Teil 1. Tierarten, Wildbiologie, Wildhege, Biotophege, Schadensverhütung, Land und Waldbau

Question 1

Wo ist Rotwild in Mecklenburg-Vorpommern besonders verbreitet?

Answer 1

In allen größeren Wald- und Schilfgebieten und in deren Randbereichen.

Question 2

Welche Zusammensetzung haben die Rotwildrudel im Jahresverlauf?

Answer 2

Brunftrudel (Platzhirsch mit Kahlwild), Winterrudel (gemischtes Rudel, bestehend aus Kahlwild mit Hirschen in unterschiedlichem Alter), Kahlwildrudel (im Sommer ohne Hirsche), Hirschrudel (während der Feistzeit im Sommer ohne Kahlwild).

Question 3

Aus welchen Teilen/Enden besteht ein vollständiges Rothirschgeweih?

Answer 3

Rose, Augsprosse, Eissprosse, Mittelsprosse, Gabel oder Krone.

Question 4

Beschreiben Sie den Brunftverlauf beim Rotwild?

Answer 4

Die Hirsche ziehen Anfang September zum Kahlwild. Es bilden sich Brunftrudel bestehend aus Platzhirsch mit Kahlwild und Beihirschen. Vor allem der Platzhirsch beschlägt paarungsbereite Alt- und Schmaltiere, Brunftschrei ist zu hören.

Question 5

Beschreiben Sie, wie es zum genetischen Austausch zwischen den verschiedenen Rotwildvorkommen kommt!

Answer 5

Vor und nach der Brunft verlassen Hirsche das Rudel. Dabei können Entfernungen von bis zu einhundert Kilometern zurückgelegt werden.

Question 6

Benennen Sie die Körperteile beim Rotwild in der Weidmannssprache!

Answer 6

Haupt, Träger, Lauscher, Lichter, Äser, Mähne (Brunftmähne), Decke, Vorder-, Hinterläufe, Spiegel, Wedel, Kurzwildbret, Brunftrute, Rosenstock, Rose, Geweihstange, Augsprosse, Eissprosse, Mittelsprosse, Krone.

Question 7

Beschreiben Sie die mögliche Geweihentwicklung beim Rothirschgeweih!

Answer 7

Im ersten Kopf ist der Hirsch ein Spießer oder in seltenen Fällen ein Hochgabler. Im zweiten Kopf ist er ein Sechser, Achter oder Zehner. Ab dem dritten Kopf ist er in der Regel ein Kronenhirsch mit steigender Endenzahl, bis er, beginnend etwa mit dem dreizehnten, vierzehnten Kopf, wieder zurücksetzt.

Question 8

Nennen Sie Baum- und Straucharten, die vom Rotwild bevorzugt als Schälgehölze genutzt werden!

Answer 8

Weide, Pappel, Rotbuche, Eberesche, Fichte, Douglasie, Tanne.

Question 9

Beschreiben Sie die Funktion eines Wiederkäuermagens.

Answer 9

Zersetzung des Nahrungsbreies (Zellulose) mit Hilfe von Bakterien.

Question 10

Welche Lebensräume bevorzugt Rotwild?

Answer 10

Rotwild lebt hauptsächlich in größeren, ruhigen Waldgebieten oder verlandeten Schilfflächen mit Waldanschluss. Ein ungehinderter Zugang zur Feldflur ist notwendig. Wenn es ungestört ist, dann kehrt es in seine ursprünglichen Lebensräume (Auwälder, lichte Wälder, offene Heideflächen, Landschaften mit sehr großen, ruhigen Ackerflächen und darin eingestreuten kleineren Waldungen und Feldgehölzen) zurück.

Question 11

Wie wird Rotwild nach Alter, Geschlecht und Entwicklungsstufen genannt?

Answer 11

Die männlichen Tiere sind Hirschkälber, Schmalspießer und Hirsche vom 2., 3., 4…. Kopf. Die weiblichen Tiere sind Wildkälber, Schmaltiere und Alttiere.

Question 12

Beschreiben Sie, welche Stücke die unterschiedlichen Rudel beim Rotwild anführen!

Answer 12

Das Hirschrudel führt meist ein mittelalter Hirsch. Das Kahlwildrudel wird vom Leittier geführt. Das ist immer ein Alttier mit Kalb. Das Brunftrudel wird vom Leittier geführt. Das Winterrudel führt ebenfalls ein Leittier.

