Sterbeprozess Versorgung eines Verstorbenen Flashcards

(7 cards)

1
Q

Veränderungen Funktionen des Körpers

A

Psychische und kognitive Veränderungen
• Betroffene ist unruhig, ängstlich, verwirrt (delirantes Syndrom) Schlafbedürfnis nimmt zu, Wahnvorstellung unterschiedlichster Art
Soziale Veränderungen
• Häufig Wunsch, bestimmte Personen noch sehen zu wollen. Meist weniger Interesse an sozialen Kontakten oder Gesprächen
Emotionale Veränderungen
• Gefühle der Euphorie, Traurigkeit, Depression, hypothetische Zukunftspläne/Wünsche
Körperliche Veränderungen
• Änderung der Atmung (Atemfrequenz, Rasselatmung), Blässe, leicht bläuliche Haut, Schwäche, Appetitverlust (Isst und trinkt nichts mehr), trockener Mund, Schmerzveränderungen
40.Veränderungen bei einem sterbenden Menschen in Bezug auf die Sinne
Tastsinn
• Das Berührungsempfinden verändert sich (Berührungen werden intensiver wahrgenommen)
• Massagen/Einreibungen können gut angewandt werden (evtl. auch durch Angehörige)
• Nähe durch Zuwendung
• Berührungen sollen bewusst eingesetzt werden
• Wärme- und Kälteempfinden ist verändert: Die Bewohner/innen haben häufig kalte Hände oder Füße.
Sehsinn
• Farben werden intensiver wahrgenommen
• Auf angenehmes Licht achten.
• Grelle Farben meiden. = Sonnenlicht kann häufig zu grell für die Augen wirken.
Geruchs- und Geschmacksinns
• Gerüche und Geschmäcker werden verstärkt empfunden
• Essen wird schnell als viel zu süß, salzig, sauer. etc. wahrgenommen
• Auf Nikotingeruch, stark riechendes Parfum, Kaffeegeruch aus dem Mund etc. achten.
Hörsinn
• Sterbende haben ein sehr ausgeprägtes Gehör
• Dieser Sinn ist der letzte Sinn, der verschwindet.
• Angehörige ermutigen, mit dem Sterbenden zu sprechen -Sie werden definitiv bis zum Schluss gehört.

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2
Q

Der Tod naht

A

• Sterbeprozess verläuft grundsätzlich ruhig. Wenn der Tod naht verändern sich die Funktionen des Körpers.
Anzeichen
• Innerer Rückzug
• Essen verweigern
• Veränderter Bewusstseinszustand
• Einsinken von Augen/Wangen
• Terminale Unruhe
• Veränderte Atmung
• Stöhnen
• Tod
Innerer Rückzug
• Sobald der Sterbeprozess eingesetzt hat, werden die Betroffenen vermehrt introvertiert Der persönliche Rückzug nach innen beginnt. Dieser Prozess ist für Angehörige oft schwer zu verstehen. Die Interessen werden weniger, das Ruhebedürfnis mehr-der Sterbende spricht immer weniger.
Essen verweigern
• Ein typisches Anzeichen, dass das Sterben eingesetzt hat, ist, dass derjenige nichts mehr essen und trinken möchte. Dieser Wunsch sollte unbedingt akzeptiert werden. Durch Appetitverlust schützt sich der Körper in der letzten Lebensphase, um die für die Verdauung benötigte Energie einzusparen. Wenn dem Körper zu viel Flüssigkeit zugeführt wird, kann diese am Lebensende nicht mehr verarbeitet werden, Sie lagert sich dadurch im Gewebe in Form von Ödemen ein. Durch die eingeschränkte Flüssigkeitszufuhr verringern sich die Harnmenge und die Nierenfunktion.
Veränderter Bewusstseinszustand
• Der Bewusstseinszustand verändert sich zunehmend, das Bewusstsein wird immer mehr eingetrübt, der Betroffene ist kaum noch zu wecken. Ebenso verändert sich die Wahrnehmung, Raum und Zeit werden nicht mehr korrekt wahrgenommen.
Einsinken von Augen und Wangen
• Die Augen und Wangen sinken mehr und mehr ein, die Muskulatur des Mundes erschlafft und der Mund steht möglicherweise offen. Die Haut rund um Nase und Mund wirkt grau und fahl. Dies ist ein typisches Anzeichen für den bevorstehenden Tod (meist wenige Stunden vorher).

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3
Q

Terminale Unruhe (Was ist das? Was können Sie hier pflegerisch tun?

