VL 10: Organisationsdiagnostik Flashcards

(40 cards)

1
Q

Was sind Organisationen ?

A

= Soziale Gebilde,die bestimmte Ziele verfolgen
und formale Regelungen aufweisen, mittels derer die unter die Mitgliedschaftsbedingungen fallenden Aktivitäten der Mitglieder auf diese Ziele ausgerichtet werden sollen.

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2
Q

Was ist eine Organisationsdiagnose?

A

= Zielgerichteter Prozess, durch den relevante Merkmale und Prozesse des Erlebens und Verhaltens der Organisationsmitglieder abgebildetwerden sollen, die für das Funktionieren und die Effektivität einer Organisation von Bedeutung sind.

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3
Q

Wozu Organisationsdiagnose?

A

• Diagnose und Prognose
• Frühwarnsystem und Steuerung der Organisation
• Benchmarking
• Analyse aktueller, spezifischer Probleme
• Vorbereitung organisationaler Veränderungen
• Partizipation
• Verbesserung der Kommunikation
• Evaluation von Maßnahmen

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4
Q

Ansatzpunkte der Organisationsdiagnose

A

• Makroebene: Organisation als Ganzes:
- > z.B. Organisationsklima, Information, Prozesse
• Ebene der Abteilungen:
- > z.B. Zusammenarbeit, Teamklima
• Ebene der Führung:
- > z.B. Führungsverhalten, Beziehung Führungskraft-Mitarbeiter
• Ebene des einzelnen Jobs:
- > z.B. Stressoren, motivierende Arbeitsbedingungen
• Ebene des einzelnen Mitarbeitenden:
- > z.B. Commitment, Leistungsverhalten
• Außenperspektive:
- > z.B. Umgebungsmerkmale, Reputation, Kundenzufriedenheit

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5
Q

Methoden

A

• Befragung (mündlich oder schriftlich)
• Beobachtung
• Dokumentenanalyse
• Auswertung (quantitativ vs. qualitativ)

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6
Q

Datenquelle

A

• Analyse von Dokumenten
• Statistiken
• Befragung von Expert:innen
• Befragung von Mitarbeitenden
• Gruppengespräche
• Analyse von Interaktionen

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7
Q

Arten von Mitarbeitendenbefragungen (MAB)

A

• Meinungsumfrage
• Klimabefragung
• Benchmarking-Umfrage
• Auftau- und Einbindungsmanagement-Programm

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8
Q

Mitarbeiterbefragung im Auftau- und Einbindungsmanagement

A
  • Mitarbeiterbefragung = Mitarbeitende werden systematisch befrag
  • Wonach? = nach Meinungen und Einstellungen zu strategisch relevanten Themen
  • Wie? = unter Einsatz sozialwissenschaftlicher Methoden zur Datenerhebung
  • Zu welchem Zweck? = statistische Verdichtung der Daten, mit denen ein Beitrag zur Erreichung der
    Unternehmensziele geleistet werden soll
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9
Q

Ablauf einer MAB

A

= Befragung - > Interpretation - > Feedback - > Folgeaktion

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10
Q

• Positionierung
• Durchführung
• Analyse

A

= Befragung in dem Ablauf einer MAB

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11
Q

• Präsentation
• Interpretation
• Handlungsfelder

A

= Interpretation eines Ablaufs einer MAB

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12
Q

• Rückspiegelung
• Diskussion
• Aktionsplanung

A

= Feedback bei einem Ablauf einer MAB

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13
Q

• Umsetzung
• Vermarktung
• Evaluation

A

= Folgeaktion bei einem Ablauf einer MAB

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14
Q

Positionierung einer MAB

A
  • Ziele und Umfang festlegen (Vollerhebung vs. Stichprobe)
  • Ressourcen/Restriktionen, Zeitplanung
  • Regeln zum Schutz der Mitarbeitenden (Anonymität/Vertraulichkeit)
  • Regeln zum Schutz der Führungskräfte (Bloßstellen vermeiden)
  • Regeln für Berichte (Wer bekommt welche Ergebnisse?)
  • Rollenklärung für Mitarbeitenden, Führungskräfte,
    Geschäftsführung, oberes und mittleres Management, Betriebsrat, Datenschutz
  • Design der Folgeprozesse (i.d.R. Top Down)
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15
Q