Question 13

Woran erkennt man die Anwesenheit von Rotwild im Revier?

Answer 13

Fährten, Abwurfstangen, Suhlen, Losung, Schälstellen, Schlagstellen, Verbiss, Risshaar, Brunftschrei, Betten, Himmelszeichen, Himmelsspur, Beobachtung.

Question 14

Wie lange dauert die Tragzeit beim Rotwild?

Answer 14

Die Tragzeit dauert 8,5 Monate oder 34 Wochen.

Question 15

Beschreiben Sie den jährlichen Geweihaufbau beim Rothirsch!

Answer 15

Nach dem Abwerfen wird der Rosenstock von Basthaut überwachsen unter der die Bildung des neuen Geweihs beginnt. Etwa im Juli ist dieses dann fertig geschoben und wird gefegt.

Question 16

Woran erkennt man am Gebiss, ob es sich um ein erlegtes Kalb, Schmaltier oder Alttier handelt?

Answer 16

Das Kalb hat nur den ersten Molar, der dritte Prämolar ist dreiteilig. Das Schmaltier hat den ersten und zweiten Molar und der dritte Prämolar ist noch dreiteilig. Das Alttier hat das vollständige Dauergebiss.

Question 17

Was müssen Sie bei der Bejagung beachten, wenn ein Kahlwildrudel aus dem Bestand austritt?

Answer 17

Man schießt nicht auf das erste austretende Stück, weil das immer das Leittier ist. Man schießt auch nicht auf dessen Kalb, das ihm unmittelbar folgt, weil das Leittier ohne Kalb seine Führungsrolle verliert. Jung vor alt, schwach vor stark!

Question 18

Welche Ansprüche stellt das Damwild an seinen Lebensraum

Answer 18

Das Damwild bevorzugt reich gegliederte, parkähnliche Landschaften im Flachland und im Hügelland. Es braucht kleine Mischwälder mit viel Buschholz für den Einstand, Felder und Wiesen für die Äsung.

Question 19

Beschreiben Sie die altersmäßige Geweihentwicklung beim Damwild!

Answer 19

Der Damhirsch vom ersten Kopf ist ein Spießer, vom zweiten ist er ein Knieper und vom dritten Kopf ein Löffler. Mittelalte Damhirsche (4. - 7. Kopf) nennt der Jäger angehende Schaufler oder Halbschaufler, alte Hirsche (ab 8. Kopf) werden Voll- oder Kapitalschaufler genannt.

Question 20

Beschreiben Sie die Fortpflanzungsabläufe beim Damwild!

Answer 20

In der Brunftzeit, im Oktober/November, wird das weibliche Stück vom Schaufler beschlagen. Nach einer Tragzeit von etwa 32 Wochen setzt das Tier ein Kalb.

Question 21

Was wissen Sie über die Farbvarianten beim Damwild?

Answer 21

Die normale Sommerfärbung ist die rotbraune Oberseite mit weißen Punkten und die helle Unterseite. Rein weiß oder rein schwarz gefärbte Stücke kommen ebenfalls vor.

Question 22

Welche Auffälligkeiten gibt es in der Fortbewegung des Damwildes?

Answer 22

Bei der Flucht vollführt das Damwild gern Prellsprünge, bei denen es mit allen vier Läufen gleichzeitig abspringt und auch so wieder landet.

Question 23

Worin unterscheidet sich das Gebiss des Damwildes von dem des Rotwildes?

Answer 23

Das Damwild hat im Oberkiefer keine Eckzähne (Grandeln).

Question 24

Wo befinden sich in Deutschland die Hauptvorkommen des Damwildes?

Answer 24

Die größten Damwildvorkommen in Deutschland liegen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Question 25

Woran kann man das männliche Damwild jederzeit relativ sicher ansprechen?

Answer 25

Beim männlichen Damwild ist der Pinsel relativ gut sichtbar.

Question 26

An welchen Merkmalen kann man die Damwildfährte von der des Rotwildes unterscheiden?

Answer 26

Beim Damwild nimmt der Ballen die Hälfte des Trittsiegels ein, beim Rotwild nur etwa ein Drittel.

Question 27

Beschreiben Sie die normale Gehörnentwicklung beim Rehwild vom Kitz bis zum reifen Bock!

