Social Media Flashcards
(156 cards)
Wahr oder Falsch.
Social Media oder das Web 2.0. sind gerade ein Hype.
Falsch. Und zwar aus zweierlei Hinsicht:
* Social Media und Web 2.0. sind unterschiedliche Begriffe (Social Media bezeichnet lediglich den sozialen Aspekt des Webs)
* Social Media ist kein Hype, sondern mittlerweile integraler Bestandteils der (Unternehmens)kommunikation
Was versteht man unter dem Web 2.0?
Es handelt sich nicht um eine gänzlich neue Technologie sondern um die Weiterentwicklung des World Wide Webs in sozio-technischer Hinsicht:
1. Technisch: der Server interagiert mit dem Browser ohne Zutun des Users
1. Inhaltlich: der User erstellt Inhalte (UGC = User Generated Content)
Im Fokus steht nicht mehr die reine Verbreitung von Informationen bzw. der Produktverkauf, sondern die Beteilung der User am Web und die Generierung von Zusatznutzen.
Beispiele:
* Sie befinden sich auf einer Website und ohne einen Klick Ihrerseits fragt ein virtueller Assistent, ob er Ihnen helfen kann (1.)
* Sie schreiben einen Wikipedia Artikel (2.). Ohne Zutun der User wäre Wikipedia leer.
* Sie schreiben eine Statusmeldung auf Facebook und werden über einen Kommentar dazu benachrichtigt (1. und 2.)
Wie veränderte sich das Web in Zeiten von Web 2.0?
Zu Beginn der 2000er Jahre entwickelte sich das Internet von der Informationsbereitstellung durch statische HTML-Seiten (Einweg-Kommunikation) immer mehr hin zum “Mitmachweb” (Mehrweg-Kommunikation), in der Usern eine interaktive Rolle zukommt. Möglich wurde dies durch entsprechende Technologien wie z.B. AJAX oder Cloud-Computing sowie einer veränderten Wahrnehmung des Internets.
2003/04 beschrieb der Name “Web 2.0” diese Veränderungen erstmals in Anlehnung an Versionsnummern von Softwareprodukten.
Was verstehen wir unter Social Media?
Es sind sämtliche Netzwerke und Tools in denen sich Menschen austauschen, vernetzen und Inhalte teilen.
Side note: Soziale Medien sind immer Web 2.0. Aber Web 2.0 ist nicht immer Social Media. Social Media, das Social Web ist daher der soziale Teil von Web 2.0.
Was sind die Merkmale von Social Media? (3)
- Gleichberechtigte Many-to-Many Kommunikation
- User erzeugen Inhalte (UGC)
- Zeitlich und räumlich uneingeschränkter Austausch
Welche zwei Revolutionen gingen mit Social Media einher? (2)
- Uneingeschränkter Informationszugang
- Transformation vom Rezipienten zum Medienunternehmer
Side Note: Früher war Wissen (Info) nur Privilegierten zugänglich, die damit Macht ausüben konnten, heutzutage (theoretisch) sind sie jedem Menschen zugänglich. Bei (Qualitäts-)medien konnten sich Leser darauf verlassen, dass die Redaktion nur recherchierte Inhalte mit entspr. Wahrheitsgehalt veröffentlicht. Diese Information war oft die einzig verfügbare.
„Das Internet hat uns vom reinen Rezipienten zum allzeit bereiten Medienunternehmer katapultiert. Wir veröffentlichen Texte, Fotos und Videos am laufenden Band und auf allen Kanälen: jederzeit, von überall und von jedem publizierbar und rezipierbar. Blogs, Social Networks, Video- und Foto-Portale, Podcasts, Foren: Unsere Möglichkeiten uns mitzuteilen und Leser, Seher und Hörer zu finden sind nun endlich unbegrenzt.”
Heute sind Soziale Medien aus dem modernen Marketing nicht mehr wegzudenken und sind Bestandteil jeder Marketing- / PR-Kampagne. Innerhalb des Marketingmixes nimmt Online Marketing einen immer größeren Stellenwert ein. Welche Elemente des Social Media Marketings gibt es u.a.? (5)
- Empfehlungsmarketing
- Employer Branding
- Influencer Marketing
- Social Media E-Commerce
- Crowdsourcing
Welche Vorteile ergeben sich durch Social Media für Unternehmen und Organisationen? (3)
- Persönlicher Dialog: Als authentisches auf Augenhöhe Unternehmen erlebt werden
- Erfahrungssammlung: Wünsche, Bedürfnisse, Beschwerden und Kritik erfassen ohne Markt- und Meinungsforschung
- Einbindung von Stakeholdern: z.B. Kunden Teil der Geschichte werden lassen
Was braucht es unbedingt in der Social Media Strategie, damit sich der Content auch verbreitet?
