Sozialstaat Flashcards

(52 cards)

1
Q

Individualisierungsthese nach Beck

A

Von Fremd- zu Selbstbestimmung, geprägt von:
Risikobereitschaft, Industrialisierung,Modernisierung
Durch verbesserte Lebensstandards wurden typischen Industriegesellschaftlichen Lebensformen abgelöst

Gründe: Gestiegener Wohlstand, mehr Freizeit, räumliche und soziale Monilität, höheres Bildungsniveau, Emanzipation

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2
Q

Dimensionen der Individualisierungsthese

A

Freisetzungsdimension: Gewinn an Handlungsspielraum, Individuum wird Gestalter seines eigenen Lebens, weniger Abhängigkeiten und Zwänge

Entzauberungsdimension: Unsicherheiten und Risiken, Auflösung gewohnter Strukturen, Verlust von traditioneller Sicherheit

=>Bastelbiografie; jedes Individuum kann sein Leben frei gestalten, Planer und Konstrukteur seiner eigenen Biografie
in diesem Prozess stößt er auf neue Zwännge:

Kontrolldimension: Widersprüche, Unfreiheiten, Zwänge, Mensch als Spielball von Verhältnissen/Märkten/Konjunkturen, Freiheit des Individuums ist nicht endlich

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3
Q

Fahrstuhleffekt

A

Einfacher, zwischen Schichten hin- und herzufahren, Auflösung der Klassen- und Schichtgrenzen
Zunehmende Statusschwankungen: fragmentierte Erwerbsbiografie
Entstrukturierung der Strukturen der sozialen Ungleichheit

Ulrich Beck: Alle Gesellschaften/Schichten eine Ebene nach oben; positiver Aufstieg für alle, höherer Lebensstandard generell

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4
Q

Absolute Armut

A

Existenzbedrohende Mangelsituation (Mangel an Gütern wie Wasser, Nahrung, Kleidung, Wohnung); Einkommen unter 2 USD am Tag; extrem arm=unter 1,25 USD am Tag (ca. 18% der Weltbevölkerung)

Bevölkerungsgruppe, die sich kontinuierlich über der Armutsgrenze bewegt: Prekariat

Messung von Armut: Nettoäquivalenzeinkommen

Deprivationen: Mangelzustände
Bereich wohnen, Konsum, Rücklagenbildung

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5
Q

Relative Armut

A

Physisches Existenzminimum gesichert, Lebensstandard erheblich unter dem Durchschnitt der eigenen Gesellschaft
Weniger als 60% des durchschnittlichen Einkommens des Landes/der Region

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6
Q

Merkmale von Armut

A
  • finanzielle Armut
  • Benachteiligung in Hinblick auf das Maß von Lebenschancen, Lebenskomfort, Selbstrespekt
  • mehrdimensionaler Begriff: finanzielle Unterversorgung, kulturelle Dimension, soziale Dimension, Gesundheitszustand
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7
Q

Ursachen von Armut

A
  • Arbeitslosigkeit
  • zu geringe Entlohnung
  • Bildungsmangel
  • zunehmende Anzahl Alleinerziehender/Trennender/Scheidener
  • Migration
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8
Q

Gini-Koeffizient

A

-statistische Maßzahl, mit der sich das Ausmaß der Einkommenskonzentration in einer Zahl zwischen 0 und 1 ausdrücken lässt
Je höher der Wert, desto höher die Ungleichheit (0=alle verdienen das gleiche; 1=einer verdient alles)

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9
Q

Prestige

A

Stellenwert in der Gesellschaft

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10
Q

Pyramide der Unterdrückung

A

Kapital regiert alles; es wird nur für das Geld gearbeitet

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11
Q

Kriterien für die Schichtzuweisung

A

“Äußere” Lebensbedingungen: Sozialprestige (Macht, Einfluss); Vermögen/ Einkommen/ Besitz; Bildung->Qualifikationsniveau (Beruf); Macht

innere, psychische Merkmale: Lebenserfahrung und -bedingungen; Persönlichkeitsentwicklung; Werte, Normen