Answer 27

Das Bockkitz zeigt in der Regel kleine Knöpfe. Der Jährling schiebt Spieße. Bei besonders guten Bedingungen kann er Gabler sein und in Ausnahmefällen auch schon Sechser. Ab dem zweiten Jahr ist der Bock meist Sechser.

Question 28

Beschreiben Sie die Fortpflanzungsabläufe des Rehwildes!

Answer 28

In der Blattzeit, im Juli/August, wird die Ricke vom Bock beschlagen. Nach einer Tragzeit von neuneinhalb Monaten, mit eingeschobener Eiruhe setzt die Ricke im Mai/Juni in der Regel zwei Kitze.

Question 29

Was ist an dem Ausdruck „Rehgehörn“ biologisch falsch?

Answer 29

Der Bock wirft sein „Gehörn“ jedes Jahr ab und schiebt ein neues. Das ist bei einem echten Horn unmöglich. Dieses bleibt lebenslang erhalten. Das „Rehgehörn“ ist also ein Geweih.

Question 30

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem Alter des Bockes und dem Zeitpunkt des Fegens?

Answer 30

Der ältere Bock fegt meist früher als der Jährling.

Question 31

Welches ist die Ursache für ein Perückengehörn?

Answer 31

Eine Perücke entsteht durch Verletzung oder anderweitigen Ausfall der Hoden (Brunftkugeln).

Question 32

Zu welchem Äsungstyp zählt Rehwild?

Answer 32

Das Rehwild ist ein Nascher (Konzentratselektierer).

Question 33

Wodurch bekommt das Rehgehörn seine Farbe?

Answer 33

Durch das Fegen des Gehörns bzw. des Geweihs wird die Rinde des Gehölzes beschädigt, der dadurch austretende Baumsaft färbt den Knochen des Gehörns bzw. Geweihs dunkel.

Question 34

Zur Altersbestimmung am erlegten Stück werden die Unterkiefer herangezogen. Worauf wird hier geachtet?

Answer 34

Zur Altersbestimmung am erlegten Stück wird der Abschliff der Backenzähne und die Vollständigkeit des Gebisses herangezogen.

Question 35

Welche Merkmale sind für einen jungen Bock typisch?

Answer 35

Der junge Bock hat noch einen schmalen Träger, ist schlank und sein Gehörn hat wenig Masse. Er wirkt in seinem Verhalten neugierig und unerfahren.

Question 36

Welche Merkmale deuten auf einen älteren Bock hin?

Answer 36

Der ältere Bock hat einen kräftigen Träger. Ein weiteres Merkmal können tiefe Rosenstöcke und Dachrosen sein. In seinem Verhalten ist er vorsichtiger bis sehr heimlich.

Question 37

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem Alter des Stückes und dem Zeitpunkt des Verfärbens?

Answer 37

Junge Stücke verfärben in der Regel früher, als die älteren.

Question 38

Woran erkennt der Jäger die Anwesenheit von Rehwild im Revier?

Answer 38

Die Anwesenheit von Rehwild im Revier erkennt man an den Fährten, an Risshaaren, an der Losung, an den Betten, an den Verbissstellen, an den Plätzstellen und an den Fegestellen.

Question 39

Welche Ansprüche stellt das Rehwild an seinen Lebensraum?

Answer 39

Rehwild bevorzugt abwechslungsreiche Lebensräume wie Wald, Feld und Wiesen. Es nimmt aber auch reine Waldlagen an und ist auch in der reinen Feldmark zu finden.

Question 40

An welchen Körperstellen sitzen beim Rehwild die Duftdrüsen?

Answer 40

Rehwild besitzt drei Duftdrüsen: Die Laufbürste an den Hinterläufen, die Zwischenzehendrüse und die Stirndrüse.

Question 41

Wie hoch ist der prozentuale Zuwachs beim Rehwild?

Answer 41

In Mecklenburg-Vorpommern geht man von 100% des weiblichen Frühjahrswildbestandes aus.

Question 42

Wie nennt man die äußeren Körperteile des Rehwildes in der Weidmannssprache?

Answer 42

Haupt, Lauscher, Gehörn, Äser, Lichter, Träger, Decke, Vorderlauf, Hinterlauf, Spiegel, Schürze, Pinsel.

Question 43

Wovon ernährt sich Schwarzwild?

