Verhaltenstherapie Flashcards
(159 cards)
Welche historischen Grundbegriffe sind mit der Verhaltenstherapie verbunden?
- Ursprünge aus Lerntheorien und experimentellen Psychologie
(Watson –>Behaviorismus, Pawlow –> Klass. Kon. , Skinner –> operantes Kond.) - nach dem 2. Weltkrieg, Übertragung der Erkenntnisse auf Menschen (Wolpe –> systematische Desensibilisierung, Mowrer –>Zwei-Faktoren-Theorie der Angst
kognitive Wende (in 60/ 70er): Beobachtung von kog. und gedanklichen Schemata (Kanfer –> Selbstregulation, SORKC, Bandura –> soz. Lernen, Ellis –> Rational-Emotiv Therapie, Beck–>kog. Therapie, Meischenbaum –> Stressimpfungstraining
aktuell: dritte Welle (Achtsamkeit, Berücksichtigung biografischer Erfahrungen, Beziehungsgestaltung), Linehan, Hayes (ACT), Young (Schematherapie)
Was heißt Verhalten?
= Gesamtheit aller von außen beobachtbarer Aktivitäten (Rkt. auf Reize/ Reizkonstellationen)
seit kog. Wende auch innere Erlebniswelt
Was sind die 4 Ebenen des Verhaltens?
affektiv-emotional, kognitiv-verbal, physiologisch, motorisch (beobachtbar)
Wie ist in der Verhaltenstherapie der Zusammenhang zw. Störung und Symptom?
Störungstheorie der Verhaltenstherapie = Störung und Symptom gleich
Störung = eine nicht oder falsch gelernte Rkt., die aktuellen Umweltanforderungen nicht genügt
Therapietheorie postuliert als Ziel Symptomreduktion/ Eliminierung –> Aufbau neuer Rkt. und Stabilisierung (Symptomreduktion, verbesserte Selbstregulation, Psychoedukation, Hilfe zur Selbsthilfe
Was sind Kennzeichen der VT?
- Problemorientierung
- Bedingungsorientierung
- Handlungsorientierung
- Zielorientierung
Was wird bei der psych. Entwicklung im Sinne der VT betont?
resultiert aus individueller Lerngeschichte, Klassische Konditionierung, Paradigma der operanten Konditionierung, Modelllernen (mit Alter nimmt verdecktes Lernen gegenüber offene Imitation zu), für kog. Lernen gewisse Reife und Einsichtsfähigkeit notwendig (mit Alter nimmt zu: Selbstregulation, Selbstverstärkung, Selbstkontrolle)
!Was bedeutet Lernen?
Ausbildung oder Korrektur von Gedächtnisbesitz durch informationsverarbeitende Prozesse
Veränderung der Gedächtnisinhalte
Lernformen: elementares Lernen (Habituation, bed. Rkt.), kog. Lernen über Einsichtsbildung
!Was postuliert die allgemeine Psych. im Sinne der Krankheitslehre der VT?
- psych. Störungen sind abnormes, gelerntes Verhalten
- abnormes Lernen unterliegt denselben Gesetzmäßigkeiten wie fkt. Lernen
Was passiert bei der klass. Konditionierung?
ursprünglich neutrale Reize werden zu Auslöser von Reaktionen, die sie zuvor NICHT auslösen konnten
Neutraler Reiz (Stimulus) (aufgrund von biol. Eigenschaften vorprogrammiert) + unkonditionierter Reiz = Kopplung /Assoziation --> problematische Verhalten wird durch VORAUSGEGANGENE Reizmerkmale ausgelöst (= respondentem Verhalten)
!Wie sah das klassische Experiment von Pawlow aus?
auf NS (Ton einer Glocke) folgt OR (Orientierungsreaktion)
URC (unkond. Rkt.) = Speichelfluss auf Nahrungskontakt
UCS (unkond. Stimulus) = Nahrung
Trainingsphase: wiederholte Darbietung NS + UCS
- -> aus NS wird CS
- -> aus URC wird CR
- -> Kopplung aus NS und UCS = Verstärkung (jehäufiger, umso stabiler ist die gelernte Assoziation
Löschungsphase: wenn CS ohne UCS
- -> bedinget Rkt. tritt auf, aber nie so stark wie URC
- -> wenn nur CS, dann nimmt CR in Stärke ab bis zur Löschung (unerwünschtes Verhalten kann gelöscht werden, wenn Bekräftigung für dieses Verhalten nicht mehr da ist), CS büßt Signalcharakter ein, Organismus lernt das es keine Kopplung mehr gibt
Spontanerholung: bei Darbietung CS nach längerer Pause kann zuvor gelöschte Rkt. wieder auftreten (aber deutlcih geringer)
!Welche zwei Bedingungen müssen für eine erfolgreiche Konditionierung erfüllt sein?