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12
Q

Schicht

A

Gruppierung von Menschen mit ähnlichen Lebensbedingungen
Schichtinkonsistenz = soziale Mobilität
Heute sind Grenzen zwischen sozialen Schichten kaum mehr exakt bestimmbar (Aufstieg und Abstieg)

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13
Q

Status

A

Bessere oder schlechtere Stellung oberhalb und unterhalb einer Dimension

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14
Q

Vertikale und horizontale Mobilität/ Ungleichheit

A

Vertikal: Unterscheidung zwischen oben und unten

Horizontal: Unterscheidung zwischen Mann und Frau, ledig und kinderreich, alt und jung,…

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15
Q

Modelle sozialer Ungleichheit

A

Klassenmodell, Schichtmodell (Geißler), Modell der sozialen Lagen, Sinius-Milieumodell

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16
Q

Klassenmodell

A

Karl Marx

Starres Gefüge zweier unversöhnlicher Klassen
Kapital; Besitz/Nichtbesitz (materieller) Produktionsmittel
Bourgeoise (wollen System erhalten) und das Proletariat (möchten es stürzen)
Aufgrund der klaren Grenzen zwischen den einzelnen Schichten, werden soziale Ungleichheiten von Generation zu Generation weitergegeben

Nach seiner Vorlage bleibt soziale Mobilität heutzutage auch noch begrenzt -verfestigte Armut; working poor

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17
Q

Schichtmodell Geißler

A

Gestufte Übergänge zwischen mehreren gesellschaftlichen Gruppen

Prestige, Einkommen, Beruf, Qualifikationen

Haus –>Fundament =Unterschicht; trägt Wände und Etagen
Etagen=Mittelschicht; trägt das Dach
Dach= Oberschicht
Wände=Ausländer

gegebene soziale Mobilität; Räume geben Stand an; Stockwerk gibt Hierarchie an

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18
Q

Modell der sozialen Lagen

A

Vertikale und horizontale Ungleichheiten
Objektive Wohlfahrt: Einkommen, Beruf
Subjektive Wohlfahrt: Lebenszufriedenheit

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19
Q

Sinus-Milieumodell

A

Prestige, Beruf, Lebenseinstellung, Ziele, Familie, (materieller) Besitz, Wertorientierung

Kartoffel: ineinandergreifende Blasen; Lage der Blasen entscheidet über Stand
10 Milieus
Desto höher=höherer Stand; desto weiter außen=moderner

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20
Q

Gerechtigkeit

A

=Grundnorm menschl. Zusammenlebens
= Verhalten eines Menschen oder eine soziale Gegebenheit, die subjektiv als (un-)gerecht beurteilt wird –>keine genaue Definition

Soziale Gerechtigkeit: -gesellschaftliche Zustände; Verteilung von Ressourcen, Rechte, Möglichkeiten; Unterscheidung von Arten und Dimensionen

Die vier Grundtypen der Dimensionen von Gerechtigkeit sind nicht miteinander vereinbar; stehen im Widerspruch und sind nur zu vereinbaren, wenn sie jeweils mit Einschränkungen erfüllt werden

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21
Q

Leistungsgerechtigkeit

A

Menschen erhalten so viel, wie Ihr persönlicher Beitrag und/oder Aufwand für die Gesellschaft ausmachen; soll belohnen und zu weiterer Anstrengung motivieren

22
Q

(Start-)Chancengerechtigkeit

A

Alle im Wettbewerb sollen gleichen Chancen haben, um Leistungsfähigkeit zu entwickeln und Leistungen hervorzubringen –>nicht das Ergebnis, sondern Ausgestaltung des Leistungswettbewerbs