Answer 43

Schwarzwild ist ein Allesfresser. Schwerpunkte sind Feldfrüchte wie Mais, Kartoffeln und Getreide. Weiterhin frisst es Eicheln, Bucheckern, Insektenlarven, Aas (Fallwild), Mäuse, Gelege und Jungwild.

Question 44

Was versteht man unter den Begriffen Obermast und Untermast?

Answer 44

Obermast sind Baumfrüchte wie Eicheln und Bucheckern, Untermast sind Wurzeln, Kartoffeln, Engerlinge usw.

Question 45

Warum ist das Schwarzwild im Walde nützlich und bei derselben Lebensweise im Felde schädlich?

Answer 45

Im Wald lockert das Schwarzwild den Boden und vertilgt die Schädlinge, z.B. Engerlinge, Schmetterlingspuppen und Mäusegehecke. In der Feldflur schädigt es die Kulturpflanzen und deren Früchte, z.B. Mais, Kartoffeln, milchreifes Getreide, Raps. Außerdem bricht es die Grasnarbe im Grünland und frisch bestellte Äcker um.

Question 46

Wie bezeichnet der Jäger das Schwarzwild in den jeweiligen Altersstufen?

Answer 46

Frischlingsbache bzw. -keiler, Überläuferbache bzw. -keiler, Bache, Keiler, (beim Keiler spricht man vom angehenden-, vom hauenden- und vom Hauptschwein, reifer Keiler ab 8 Jahre).

Question 47

Wie nennt man die äußeren Körperteile des Schwarzwildes in der Weidmannssprache?

Answer 47

Haupt, Teller, Lichter, Gebräch, Haderer, Gewehre, Wurf, Pürzel, Pinsel, Vorderlauf, Hinterlauf, Schwarte, Federn

Question 48

Wie unterscheidet sich die Schwarzwildfährte von der Fährte anderer Schalenwildarten?

Answer 48

In den Trittsiegeln der Schwarzwildfährte ist fast immer das Geäfter zu erkennen.

Question 49

Woran erkennt der Jäger die Anwesenheit von Schwarzwild im Revier?

Answer 49

Die Anwesenheit von Schwarzwild im Revier erkennt man an den Fährten, am Gebräch, an der Suhle, am Malbaum, an der Losung und an den Kesseln.

Question 50

Wie hoch ist der prozentuale Zuwachs beim Schwarzwild?

Answer 50

In Mecklenburg-Vorpommern geht man laut Wildbewirtschaftungsrichtlinie von mindestens 250 % des Gesamtbestandes im Frühjahr aus. Witterungsbedingt gibt es von Jahr zu Jahr große Schwankungen.

Question 51

Beschreiben Sie den Lebensraum des Schwarzwildes!

Answer 51

Schwarzwild besiedelt alle Lebensräume, die ausreichend Fraß und Deckung bieten und bei denen ein Zugang zum Wasser gegeben ist.

Question 52

Aus welchen Gründen suhlt Schwarzwild?

Answer 52

Das Schwarzwild suhlt wegen des Kühleffektes und vor allem zum Schutz vor Außenparasiten.

Question 53

Wie verhalten sich führende Bachen bei Gefahr?

Answer 53

Bachen warnen die Rotte durch Blasen und sie verteidigen ganz energisch ihre Frischlinge.

Question 54

Beschreiben Sie die Fortpflanzungsabläufe beim Schwarzwild!

Answer 54

Die Bachen werden in der Rauschzeit vom Keiler beschlagen. Nach einer Tragzeit von fast vier Monaten (3 Monate, 3 Wochen, 3 Tage) frischen die Bachen im Wurfkessel.

Question 55

Beschreiben Sie die Sozialstrukturen, in denen Schwarzwild lebt!

Answer 55

Das Schwarzwild lebt in Rotten, die Keiler sind Einzelgänger. Die Rotte besteht aus miteinander verwandten Stücken, die von einer Leitbache geführt werden. Die Leitbache dominiert die übrigen Rottenmitglieder.

Question 56

Wie unterscheidet man in und an der Suhle, ob diese von Schwarz- oder Rotwild genutzt wird?

Answer 56

Die Benutzer der Suhle erkennt man an den Trittsiegeln und an der Höhe der Malstelle. Außerdem findet man am Malbaum immer ausgerissene Borsten oder Haare, die in der Borke des Baumes hängen geblieben sind. Auch der Abdruck des Körpers im Schlamm kann helfen.

Question 57

Wie nennt man die Stücke verschiedener Altersgruppen des Muffelwildes in beiden Geschlechtern?