A

• Viele Sterbende weisen terminale Unruhe auf.
Ursachen
• dafür können eine unbequeme Position im Liegen, Harn- oder Stuhldrang, Angst vor dem Sterben, diverse Symptome wie Atemnot, Schmerzen oder Juckreiz oder auch eine zu schwere Bettdecke sein.
Pflegerische Maßnahmen bei terminaler Unruhe
• Die Bewohner nicht allein lassen
• Als Pflegeperson ruhig bleiben
• Direkte Fragen nach Symptomen (Schmerzen - ja/nein?) stellen
• Leises Summen oder Singen, beruhigende Musik (z. B, Naturgeräusche, Weißes Rauschen”)
• Basale Stimulation (beruhigende Waschungen, Initialberührung. evtl, ASE)

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4
Q

Feststellung des Todes (Definitionen Klinischer Tod, Hirntod, Biologischer Tod)

A

Klinischer Tod
• Eintritt innerhalb von drei Minuten = Nach Herz- und Atemstillstand Gehirn ist zuerst betroffen
Hirntod
• Endgültiger Verlust aller Funktionen des Gehirns Häufiger Zeitpunkt für die Entscheidung von Organ Transplantationen
Biologischer Tod
• Verlust aller Organfunktionen Kälte des Körpers tritt auf

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5
Q

Wer stellt den Tod fest?

A

• Muss von einem Arzt festgestellt werden damit die Todesanzeige ausgefüllt werden kann

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6
Q

Sichere und unsichere Todeszeichen

A

Unsichere Todeszeichen
• Durch medizinische Maßnahmen (z. B. Reanimation, Intubation) kann der Mensch möglicherweise wiederbelebt werden.
Beispiele
• Fehlender Puls
• Komatöser Zustand
• Bewusstlosigkeit
• Erschlaffung der Muskulatur
• Atemstillstand (Apnoe)
• Die Erweiterung der Pupillen bzw. der Pupillenreflex fehlt.
Sichere Todeszeichen
Totenflecken (Livor mortis)
• Rotviolette Flecken auf der Haut, die mit dem Finger wegdrückbar sind
• Treten ca. eine halbe bis eine Stunde nach dem Tod auf
Totenstarre (Rigor mortis)
• Kontraktion der Muskulatur
• Tritt ca. zwei bis vier Stunden nach dem Tod auf
• Beginn: Augenlider, Unterkiefer, Hals, Nackenmuskulatur und danach Ausbreitung auf den gesamten Körper
• Nach ca. zwei Tagen lost sich die Starre wieder auf (gleiche Reihenfolge).
Zersetzung des Körpers
• Beispiele: Verwesung, Fäulnis- oder Leichengeruch Körperzerstörungen Beispiele: Person wird vom Zug mitgerissen, Einklemmungen, Abtrennung des Kopfes, Zerstückelungen von Körperteilen, totale Deformation des gesamten Körpers

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7
Q

Pflegerische Maßnahmen bei einem Verstorbenen (Körperpflege Positionieren)

A

Körperpflege bei einem/einer Verstorbenen
• Hat der Verstorbene Harn oder Stuhl im Intimbereich, wird dies gereinigt - eine neue Inkontinenzversorgung wird bei Bedarf angelegt
• Ein neues Patient-Hemd oder jene Kleidung wird angezogen, die die An- gehörigen gebracht haben
• Haare kämmen, bei Männern evtl. die letzte Rasur durchführen
• Evtl. Zahnprothese einsetzen (um ein ,,schönes Gesamtbild” zu haben)
• Sanftes Schließen der Augen (evtl. befeuchtete Wattepads auf die Lider legen)
• Herunterhängenden Kiefer entweder mit spezieller Kinnstütze fixieren oder ein kleines Handtuch unter das Kinn geben (je nach Institution)
• Schmuck entfernen (Ehering entfernen - falls gewünscht) und den Angehörigen übergeben - Dokumentation ist hier wichtig!
• Sonden, Drainagen, Katheter oder sämtliche Zugänge (z. B. DK, periphere Venenverweilkanüle) zuerst nur verschließen und nach der Totenbeschau durch den Arzt entfernen
• Im Krankenhaus oder im Pflegeheim wird ein Kärtchen mit den Daten (Name, Geburts- und Sterbedatum, Todesursache und Station) auf einem Fuß befestigt
Positionieren eines/einer Verstorbenen
• Der Verstorbene wird auf einem Leintuch mit dem Oberkörper leicht erhöht positioniert (wegen der Leichenstarre) Die Hände werden entweder seitlich positioniert oder falls gewünscht gefaltet =, Grabbeigaben” bei besonderem Wunsch evtl. in die Hände geben (z. B. Rosenkranz, Ehering, Glücksbringer, Blume) = Die/Den Verstorbene/n mit einem Leintuch zur Gänze zudecken Die Verabschiedung der Angehörigen so lange als möglich anbieten

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