23
Q

Liberale Wohlfahrtsstaaten

A

Großbritannien, USA, Australien, Neuseeland
Freier Markt, Staat greift nicht ein und wenn dann nur zur Auflösung Flexibilitätshemmnissen
Soziale Sicherheit ist abhängig vom Arbeitsmarkt
+gute Beschäftigungsdynamik ->jeder mit den richtigen Qualifikationen kann Karriere machen
+niedrige Steuern =>hoher privater Wohlstand

  • soziale Anspruchsrechte sind niedrig; niedrige Leistungen
  • dadurch entsteht ein Zwang zur Lohnarbeit, da es keine wirkliche soziale Sicherung gibt
  • Spreizung der Gesellschaft
  • soziale Unsicherheit, dafür aber relativ große Freiheit
24
Q

Konservative Wohlfahrtstaaten

A

Frankreich, Italien, Deutschland, Niederlande
Staat interveniert stärker, eher temporär, primär aus staatspolitischen Gründen
Soziale Rechte sind stark an Klasse und Status gebunden und Ansprüche basieren auf Beiträgen –>Leistungen fallen unterschiedlich aus

+Sicherheit dominiert (über Gleichheit und Freiheit)
+temporäre Eingriffe; Gesellschaft kann also auch ohne Staat funktionieren

