Vergiftungen Flashcards

(30 cards)

1
Q

Was sind sekundäre Gifteliminationsmaßnahmen?
(Beschleunigung der Giftelimination)
Nenne 3

A

Alkalisierung des Urins - Infusion von Natriumhydrogencarbonat bei Intoxikation mit schwachen Säuren (z.B. Salicylate)
Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs - wiederholte Gabe von Aktivkohle oder Colestyramin
Extrakorporale Giftelimination - Hämoperfusion, Hämodialyse

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2
Q

Antidote von E605

A
  1. Atropin
    - antagonisiert cholinerge Wirkung der Acetylcholinesterasehemmer, Parasympatholytikum
  2. Obidoxim
    - Reaktivierung der Acetylcholinesterase durch Dephosphorylierung
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3
Q

Antidote für Neuroleptika

A

Biperiden

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4
Q

Antidote bei Eisenbergiftungen?

A

Deferoxamin

- komplexiert freies und an Ferritin und Hämosiderin gebundenes Eisen, beschleunigte Ausscheidung von Eisen

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5
Q

Was tun bei Digitalis Vergiftung?

A

Digitalis-Antitoxin

- Fab-Antikörperfragmente von Schafen

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6
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Arsen?

A

Dimercaptopropansulfonsäure

- Komplexbildung

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7
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Caesium und Thallium?

A

Eisen(III)-hexanocyanoferrat(II)

- bindet Thallium und Caesium im Darm und verhindert Resorption

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8
Q

Was tun bei Methanolvergiftung?

A
  1. Ethanol
    - höhere Affinität zur Alkoholdehydrogenase -> Hemmung der Methanoloxidation zur toxischen Ameisensäure
  2. Fomepizol
    - Kompetitive Hemmung der Alkoholdehydrogenase
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9
Q

Antidote bei Benzodiazepinüberdosierung?

A

Flumazenil

- Kompetitiver Antagonist an der Bindungsstelle am GABA-Rezeptor

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10
Q

Antidote von Methotrexat?

A

Folinsäure

- vermindert Toxizität

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11
Q

Antidote bei Vergiftung mit Betablockern?

A

Glucagon

- Aktivierung der Adenylycyclase unabhängig vom Betaadrenorezeptor, Verbesserung der kardialen Kontraktilität

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12
Q

Was tun bei Überdosierung mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen?

A

Glucose, wegen entstehender Hypoglykämie

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13
Q

Antidote bei Vergiftung mit Blausäure oder Cyaniden?

A
  1. Hydroxocobalamin
    - Komplexbildung mit Cyanid-Ionen
  2. Natriumthiosulfat
    - beschleunigte Entgiftung durch Bereitstellung von Schwefel
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14
Q

Antidote bei einer Paracetamolvergiftung?

A

N-Acetylcystein

  • bindet über seine freie SH-Gruppe N-Acetyl-p-Benzochinonimin, den lebertoxischen Metaboliten von Paracetamol
  • erhöht Synthese und Verfügbarkeit von Glutathion
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15
Q

Antidote bei Vergiftung mit Opioiden?

A

Naloxon

- kompetitiver Antagonist an Opioidrezeptoren

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16
Q

Antidote bei Vergiftungen mit trizyklischen Antidepressiva und schwachen Säuren (Salicylate)?

A

Natriumhydrogencarbonat

  • antagonisiert die hemmende Wirkung der Depressiva
  • Urinalkalisierung bei schwachen Säuren
17
Q

Antidote bei Vergiftung mit nichtdepolarisierenden Muskelrelaxanzien?

A

Neostigmin

- peripher wirkender Acetylcholinesterasehemmer, antagonisiert die Wirkung

18
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Atropin, Antihistaminika?

A

Physostigmin

- zentral wirkender Acetylcholinesterasehemmer

19
Q

Antidote der Vitamin-K-Antagonisten? (Phenprocoumon)

A

Phytomenadion

20
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Beta-Sympathomimetika?

A

Propranolol

- unselektiver Betaadrenorezeptor-Antagonist

21
Q

Inaktivierung Heparin durch was?