Answer 57

Schaflamm und Widderlamm, Schmalschaf, Schmalwidder, Schaf und Widder.

Question 58

Wo ist die ursprüngliche Heimat des Muffelwildes und wann kam es nach Deutschland?

Answer 58

Das Muffelwild stammt aus Korsika und Sardinien. Es wurde um die Jahrhundertwende (19./20. Jh.)in Deutschland ausgesetzt.

Question 59

Beschreiben Sie die Fortpflanzungsabläufe des Muffelwildes!

Answer 59

Die Brunft ist im Monat November. Während dieser Zeit rivalisieren die Widder durch Rammkämpfe miteinander um die Gunst paarungsbereiter Schafe. Nach einer Tragzeit von 5,5 Monaten setzen die Schafe 1-2 Lämmer. Bei günstigen Lebensbedingungen setzen die Schafe im Herbst ein zweites Mal.

Question 60

Welche Merkmale sollten ideale Muffelwildreviere aufweisen?

Answer 60

Die besten Reviere liegen im bergigen Land auf steinigen oder sandigen Böden.

Question 61

Wie bezeichnet man den hellen Fleck in der Mitte des Rumpfes beim Muffelwidder?

Answer 61

Schabracke oder Sattelfleck.

Question 62

Tragen beide Geschlechter beim Muffelwild einen Kopfschmuck?

Answer 62

Ja, die Widder tragen Schnecken, ein Großteil der Schafe bildet kleine Hörner aus, die sog. Stümpfe.

Question 63

Welche negativen Wuchsformen der Schnecke kennen Sie beim Muffelwidder?

Answer 63

Beim Einwachser ist die Schnecke so gedreht, dass Sie in den Träger einwachsen würde. Beim Scheuerer dreht die Schnecke zu dicht am Träger vorbei, so dass Scheuerstellen entstehen. Erkennt der Jäger diese Fehlstellungen der Schnecke, sollte er die Widder erlegen.

Question 64

Welche Erkrankung tritt häufig beim Muffelwild auf guten, nassen Böden auf?

Answer 64

Die Moderhinke, eine bakterielle Schalenerkrankung, die das Herausfaulen der Hohle zur Folge hat.

Question 65

Wo kommt Gamswild in Deutschland vor und wie nennt man den Kopfschmuck?

Answer 65

Die Heimat des Gamswildes ist das Hochgebirge und den Kopfschmuck bezeichnet man als Krucken.

Question 66

Benennen Sie die Körperteile des Hasen in der Weidmannssprache!

Answer 66

Löffel, Seher, Blume, Balg, Läufe.

Question 67

Was wissen Sie über das Sozialverhalten des Hasen?

Answer 67

Hasen leben als Einzelgänger, sie finden sich aber auf Äsungsplätzen zusammen und nutzen diese gemeinsam.

Question 68

Wie sind die Augen des Hasen angeordnet und welche Vorteile ergeben sich daraus?

Answer 68

Die Lichter (Seher) des Hasen befinden sich seitlich im oberen Bereich des Kopfes, sodass er einen vollen Sehbereich von 360° hat.

Question 69

Welche Besonderheiten weist das Hasengebiss auf?

Answer 69

Das Hasengebiss hat im Oberkiefer zwei Stiftzähne, die hinter den Schneidezähnen sitzen.

Question 70

Welche Lebensräume bevorzugt der Hase?

Answer 70

Der Hase bevorzugt Lebensräume mit geringem Waldanteil, mit trockenen, warmen Böden, relativ kleinen Ackerschlägen und gut bewachsenen Feldrainen.

Question 71

Beschreiben Sie die Fortpflanzungsabläufe des Hasen!

Answer 71

Der Rammler beschlägt die Häsin während der Rammelzeit. Nach einer Tragzeit von etwa eineinhalb Monaten setzt die Häsin zwei- bis dreimal jährlich, von März bis Oktober, im Mittel drei Junghasen.

Question 72

Welche Faktoren haben einen negativen Einfluss auf den Hasenbesatz?

Answer 72

Auf die Besatzdichte des Hasen haben folgende Faktoren negativen Einfluss: Intensive Landwirtschaft, Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel im großen Stil, große Felder, viele Beutegreifer, hoher Mechanisierungsgrad bei der Feldbearbeitung sowie ein ungünstiger Witterungsverlauf (feuchtes Frühjahr).

