SKL Neurologie Flashcards

(47 cards)

1
Q

Erläutere die verschiedenen Formen von Hirndruckzeichen und charakterisiere deren Symptomatik

A

akut:
- Kopfschmerz
- Schwindel
- Übelkeit/schwallartiges Erbrechen
- Zunehmende Bewusstseinsstörung (bis zum Koma)

chronisch:
- psychische Auffälligkeiten
- Epilepsie
- Stauungspapille (Ödem an Einmündung d. Sehnervs in Netzhaut)

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2
Q

Was ist ein Hydrozephalus? Beschreibe die Symptomatik und Therapie

A

Der Hydrozephalus bezeichnet die Erweiterung der Liquorräume durch ein gestörtes Gleichgewicht der Liquorpruduktion und - Resorption.
Er kann angeboren oder erworben sein, die Symptomatik ist abhängig vom Zeitpunkt (Alter) des Auftretens.

Symptomatik im Säuglingsalter:
- ballonartige Verformung des Schädels (da Schädelplatten noch weich sind)
- Sonnenuntergangsphänomen - Verdrehung d. Augapfels nach Unten durch Druck auf Hirnnerven III, IV und VI - Nerven d. Augenmotorik)

Symptomatik nach Verschluss der Knochenhäute:
- Hirndruckzeichen

Therapie/Intervention - Überleitung d. überschüssigen Liquors in Peritoneum (Bauchfell) und Therapie der begleitenden Symptome, z.B. Fiebersenkung, etc.

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3
Q

Nenne mögliche Ursachen von Ischämien (Minderperfusion/vollständiger Durchblutungsausfall e. Gewebes/Körperteils/Organs)

A
  • Kardiale Embolien (Verschluss e. Blutgefäßes durch Pfropf)
  • Atherosklerose
  • Gefäßdissektionen (Einriss e. Gefäßwand - A. karotis, A. vertebralis, intrazerebral)
  • Zerebrale Vaskulitis (Gefäßentzündung)
  • Stenosen (Verengung e. Hohlorgans)
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4
Q

Was ist das Leitsymptom eines Schlaganfalls?

A

Ein neues, plötzlich auftretendes fokal-neurologisches Defizit - örtlich begrenzte Veränderung im Gehirn führt zu Funktionsstörung in anderer Körperregion, z.B. Sprachstörungen, Sehstörungen oder Paresen

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5
Q

Nenne die häufigste Hirninfarktlokalisation

A

A. cerebri media, bei Verschluss des Basilarstromgebietes besteht unbehandelt eine sehr hohe Letalität

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6
Q

In welche Formen kann ein Schlaganfall (Apoplex) unterteilt werden?

A
  • ischämisch (Minderperfusion)
  • hämorrhagisch (Blutungen betreffend/zu Blutung führend)
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7
Q

Wie erfolgt die Therapie eines Schlaganfalls?

A
  • schnelle, stationäre Aufnahme, Einleitung der Diagnostik und Akuttherapie (time is brain)
  • Reperfusion betroffener Areale durch:
  • Thrombolysetherapie (bis 4 1/2h danach möglich)
  • manuelle Thrombektomie (6-7h danach möglich)
  • Vermeiden von Komplikationen/Sicherung der Vitalfunktionen

Langzeittherapie - Thrombozytenaggregationshemmer, z.B. ASS und Vollheparinisierung zur Thrombose-Prophylaxe

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8
Q

Welche Risikofaktoren für einen Schlaganfall lassen sich beeinflussen?

A
  • arterielle Hypertonie
  • Vorhofflimmern
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Adipositas
  • Diabetes mellitus (DM)
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9
Q

Welche Risikofaktoren eines Schlaganfalls sind nicht beeinflussbar?

A
  • Alter
  • genetische Disposition
  • männliches Geschlecht
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10
Q

Welche Funktion besitzt der N. opticus und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv II - Nervus opticus

Funktion - Sehnerv (Teil der Sehbahn)
Prüfung:
- einfache Visusprüfung (Erkennen e. Gegenstands in bestimmter Reichweite)
- fingerperimetrische Gesichtsfeldprüfung (Augen fixieren festen Punkt, TH bewegt Finger durch Gesichtsfeld, Patient gibt an sobald Finger gesichtet werden)
- Prüfung der Pupillenmotorik - Pupillenreaktion, Form/Größe

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11
Q

Welche Funktion besitzt der N. olfactorius und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv I - Nervus olfactorius

Funktion - riechen, auch schmecken
Prüfung:
- Riechtest (12 versch. Gerüche)

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12
Q

Welche Funktion besitzt der N. oculomotorius und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv III - Nervus oculomotorius

Funktion - Bewegung d. Augapfels
Prüfung:
- Finger mit Blick folgen
- Augen öffnen/schließen lassen

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13
Q

Welche Funktion besitzt der N. trochlearis und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv IV - Nervus trochlearis

Funktion - Augenbewegung
Prüfung:
- Symmetrie d. Augenbewegungen
- Finger mit Blick verfolgen
- Augen öffnen/schließen lassen