A

Protamin

-> Cave Anaphylaxie!

22
Q

Welche Symptomkomplexe gibt es bei Vergiftungen?

A
  • Narkotisches Syndrom
  • Sympathomimetisches Syndrom
  • Cholinerges Syndrom
  • Anticholinerges Syndrom
  • bizarres neurologisches Syndrom
23
Q

Welche Symptome können zum narkotischen Syndrom gehören?
Nenne mindestens 3!
Nenne mindestens 2 Auslöser!

A
  • Tiefe Bewusstlosigkeit
  • Hypoventilation
  • Hypotonie
  • evtl. Miosis, gelegentlich Lungenödem

->Auslöser: Opioide, Narkotika, Ethanol, Sedativa

24
Q

Welche Symptome können zum Sympathomimetischen Syndrom gehören?
Nenne mindestens 3!
Nenne mindestens 2 Auslöser!

A
  • Erregungszustände
  • Tachykardie
  • Hypertonie
  • Krämpfe
  • Fieber

-> Auslöser: Cocain, Amphetaminderivate, Theophyllin, Coffein

25
Welche Symptome können zum Cholinergen Syndrom gehören? Nenne mindestens 3! Nenne den Auslöser!
- Miosis - Tränenfluss - Hypersalivation - Erbrechen - Defäkation - Urinabgang - Bradykardie - Hypotonie - Schwitzen. -> über Muscarinrezeptoren Bei schwerer Vergiftung: - Tachykardie, Hypertonie, Muskelfaszikulationen, Lähmungen -> über Nicotinrezeptoren -> Auslöser: Phosphorsäureester
26
Welche Symptome können zum Anticholinergen Syndrom gehören? Nenne mindestens 3! Nenne mindestens 2 Auslöser!
- Mydriasis - trockene, gerötete Haut - Fieber - Mundtrockenheit - Exsikkose - Tachykardie - reduzierte Magen-Darm-Motilität - Harnverhaltung - Delir - Krämpfe -> Auslöser: trizyklische Antidepressiva, Tollkirsche, Bilsenkraut, Antihistaminika
27
Welche Symptome gehören zum neurologisch bizarren Syndrom? | Nenne mindestens 3 und den Auslöser!
- Verkrampfungen - mimische Starre - Torticollis - Opisthotonus - Tremor - Sprachstörungen ohne Bewusstseinseintrübung -> Auslöser: Neuroleptika
28
``` Wichtige Fakten zu Paracetamol: Ab wann beginnt die leberschädigende Dosis? Mechanismus? Symptomatik (wann tritt was auf)? Antidote? ```
- relevante Leberschädigung bei 10-12g einmalig (bis 4g therapeutisch), bei dauernder Einnahme schon ab 7,5g pro Tag - Leberzellschädigung durch toxischen Metaboliten N-Acetyl-p-Benzochinonimin, der bei Überdosierung wegen Erschöpfung der Glutathionreserven nicht entgiftet wird - unspezifische Symptome (Übelkeit, Erbrechen, Schwindel) nach 6-14h, vorübergehende klinische Besserung mit Anstieg der Transaminasen nach 24-48h, danach Zeichen der zunehmenden Leberschädigung bis zum fulminanten Leberversagen - N-Acetylcystein
29
Wichtige Fakten zu Acetylsalicylsäure: Ab welcher Dosis ist ein tödlicher Verlauf zu erwarten? Symptomatik? (Leicht, schwer) Therapie?
- akute Vergiftung ab einer Dosis von 10g (Kinder: 3g) - anfänglich Hyperventilation als Folge einer Erregung des Atemzentrums, respiratorische Alkalose, dann metabolische Azidose, - > leicht: Hyperventilation, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchtigung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel - > schwer:
30
Was sind primäre Gifteliminationsmaßnahmen? (Hinderung der Giftresorption) Nenne 3
Aktivkohle - innerhalb 60 min, Einmalgabe Provoziertes Erbrechen - Ipecacuanha-Sirup, innerhalb 60 min Magenspülung - bei potenziell lebensbedrohlicher oraler Vergiftung innerhalb 60 min