Verhalten des Rotwilds Flashcards
Sinne, Kommunikation, Sozialverhalten, Fortpflanzung und Brunft. (33 cards)
Mit welchen Lauten äußert sich Rotwild?
Schrecken
Mahnen
Klagen
Brunftgeschrei
Was versteht man unter Schrecken?
Bellender Warnlaut, der bei unklarer Gefahr ausgestoßen wird.
Was versteht man unter Mahnen?
Bei Alttier: Lockruf, um Kalb wiederzufinden.
Bei Hirsch: Lockruf während der Brunftzeit
Was versteht man unter Klagen?
Angst- und Schmerzausdruck, vor Allem bei Kälbern.
Was versteht man unter Brunftgeschrei?
Röhren: Anhaltender Brunftruf (Auch Schreien oder Orgeln)
Knören: Kurzer Brunftlaut (Auch Trenzen)
Welche Sinne hat das Rotwild und wie sind sie ausgebildet?
Winden = Geruchssinn. Stärkster Sinn, da sich Rotwild oft nach Gerüchen orientiert. Rotwild zieht oft gegen den Wind, was Anpassung bei der Jagd erfordert.
Vernehmen = Hören, auch gut ausgebildet.
Äugen = Sehsinn, schwächer als andere Sinne.
- Rotwild ist bewegungssehend, erkennt also vor Allem Veränderungen zwischen gesehenen Bildern. Unbewegliche Objekte sind meist nur Konturen.
Wie ernährt sich Rotwild?
Da Wiederkäuer, äst Rotwild vor Allem faserreiche Nahrung wie Gräser, Kräuter, Blätter und Knospen, aber auch leichtere Kost wie Moose, Pilze, Flechten und Früchte.
(Im Feld Hack- und Halmfrüchte)
Wann und unter welchen Umständen äst Rotwild?
Vor allem in Rudeln in freieren Flächen mit guter Sicht und genügend Nahrung(Äsung).
Geäst wird 4-6 mal täglich, heutzutage jedoch sehr abhängig von … modernen … Einflüssen.
Rotwild benötigt zwischen 10 und 12 Kg Äsung pro Tag
Was versteht man unter der Feistzeit und wie wirkt sie sich auf die Brunftzeit aus?
Feistzeit ist eine intensive Ernährungszeit des Hirsches (ähnlich wie Vorbereitung auf den Winter). Sie lagern Fettreserven(Feist) an. So brauchen sie sich während der Brunftzeit so gut wie gar nicht ernähren.
In der Brunftzeit verlieren sie so gut und gerne mal 20 Kg.
Optional Fact:
Teils sind Hirsche nach der Brunft so erschöpft, dass sie leicht von einem jüngeren, sonst schwächeren Hirsch dominiert werden.
Welche Lebensräume beansprucht Rotwild?
Heutzutage vorwiegend waldlastige und bergige Gebiete (Mittel-/Hochgebirge).
Dickungen als Deckung für Ruhezeiten und Unterholz, bzw. Kulturen und Wiesen als Äsung.
“Ursprünglich” vorwiegend auf freien Ebenen und Steppen mit Wanderschaft zwischen Sommer- und Wintergebieten.
Wie verhalten sich Hirsche gegenüber Kahlwild?
Abgesehen von der Brunftzeit leben beide Fraktionen meist getrennt voneinander. (Nicht selten unterteilt in Hirschreviere und Kahlwildreviere).
Brunftplätze sind meist in Kahlwildrevieren.
Wie sind Rotwildrudel aufgebaut?
Keine größeren Verbände. Nur Familien bestehend aus Alttier, Kalb und/bzw. Schmaltier/spießer.
Kahlwildrudel: weibliches Wild einschließlich Hirschkälbern - Teils mit Begleitung von einzelnen geringeren Hirschen.
Hirschrudel: jüngere und mittelalte Hirsche zusammen.