  • lohnarbeitszentriert
  • geringe Umverteilung
25
Sozialdemokratische Wohlfahrtsstaaten
Schweden, Norwegen, Dänemark Ansprüche basieren auf sozialen Bürgerrechten Gleichheit auf hohem Niveau wird angestrebt Finanzierung weitgehend vom Staat +allgemeine Versorgung auf höchstem Niveau (qualitativ und quantitativ) +aktive Arbeitsmarktpolitik -->annähernde Vollbeschäftigung und relativ hohes Maß an sozialer Gleichheit - relativ hohe Steuersätze - hohe Abhängigkeit vom Staat
26
Künftige Probleme des Sozialstaats
- Demografischer Wandel --> Wanken des Generationsnvertrages, Erhöhung der Beiträge, Kostensteigerung im Gesundheitswesen, Konfliktpotential zwischen Generationen und Lebensformen; höhere Kosten für Krankenversicherungen - soziokulturelle Herausforderungen --> Veränderung der Familienstruktur - politisch-ökonomische Besonderheiten -->Folgelasten der Wiedervereinigung; Arbeitskräftemangel, der durch Zuwanderung ausgeglichen werden muss - Auswirkung der Globalisierung --> Reduzierung der Sozialausgaben zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
27
Folgen und Gründe von/für Armut
-Konflikte (daraus folgt Gewaltbereitschaft) -Isolation (sozial und geistig) =>Existenzverlust folgt aus Arbeitslosigkeit und niedrigen Qualifikationen
28
Messgrößen sozialer Ungleichheit
Gini-Koeffizient Quantilsanteile BIP
29
Bedarfsgerechtigkeit
Berücksichtigung des Mindestbedarfs der Menschen
30
Gleichheitsgerechtigkeit
Güter und Lasten sollten möglichst gleich verteilt werden | Gerechte und gleiche Gesundheitsversorgung gefordert
31
Globale Gerechtigkeit
Auf alle Menschen der Erde bezogen; Gerechtigkeit sollte nicht an Landesgrenzen aufhören und auch Nachkommen mit berücksichtigen
32
Generationengerechtigkeit
Güter- und Lastenverteilung der heute lebenden Generationen, wie auch der kommenden
33
Sozialstaat
Gesamtheit aller staatlicher Maßnahmen mit denen Lebensrisiken und soziale Folgewirkungen einer Marktwirtschaft abgesichert werden Ausrichtung staatlichen Handelns auf die Herstellung sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit, auf die Sicherung eines sozialen Existenzminimums für alle
34
Agenda 2010
Sammelbegriff für Reformpaket von 2003, welches von der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder verabschiedet wurde; Maßnahmen über Reformen des Arbeitsmarktes, sozialen Sicherung, Steuerpolitik
35
ALG I
ALG I: Zahlung eines Gehaltsersatzes in Höhe von 60% (Kinder: 67%) des früheren Nettoarbeitsentgelts; Träger: beitragsfinanzierte Arbeitslosenversicherung; Voraussetzungen: innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens 360 Tage versicherungspflichtige Beschäftigung, Meldung als arbeitslos und -suchend; Dauer: je nach Alter 24 Monate, bei Fortdauer der AL wird anschließend ALG II gezahlt
36
ALG II
"Hartz IV" Frühere Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe Anspruchsberechtigt: alle erwerbsfähigen, hilfebedürftigen Personen zwischen 15 und 65 Jahren, wenn sie gewöhnlich in Deutschland leben Fester Höhe des AGL II (Regelbedarf +Kosten für Miete und Heizung werden übernommen Kindergeld wird angerechnet (mindert Höhe)
37
Drei-Sektoren-Hypothese
Primärer Sektor: Landwirtschaft Sekundärer Sektor: industrielle Produktion Tertiärer Sektor: Dienstleistungen (Quartärer Sektor: Informationssektor) Tertiarisierung
38
Dimension Bildung
Durch Industrialisierung kamen neue Ansprüche an die Bildung Auch wg. Wohlstandswachstum, neue Bedürfnisstrukturen und Werte, Demokratisierung der Gesellschaft Ausbau von sekundären und tertiären Bildungseinrichtungen; Bildungsdauer verlängerte sich, immer mehr erreichen höhere Abschlüsse Schulbildung der Schlüssel zu einem besseren Stand Reformen sorgten für bessere Quoten 1960: Bildung als Humankapital (Bildungsökonomen) Bildung als Bürgerrecht (Bildungsforscher) ``` Schüler sollen Kompetenzen erwerben, nicht nur abgefragtes Wissen sammeln, sondern auch selbstständig Inhalte erschließen, etc. Lebenslanges Lernen (ständige Weiterbildung) ist essentiell ``` Indikatoren: Schulbesuchsjahre Abschluss- und Übergangsquoten Chancengleichheit soll vor allem dort verbessert werden, wo nicht die persönliche Leistung, sondern Ungleichheiten durch zugeschriebene Merkmale entstehen Bildungstrichter: Kinder von Akademikern sind mehr wahrscheinlich einen höheren Bildungsabschluss zu erreichen (Gymnasium, Studium), als Kinder von Nichtakademikern; Startbedingungen hängen also oftmals vom Elternhaus ab Na-Kinder bekommen oftmals (bei gleicher Leistung) eine schlechtere Empfehlung für eine weiterführende Schule, das die unterstützenden Mittel der Eltern nicht so hoch geschätzt werden Bildungssystem ist auf die Mittelschicht ausgelegt, Kinder mit stark abweichenden Merkmalen werden oft nicht angemessen gefördert Akademikereltern haben höheren Anspruch auf den Schulabschluss ihrer Kinder, damit steigt Bereitschaft zur Unterstützung, Lernmotivation, Glaube an eigene Leistungsfähigkeit -: immer weniger die Ausbildungen (Schlechterer Ruf) oder Handwerksberufe machen, viele freie Ausbildungsstellen Immer mehr Studierende, aber auch immer mehr die abbrechen Zertifikate hören sich gut an, aber man muss auf Qualifikation achten oftmals wird auch Erfahrung benötigt für Nichtakademiker bleiben nur schlecht bezahlte Jobs +: ohne Abi kann man immer weniger erreichen ->mehr machen Abi, eine Art Gleichberechtigung mehr qualifizierte Leute werden benötigt aufgrund des Mangel an Fachkräften Hochschulabsolventen haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt (weniger AL) undurchsichtige Gesellschaft, es gibt nie zu viel Bildung kognitive Mobilisierung: Deutsche werden pro Schuljahr 3 IQ-Punkte schlauer (E. Stern)
39
Dimensionen sozialer Ungleichheit
Materieller Wohlstand Bildung Macht Prestige
40
Dimension "Materieller Wohlstand"
Indikatoren: Einkommen, Vermögen und Armut Wohlstand ist allgemein ein Mittel zur Realisierung von Vorstellungen und Wünschen Vermögen: sämtliche Güter, die sich im Eigentum einer Person/Körperschaft befinden, dieser zustehen Funktionen: Einkommensfunktion, Nutzungsfunktion, Sicherungsfunktion, Machtfunktion Indikatoren zur Vermögensverteilung: Durchschnittsvermögen (arithmetisches Mittel) und das mittlere Vermögen (Median) Einkommen: Haushaltseinkommen ->Einkommen aus Erwerbsarbeit, Besitzeinkommen/Vermögenseinkommen, Transfereinkommen (Kindergeld, Sozialhilfe, Wohngeld) nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben =Haushaltsnettoeinkommen, welches Rückschlüsse auf die Konsumgüternachfrage eines Haushalts zulässt Haushalte werden für Vergleichbarkeit in Gruppen eingeteilt Nettoäquivalenzeinkommen hat größere Aussage über Einkommensverteilung bzw. -ungleichverteilung Nettohaushaltseinkommen werden addiert und entsprechend einer Äquivalenzskala gewichtet (Gewicht abhängig von Alter und Anzahl der Haushaltsmitglieder) Lorenz-Kurve visualisiert Ungleichheit Gini-Koeffizient zur Analyse der internationalen Einkommensverteilung Armut
41
Demographischer Wandel wird begünstigt durch
Enthäuslichung der Frau Anspruchsvoller Lebensstil und Konsumdenken Mangelnde Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen Strukturelle Benachteiligung von Familien Gestiegene Ansprüche an die Elternrolle Veränderte Paarbeziehungen Zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz von Kinderlosigkeit Anforderungen an Mobilität und Flexibilität Wunsch nach individuellen Wahlmöglichkeiten Veränderung der Arbeitsmarktstruktur
41
Pluralisierung der Lebensformen
Veränderung der Formen des Zusammenlebens ->Haushaltsgrößen verändern sich, Ehe und Familie wandelt, mehr Einpersonenhaushalte und mehr Scheidungen
42
Maslowsche Bedürfnispyramide
Selbstaktualisierung Statusbefürnisse Liebesbedürfnisse/Zugehörigkeit Sicherheitsbedürfnisse Physiologische Bedürfnisse Werteorientierung (materialistische oder postmaterialistische Werte; kommt auf die Verhältnisse in der Jugend an) prägt den Lebensstil einer Person, ihr Konsumverhalten, ihre Berufs- und Partnerwahl
43
Zwiebelmodell Karl Martin Bolte