Question 73

Wie kommt das Spurbild des Hasen zustande?

Answer 73

Der Hase setzt zuerst mit den Vorderläufen auf. Die Hinterläufe werden danach vor den Vorderläufen aufgesetzt.

Question 74

Wie kann man das Kaninchen vom Feldhasen unterscheiden?

Answer 74

Das Wildkaninchen ist kleiner als der Feldhase, Kaninchen haben im Gegensatz zum Hasen dunkle Seher, die Balgfärbung ist eher grau als braun, die Löffel sind kürzer und haben keine schwarzen Spitzen.

Question 75

Welche Ansprüche stellt das Kaninchen an seinen Lebensraum?

Answer 75

Das Wildkaninchen braucht mildes Klima und durchlässige, eher sandige trockene Böden. Es bevorzugt dichte Hecken, lichte kleine Wälder mit guter Deckung. Immer muss ein guter Zugang zu den Äsungsflächen gegeben sein.

Question 76

Welches Sozialverhalten kennen Sie vom Kaninchen?

Answer 76

Das Kaninchen lebt gesellig in Kolonien in denen eine Sozialstruktur mit Rangordnung besteht.

Question 77

Beschreiben Sie die Fortpflanzungsabläufe der Wildkaninchen!

Answer 77

Während der Rammelzeit wird die Kaninchenhäsin vom Rammler beschlagen. Nach einer Tragzeit von einem Monat setzt die Kaninchenhäsin meist fünfmal jährlich ca. fünf Junge.

Question 78

Welche natürlichen Feinde hat das Wildkaninchen?

Answer 78

Die Hauptfeinde des Kaninchens sind Iltis, Marder und Hermelin, ferner auch Fuchs, Habicht, Kolkrabe, Krähen und Waldkauz.

Question 79

Beschreiben Sie die äußere und innere Anlage eines Kaninchenbaues!

Answer 79

Im Umfeld des Kaninchenbaues wird immer an denselben Stellen Losung abgesetzt. Das dient zur Reviermarkierung einer Sippe. In diesem Revier legen die Sippenmitglieder Einzelbaue oder einen Mutterbau an. Die Jungen werden immer in einer abseits angelegten Setzröhre gesetzt.

Question 80

Beschreiben Sie den Unterschied zwischen Hasen- und Kaninchenschädel!

Answer 80

Der Hasenschädel ist größer als der des Kaninchens. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist die Gaumenlücke. Beim Hasen ist sie lang und breit (apfelförmig), beim Kaninchen ist sie ebenfalls lang, aber viel schmaler (birnenförmig).

Question 81

Welche Lebensräume beansprucht der Biber?

Answer 81

Der Biber braucht stehende (Seen, alte Flussarme) oder relativ langsam fließende Gewässer mit reicher Ufervegetation. Größere oder kleinere Auwälder oder Weichholzbestände müssen in unmittelbarer Nähe sein.

Question 82

An welchen Anzeichen erkennt man die Besiedlung des Revieres durch Biber?

Answer 82

Die Besiedlung des Revieres durch Biber merkt man sehr schnell an den typischen Kegelschnitten gefällter Bäume, später auch am Entstehen einer Biberburg oder eines Dammes im Wasser.

Question 83

Wovon ernährt sich der Biber?

Answer 83

Der Biber ist reiner Pflanzenfresser. Er braucht Gräser und Kräuter, sowie Zweige und Rinde von weichen Laubhölzern.

Question 84

Beschreiben Sie das Sozialverhalten des Wolfes!

Answer 84

Wölfe leben in Rudeln in denen eine Alpha-Wölfin und ein Alpha-Rüde die Hierarchie führen. Die Alpha-Wölfin ist die Rudelführerin.

Question 85

Beschreiben Sie das Jagdverhalten des Wolfes!

Answer 85

Wölfe jagen meist im Rudel. Sie sind Verfolgungsjäger. Sie folgen ihrer ausgespähten Beute oft über sehr weite Strecken bis sich eine Gelegenheit zum Angriff bietet.

Question 86

Wo kommen Wölfe in Deutschland vor?

Answer 86

In Deutschland haben sich aus dem Osten eingewanderte Wölfe in Ostdeutschland ausgebreitet.

Question 87

Wovon ernährt sich der Wolf?