Storytelling.
Wahr oder Falsch.
Es gibt ungefähr 300 verschiedene Social Media Plattformen.
Falsch. Es gibt jährlich ca. 3.000!
Modernes Social Media bietet eine Vielzahl an Plattformen und Kanälen, die allen Vermittlungsmedien (Wort, Bild, Video) Raum geben. Der Markt ist bunt und in ständiger Bewegung: Laufend kommen neue Angebote hinzu, Merger finden statt, Plattformen verschwinden in der Bedeutungslosigkeit, weil sie nicht mehr an Bedürfnisse und Technologie-Entwicklungen angepasst werden. Kurz gesagt: für jedes Problem, für jede Fragestellung findet sich eine Lösung im Prisma der Social Media.
Wahr oder Falsch.
Social Media Kommunikation ist strategisch.
Wahr. Der professionelle Einsatz von Social Media, der sich eines strategisch erstellten Kommunikationskonzeptes bedient, um in der Fülle nicht den roten Faden zu verlieren, ist wichtig, um die zu den jeweiligen Zielgruppen, Zielen und Inhalten passenden Kanäle auszuwählen und so einen in sich konsistent wirkenden Auftritt zu erzeugen.
Welche Arten von Social Media Plattformen und Kanälen gibt es? (9)
- Soziale Netzwerke (z. B. Facebook, X/Twitter, LinkedIn)
- Foto- und Videonetzwerke (z. B. YouTube, Vimeo, Flickr)
- mobile Community (z. B. Instagram, Snapchat)
- Messenger Dienste (z. B. WhatsApp, Facebook Messenger)
- Blogs (z. B. Food-Blogs, Corporate Blogs, Tumblr, medium.com)
- Foren - und Bewertungsplattformen (z. B. gutefrage.net)
- Open-Source-Plattformen bzw. Wikis (z. B. Wikipedia)
- Musik- und Audioplattformen (Soundcloud, Spotify, Deezer, Podcasts)
- Sharing-Plattformen (z. B. SlideShare, Scribd)
Vorsicht! Plattformen, deren Userzahlen und auch die Funktionen der einzelnen Plattformen unterliegen einem ständigen Wandel!
Nur zum wiederholten Lesen: Social Media einfach erklärt
Es gibt eine Menge an Angeboten, die unter den Begriff Social Media fallen: Foren, Webblogs, Microblogs, Wikis, Bewertungsportale, Auskunftsportale, soziale Netzwerke, Foto-Sharing, Video-Sharing, Social-Bookmark-Portale,…
Soziale Medien sind Technologien mithilfe denen man sich online miteinander austauschen und Inhalte alleine oder gemeinschaftlich gestalten kann (Kommentare, Bewertungen, Empfehlungen). Die User treten in Beziehung zueinander und werden zu einer Community. Es gibt aber auch große Unterschiede, was den Nutzen der einzelnen Social Media Plattformen anbelangt.
Am wichtigsten sind aber soziale Netzwerke. Sie vereinen auf einer Plattform alle Funktionen der anderen Arten von Social Media, bündeln Informationen und rufen die sog. Schwarmintelligenz ins Leben. Eine große Schwäche dabei sind nicht überprüfbare Informationen, die weder wissenschaftlichen noch journalistischen Richtlinien entsprechen. Daher muss man Informationen immer kritisch hinterfragen.
User nutzen soziale Medien darüber hinaus um ihr eigenes Image zu verbessern (d.h. sie zeichnen ein Bild von sich in der Öffentlichkeit).
Es beteiligen sich allerdings nicht nur private User an den sozialen Medien sondern auch Unternehmen. User geben freiwillig viel über ihre Wünsche, Hobbies und Interessen Preis. Unternehmen können diese Informationen für gezieltes Marketing nutzen (Produktwerbung, Algorithmus). Durch Algorithmen werden dem User Dinge basierend aus seinen Interessen vorgeschlagen. Das kann zu einer Informationsblase führen und ist schlecht für die Meinungsvielfalt.
Was ist die große Herausforderung für User, was das Social Media anbelangt?
Wie können wir sicherstellen, dass wir relevante Inhalte sehen und gleichzeitig Spam, unangemessene Inhalte und potenziell schädliche Informationen filtern?