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14
Q

Welche Funktion besitzt der N. trigeminus und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv V - Nervus trigeminus

Funktion - Gesichtssensibilität, Innervation d. Kaumuskulatur
Prüfung:
- Palpation d. Nervenaustritte (Gesicht)
- Mund öffnen/schließen lassen, gleichzeitige Palpation d. Kaumuskeln

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15
Q

Welche Funktion besitzt der N. abducens und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv VI - Nervus abducens

Funktion - Augenbewegung nach außen
Prüfung:
- Symmetrie d. Augenbewegungen
- Finger mit Blick verfolgen
- Augen öffnen/schließen lassen

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16
Q

Welche Funktion besitzt der N. facialis und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv VII - Nervus facialis

Funktion - Mimik, Innervation d. Tränen - und Speicheldrüsen, beteiligt bei Weiterleitung v. Geschmacksinformationen
Prüfung:
- Stirn runzeln
- Augen zukneifen
- Wangen aufblasen
- Zähne zeigen
- Pfeifen lassen
- Geschmack prüfen nach salzig/süß/sauer

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17
Q

Welche Funktion besitzt der N. vestibulocochlearis und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv VIII - Nervus vestibulocochlearis

Funktion - Weiterleitung sensorischer Informationen aus Gleichgewichts - und Hörorgan
Prüfung:
- Hörprüfung
- Kopfimpulstest (Kopf wird ruckartig bewegt, während Blick die Nase fixiert - Blick sollte auf Nase bleiben)

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18
Q

Welche Funktion besitzt der N. glossopharyngeus und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv IX - Nervus glossopharyngeus

Funktion - Schluckmotorik
Prüfung:
- Kehlkopfpalpation während d. Schluckens
- Testen des Würgreflexes

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19
Q

Welche Funktion besitzt der N. vagus und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv X - Nervus vagus

Funktion - (Hauptnerv des Parasympathikus) Regulation von Organen (Herz-Rhythmus, GI-Trakt (Verdauung))
Prüfung:
- Inspektion von Gaumenzäpfchen und - Segel
- Würgreflex
- Stimmprüfung

20
Q

Welche Funktion besitzt der N. accessorius und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv XI - Nervus accessorius

Funktion - Kopfrotation
Prüfung:
- Schulterheben gegen Widerstand
- Kopfdrehen gegen Widerstand

21
Q

Welche Funktion besitzt der N. hypoglossus und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv XII - Nervus hypoglossus

Funktion - Zungenmotorik
Prüfung:
- Abweichen der Zunge zur “kranken” Seite
- Zunge von innen gegen Wange drücken

22
Q

Nenne die 12 Hirnnerven

A

N. olfactorius
N. opticus
N. oculomotorius
N. trochlearis
N. trigeminus
N. abducens
N. facialis
N. vestibulochochlearis
N. glossopharyngeus
N. vagus
N. accessorius
N. hypoglossus

23
Q

Aus welchen Teilscores setzt sich die “Glasgow-Coma-Scale” zusammen und wie viele Punkte in der Bewertung sind jeweils möglich?

A
  • Augen (öffnen) (4 P.)
  • Sprache (5 P.)
  • Motorik (6 P.)
24
Q

Wie teilt die Glasgow-Coma-Scale ein SHT ein?

A

15-13 Punkte - leichtes SHT (z.B. Gehirnerschütterung)
12-9 Punkte - mittelschweres SHT
8-3 Punkte - schweres SHT

Ab 8 P. und darunter wird intubiert!