• Teilnahme ist freiwillig
• Name wird nicht erhoben
• Nur sehr wenige demografische Variablen werden erhoben (wenn überhaupt; Zweck klar machen)
• Teilnehmende können Fragen auslassen
• Auswertungen für Gruppen nur, wenn > 5 Teilnehmende
• Konkretere Äußerungen in MAB-Workshops
möglich

A

= Regeln zum Schutz der Mitarbeitenden

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16
Q

• Arbeits(platz)bedingungen
• Ziele, Aufgaben, Arbeitstätigkeit
• Entwicklung und Aufstieg
• Kolleg:innen, Team
• Direkte Führungskraft
• Höhere Führungskräfte
• Informationspolitik
• Commitment (Bindung an das Unternehmen)

A

= Standardthemen

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17
Q

Organisationales Commitment

A

= Kraft, die ein Individuum an eine für das Wohl eines oder mehrerer Zielobjekte (hier: Organisation)
- > relevante Handlungsweise bindet

18
Q

Commitment-Modell nach Meyer & Herscovitch

A
    1. Arten:
  • > Affektiv = Ich bleibe dabei, weil ich möchte.
  • > Normativ = Ich bleibe dabei, weil ich sollte.
  • > Kalkulativ = Ich bleibe dabei, weil ich muss.
19
Q

• Qualität und Kundenorientierung
• Strategie, Innovation, Veränderungen
• Psychologischer Vertrag(sbruch)
• Vertrauen in das Management
• Mobbing, Diskriminierung, sex. Belästigung
• Arbeit 4.0
• Gesundheit, Work-Life-Balance

A

= Neuere Themen

20
Q

Was kann man alles fragen?

A
  • > Hängt von der Zielstellung ab
  • Zufriedenheit messen
  • Leistung fördern
  • Bindung erhöhen
  • Gesundheit fördern
  • Strategie umsetzen
21
Q

Formulierung von Fragen: Das CAPS-Modell

A

= Comprehension, Actionability, Precision, Simplicity

22
Q

Comprehension

A

• Sprache der Organisation
• Keine Metaphern/Sprichwörter
• Keine Fachbegriffe
• Einschätzung durch Befragte möglich

23
Q

Actionability

A

• Verhaltensbezug herstellen
• Verallgemeinerungen vermeiden
• Nicht manipulativ oder suggestiv fragen
• Aktive statt passive Formulierung

24
Q

Precision

A

• Nur einen Sachverhalt pro Item
• Konkret statt abstrakt formulieren
• Bezugsebene klar herausstellen
• Keine Wiederholungen