Was versteht man unter einem Algorithmus?
Algorithmen sind mathematische Formeln, die verwendet werden, um Daten zu verarbeiten und zu analysieren.
Was bestimmen Algorithmen in Social Media? (2)
Sie bestimmen die
- Reihenfolge und
- Prominenz
von Beiträgen und Werbung im Feed der User.
Algorithmen können dazu beitragen, dass User relevantere und interessantere Inhalte (inklusive interessantere Werbung) sehen. Sie können aber auch dazu führen, dass Menschen in Filterblasen gefangen sind, weil Sie nur noch Inhalte sehen, die ihren eigenen Ansichten entsprechen.
Vervollständige.
Die ersten Algorithmen sortierten Beiträge in umgekehrter ________________ Reihenfolge. Komplexere Algorithmen, welche heute zum Großteil mit ____ arbeiten, berücksichtigen eine Vielzahl von Faktoren, wie die ________________ zwischen Nutzer und Postendem, die ________________ des Nutzers mit dem Postenden oder den Beiträgen des Postenden, die Relevanz des Beitrags für die ________________ des Nutzers und die ________________ des Beitrags bei anderen Nutzern.
Die ersten Algorithmen sortierten Beiträge in umgekehrter chronologischer Reihenfolge. Komplexere Algorithmen, welche heute zum Großteil mit AI arbeiten, berücksichtigen eine Vielzahl von Faktoren, wie die Beziehung zwischen Nutzer und Postendem, die Interaktion des Nutzers mit dem Postenden oder den Beiträgen des Postenden, die Relevanz des Beitrags für die Interessen des Nutzers und die Popularität des Beitrags bei anderen Nutzern.
Neben der Sortierung der Beiträge in den Feeds der User werden Algorithmen in Social Media auch für andere Zwecke eingesetzt. Nenne sie. (4)
- Folgen-Empfehlung (d.h. Empfehlung wem man folgen soll)
- Bereitstellung von personalisierten Inhalten
- Optimierung von Werbung (Targeting und Creatives)
- Beseitigung von Spam, Fehlinformationen und nicht erwünschten Inhalten
Welches neue Gesetz regelt ab 01.01.2024 die digitale Ökosystem?
Der Digital Service Act (DSA) der Europäischen Union.
Welche Inhalte hat der Digital Service Act (DSA) der Europäischen Union? (3)
- Das digitale Ökosystem der EU sicherer und vertrauenswürdiger machen
- Transparenz von Algorithmen erhöhen und Nutzern mehr Kontrolle geben, welche Inhalte sie sehen
- neue Verpflichtungen für Online-Plattformen gegen illegale Inhalte, gegen Hassrede, für Schutz der Privatsphäre
Der DSA hat bereits konkrete Auswirkungen: EU-Nutzer können sich gegen den Algorithmus auf Facebook und Instagram entscheiden und so Inhalte wie Reels, Stories, Search und anderen Teilen von Facebook und Instagram sehen und entdecken, die nicht von Meta gerankt werden. (Ad Library zur Sichtbarmachung aller Werbungen, Nutzer zw. 13-17 bekommen keine Werbungen basierend auf ihren Interessen mehr, “Why am I seeing this” feature, Content library, neue Suchfunktion, leichtere Bedienung von Reporting-Tools
Wahr oder Falsch.
Social Media können wesentlich mehr als nur ein bestehendes Produkt, eine Dienstleistung zu bewerben oder zum Image einer Marke, eines Unternehmens beizutragen.
Wahr. Neue Ideen entstehen tagtäglich durch die vielfältigen Möglichkeiten, die die verschiedenen Plattformen mit Einbeziehung der User bieten.
So gibt es ganze Geschäftsideen und Unternehmensgründungen, die auf Social Media basieren. Seien es Partner- und Mitfahrbörsen, Bewertungs- und Abstimmungsplattformen, Spiele und vieles mehr. Auch im Bereich Kunst & Kultur entstehen immer mehr Projekte, die sich die Möglichkeiten der Sozialen Medien zunutze machen.
Nur zum wiederholten Lesen: Zwirbler - Erster Facebook-Roman der Welt
„Zwirbler” ist der erste Facebook-Roman der Welt. Die einzelnen Facebook-Statusmeldungen zu je 420 Zeichen ergeben dabei eine zusammenhängende Geschichte. Ein real-time Roman bei dem sich nicht nur kurze Statusmeldungen zu einem Ganzen zusammenfügen, sondern bei dem die User mit ihren Kommentaren zu den Statusmeldungen den Verlauf der Geschichte bestimmten.