Answer 87

Zur Nahrung des Wolfes gehört Schalenwild bis zur Elchgröße, Haustiere (besonders Schafe), Aas und Kleinsäuger. Gelegentlich nimmt er auch Früchte und Beeren.

Question 88

Woher stammt der Marderhund und wie ist er nach Deutschland gekommen?

Answer 88

Der Marderhund stammt aus Ostasien. Er wurde zu Beginn des 20. Jh. als Pelztier in der Ukraine ausgesetzt und hat sich von dort immer weiter nach Westen ausgebreitet.

Question 89

Welche Lebensräume bevorzugt der Marderhund?

Answer 89

Der Marderhund bevorzugt Schilfgebiete, Auwälder und Brüche.

Question 90

Wovon ernährt sich der Marderhund?

Answer 90

Der Marderhund ist ein Allesfresser. Der tierische Anteil besteht aus Insekten, Lurchen, Reptilien, Kleinsäugern, Eiern und Jungvögeln. Die Nahrung besteht auch aus pflanzlicher Kost z.B. Beeren und Früchte.

Question 91

Welche Besonderheiten begünstigen die relativ schnelle Ausbreitung des Marderhundes?

Answer 91

Der Marderhund ist sehr anpassungsfähig, hat ganz erhebliche Wurfgrößen von vier bis acht Jungen und beide Eltern kümmern sich intensiv um den Nachwuchs.

Question 92

An welchem Körpermerkmal kann man den Marderhund vom Waschbären unterscheiden?

Answer 92

Der Marderhund hat eine kurze einfarbige Rute, die des Waschbären ist lang und geringelt.

Question 93

Woher stammt der Waschbär und wie ist er nach Deutschland gekommen?

Answer 93

Der Waschbär stammt aus Nordamerika. In den dreißiger Jahren des 20. Jh. wurde er in wenigen Exemplaren ausgesetzt. Der Rest entkam aus Pelztierfarmen oder Tiergärten. Inzwischen ist er fast flächendeckend in Deutschland verbreitet.

Question 94

Welche Lebensräume bevorzugt der Waschbär?

Answer 94

Der Waschbär lebt in feuchten Waldgebieten. Inzwischen besiedelt er aber auch Gebiete mit größeren Feldgehölzen. Er ist ein Kulturfolger und neigt zur Einwanderung in menschliche Siedlungen.

Question 95

Wovon ernährt sich der Waschbär?

Answer 95

Der Waschbär ist Allesfresser. Pflanzliche und tierische Anteile halten sich etwa die Waage. Er nimmt kleine Wirbeltiere bis etwa Kaninchengröße, Vögel und Gelege, Insekten, Würmer, Luder; Obst Mais, Getreide, Eicheln, Bucheckern, Nüsse, Abfälle.

Question 96

Welche Ansprüche stellt der Fuchs an seinen Lebensraum?

Answer 96

Der Fuchs hat keine besonderen Ansprüche an seinen Lebensraum. Er ist Kulturfolger, der auch in Städten immer häufiger anzutreffen ist.

Question 97

Wovon ernährt sich der Fuchs?

Answer 97

Die Hauptnahrung des Fuchses sind Säugetiere bis Rehkitzgröße. Er ist Nahrungsgeneralist. Er nimmt auch pflanzliche Nahrung auf z.B. Beeren und Obst. Im besiedelten Bereich nimmt er auch Nahrungsabfälle des Menschen.

Question 98

Benennen Sie Körperteile des Fuchses in der Weidmannssprache!

Answer 98

Gehöre, Seher, Fang, Vorderlauf, Hinterlauf, Branten, Balg, Viole, Lunte, Blume.

Question 99

Welche Farbvarianten des Fuchsbalges kennen Sie und welche Namen gebraucht der Jäger hierfür?

Answer 99

Eine sehr helle Variante wird Birkfuchs genannt. Der Brandfuchs hat einen rotbraunen Balg und der Kohlfuchs hat einen schwarzbraunen Balg.

Question 100

Beschreiben Sie die Fortpflanzung des Fuchses!

Answer 100

Die Fähe wird in der Ranzzeit, Januar/Februar, vom Rüden gedeckt. Nach einer Tragzeit von fast zwei Monaten, März/April, wölft die Fähe im Mittel fünf Welpen.

Question 101

Über welche Sinnesleistungen verfügt der Fuchs?

