Sitzung 5 (Lernprozesse) Flashcards

(33 cards)

1
Q

Was meint “erfolgreiches Lernen”?

A
  • Aufnahme neuer Lerninhalte
  • Verknüpfung mit Vorwissen
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2
Q

Was ist das Ziel erfolgreichen Lernens?

A

-> Vertiefte Informationsverarbeitung!
- längeres Behalten
- Besserer Abruf und Transfer

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3
Q

Was sind die Bedingungen erfolgreichen Lernens?

A

Kognitive Aktivierung
▪ Lernsituationen, die zum Denken herausfordern
▪ vertiefte, bedeutungsvollen Auseinandersetzung mit Lerninhalten

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4
Q

Wie kann kognitive Aktivierung im Unterricht erreicht werden?

A
  1. Art der Aufgaben
  2. Richtige Aufgabenbearbeitung
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5
Q

Was sind Aufgaben mit hohem kognitiven Aktivierungspotenzial? (5 Stichpunkte)

A

Aufgaben, ….
▪ die herausfordern, aber (mit Unterstützung) zu bewältigen sind (Zone der nächsten Entwicklung)

▪ die einen kognitiven Konflikt auslösen

▪ die viele unterschiedliche Lösungswege bzw. Antworten erlauben

▪ bei denen Lernenden ihre Gedanken, Konzepte, Ideen und Lösungswege darlegen und erläutern

▪ die lebensechte Anforderungen stellen und an die Erfahrungen der Lernenden anknüpfen

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6
Q

Was ist bei der Umsetzung der Aufgaben im Unterricht entscheidend? (5 Stichpunkte)

A

▪ komplexe Aufgaben nicht zu kleinteilig aufbereiten

▪ keine Erklärungen geben, die von SuS erarbeitet werden sollen

▪ Lernende, selbständig die Gültigkeit ihrer Lösungsvorschläge prüfen lassen

▪ auf Unterschiede und Widersprüche in inhaltlichen Konzepten, Ideen, Positionen und Lösungen hinweisen

▪ intensiven Austausch der Lernenden über inhaltliche Konzepte und Ideen ermöglichen und fördern

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7
Q

Was sind “Wünschenswerte Erschwernisse”?

A

Phänomene und Maßnahmen, die das Lernen zwar kurzfristig erschweren können, es mittel- und langfristig jedoch erleichtern.

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8
Q

Wie wird Lernstoff am effektivsten erarbeitet?

A

-> Testeffekte (Testing), auch als Lerntests oder Abrufübungen (Retrieval practice) bezeichnet

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9
Q

Wie sollte am besten gelernt werden?

A
  • Verteiltes Lernen (Spacing, auch: distributed learning)
  • Verschachteltes Lernen (Mixing, auch: interleaving)
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10
Q

Wann werden Tests normalerweise eingesetzt und welches zusätzliche Potenzial bieten sie?

A
  • Tests im Schulunterricht in der Regel zur Überprüfung des Lernerfolgs
  • Zusätzliches Potenzial: Tests als didaktische Mittel
  • Abfrage des Gelernten und der dadurch erforderliche Abruf aus dem Langzeitgedächtnis fördern langfristige Behaltensleistung stärker als Wiederholung
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11
Q

Was hat die Untersuchung von Karpicke & Blunt (2011) mit Studierenden untersucht?

A

Lernbedingungen:
➢ Nur einmaliges Lesen (study)
➢ Wiederholtes Lesen (repeated study)
➢ Concept Map erstellen (concept mapping)
➢ Abrufübungen mit nochmaligem Lesen (Retrieval practice)

  • Vorausschauende Einschätzung zum Lernerfolg in einer Woche (judgement of learning)
  • Messung des Lernerfolgs nach einer Woche: Fragen zu Inhalten des Texts und Transferaufgaben (verbatim & inference questions)
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12
Q

Was lässt sich anhand der Ergebnisse der Studie von Kaprice & Blunt 2011 über Testeffekte sagen?

A

-> Der Lernerfolg war bei “study” am geringsten, wurde aber zuvor für diese Methode hoch eingeschätzt
-> am größten war der Lernerfolg beim Retrieval practice, obwohl die Einschätzung der Lernenden bei diesem Punkt am geringsten waren

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13
Q

Was sind direkte Testeffekte?

A

▪ Testen des Abrufs erleichtert zukünftigen Abruf
▪ Testen verbessert Wissensorganisation und Wissensverknüpfung

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14
Q

Was sind indirekte Testeffekte?

A

▪ Testen führt zu besserem Bemerken von Wissenslücken

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15
Q

Was sind die Bedingungen dafür, dass Tests für ein verbessertes Lernen sorgen?

A

▪ korrekte Informationen erinnert werden oder
▪ ein korrektives Feedback gegeben wird

WICHTIG: Einsatz von Tests ≠ Bewertung/Benotung

  • aktiver Abruf von Lerninhalten ist lernwirksam, aber anstrengend!
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16
Q

Worin unterscheiden sich massiertes Lernen (aaa) und verteiltes Lernen (a–a–a)?

