Rahmen dieser Trainingslehre strukturiert?

A

Die Schnelligkeit wird strukturiert nach:
• der Bedeutung der leistungsbestimmenden Faktoren (Kraft und Ausdauer)
• der Bewegungsstruktur (zyklisch oder azyklisch)

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20
Q

Warum ist Schnelligkeit ein komplexer physischer Leistungsfaktor?

A

Schnelligkeit weist fließende Übergänge zu Kraftfähigkeiten (Schnellkraft), Ausdauerfähigkeiten (Kurzzeitausdauer) und koordinativen Fähigkeiten auf – die Gewichtung der einzelnen Einflussfaktoren variiert zudem je nach Sportart.

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21
Q

Was versteht man unter Reaktionsschnelligkeit?

A

Reaktionsschnelligkeit ist die Fähigkeit, in kürzester Zeit auf einen Reiz zu reagieren.

Sie wird fast ausschließlich von der Reaktionsgeschwindigkeit und der Körpertemperatur bestimmt. Als Messgröße dient die Reaktionszeit – also die Zeitspanne vom Setzen eines Signals bis zur ersten Muskelreaktion.

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22
Q

Wie unterscheiden sich Einfach- und Auswahlreaktionen?

A
  • Einfachreaktionen: Signal und Reaktion sind festgelegt (z. B. Tiefstart oder Schwimmstart), wobei die Wahrnehmung stark von der Konzentration abhängt.
  • Auswahlreaktionen: Sowohl das Signal als auch die auszuführende Reaktion können variieren (z. B. bei Torwartaktionen oder Angriffs-/Abwehrhandlungen), wobei die Antizipationsfähigkeit eine entscheidende Rolle spielt.
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23
Q

Was ist azyklische Aktionsschnelligkeit?

A

Azyklische Aktionsschnelligkeit bezeichnet die motorische Ablaufschnelligkeit bei Einzelbewegungen (azyklische Bewegungen) innerhalb einer Belastungsdauer von bis zu 7 Sekunden.

  • Bei geringem Widerstand stehen Faktoren wie der Anteil der FT-Fasern, Körpertemperatur, Vorspannung, Dehnfähigkeit und intermuskuläre Koordination im Vordergrund (z. B. bei Tischtennis- oder Badmintonschlägen).
  • Bei hohem Widerstand dominieren Maximal- und Schnellkraft, unterstützt durch Muskelquerschnitt, Muskelfaserstruktur und anaerob-alaktazide Energiegewinnung.
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24
Q

Was kennzeichnet zyklische Aktionsschnelligkeit?

A

Zyklische Aktionsschnelligkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, bei sich wiederholenden, identischen Bewegungsabläufen (zyklische Bewegungen wie Sprinten oder Radfahren) schnelle motorische Aktionen durchzuführen – ebenfalls mit einer Belastungsdauer bis zu 7 Sekunden.

Hier spielen neben dem ATP/KP-Speicher vor allem die intermuskuläre Koordination und die Fähigkeit des zentralen Nervensystems, schnelle Erregungsmuster (Zeitprogramme) zu generieren, eine große Rolle.

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25
Welche leistungsbestimmenden Faktoren sind bei zyklischer Aktionsschnelligkeit mit geringem Widerstand ausschlaggebend?
- Es zählen die gleichen Faktoren wie bei der allgemeinen Bewegungsschnelligkeit. - Entscheidend ist die Frequenzschnelligkeit – also die Fähigkeit, in einer bestimmten Zeit möglichst viele zyklische Bewegungen (z. B. Schritt-, Tret-, Schlag-, Arm- oder Beinschlagfrequenz) hintereinander auszuführen. - Voraussetzung ist ein schneller Wechsel von Anspannung und Entspannung der Muskulatur (z. B. durch lockere Bewegungen wie Skippings oder fliegende Sprints).
26
Wie wird die zyklische Aktionsschnelligkeit bei hohem Widerstand bestimmt?
- Neben der grundlegenden Schnellkraft spielt hier die Fähigkeit eine Rolle, Bewegungen schnell hintereinander auszuführen – auch als Antrittsschnelligkeit bezeichnet. - Diese Fähigkeit ist besonders in der Beschleunigungsphase nach Starts und bei Antritten in Ballspielen entscheidend.
27
Was versteht man unter Schnelligkeitsausdauer?
- Schnelligkeitsausdauer beschreibt die Widerstandsfähigkeit gegen Geschwindigkeitsabfall bei zyklischen Schnelligkeitsleistungen im Zeitraum von 7 Sekunden bis 2 Minuten. - Neben den Faktoren der zyklischen Aktionsschnelligkeit sind hier die anaerob-laktazide Energiegewinnung sowie eine gute Pufferkapazität entscheidend. - Besonders wichtig für Laufdisziplinen von 100 bis 800 Meter.
28
Warum ist Schnelligkeit im Vergleich zu Kraft und Ausdauer weniger trainierbar?
- Schnelligkeit wird vor allem durch angeborene Eigenschaften bestimmt (z. B. hoher Anteil FT-Fasern, schnelle neuronale Erregungsleitung und festgelegte Zeitprogramme). - Ein untrainierter Erwachsener kann seine 100-m-Bestzeit meist nur um ca. 20 % verbessern, was zeigt, dass hier die Trainingsreserven begrenzt sind.
29
Wie unterscheidet sich das Schnelligkeitstraining im Leistungssport vom Breitensport?
- Leistungssport: Alle leistungsbestimmenden Faktoren werden gezielt und sportartspezifisch trainiert. - Breitensport/Kindersport: Schnelligkeit wird meist unspezifisch in Spielen und variablen Spielformen mittrainiert.
30
Was sind grundlegende Trainingsgrundsätze für das Schnelligkeitstraining – Aufwärmung?
- Vor dem Training liegt die Muskeltemperatur im kalten Zustand bei ca. 34 °C. - Eine gründliche Aufwärmphase ist notwendig, um die Muskeltemperatur zu erhöhen und damit die Leistungsfähigkeit (u. a. Reaktions- und Kontraktionsgeschwindigkeit) zu optimieren.
31
Welche Rolle spielt die Dehnung im Schnelligkeitstraining?
- Dynamisches Dehnen vor Schnelligkeitsbelastungen erhöht die Bewegungsamplitude und bereitet den Körper optimal auf schnelle Bewegungen vor. - Statisches Dehnen sollte vor Schnelligkeitsübungen vermieden werden, da es die Muskelspannung und somit die Explosivität mindern kann. - Am Ende der Einheit dient die Entmüdung (Cooldown) der Regeneration.
32
Welche allgemeinen Prinzipien gelten für das Schnelligkeitstraining?
- Vor dem Training: Gründliches Aufwärmen (z. B. Auslaufen, dynamisches Dehnen) zur Erhöhung der Muskeltemperatur - Belastungsphase: Training abbrechen, sobald die Geschwindigkeit nicht mehr gehalten oder die Technik verschlechtert wird - Nach dem Training: Auslaufen und spezielle Dehnübungen zur Entmüdung
33
Worauf muss bei den Pausen im Schnelligkeitstraining geachtet werden?
- Belastungen werden nur im nahezu vollständig erholten Zustand durchgeführt (submaximal bis supramaximal) - Aktive Pausen werden empfohlen, um die Erregbarkeit des Nervensystems zu erhalten - Pausenlänge: Wiederauffüllung der Phosphatspeicher (1,5–2 min) und 50% Laktatbeseitigung (ca. 15 min) - Zwischen spezifischen Schnelligkeitstrainings: ca. 72 Stunden Pause
34
Was sind Einfachreaktionen und wie werden sie trainiert?
- Einfachreaktionen: Feste, vorgegebene Reaktionen auf ein Signal (z. B. Tiefstart, Schwimmstart) - Training erfolgt durch wiederholtes Reagieren unter gleichen Bedingungen, z. B. durch das Üben einzelner Teilbewegungen (Druckbein, Schwungbein, Armbewegungen) - Verbesserungspotenzial: ca. 10–15% (Weineck, 2010)
35
Was sind Auswahlreaktionen und wie unterscheiden sie sich vom Training der Einfachreaktionen?
- Auswahlreaktionen: Reaktionen unter variablen Bedingungen, bei denen sowohl das Signal als auch die Reaktion variieren (z. B. in Ballspielen, Zweikampfsportarten) - Training erfolgt durch technische und taktische Übungsformen, die auch die Antizipation schulen - Durch langjähriges Üben kann die richtige Reaktionsauswahl um ca. 30–40% verbessert werden
36
Wie sieht das Belastungsgefüge für das Training der Reaktionsschnelligkeit aus?
- Intensität: Submaximale bis maximale Bewegungsgeschwindigkeit - Wiederholungsdauer: ca. 8–10 Wiederholungen (je nach Übung) - Pause: 10–15 Sekunden zwischen den Wiederholungen - Umfang: 1 Durchgang
37
Welche Faktoren werden im Training der Aktionsschnelligkeit gezielt verbessert?
- Verbesserung der intra- und intermuskulären Koordination - Erhöhung der Dehnfähigkeit der Muskulatur - Optimierung der allgemeinen Schnellkraft als Basis für azyklische und zyklische Bewegungsabläufe
38
Welche leistungsbestimmenden Faktoren unterscheiden sich bei zyklischer Aktionsschnelligkeit je nach Widerstandsbelastung?
Bei geringem Widerstand: - Fokus auf Frequenzschnelligkeit (z. B. hohe Schritt,Tret- oder Schlagfrequenz) - Schneller Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, lockere Bewegungsabläufe (z. B. Skippings, fliegende Sprints) - Bei hohem Widerstand: - Die Schnellkraft spielt eine dominierende Rolle, unterstützt durch schnelle neuronale Erregungsmuster (Antrittsschnelligkeit), z. B. in der Beschleunigungsphase nach dem Start
39
Warum sind Erholungsphasen und Pausen im Schnelligkeitstraining so wichtig?
- Hohe Trainingsintensitäten (submaximal bis supramaximal) erfordern eine nahezu vollständige Erholung - Erholungsphasen sichern die Wiederauffüllung der Phosphatspeicher und reduzieren die Laktatkonzentration -Aktive Pausen verhindern einen zu starken Abfall der Nervenerregbarkeit und sichern die Trainingsqualität
40
Welche Parameter kennzeichnen das Training der zyklischen Aktionsschnelligkeit?
- Strecke/Dauer: Lange Strecke, ca. 50–70 m bzw. ca. 7 Sekunden - Intensität: 95–100 % - Wiederholungen: 3–5 Wiederholungen - Pause: Zwischen den Wiederholungen ca. 15–20 Minuten - Das Training erfolgt nach dem Wiederholungsprinzip.
41
Wie beginnt ein langfristiger Trainingsaufbau zur Verbesserung der Maximal- und Schnellkraft?
Der Aufbau startet mit einem Maximalkrafttraining, um die Basis zu legen. Anschließend folgt das disziplinspezifische Training, das gezielt auf die sportartspezifischen Anforderungen (z. B. zyklische oder azyklische Aktionsschnelligkeit) ausgerichtet ist.
42
Welche Parameter kennzeichnen das Training der azyklischen Aktionsschnelligkeit?
- Strecke/Dauer: Kurze Strecke, ca. 20–30 m bzw. ca. 3–4 Sekunden - Intensität: 100 % - Wiederholungen: 3–4 Wiederholungen, durchgeführt in 3–4 Serien - Pause: Zwischen den Wiederholungen ca. 1,5–2 Minuten; Gesamtumfang ca. 10 Minuten - Auch hier wird ausschließlich das Wiederholungsprinzip angewendet.
43
Was versteht man unter der Geschwindigkeitsbarriere im Schnelligkeitstraining?
Die Geschwindigkeitsbarriere ist eine unerwünschte Stabilisierung der Schnelligkeit, die durch monotone Reizsetzung und ein eingetretenes Bewegungsstereotyp entsteht. Dadurch werden weitere Anpassungen blockiert. Um diese Barriere zu überwinden, ist ein vielseitiges Training aller leistungsbestimmenden Bereiche (z. B. Schnellkraft, Beweglichkeit, anaerobe Ausdauer) erforderlich – die Stabilisierung auf einem neuen Niveau dauert ca. 3–4 Monate.
44
Was ist das Ziel des Trainings der Schnelligkeitsausdauer?
Die Schnelligkeitsausdauer zielt darauf ab, den Geschwindigkeitsabfall bei zyklischen Schnelligkeitsleistungen über einen Zeitraum von 7 Sekunden bis 2 Minuten zu minimieren. Dafür werden insbesondere die anaerob-alaktazide sowie die anaerob-laktazide Energiegewinnung und die Pufferkapazität verbessert.
