UNTERRICHT 2 - Klarheit und Kohärenz des Unterrichts Flashcards
(20 cards)
Angebots - Nutzungsmodell nach
nach Andreas Helmke
Nach dem Angebots-Nutzungs-Modell ist Unterricht ein von Lehrpersonen geschaffenes Angebot, das von Schülern genutzt werden kann (soll), um als Ertrag einen Lernerfolg zu erzielen. Neben dem Unterricht (Angebot), der Lernaktivität (Nutzung) und den Lernergebnissen (Ertrag) werden Einflussfaktoren auf diese Unterrichtsmerkmale wie das Lernpotential der Schüler benannt und Zusammenhänge zwischen diesen postuliert. So dient das Angebots-Nutzungs-Modell als Rahmenmodell, das die komplexen Prozesse im Unterricht vereinfacht darstellt.
Angebots-Nutzungs-Modell (feuille ! schéma)
(Helmke)
- kombiniert schulische und ausserschulische Faktoren
- Schulerfolg ist das Ergebnis des Zusammenspiels unterschiedlicher Faktoren und umfasst dabei nicht nur die Lern- und Leistungsentwicklung, sondern auch die affektiv-motivationale und persönlichkeitsbezogene Entwg der Lernenden
UNTERRICHT =
> Unterscheidung zw tatsächlichem (reel) Angebot des Unterrichtes und dem genutzten
> Berücksichtigung der individuellen Lernvorausetzungen
LEHRER : Kompetenzen und angebote als zentrale Determinanten für Qualität und Quantität des Unterrichtes
> Indirekten Effekten der beruflichen Motivation, der Persönlichkeit, des Belastungserlebens (belastug: charge) und der beruflichen Zufriedenheit auf den Schulerfolg der Lernenden
LERNENDE = determiniert durch Voraussetzungen : zB soziale Herkunft
+ Wahrend sich die affektive-motivationale Entwg vor allem durch die affektive-motivationalen Voraussetzungen der Lernenden vorhersagen lässt, spielen für die kognitive Entwg vor allem das Vorwissen und die Intelligenz der Lernenden eine entscheidende Rolle.
KLASSENZUSAMMENSETZUNG = mittlere Leistungsfâhigkeit einer Klasse beeinflusst die Leistungsentwg
MERKMALE DER SCHULE = hohe Leistungserwartungen und effektive und verantwortungsvolle Schulleitung, durch Konsens und Kooperattion innerhalb des Kollegiums, durch ein positives , störungsarmes Schulklima, durch die systematische Überprüfung und Bewertung von Lernfortschritten der Lernenden und durch eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern auszeichnen
Strukturiertheit des Unterrichts
- klar erkennbare Gliederung in Phasen = didaktische Strukturierung
- Konsistenz von Regeln, Erwartungen und Grenzen = Strukturierung der Verhaltensebene : störungsfreie Lernumgebung
- Massnahmen, die eine Verbindung zw dem Vorwissen und neuen Elementen herzustellen : kognitionspsychologische Strukturiertheit
- Verwendung von Strukturierungshilfen
Affektiv-motivationale Aspelte des Lernens
- effektive Klassenführung und störungsarmer Unterricht -> positive Auswirkungen auf das Autonomieerleben und Kompetenzerleben
- > positive Effekte auf die Interessenswirkung
- > positive Effekte auf das Engagement und Selbstkonzept
-Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass ein strukturierter, störungsarmer und effektiv geführter Unterricht die affektiv-motivationale Entwg der Lernenden befördern kann. Es kann angenommen werden, dass ein Mindestmass an didaktischer Strukturierung eine notwendige Voraussetzung für eine wirksame Klassenführung darstellt, die wiederum als wichtige Voraussetzung dafür angesehen werden kann, dass inhaltsbezogene Strukturierungen und Hinweise Wirkungen entfalten (devleopper) können
wichtiger Punkte der Unterrichtsklarheit/ordnung/gutes unterricht
- Strukturiertheit des Unterrichts
- Inhaltliche Klarheit und Kohärenz des Unterrichts
- Feedback
- Kooperatives Lernen
- Üben
- Kognitive Aktivierung
- Metakognitive Förderung
- Unterstützendes Unterrichtsklima
- Innere Differenzierung , Individualisierung und Scaffolding als Formen adaptiven Unterrichts
Feedback (informationen nach ?)
