STPO Flashcards

(28 cards)

1
Q

Definition dringender Tatverdacht

A

wenn nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen die hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Beschuldigte als Täter oder Teilnehmer eine Straftat schuldhaft begangen hat

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2
Q

Definition Anfangsverdacht

A

wenn aufgrund konkreter tatsächlicher Anhaltspunkte nach kriminalistischer Erfahrung die Begehung einer verfolgbaren Straftat möglich erscheint

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3
Q

Definition hinreichender Tatverdacht

A

wenn nach Abschluss der Ermittlungen die Verurteilung des Beschuldigten für wahrscheinlich erscheint

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4
Q

Definition Offizialprinzip

A

die Einleitung von Strafverfahren ist grundsätzlich die alleinige Aufgabe des Staates

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5
Q

Definition Akkusationsprinzip/ Anklagegrundsatz

A

die Eröffnung eines gerichtlichen Verfahrens setzt die Erhebung einer Anklage voraus, der Richter kann nicht von sich aus tätig werden

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6
Q

Definition Legalitätsprinzip

A

die Ermittlungsbehörden müssen bei Vorliegen eines Anfangsverdachts Ermittlungen aufnehmen und ggfs. Anklage erheben

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7
Q

Definition Amtsermittlungsgrundsatz

A

die Strafverfolgungsorgane müssen den Sachverhalt von Amts wegen ermitteln

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8
Q

Definition Beschleunigungsgrundsatz

A

der Beschuldigte hat ein Recht auf zügige Durchführung des Strafverfahrens

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9
Q

Definition Konzentrationsmaxime

A

die Hauptverhandlung soll möglichst in einem Zug durchgeführt werden

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10
Q

Definition Öffentlichkeitsprinzip

A

grds. darf jeder an der mündlichen Hauptverhandlung teilnehmen

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11
Q

Definition Mündlichkeitsgrundsatz

A

nur das, was in der Hauptverhandlung mündlich erörtert wurde, darf Grundlage des Urteils sein

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12
Q

Defintion materielles Unmittelkeitsprinzip

A

das Gericht muss die tatnächsten Beweismittel nutzen

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13
Q

Definition fair-trial-Prinzip

A

der Beschuldigte hat einen Anspruch auf ein faires Verfahren

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14
Q

Definition nemo-temur Grundsatz

A

der Beschuldigte ist nicht verpflichtet, sich selbst zu belasten

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15
Q

Definition ne bis in idem

A

niemand darf zweimal wegen derselben Straftat bestraft werden

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16
Q

Defintion Unschuldsvermutung

A

bis zum gesetzlichen Nachweis der Schuld wird die Unschuld vermutet

17
Q

(P): Darf der Verteidiger seinem Mandanten raten zu lügen/ selber vor Gericht lügen?

A

nein, als Organ der Rechtspflege hat ein Verteidiger eine Wahrheitspflicht und darf auch nicht dazu raten zu lügen

18
Q

(P): Inwieweit ist ein Staatsanwalt verpflichtet, zu ermitteln, wenn er privat von der Straftat Kenntnis erlangt?

A
  • keine generelle Pflicht
  • Abwägung Schutz privater Rückzugsraum zu staatlichen Verfolgungsinteresse
  • Pflicht, wenn Straftat während der Dienstausübung des Beamten fortwirkt
19
Q

Mit welchem Rechtsbehelf kann der Beschuldigte gegen im Ermittlungsverfahren angeordnete Zwangsmaßnahmen vorgehen?

A

Beschwerde
Antrag auf richterliche Entscheidung
Antrag auf gerichtliche Überprüfung

20
Q

Unter welchen Voraussetzungen kann Untersuchungshaft angeordnet werden?

A
  1. dringender Tatverdacht
  2. Haftgrund
    a) Flucht oder Fluchtgefahr
    b) Verdunkelungsgefahr
    c) Wiederholungsgefahr
21
Q

(P): Bedarf es für das Festnahmerecht nach § 127 StPO einer tatsächlich begangenen Straftat oder bloß eines dringenden Tatverdachts?

A

prozessuale Lösung (h.M.): dringender Tatverdacht reicht

22
Q

Wann liegt eine Vernehmung i.S.v. § 136 StPO vor?

A

wenn der Vernehmende der Auskunftsperson in amtlicher Funktion gegenüber tritt und in dieser Eigenschaft von ihr eine Auskunft verlangt

23
Q

Ab wann ist man Beschuldigter?

A

wenn ein Tatverdacht und ein Verfolgungswille vorliegen

24
Q

Definition Beweiserhebungsverbot

A

Verbot, Beweise zu einem bestimmten Thema durch den Einsatz gewisser Beweismittel oder Methoden zu verschaffen

25
Defintion Beweisverwertungsverbot
Verbot der Berücksichtigung solcher Tatsachen, die durch ein bestimmten Beweismittel bereits festgestellt wurden
26
(P): Wie ermittelt man, ob der Verstoß gegen ein Beweiserhebungsverbot im Ermittlungsverfahren zu einem Beweisverwertungsverbot führt?
Fehler bei Beweiserhebung führen grds. nicht zur Unverwertbarkeit - Verbot grds. wenn das Verfahrensrecht grob fahrlässig/ vorsätzlich missachtet wurde - Verbot entfällt, wenn Verteidiger zustimmt oder nicht ausdrücklich widerspricht (Widerspruchslösung)
27
(P): Was ist die Konsequenz von der fehlenden Belehrung über die Verteidigerkonsultation?
grds. Verwertungsverbot
28
(P): Kann eine Zeugenaussage im Prozess verlesen werden bzw. die Verhörsperson vernommen werden, wenn der Zeuge sich später auf ein Zeugnisverweigerungsrecht beruft?
nur wenn Person in ihrer früheren Entscheidung auszusagen oder nicht frei war, also nicht als Reaktion auf staatliche Strafverfolgung oder Druck