25
Was ist die "Glasgow-Coma-Scale" (GCS)?
Ein Bewusstseinsschema für Bewusstseins - und Hirnfunktionsstörungen nach e. SHT
26
Was sind quantitative Bewusstseinsstörungen und wie können diese unterteilt werden?
Eine quantitative Bewusstseinsstörung beschreibt die Veränderung der Wachheit/Vigilanz Unterteilung in: Somnolenz - schläfriger Zustand, erweckbar durch äußere Reize, z.B. akustisch Sopor - nur durch starke Reize erweckbar, Bsp. auf Schmerzreiz erfolgt gezielte Abwehrbewegung Koma - keine Reaktion auf äußere Reize, keine Schmerzreaktion
27
Was sind qualitative Bewusstseinsstörungen und wie können diese unterteilt werden?
Qualitative Bewusstseinsstörungen beschreiben die Störungen von Bewusstseinsinhalten - Bewusstseinseintrübung - Bewusstseinseinengung - Bewusstseinsverschiebung (z.B. Störungen der Wahrnehmung oder Halluzinationen)
28
Was ist ein SHT (Schädel-Hirn-Trauma)?
Ein SHT bezeichnet die Verletzung des Schädels mit folgender Funktionsstörung und/oder Schädigung des Gehirns
29
In welche Formen lässt sich ein SHT einteilen?
Einteilung eines SHT erfolgt anhand des **Zustandes der Dura mater** ("harte" Hirnhaut) Unterteilung in: gedecktes SHT - geschlossene Verletzung des Gehirns, intakte Dura mater offenes SHT - Verletzung von Kopfhaut/Schädelknochen und Dura mater, Verbindung des intrakraniellen Raums mit Außenwelt
30
Wie erfolgt die Diagnostik eines SHT?
- (Notfall) Anamnese - körperliche Untersuchung - GCS-Bestimmung - Bildgebung (Goldstandart - Notfall-CT)
31
Nenne die Nerven des Plexus brachialis und die dazugehörigen Leitsymptome
- N. medianus - Schwurhand - N. radialis - Fallhand - N. ulnaris - Krallhand
32
Was ist ein Motoneuron?
Ein Motoneuron bezeichnet eine Nervenzelle, die mit ihrem Axon direkte/indirekte Kontrolle über einen Muskel ausübt, sie stellen die efferenten Nervenbahnen dar
33
Was bedingen Schädigungen des 1. oder 2. Motoneurons?
Schädigung des 1. Motoneurons - Steigerung d. Reflexe (Hyperreflexie) Schädigung des 2. Motoneurons - Verminderte Reflexe (Hyporeflexie)
34
Welche entzündlichen Erkrankungen des Hirngewebes sind dir bekannt?
- Meningitis - Enzephalitis - Myelitis
35
Was ist eine Meningitis?
Entzündung der Hirnhäute (Meningen), Subarachnoidalraum auch betroffen
36
Beschreibe die Symptomatik und den Krankheitsverlauf einer bakteriellen Meningitis
- gelb-eitrige Trübung im Liquor (durch Granulozyten/Bakterienreste) - Krankheitsverlauf i.d.R. akut mit Kopfschmerz, Fieber, Meningismus (Lichtempfindlichkeit, Nackensteifheit), Übelkeit/Erbrechen, untersch. starken Bewusstseinsstörungen Formen der bakteriellen Meningitis: - Meningokokkenmeningitis - Pneumokokkenmeningitis - Borelliose
37
Beschreibe die Stadien einer Borelliose
- Lokale Infektion mit Rötung (Erythema migrans, "Wanderröte") - Stadium I - Erregergeneralisation - Stadium II - Persistierende Infektion, Monate/Jahre nach Manifestation/chronisch - Neuroborelliose (Ausbreitung der Borellien auf NS)
38
Beschreibe die Symptomatik und den Krankheitsverlauf einer viralen Meningitis
- Keine Trübung, aber Lymphozytose (Zunahme von Lymphozyten) im Liquor Einteilung d. Krankheitsverlaufes in: akut - Meningismus kann fehlen, hohes Fieber chronisch - langsame Entwicklung, rezidiverend, muss nicht entzündlich-symptomatisch auftreten, teils symptomatische Psychose
39
Erläutere die Therapie einer Meningitis
bakteriell - Antibiotika-Therapie viral - Aciclovir Gabe beider Medikamente, wenn Erreger noch unbekannt ist!
40
Was ist eine Enzephalitis?
Eine Enzephalitis ist die Entzündung des Hirngewebes, in 70% der Fälle ist diese viral bedingt, weniger häufig liegt eine bakterielle Ursache vor
41
In welche drei Formen kann eine virale Enzephalitis eingeteilt werden?
- Herpes-Simplex-Enzephalitis - Frühsommer-Mningoenzephalitis (FSME) - HIV-Infektion
42
Wie erfolgt die Therapie einer Enzephalitis?
- Symptomatische Therapie (Fieber-/Schmerzsenkung) - Aciclovir (bei Viren) - Antibiotika-Therapie (bei Bakterien)
43
Was ist eine Myelitis?
Eine Myelitis beschreibt eine entzündliche Erkrankung des Rückenmarks
44
Was ist Morbus Parkinson?
Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die einen Dopaminmangel bedingten Symptomkomplex ergibt
45
Nenne typische Symptome von M. Parkinson
- Bradykinese (Verlangsamung automatischer physiologischer Bewegungsabläufe) - Akinese (Verlust automatischer physiologischer Bewegungsabläufe) - Hypokinese (Verlangsamung der Spontanmotorik) zusätzliche Kriterien: - Ruhetremor (Muskelzittern) - Rigor (Muskelsteifheit) - Posturale Instabilität (Verminderung/Verlust d. aufrechten Körperhaltung, OK-Neigung nach vorne - gesteigerte Instabilität)
46
Beschreibe die Ätiologie von Chorea Huntington
- vererbbare/erbliche Erkrankung des NS - Manifestation im 35.-50. LJ - autosomal-dominante Vererbung über das Huntington-Gen Chorea Huntington ist gekennzeichnet durch die Degeneration bestimmter Neurone im Striatum (Kerngebiet im Vorderhirn) und assoziierten Hirnarealen
47
Erläutere die Symptomatik von Chorea Huntington
- Hyperkinetisch-hypotones Syndrom - Choreatische Hyperkinese (unwillkürlich einschießende Bewegung d. Gesichts/d. Extremitäten, z.B. Grimassieren, Chamäleonzunge, Klavierspielbewegungen) - Schwere psychopathologische Veränderungen - Fortschreitende Demenz