Vertiefungskarten Flashcards

(24 cards)

1
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem sozialen Gebilde und einem sozialen System?

A

Soziales Gebilde = konkrete soziale Einheit (z. B. Familie). Soziales System = abstrakteres Ordnungsmodell mit Struktur & Funktion (z. B. Gesellschaft als Ganzes bei Parsons).

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2
Q

Warum wird „sozial“ oft falsch verstanden – auch in der Praxis?

A

Weil es um Beziehungsbezug geht, nicht um Hilfsbereitschaft – eine zentrale Prüfungsfalle.

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3
Q

Was unterscheidet Gemeinschaft & Gesellschaft im Kommunikationsstil?

A

Gemeinschaft: emotional, informell, vertraut. Gesellschaft: sachlich, zweckrational, anonym.

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4
Q

Was unterscheidet Systemtheorie von Struktur-Funktionalismus?

A

Struktur-Funktionalismus (Parsons) = stabilitätsorientiert, normbasiert. Systemtheorie (Luhmann) = dynamisch, kommunikationszentriert, ohne Subjekte.

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5
Q

Worin unterscheiden sich Gesellschaftsdiagnosen und Theorien wie Marx oder Luhmann?

A

Gesellschaftsdiagnosen sind zeitaktuelle Analysen (z. B. Beck), keine umfassenden Gesellschaftstheorien.

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6
Q

Was wäre eine trickreiche MC-Frage zur Systemtheorie?

A

„Welche Aussage über Subsysteme ist korrekt?“ → Achtung: Antworten wie „Subsysteme arbeiten über Personen“ sind falsch – es geht um Kommunikation.

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7
Q

Warum ist es in der Praxis wichtig, zwischen Handeln und Verhalten zu unterscheiden?

A

Nur Handeln ist interpretierbar → wichtig für sozialpädagogisches Fallverstehen.

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8
Q

Worin liegt der Unterschied zwischen Normverletzung & Rollenabweichung?

A

Normverletzung = gesellschaftliche Regel. Rollenabweichung = situativer Erwartungsbruch.

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9
Q

Warum ist Rollenkonflikt kein „Fehlverhalten“?

A

Weil es ein soziologisches Spannungsverhältnis ist – keine Schuldfrage, sondern Strukturphänomen.

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10
Q

Wie unterscheiden sich primäre und sekundäre Sozialisation im Hinblick auf Identitätsbildung?

A

Primär = tief verankerte Grundmuster. Sekundär = differenzierende Erweiterung durch neue Rollen & Gruppenzugehörigkeit.

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11
Q

Warum ist „Self“ nach Mead ein Prozess und kein Zustand?

A

Weil sich „I“ und „Me“ ständig im sozialen Austausch verändern.

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12
Q

Wie beeinflusst das soziale Umfeld das Ich-Bild laut Mead?

A

Rückspiegelung durch andere prägt die Entwicklung des Selbst – Identität ist sozial dynamisch.

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13
Q

Was ist der Unterschied zwischen Schicht, Lage und Milieu?

A
  • Schicht = Einteilung nach Statusmerkmalen (z. B. Beruf, Einkommen)
  • Lage = Kombination mehrerer Lebensbedingungen (z. B. Bildung + Wohnumfeld)
  • Milieu = Lage + Lebensstil + Werteorientierung
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14
Q

Warum ist Habitus mehr als bloßes Verhalten?

A

Weil er Denk- und Wahrnehmungsmuster umfasst, die tief verinnerlicht sind – nicht bewusst steuerbar.

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15
Q

Wie wirken Kapitalarten im Alltag zusammen?

A

Sie verstärken sich gegenseitig: Wer ökonomisches Kapital hat, kann kulturelles erwerben → bessere Chancen → mehr soziales Kapital.

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16
Q

Warum ist „soziales Problem“ kein objektiver Begriff?

A

Weil erst gesellschaftliche Deutungen etwas zum Problem machen → sozial konstruiert.

17
Q

Wie hängen Stigma, Labeling und soziale Ausgrenzung zusammen?

A

Stigma + Etikettierung = Degradierung → Rückzug, Isolation, weniger Teilhabe → Reproduktion sozialer Ungleichheit.

18
Q

Was ist der Unterschied zwischen struktureller Gewalt und direkter Gewalt?

A

Strukturell = durch gesellschaftliche Bedingungen (z. B. Armut, fehlende Zugänge); direkt = körperlich oder psychisch unmittelbar ausgeübt.

19
Q

Warum ist sozialer Wandel kein linearer Prozess?

A

Weil Wandel durch viele Faktoren beeinflusst wird – er kann sich beschleunigen, verzweigen oder widersprüchlich verlaufen.

20
Q

Wie wirken Doing Gender und Habitus zusammen?

A

Doing Gender reproduziert Geschlechterrollen – der Habitus beeinflusst, wie wir diese Rollen leben.

21
Q

Was ist das Risiko bei Individualisierung?

A

Menschen fühlen sich für strukturelle Probleme selbst verantwortlich → soziale Unsicherheit steigt.

22
Q

Warum reicht Fallarbeit ohne Gesellschaftsanalyse nicht aus?

A

Weil individuelle Probleme oft systemisch bedingt sind – ohne Strukturkritik bleibt Hilfe oberflächlich.

23
Q

Wie hilft dir Soziologie im Beruf konkret?

A

Du erkennst:
* Ursachen hinter Verhalten
* strukturelle Barrieren
* bessere Zielgruppenansprache
* Empowerment statt Defizitblick

24
Q

Was unterscheidet Empowerment von klassischer Hilfe?

A

Empowerment stärkt Selbstwirksamkeit → Hilfe zur Selbsthilfe, nicht zur Anpassung.