nach Hattie (schéma feuille)
- Zielzustand muss für Lernenden und Lehrer klar sein (FEED UP = voir schéma)
- Feedback muss Antworten darüber geben, wo man in Hinblick auf das angestrebte Ziel steht (FEED BACK schéma)
- und welche Schritte erforderlich sind um es zu erreichen (FEED FORWARD)
=> UNTERSCHEIDUNG ZW =
- EINFACHEN Rückmeldungen : keinen Effekt auf Lernen, Anwendungen bei sehr einfachen Aufgabenstellungen
- ELABORIERTEN Rückmeldungen bei komplexen Aufgabenstellungen : erklären die Aufgabe weiterführend : führen zum Lernerfolg
- SUGGESTIVES FEEDBACK, das Hinweise auf Fehler und Probleme enthält, ohne dass jedoch direkte Hinweise gegeben werden, worin das Problem bzw. der Fehler besteht.
weitere Faktoren die eine Rolle auf Feedback spielen
+ 4 Ebenen der Rückmeldung
Komplexität der Aufgabe, Adaptivität und Spezifizität des Feedbacks, Vorwissenstand der Lernenden
sofortige Rückmeldung ist wirksamer
+ wirksamer, wenn es aufgaben- prozess- und selbstregulationsbezogene Hinweise verknüpft und enthält
VIER EBENEN DER RÜCKMELDUNG
- Aufgabe
- Verarbeitungsprozess, Ebene der Selbstregulation und/oder auf die Ebene des Lernenden
positive Effekte des Feedbacks
zunehmende Anstrengung , höheres Engagement , geringere Unsicherheiten und wachsendes Kompetenzerleben auf die Motivation und die Selbstwirksamkeit der Lernenden
Kooperatives Lernen
- positive Interdependenz (wechselseitige Abhängigkeit) der Lernenden. Das bedeutet : Den lernenden sollte bewusst sein, dass sie die Aufgabe nur zusammen lösen können. Bekräftigung wie “Wir sitzen all in einem Boot” oder “wir ziehen am gleichen Strang (corde) drücken diese positive Interdependenz aus.
- dies impliziert auch, dass jedes Gruppenmitglied eine individuelle Verantwortung für den Arbeitsprozess in der Gruppe übernimmt. Die Unterrichtspraxis sieht jedoch häufig anders aus: Oft arbeiten nur einige wenige an der Aufgabenstellung, die anderen “tauchen ab”(se faire disparaitre) oder klinken sich ganz aus dem Arbeitsprozess aus (RENKL GRUBER UND MANDL 1996)
Kooperatives Lernen lebt von
von der Face-to-face Kommunikation zw Lernenden, von Formen GEGENSEITIGER Unterstützung und WECHSELSEITIGER Rückmeldung
> SOZIALE FÄHIGKEITEN sind gleichsam Voraussetzung und Ziel kooperativen Lernens. Ohne ein Minimum an vorhandenen Fertigkeiten und Fähigkeiten ist Kooperatives Lernen kaum realisierbar , gleichzeitig dient kooperatives Lernen jedoch auch dem Aufbau sozialer Kompetenzen
5 BASISMERKMALE des Kooperativen Lernens VON David W. Johnson und Roger T. Johnson
+ STAD und Jigsaw Konzepte
die fünfte Komponente bezieht sich auf metakognitive und reflexive Tätigkeiten der Lernenden, Kooperatives Lernen im engeren Sinne beinhaltet, dass die Lernenden darüber nachdenken, welche Tätigkeiten und Arbeitschritte hilfreich sind und wie sie ihren Arbeitsprozess modifizieren müssen
1) Positive Abhängigkeit
Alle Gruppenmitglieder fühlen sich bezogen auf das gemeinsame Arbeitsziel verbunden.