Kriterien: Beruf, Einkommen, Schulbildung Bauchige Mitte, unten die sozial verachteten, oben die Oberschicht
44
Sozialbudget
Finanzielle Kernziffern zu den Sozialleistungen ->Gesamtbild zur Entwicklung und Zusammensetzung der sozialstaatlichen Leistungen Sozialleistungsquote: Anteil der sozialen Leistungen am BIP
45
Finanzierung der Sozialstaatlichkeit
Zweigliedrigkeit: Private Haushalte auf Grundlage ihrer Einkommen aus Arbeit und Vermögen; einerseits durch Steuern andererseits durch Sozialbeiträge Probleme mit den Beitragszahlungen durch demografischen Wandel und Generationenvertrag Höhere Belastung der Beitragszahler auch durch alleinige und weitere Einzahlung in die Sozialversicherung Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sind ebenfalls problematisch, Arbeitslose können System nicht mehr unterstützen
46
Hartz IV Butterwegge Schäfer
Butterwegge: Hartz IV hat die Gesellschaft materiell und mental tief gespalten: - Verschlechterung in fast allen Bereichen durch Deregulierung und Liberalisierung des Arbeitsmarktes - Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger wurden entrechtet, erniedrigt, stigmatisiert und ausgegrenzt - Reformen sind fundamentaler Paradigmenwechsel des deutschen Sozialstaates, einen Abbau eines Wohlfahrtsstaates hin zu reinen (und minimalen) Fürsorgeleistungen - Agenda 2010 führt zu einem immer größer werdenden Niedriglohnsektor - hin zur Entdemokratisierung aufgrund sinkender Wahlbeteiligung Schäfer: Hartz IV Gesetze sind eine essentielle Errungenschaft des deutschen Sozialstaates - Alg II sichert jedem Menschen unabhängig von den Umständen die zu seiner Notlage geführt haben, den Lebensunterhalt - Kritik bezieht sich nicht auf das Prinzip, sondern auf die Höhe der Leistungen und die Forderung an die Betroffenen selber Verantwortung zu übernehmen - teilweise hysterische Kritik wird mit erfundenen dramatischen Folgen dieses Gesetzes begründet: z.B. Ausweitung des Niedriglohnsektors schon vor der Gesetzgebung statt - Abschaffung von Doppelbürokratie hat Situation Betroffener bereits verbessert - sinkende Nummer von Hilfeempfänger
47
Wer ist besonders betroffen von Armut?
``` Alleinlebende Rentner Alleinerziehende Arbeitslose Junge Erwachsene + niedrige Qualifikationen Kinderarmut ```
48
Prinzipien der sozialen Sicherung
Leistungen nach dem -Versicherungsprinzip, durch Sozialversicherung Alle Beitragszahler/MG der Sozialversicherung Durch Versicherungsbeiträge (ggf. Staatszuschüsse) -Versorgungsprinzip, durch öffentliche Versorgung Alle Beamte, die im Dienste der Gemeinschaft stehen Durch Steuern (und private Vorsorge) -Fürsorgeprinzip, durch Grundsicherung und Sozialhilfe Alle Bedürftigen Bürger Durch Steuern
49
Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen
Entwicklung der sozialen Lage von Menschen, die in die Gefahr laufen (aufgrund ihres Arbeitsverhältnisses), in die Armut und die damit verbundene Abgrenzung abzuleiten - >unbefristete Teilzeitbeschäftigung - >Minijobs (geringfügige Beschäftigungsverhältnisse) - >Leiharbeiter (Konkurrent durch den Weltmarkt) - >Entstandardisierung der Beschäftigungsverhältnisse - >Ausdehnung des Niedriglohnsektors (globaler Markt, Preisdruck) =>Arbeitsverhältnisse passen sich den Bedürfnissen (Flexibilität, Dynamik, Mobilität) am globalisierten Arbeitsmarkt an Folgen: Alters-/Kinderarmut; Unsicherheit in verschiedenen Lebensbereichen; Arbeitslosigkeit soziale Ungleichheitsschere wird verstärkt mögliche Maßnahmen: Quote von befristeten Verträgen; Förderung Alleinerziehender durch Gelder, Ganztagsschulen, usw.
50
Dimension Macht
Berufliche Befugnisse, Einkommen, Vermögen ``` Messung: Wirtschaftseliten in Wirtschaft Starke Kopplung an das Elternhaus, Aufsteiger haben bei gleichen Qualifikationen nicht dieselben Erfolgschancen Klassenspezifischer Habitus (Bourdieu): in kindlicher Sozialisation erfolgende Prägung in Bezug auf Auftreten, Verhalten und Charaktereigenschaften ```
51
Dimension Prestige
Berufszugehörigkeit Messung: repräsentieve Umfragen in Bezug auf das Ansehen bestimmter Berufsgruppen