„Zwirbler” wurde explizit auf und für das Social Networking Medium geschrieben und Literatur entstand direkt in der Sekunde des Postens auf und in Facebook.
Zwirbler ist nicht nur ein Beispiel für den kreativen Einsatz von Social Media sondern auch ein Beispiel dafür, wie ein Social Media Literatur-Projekt einerseits mit Hilfe der Crowd entsteht und andererseits auch mittels Crowdfunding finanziert werden kann. Der Roman – auf Facebook entstanden – erschien mit Unterstützung der Fans auf verschiedenen Medien wie Buch, Podcast, eBook, Hörbuch und in einer Sonderedition auf WC-Papier.
Welche Vorteile bieten die Nutzung von Social Media für ein Unternehmen? (13)
- Steigerung der Markenbekanntheit / Instrument der Markenführung
- Neue Kunden durch Empfehlungen gewinnen
- Influencer Marketing
- Aufbau einer starken Kundenbeziehung (z.B: Fangemeinde aufbauen)
- Markenloyalität erhöhen
- Unternehmensimage steigern
- Journalisten und Blogger für sich gewinnen
- Reichweite steigern
- Ranking in den Suchmaschinen verbessern (SEO)
- Targeting (kostengünstigere und besser steuerbare Werbung ohne Streuverluste)
- Weiterentwicklung von Produkten oder Dienstleistungen (durch direktes Kundenfeedback)
- Erschließung neuer Investitionsquellen
- Gewinnung neuer Mitarbeiter (Employer Branding)
Social Media sind für die Mehrzahl der Unternehmen oder Institutionen nicht per se ein reiner Vertriebskanal, sondern in erster Linie ein Instrument, um die Marke zu festigen und ein Dialoginstrument. Eine Präsenz stellt einen großen Wettbewerbsvorteil vor jenen Unternehmen dar, die nicht (aktiv oder professionell) in Social Media aktiv sind.
Nur zum wiederholten Lesen: Social Media und NGOs - Im Gespräch mit Florian Lems, Leiter Kommunikation, Ärzte ohne Grenzen
„Eine Kernaufgabe von Ärzte ohne Grenzen ist es, über die Situation in unseren Einsatzgebieten zu informieren und Missstände aufzuzeigen; dabei setzen wir neben der klassischen Medienarbeit stark auf Soziale Medien. Durch sie können wir unsere Unterstützer und Unterstützerinnen direkt erreichen und mobilisieren, ohne vorher durch den Medienfilter zu gehen.
Die vielfältigen Möglichkeiten von Social Media erlauben uns nicht nur, unsere Themen in der (Online-) Öffentlichkeit zu „pushen“, sondern auch in einen direkten Austausch mit Unterstützern zu treten, ihnen Einblick in unsere Hilfsprogramme und Anliegen zu bieten und Fragen zu beantworten. Dadurch können wir Identifikation und Bindung schaffen, und letztlich eine wichtige Aufgabe erfüllen – Bewusstseinsarbeit über humanitäre Themen zu leisten.
Neben der Nothilfe in Krisengebieten setzt Ärzte ohne Grenzen sich auch dafür ein, dass Patienten und Patientinnen weltweit Zugang zu leistbaren Arzneimitteln erhalten. Im Rahmen unserer „Fair Shot“-Kampagne (bezahlbarer Impfstoff) konnten wir 2016 einen wichtigen Erfolg verbuchen: Die Kampagne zielte darauf ab, den Preis für den Pneumokokken-Impfstoff zu senken, der für die Vorbeugung von Lungenentzündungen bei Kindern eingesetzt wird. Lungenentzündung ist in Krisen eine der Haupttodesursachen von Kleinkindern. Für Patienten und Behörden in ärmeren Ländern sowie in Krisengebieten war der Impfstoff jedoch viel zu teuer, deshalb startete Ärzte ohne Grenzen eine Petition, um die beiden Hersteller des Impfstoffs, die Pharma-Unternehmen GSK und Pfizer, aufzufordern den Preis zu senken. Mobilisiert wurde stark über Soziale Medien, unterstützt durch „klassische“ Kommunikationsmaßnahmen, mit dem Ziel einer hohen Teilnahme an der Online-Petition. Die Kampagne war erfolgreich: Weltweit unterzeichneten mehr als 400.000 Menschen die Petition, was wiederum genutzt wurde, um über Soziale Medien Druck zu erzeugen. Beide Hersteller senkten schließlich den Preis für ihren Impfstoff.”