2) individuelle Verantwortung
Jedes Gruppenmitglied ist für den Arbeitserfolg verantwortlich und wird in der Gruppe für den gesamten Prozess verantwortlich gemacht. Keiner kann sich dieser Verantwortung entziehen!
3) Gruppenstrategien / Gruppenevaluation
Die Gruppenmitglieder geben selbst Auskunft (info) über ihre Arbeit in der Gruppe und benennen Möglichkeiten zur Verbesserung des Gruppenprozesses.
4) soziales Lernen
Schüler lernen Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten wie Entscheidungs- / Leitungsstrukturen und Konfliktlösestrategien um in einer Gruppe effektiv arbeiten zu können.
5) Face-to-Face-Interaktion
Gruppenmitglieder befinden sich in unmittelbarer Nähe; direkte Absprachen oder Dialoge sind ständig möglich und notwendig für ein effektives sowie erfolgreiches Arbeiten in der Gruppe.
- > STADT-Konzept = Gruppenbelohnung aufgrund individueller Leistungen ohne Vorstrukturierung
- > Jigsaw- Konzept = Keine Belohnung der Leistungen mit Vorstrukturierung der Aufgaben
Vygotsky bei Kooperatives lernen
Zone of proximal developpment = Lernen erfolgt durch Interaktion
Kooperatives Lernen ist effektiver als individuelles “peer assisted learning”
Üben (def)
Üben verbessert die Übertragung von Informationen vom Arbeits- in das Langzeitsgedächtnis, dient somit der Speicherung und FESTIGUNG VON DEKLARATIVEM UND PROZEDURALEM Wissen und damit der Entlastung (décharge) des kognitiven Systems. Als allgemein anerkannt gilt, dass Training und Übung mangelnde Fähigkeiten und Begabung zumindest partiell kompensieren können
Versch.Sorten von Üben
- verteiltes üben
- massiertes Üben
- vermischtes / verschachteltes Üben
- Geblocktes üben
- VERTEILTES Üben ist grundsätzlich besser als MASSIERTES üben (=Lernen durch unmittelbar aufeinander folgende Darbietung des Lernmaterials, z.B. in Gedächtnisexperimenten (Experiment).
- VERMISCHTES/VERSCHACHTELTES üben: Darbietung (représentation) von Aufgaben mit related contents -> am effektivsten, wünschenswerte Erschwernis(aggravation) : zunächst schwerer und später leichter
- GEBLOCKTES Üben : isoliert von Inhalten (Schule)
- kurzes Selbsttesten nach Lesen erleichtert langfristiges Behalten
- Zeiträume je nach gewünschter Behaltensdauer (zB 6-12 Monate , wenn man Wissen mehr als 5 Jahre erinnern soll, für eine Woche : 12-24H Wiederholen)
- Gefahr des Overlearnings (Le surapprentissage consiste à mettre en pratique les compétences nouvellement acquises au-delà du point de maîtrise initiale.)