Ältere Hirsche sind außerhalb der Brunftzeit meist Einzelgänger. (Selten werden geringere Begleithirsche geduldet)
Wie werden Rudel geleitet?
Kahlwildrudel: Leittier - erfahrenes Alttier, dass den höchsten sozialen Stand genießt. Kälber des Leittiers sind meist die stärksten des Rudels.
Stirbt das Kalb des Leittiers, fällt es auf niedere soziale Stände zurück.
Hirschrudel werden von erfahrenen, alten Hirschen geleitet.
(Oft betritt jedoch aus mangelnder Erfahrung ein jüngerer Hirsch als Erster offene, gefährliche Flächen)
Welche Funktionen haben Leittiere?
Führen des Rudels zu Äsungs- und Ruheflächen. Vormachen von Raumnutzungsverhalten (auch Gefahrenzonen).
Wie verfahren Rudel mit kranken und verletzten Stücken oder verwaisten Kälbern?
In den meisten Fällen werden sie aus dem Rudel gestoßen. Sie gelten als unnötiger Ballast. So werden sie (teils verfrüht) zu Einzelgängern. Kälber sterben meist recht bald darauf. Manchmal schließen sich ausgestoßene Stücke Hirschrudeln an oder schließen sich in manchen Einzelfällen untereinander zusammen.
Was versteht man unter Suhlen?
Wälzen in (Schlamm-)Pfützen zur Abkühlung des Körpers (u.A. auch Verletzungen).
Findet vor Allem zur Sommerzeit und während der Brunft statt.
Ist Rotwild territorial?
Da meist kein Äsungsmangel besteht, ist Rotwild generell wenig territorial.
Während der Brunft sind Platzhirsche(Haremshalter) dafür umso entschlossener, ihr Revier zu verteidigen.
Wann und unter welchen Umständen ziehen Hirsche zur Brunft?
Ende August, wenn ihr Testosteronspiegel steigt.
Dabei ziehen sie auf einer ziemlich unvorhersebaren Strecke in Kahlwildreviere. (Jagd ist in diesem Zeitraum erschwert).
Haben sie ein Kahlwildrudel gefunden und übernommen, ziehen sie zum Brunftplatz. (nicht selten jedes Jahr der selbe)
Wie sehen typische Brunftplätze aus?
Kulturen, Kahlflächen, Wiesen und Althölzer.
Markiert mit Schlagstellen, aufgewühltem Boden, Urin/Sperma und Brunftsuhlen. (außerdem mit Sekret der Voraugendrüsen)
Wann herrscht Brunftzeit?
3 - Wochen ab ca. Mitte September.
Weibliche Stücke sind nur 2-4 Tage brunftig - in dieser Zeit sehr wahrscheinlich von Hirsch beschlagen(bestiegen).
Besteigung hauptsächlich durch Platzhirsch.
Manchmal “Abstauber” durch geringere Beihirsche (wenn Platzhirsch abgelenkt ist, z.B. von Rivalen).
Was bedeutet es, ein Platzhirsch zu sein?
Leiten und Zusammenhalten(nicht selten versuchen w. Stücke, auszubrechen) eines Kahlwildrudels. Verteidigen vor und Abschrecken von Rivalen.
Ständiges Überprüfen und Beschlagen von weiblichen Stücken.
Allgemein auch als Haremshalter bezeichnet.
Woran erkennt man, dass ein weibliches Stück brunftig ist?
Wedel ist hochgestellt, wobei ein Hirsch die Brunft riechen kann.
Wie hält ein Hirsch Rivalen von seinem Rudel fern?
Durch Imponieren mit seinem Geweih und durch Röhren, sowie durch “Kommentkämpfe”.
Wie läuft das Beschlagen eines Stückes ab?
Vorerst Treiben, u.A. mit Sprengrufen (wiederholtes, abgehacktes Schreien). Dabei wird Eisprung des Stückes ausgelöst.
Bleibt das Stück stehen, weiß der Hirsch, dass das Stück bereit für den Beschlag ist.