45
Welche Trainingsmethoden kommen beim Training der Schnelligkeitsausdauer zum Einsatz?
Es werden hauptsächlich die intensive Intervallmethode und die Wiederholungsmethode eingesetzt. Die Belastungsgefüge orientieren sich dabei an den Prinzipien des Ausdauertrainings.
46
Warum wird das disziplinspezifische Training der Aktionsschnelligkeit ausschließlich nach dem Wiederholungsprinzip durchgeführt?
Das Wiederholungsprinzip ermöglicht die gezielte Automatisierung und Verbesserung sportartspezifischer Bewegungsabläufe. Durch wiederholtes Ausführen werden die neuronalen Steuerungsmuster optimiert und die spezifische Aktionsschnelligkeit verbessert.
47
Wie lange darf die Belastungsdauer eines Einzelreizes im Schnelligkeitstraining maximal dauern?
Die Belastungsdauer eines Einzelreizes ist auf 7 bis 25 Sekunden beschränkt.
48
Welche Trainingsmethoden kommen im Schnelligkeitsausdauertraining zum Einsatz?
- Wiederholungsmethode: Kurze Strecken mit höchster Intensität. - Intensive Intervallmethode: Etwas längere Strecken mit submaximaler Intensität.
49
Um wie viel Prozent lässt sich die Reaktionsschnelligkeit bei akustischen Einfachreaktionen und bei Auswahlreaktionen verbessern?
- Einfachreaktionen: ca. 10–15% Verbesserung. - Auswahlreaktionen: Bis zu 30–40% Verbesserung durch größere Wiederholungstabilität und bessere Antizipationsfähigkeit.
50
Wie trägt Techniktraining zur Verbesserung der Schnelligkeitsausdauer bei?
Durch Techniktraining und Schulung spezieller Bewegungsfolgen wird die inter- und intramuskuläre Koordination verbessert, was die Aktionsschnelligkeit und Schnellkraft steigert.
51
Welche Wirkung hat die selektive Beanspruchung auf die FT-Fasern?
Selektive Beanspruchung führt zur Hypertrophie der FT-Fasern, was zusammen mit verbesserter intramuskulärer Koordination zu einer Steigerung der Schnellkraft führt.
52
Welche Anpassungen in der Energieversorgung werden im Schnelligkeitstraining angestrebt?
- Vergrößerung der ATP/KP-/Glykogenspeicher. - Steigerung der Enzymaktivität für die anaerob-alaktazide Energiegewinnung um ca. 30% (Weineck, 2010). - Verbesserung der anaerob-laktaziden Energiebereitstellung und der Pufferkapazität.
53
Welche Grenzen bestehen hinsichtlich der Verbesserung der Schnelligkeit durch Training?
Aufgrund der genetisch bedingten Ausprägung wesentlicher leistungsbestimmender Faktoren ist die Effektivität des Schnelligkeitstrainings begrenzt – die Reaktionsschnelligkeit bei Einfachreaktionen lässt sich maximal um ca. 10–15% verbessern.
54
Wie lange darf ein Einzelreiz im Schnelligkeitstraining dauern?
7 bis 25 Sekunden.
55
Welche Trainingsmethoden werden in der Schnelligkeitsausdauer eingesetzt?
- Wiederholungsmethode: Kurze Strecken bei höchster Intensität - Intensive Intervallmethode: Längere Strecken bei submaximaler Intensität
56
Wie viel Verbesserung ist bei der Reaktionsschnelligkeit möglich?
- Einfachreaktionen: ca. 10–15% - Auswahlreaktionen: bis zu 30–40%
57
Welche physiologischen Anpassungen werden im Schnelligkeitstraining angestrebt?
- Verbesserung der inter- und intramuskulären Koordination - Hypertrophie der FT-Fasern - Vergrößerung der ATP/KP-/Glykogenspeicher - Erhöhung der anaerob-laktaziden Energiegewinnung (ca. 30%) und Pufferkapazität
58
Was begrenzt die Effektivität des Schnelligkeitstrainings?
Die stark genetisch vorgegebene Basis, sodass beispielsweise die Reaktionsschnelligkeit bei Einfachreaktionen maximal um ca. 10–15% verbessert werden kann.
59
Biologische Grundlagen und Leistungsbestimmende Faktoren
1. Reaktionsgeschwindigkeit 2. Körpertemperatur 3. Muskelfaserstruktur 4. Intramuskuläre Koordination 5. Intermuskuläre Koordination 6. Muskelquerschnitt 7. Gute Dehnfähigkeit 8. Vorspannung des Muskels 9. Anaerob-alaktazide Energiegewinnung 10. Anaerob-laktazide Energiegewinnung und Pufferkapazität 11. Anthropometrische Merkmale
60
Schnelligkeitsfähigkeiten
1. Reaktionsschnelligkeit 2. Azyklische Aktionsschnelligkeit 3. Zyklische Aktionsschnelligkeit 4. Schnelligkeitsausdauer