(Üben) Die Lehrperson kann den Prozess der kognitiven Aktivierung initiieren und befördern (acheminer), indem sie
- die Lernenden mit kognitiv herausfordernden Aufgaben konfrontiert
- kognitive Konflikte provoziert
- auf Unterschiede in inhaltsbezogenen Ideen, Konzepten, Positionen Interpretationen und Lösungen hinweist
- die Lernenden anregt, ihre Gedanken, Konzepte, Ideen udn Lösungswege darzulegen (developpe) und zu erläutern(élucider illustrer)
- anregende und herausfordernde Frage stellt, die zu Begründungen, Vergleichen und Verknüpfen neuer Informationen mit bereits bestehendem Wissen anregen und
- allgemein gesprochen eine diskursive Unterrichtskultur pflegt, in der sich die Lernenden intensiv über inhaltiche Konzepte und Ideen austauschen
- Metakognitive Förderung = zum einen sollte die metakognitive Förderung in den Fachunterricht integriert, also nicht separat betrieben werden, zweitens sollten die Lernenden über den Nutzen metakognitiver Aktivitäten informiert werden und drittens sollte ein ausführliches (detaille) und längeres Training stattfinden
Metacognition
la métacognition consiste à avoir une activité mentale sur ses propres processus mentaux, c’est-à-dire « penser sur ses propres pensées ». Dans le domaine de la psychologie de l’éducation, le terme désigne la composante du savoir d’un individu qui concerne les processus mêmes du savoir (acquisition, perpétuation, modification), en quelque sorte « ce qu’il sait de sa façon de savoir ». De façon plus générale en psychologie cognitive, les processus métacognitifs peuvent concerner des domaines très divers.
Unterstützendes Unterrichtsklima
- Interesse der Lehrperson für die Belange (interets) der SuS , der konstruktive und geduldige Umgang der Lehrperson mit Fehlern , ihre Empathie und Fürsorge sowie ein gutes Verhältnis der SuS untereinander.
Teilweise werden mit einem unterstützenden Unterrichtsklima auch ein schülerorientierter Unterricht, Freiheitsspielräume und Merkmale wie “higher oder thinking” oder “encouraging learning” assoziiert, die allerdings eher die Kognitive Aktivierung als das Klima des Unterrichts erfassen dürften - sehr uneinheitliche Konzeptualisierung
- INDIREKTE EFFEKTE des Unterrichtsklimas: aktives Engagement, höhere Motivation, das Erleben sozialer Eingebundenheit, das aktivire Engagement und ein höhere Lernmotivation, Anstrengungsbereitschaft steigt, ebenso wie das Selbstkonzept, die Selbstwirksamkeit und die Lernfreude, das Selbstbestimmungserleben und die Zielorientierung
- Massnahmen zur inneren Differenzierung: Individualisierung und Scaffolding (L’échafaudage pédagogique est le soutien apporté à un élève par un instructeur tout au long du processus d’apprentissage) als Formen des adaptiven Unterrichts.
“Positivklassen”
effektive Klassenführung, eine intensive Klarheit und individuelle Unterstützung der Lernenden aus
Dimensionen lernwirksamen Unterrichts (voir schéma)
- Zeit zum Lernen durch eine effektive Klassenführung und eine deutliche Strukturiertheit des Unterrichts
- Kognitiv anspruchsvolle und vertiefte Auseinandersetzung mit zentralen Informationen, Ideen und Konzepten
- Unterstützendes Unterrichtsklima
10 Merkmale guten Unterrichts von
von Hilbert Meyer
1) KLARE STRUKTURIERUNG des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen)
2) Hoher Anteil ECHTER LERNZEIT (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit;)
3) LERNFÖRDERLICHES KLIMA (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme,)
4) inhaltliche Klarheit
5) sinnstiftendes Kommunizieren
6) Methodenvielfalt
7) individuelles Fördern
8) intelligentes Üben
9) klare Leistungserwartungen
10) vorbereitete Umgebung
+ von HELMKE =
1) Strukturiertheit, Klarheit, Verständlichkeit
2) Effiziente Klassenführung und Zeitnutzung
3) Lernförderliches Unterrichtsklima
4) Ziel-, Wirkungs- und Kompetenzorientierung
5) Schülerorientierung, Unterstützung
6) Angemessene Variation von Methoden und Sozialformen
7) Aktivierung: Förderung aktiviren, selbstständigen Lernens
8) Konsolidierung, Sicherung, Intelligentes Üben
9) Vielfältige Motivierung
10) Passung: Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen