SD) Wie Kinder sprachlich lernen können Flashcards
(36 cards)
Welche Rolle nimmt der Bereich “Sprache & Sprachgebrauch untersuchen” in den KMK Bildungsstandards ein?
Eine Sonderrolle, da integraler Bestandteil des Deutschunterriccht. Sie sind zentrale Gegenstände, bei denen verschiedene Sprach(en)repertoires der SUS beachtet werden sollten
Die Vorläuferfähigkeiten aus dem NRW Lehrplan
pragmatische Bewusstheit
syntaktische Bewusstheit
Wortbewusstheit
phonologische Bewusstheit
Kurzdefinition: Pragmatische Bewusstheit
Die Fähigkeit, den eigenen Sprachgebrauch in der Kommunikation mit anderen bewusst zu gestalten, z.B. auf die Verständlichkeit einer Mitteilung zu achten
Kurzdefinition: Syntaktische Bewusstheit
Die Fähigkeit, grammatische Mittel in der gesprochenen Sprache bewusst zu nutzen, z. B. die Umstellung von Sätzen, das Erfinden von Sätzen
Kurzdefinition: Wortbewusstheit
Die Fähigkeit, Wörter als Segmente der gesprochenen Sprache zu erkennen, z. B. einzelne Wörter aus einem Satz herauslösen
Kurzdefinition: Phonologische Bewusstheit
Die Fähigkeit, die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache wahrzunehmen, z. B. Reimen, Lautanalyse „Kommt ein f in Affe vor?“, Lautmanipulation wie etwa im Lied „Auf der Mauer, auf der Lauer“
Was ist bei “Kommt ein f in Affe vor?” zu beachten?
Keine Vorläuferfähigkeit, sondern in der Schule erlernt
Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne
Reime, Sprachspiele, Abzählverse, Lieder etc.
Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne
Einsicht in die Lautstruktur von Sprache, Laut-Buchstaben-Zuordnung
Phonologisches Arbeitsgedächtnis
Bereithalten von Lautfolgen im Arbeitsgedächtnis
Zugriff auf Langzeitgedächtnis
Zugang zum inneren/mentalen Lexikon
Abstraktion vom Bedeutungszusammenhang - Valtin (2010)
Inhalt vs. Form
Vorbereitung auf schulisches Lernen und Schulbeginn (pädagogische und sprachdidaktische Empfehlungen laut Valtin 2010)
Sprachbildungsprozesse:
- Sprachförderung: Erweiterung des Wortschatzes und der grammatischen Kenntnisse
- Förderung metasprachlichen Verhaltens: Nutzung aller Möglichkeiten, in denen die sprachlichen Ausdrucksmittel zunehmend auch von der konkreten Verwendungssituation abgelöst verfügbar werden, zum Beispiel durch kindliche Phantasiespiele und Rollenspiele
- Anleitung zu Vergegenständlichung von Sprache durch spielerische Übungen: Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Lautung durch Zungebrecher, Silbenklatschen, Reime bilden, Anlauterkennen: “Ich sehe was, was du nicht siehst, und das beginnt mit R”
- Begegnungen mit konzeptioneller Schriftlichkeit durch Vorlesen und den Umgang mit Büchern, was auch die Motivation zum Lesenlernen fördert
- Malen, Zeichnen und Schreiben, Umgang mit Schreibmaterialien
Vorschulischer Spracherwerb Ebenen
6 Verschiedene Ebenen, die zu 3 Kategorien zusammengefasst werden können
3 Kategorien
- Buchstabenweises Schreiben
- Logographisches Schreiben
- Alphabetisches Schreiben
Was fällt unter die Kategorie “Buchstabenweises Schreiben”?
- Gegenständliches Malen
- Buchstaben/Zahlen/Zeichen
Was fällt unter die Kategorie “Logographisches Schreiben”?
- Buchstaben/Zahlen/Zeichen und Namen/Verwandschaftsbezeichnungen
- Mehrheitliche Namen und/oder Verwandschaftsbezeichnungen
Was fällt unter die Kategorie “Alphabetisches Schreiben”?
- Zusätzlich zahlreiche Wörter aus dem Alltag (Hobbies/Interessen)
- Mehrere Sätze
[Gedächtnisstütze] Schreibungen von Kindern am Wort “sehen” zuordnen
<SEN> (eigenständig; alphabetisches/phonographisches Schreiben: das Kind ordnet jedem Laut einen Buchstaben zu)
<SEEN> (eigenständig; orthographisches Schreiben, weil auch der Silbenkern in der unbetonten Silbe bzw. Reduktionssilbe realisiert wird)
<SEHEN> (wenn von einer Karte abgeschrieben, also nicht eigenständig geschrieben, dann ist es logographisches Schreiben; andernfalls wäre es orthographisches Schreiben)
</SEHEN></SEEN></SEN>
[Gedächtnisstütze] Wie erreicht man Zugang zur konzeptionellen Schriftlichkeit im Medium der Mündlichkeit am Beispiel von “Oh, wie schön ist Panama”?
- Leerzeichen (Wörter sind nicht aneinander) -> Kinder können erstes Wrtverständnis aufbauen, man kann Einheiten erkennen
- Satzzeichen
- Anführungszeichen -> Kind erkennt wörtliche Rede, andere Betonung, Prosodie, Sprache hat anderen Rhythmus –> man gibt der Figur eine Stimme, Figurenrede (Kind erkennt: Striche stehen immer so, wo Figur soricht)
- andere Zeitformen -> z.B. Plusquamperfekt, Präteritum –> diese Zeitformen verwenden wir weniger im Mündlichen
- auf Buchstabenebene -> Kinder erkennen Muster von doppelten Buchstaben (z.B. Fluss)
- auf Wortebene -> Wiederholung des Wortes “Bär” -> Kinder nehmen Wort ins Sichtfeld mit auf (auch wenn sie noch nicht lesen können)
[Gedächtnisstütze] Wie erreicht man Zugang zur konzeptionellen Schriftlichkeit im Medium der Mündlichkeit am Beispiel von “Die Torte ist weg”?
(Bildimpulse, textloses Bilderbuch)
- Kinder konnten dazu Geschichte schreiben und haben eher Präteritum und ausschmückende Adjektive genutzt
- Durch Anschauen der Bilder wird verbunden:
- Visual Literacy
- Literary Literacy
- Verbal Literacy
(Sprachliches Lernen)
Heterogenität und Adaptivität
Von Lernausgangslagen zu Lernangeboten
[FP] Welche Relevanz hat die phonologische Bewusstheit im NRW-Lehrplan für das Fach Deutsch?
Vorläuferfähigkeit
[FP] Wie kann phonologische Bewusstheit ausdifferenziert werden? Und welche phonologische Bewusstheit erscheint zu Beginn des Schriftspracherwerbs besonders relevant zu sein?
Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne
Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne
Phonologisches Arbeitsgedächtnis
Zugriff aufs Langzeitgedächtnis
Das Wiedererkennen von Wortbildern