- Kontingenz: Informationsgehalt, den ein NS über das Auftreten eines UCS liefert (im Idealfall ist NS ein optimaler Prädiktor für UCS), Zuverlässigkeit entscheidend für Stabilität des Lerneffekts (Kontingenz entscheidender als Kontiguität
- Kontiguität: zw. NS und UCS zeitl. und räuml. Nähe entscheidend
!Was bedeutet Preparedness (Seligman)?
biol. Prädisposition, auf bestimmt Reize besonders leicht eine stabile kond. Rkt. zu entwickeln (Angst vor Spinnen als vor Steckdosen) –> ermöglicht schnellere Rkt.
!Was bedeutet Reizgeneralisierung?
Reize, die dem CS ähnlich sind, lösen auch CR aus (Ratte, dann auch Kaninchen..)
!Was bedeutet Reizdiskriminierung?
bedingte Rkt. wird NUR durch genau def. Reiz ausgelöst, nicht durch ähnlichen (Bsp.: Versuchstier hat nur bei Quadrat bedingte Rkt., nicht bei Rechteck)
!Was ist eine Gegenkonditionierung?
weitere Konditionierung, CR1 (panisch) wird ersetzt durch CR2 (entspannt)
–> Mechanismus wird bei sytematischen Desensibilisierung genutzt (Angst vor Spinnen)
Was bedeutet Konditionierung höherer Ordnung?
NS wird mit einem bereits konditionierten Reiz (CS) gepaart
!Wie hieß das Experiment von Watson und Rayner?
kleine Albert –> zeigte das Angstreation klassisch konditionierbar ist
Was beinhaltet die operante Konditionierung (Skinner)?
Auftretenswahrsch. von Verhalten durch Konsequezen erhöht oder verringert
problematische Verhalten wird durch die Wirkung der nachfolgenden Reizmerkmale (Konsequenz, C-Variable) aufrechterhalten
operantes Lernen = Lernen am Erfolg
!Welche Varianten der Verstärkung gibt es?
= Verhalten wird verstärkt gezeigt
- Unterscheidung in positive (angenehme Konsequenz) und negative (wenn ich ein Verhalten zeigte, fällt unangenehme Konsequenz weg, psych. Störung durch diese Variante oft aufrechterhalten) Verstärkung
!Was meint Bestrafung?
führt zu Verminderung der Häufigkeit des Verhaltens
Typ 1: direkter Strafreiz
Typ2: eine positive Verstärkung wird entzogen
!Welche Bedingungen benötigt die operante Konditionierung?
Kontiguität (geringen zeitl. und räum. Abstand zw. Verhalten und Konsequenz)
Kontingenz (Struktur, Regelmäßigkeit und Vorhersagbarkeit zw. Verhalten und Konsequenz, bei hoher K erfolgt auf bestimmtes Verhalten immer Konsequenz / bei niedriger K, erfolgt nur bei jedem x-mal Konsequenz)
!Welches Verhalten könnte auf positive oder negative Konsequenzen folgen?
Positiver Stimulus (Konsequenz):
Darbietung: “Positive Verstärkung”, Whk. für Verhalten steigt
Entfernung: Bestrafung Typ2 oder indirekte Bestrafung, Whk. für Verhalten sinkt
Negativer Stimulus (Konsequenz):
Darbietung: Bestrafung Typ1 oder direkte Bestrafung, Whk. für Verhalten sinkt
Entfernung: “Negative Verstärkung”, Whk. für Verhalten steigt
!Was sind Verstärkerpläne?
welche Formen von Kontingenzen
Art der Verstärkerpläne Auswirkung auf Lerngeschwindigkeit und Löschungswiderstand
kontinuierliche Verstärkung: nach jedem erwünschten Verhalten wird verstärkt (hohe Kontingenz, schneller Verhaltensaubau)
intermittierende Verstärkung: Verhalten nur teilweise verstärkt (erst nachdem 4 mal aufgetreten, niedrige Kontingenz, hohe Löschungsresistenz und Stabilität), Quotenplan (fest, variabel), Intervallplan (fest, variabel)
!Was meint Verhaltensaufbau- und stabilisierung?
Verhaltensaufbau: kontinuierliche Verstärkung
Verhaltensetablierung: intermittierende Verstärkung