A

Massiertes Lernen (aaa):
▪ Kann sich kurzfristig positiv auf die Leistung auswirken
▪ Steht einer tieferen Verarbeitung im Weg

Verteiltes Lernen (a—a—a):
▪ Lernen mit Pausen
▪ Erhöht die Langfristige Behaltensleistung
▪ Führt zu einer tieferen Verarbeitung der Lerninhalte

17
Q

Was ergab eine Untersuchung mit Fünfklässler*innen (Sobel et al. 2011) in Bezug auf massiertes vs. verteiltes Lernen?

A

-> Bessere Ergebnisse im finalen Test beim verteilten Lernen

-> im Gegensatz zu massiertem Lernen führt verteiltes Lernen zu besserer Verankerung im Langzeitgedächtnis

18
Q

Wie lässt sich verteiltes Lernen im Schulunterricht umsetzen?

A

▪ Rekapitulationssitzungen
▪ zurückliegende Themen aufgreifen
▪ Hausaufgaben verteilt geben

19
Q

Was ist verschachteltes Lernen?

A
  • Eine Erweiterung des verteilten Lernens
  • Schulunterricht und Lehrbücher versuchen in der Regel Wissen in thematischen Blöcken zu vermitteln
  • Verschachteltes Lernen: Inhalte werden vermischt behandelt (abcabcabc) anstatt geblockt und nacheinander (aaabbbccc)
  • SuS sollen dadurch besser Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen können
20
Q

Was hat die Studie von Kornell & Bjork (2008) in Bezug auf geblocktes oder gemischtes lernen herausgefunden?

A
  • beim Mischen: schlechtere Leistung während des Übens, aber bessere Behaltensleistung!
  • Fehleinschätzung der Lernenden, was zu besseren Leistungen führt
21
Q

Was ist eine mögliche Erklärung dafür, dass die Vorteile des verschachtelten Lernens nicht während des Trainings, aber danach auftreten? (Ziegler & Stern, 2014)

A

▪ verschachteltes Lernen regt zu kognitiv anspruchsvolleren Tätigkeiten an (verschiedene Lerninhalte werden verglichen und auf Unterschiede geprüft)

-> Aber: bisher noch zu wenig Forschung mit Schulbezug

22
Q

Welche 3 Komponenten bedarf es für ein gutes Unterrichtsklima?

A

-> Autonomie, Kompetenzerleben, soziale Eingebundenheit

Insgesamt: Wertschätzung und Anerkennung

23
Q

Wodurch zeichnet sich ein lernförderliches Klima im Unterricht aus?

24
Q

Welche Indikatoren zur Unterstützungsqualität von Unterricht gibt es?

A

▪ wie Rückmeldungen gegeben werden
▪ wie schnell mit dem Lehrstoff vorangegangen wird
▪ wie mit fehlerhaften Antworten umgegangen wird

25
Welche zwei Situationen müssen beim Umgang mit Fehlern unterschieden werden?
Lernsituation: ➢ Fehler sind erlaubt/erwünscht ➢ Fehler verdeutlichen unzureichende Denkprozesse ➢ Fehler ermöglichen individuelle Förderung Leistungssituation: ➢ Fehler sollten vermieden werden
26
Was versteht man unter einer positiven Fehlerkultur im Unterricht?
- Fehler können ohne Scham gemacht werden - Fehler sind wichtiger Bestandteil von Lernprozessen
27
Wie erreicht man eine positive Fehlerkultur? (5 Strichpunkte)
- Transparenz bzgl. Lern- und Leistungssituationen herstellen - Fragen und Probleme anbieten, die überhaupt Fehler zulassen - auftretende Fehler weder ignorieren noch negativ kommentieren - Zustandekommen von Fehlern analysieren und einen Sachverhalt erneut, vielleicht auf eine andere Weise, erklären - Bei verächtlichen (und negativen) Reaktionen der Klasse auf fehlerhafte Äußerungen einschreiten
28
Richtig oder falsch? Kognitive Aktivierung ist eine wichtige Grundlage für komplexere Lernprozesse.
Richtig
29
Richtig oder falsch? Wünschenswerte Erschwernisse“ können das Lernen zwar kurzfristig erschweren, fördern es jedoch mittel- und langfristig.
Richtig
30
Richtig oder falsch? Ein lernförderliches Unterrichtsklima und eine positive Fehlerkultur verhindert das Verstecken von Fehlern und nutzt deren Lernpotenzial.
Richtig
31
Was bedeutet „illusion of knowing“? Welches Phänomen wird damit beschrieben?
reines Wiederholen kann für Lernende effektiver wirken als es ist ( → Vertrautheit der Lerninhalte → „illusion of knowing“)
32
Warum ist es nicht gut, wenn LuL versuchen, über Fehlersituationen hinwegzukommen?
Weil Fehler ein wichtiger Bestandteil von Lernprozessen sind und erkannt und benannt werden müssen
33
Welche LuL haben eine positive Beziehungsqualität?
Diejenigen, die auch jenseits von Fachinhalten ansprechbar sind