Answer 101

Beim Fuchs sind der Geruchssinn, das Gehör und der Sehsinn hervorragend ausgeprägt.

Question 102

Welches typische Merkmal kennzeichnet den Dachsschädel?

Answer 102

Der Dachsschädel hat in der Mitte auf dem Scheitel einen hohen Knochenkamm (Dachshelm).

Question 103

Welche Lebensräume besiedelt der Dachs?

Answer 103

Der Dachs bevorzugt Waldränder, Feldhecken und Feldgehölze.

Question 104

Wovon ernährt sich der Dachs?

Answer 104

Der Dachs ist ein Allesfresser. Seine Hauptnahrung sind Regenwürmer, Insekten, Kleinsäuger, Schnecken, reifes Obst, Feldfrüchte (Mais), Beeren, auch Nahrungsabfälle werden genommen.

Question 105

Wie verhält sich der Dachs im Winter?

Answer 105

Der Dachs hält in der Regel eine Winterruhe.

Question 106

Woran erkennt man einen befahrenen Dachsbau?

Answer 106

An der Dachsrinne („Geschleif“) erkennt man den befahrenen Dachsbau. Das ist eine lange, rinnenförmige Vertiefung, die zum Röhreneingang führt. In unmittelbarer Baunähe findet man auch immer neue Aborte (Dachsgruben) mit frischer Losung.

Question 107

Woran erkennt man die Spur (Trittsiegel) des Dachses?

Answer 107

Die Trittsiegel des Dachses sehen aus wie ganz kleine Bärentatzen. Ballen- und Zehenabdrücke sind gut zu erkennen. Sehr deutlich sieht man auch die Abdrücke der Krallen, er „nagelt“.

Question 108

Wovon ernährt sich ein Fischotter?

Answer 108

Die Hauptnahrung des Otters sind Fische und Amphibien. Zu seinem Nahrungsspektrum gehören auch am Wasser lebende Nager, kleinere Wasservögel und Krebse.

Question 109

Wo hat der Fischotter seinen Bau und wie sieht dieser aus?

Answer 109

Der Bau befindet sich in der Uferböschung. Der Haupteingang des Otterbaues liegt unter dem Wasserspiegel. Diese Röhre mündet in einem höher gelegenen, gepolsterten Kessel, der nach oben zur Erdoberfläche hin einen Notausgang hat.

Question 110

Woran erkennt man die Otterspur?

Answer 110

Die Otterspur erkennt man an den Abdrücken der Schwimmhäute zwischen den Zehen und der nachschleifenden Rute.

Question 111

Welche Anforderungen stellt der Fischotter an seinen Lebensraum?

Answer 111

Der Otter braucht Gewässer mit hoher Wasserqualität und mit Gras und Gehölz bewachsene Ufer.

Question 112

Beschreiben Sie den Lebensraum des Mink!

Answer 112

Der Mink ist Bewohner der Uferzonen an Gewässern aller Art.

Question 113

Wovon ernährt sich der Mink?

Answer 113

Zum Nahrungsspektrum des Mink gehören Kleinnager bis Bisamgröße, Fische Krebse, Wasserinsekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und deren Gelege.

Question 114

Welchen Lebensraum besiedelt der Baummarder?

Answer 114

Er lebt in Waldgebieten (Altholzbestände).

Question 115

Welchen Lebensraum besiedelt der Steinmarder?

Answer 115

Der Steinmarder lebt in Siedlungsnähe bis in die Großstädte hinein (Hausmarder, Kulturfolger).

Question 116

An welchen äußeren Merkmalen kann man den Baum- vom Steinmarder unterscheiden?

Answer 116

Den Steinmarder erkennt man am weißen Kehlfleck, der bis an die Vorderläufe gegabelt ist, hat unbehaarte Branten und eine fleischfarbene Nase. Der Baummarder hat einen rundlichen gelben Kehlfleck, behaarte Branten und eine dunkle Nase.

Question 117

Welches typische Merkmal gibt es sowohl bei der Spur des Baum- als auch des Steinmarders?

Answer 117

Das Spurbild des Baum- und des Steinmarders erkennt man am charakteristischen Paartritt.

Question 118

Wovon ernährt sich der Steinmarder?

Answer 118

Die Nahrung des Steinmarders besteht hauptsächlich aus Kleinnagern, Kaninchen, Junghasen, Eiern und Vögeln bis zur Fasanengröße. Obst und Beeren werden auch genommen.