25
Simplicity
• Möglichst kurz • Einfache Satzstruktur • Keine Negation ( Verneinung) • Keine doppelte Negation
26
Gestaltung: Playful Design
= Anschaulichere Gestaltung der Fragebögen - > passende Bilder zum Beispiel
27
Vorbehalte gegenüber Mitarbeitendenbefragungen
- Wird meine Anonymität gewährleistet? - Werden nicht schlafende Hunde geweckt? - Ist der Zeitpunkt ungünstig? - Ist das nicht alles zu kompliziert für uns?
28
Organisationsklima – Wahrnehmung der Organisation Definition
= Relativ überdauernde Qualität der inneren Umwelt der Organisation, die durch die Mitarbeitenden erlebt wird, ihr Verhalten beeinflusst und durch Werte einer bestimmten Menge von Merkmalen der Organisation beschrieben werden kann.
29
FEO – Fragebogen zur Erfassung des Organisationsklimas
• Vorgesetztenverhalten • Kollegialität • Bewertung der Arbeit, Arbeitsbelastung • Organisation, Handlungsraum • Berufliche Perspektiven, Entgelt • Berufliche Chancen für Frauen • Einstellung zum Unternehmen • Interessenvertretung • Mitarbeiterbewertung (nur FK)
30
Spezifische Klima-Konzepte zur Organisationsdiagnose
= Ganz viele verschieden Klimata und ganz viele Möglichkeiten ein bestimmtes Klima zu erfassen
31
Organisationales Gesundheitsverhaltensklima
• Werte und Erwartungen: Legt die Organisation Wert auf Gesundheitsverhalten (Ernährung, Sport) der Mitarbeiter:innen? • Kommunikation: Wird in der Organisation über Gesundheitsverhalten (Ernährung, Sport) gesprochen? • Organisationale Praktiken: Gibt es Trainings, Informationen oder andere Aktivitäten zur Unterstützung des Gesundheitsverhaltens?
32
Unser Unternehmen… • sorgt sich um seine Umweltauswirkungen. • interessiert sich für die Unterstützung von Umweltanliegen • glaubt, dass es wichtig ist, die Umwelt zu schützen • befasst sich damit, umweltfreundlicher zu werden • möchte als umweltfreundlich wahrgenommen werden
= Erfassung des Green Climate
33
Qualitative Zugänge zur Organisationsdiagnostik
• Dokumenten- und Aktenanalyse (z.B.Außendarstellung) • Qualitative Interviews (z.B.Hintergrundinformationen) • Fokusgruppen (z.B. Umgang mit „heiklen“ Themen) • Beobachtungen (z.B. Laufwege) • Fotobasierte Befragung (z.B. alltägliche Abläufe) • Ethnografische Zugänge (Erfassung der Kultur)
34
Dialogorientierte Ansätze der Organisationsdiagnostik
• Storytelling (Frenzel, Müller & Sottong, 2004) • Unternehmensaufstellungen (Baumgartner, 2005) • Unternehmenstheater (Renvert, 2007) • Organisationspartituren und Gesprächskonzerte (Stark et al., 2017) • The LEGO® Serious Play® method – Serious PlayTraining
35
Storytelling
Das Erzählen von Geschichten – als universale Kommunikationsund Führungsmethode in einer Vielzahl von Situationen.
36
Kommunikative Dimensionen von Geschichten
1. Sachinhalt • Faktenreich • Komplex • hoch informativ 2. Appell • Sehr gering • keine Aufforderung oder Handlungsanweisung 3. Beziehung • Offenheit • Beziehungsangebot • Implizierte Einladung zur Beteiligung • „Augenhöhe 4. Selbstoffenbarung • Bei Ich-Erzählungen sehr hoch
37
Unternehmensaufstellungen
• Personen stellen sich als Repräsentanten für die Elemente eines Systems zur Verfügung. Diese Elemente können Teams, Abteilungen, Menschen oder auch Prinzipien wie Nachhaltigkeit, Effizienz, usw. sein. • Diese Repräsentanten werden im Raum aufgestellt (daher die Bezeichnung „Aufstellung“) und äußern ihre Wahrnehmungen, ihr Befinden, die Veränderungen bei Bewegung und Erweiterung des aufgestellten Systems.
38
Unternehmenstheater
• Mitarbeiter als Regisseur • Szenarische Befragung: Schauspieler stellen Alltagsszenen mit bestimmtem thematischen Fokus (z.B. Vorgesetztenverhalten) nach • Szenen werden der Belegschaft vorgespielt • Inhalte im Interview diskutiert, inhaltsanalytisch ausgewertet und zu Gesamtbild verdichtet • Andere Varianten: Mitarbeiter als Akteur
39
Organisationspartituren und Gesprächskonzerte
• Analogie zwischen Musik und Organisation • Musikalische Parameter wie Rhythmus, Harmonie, Melodie etc. als Ausdruck der Organisation • Gesprächskonzerte: Jazzband spielt eine experimentelle Improvisation der Organisation • Musikalisches Feedback regt zu Nachfragen an • Partiturworkshop: Gemeinsames Analysieren, Notieren und ggf. Verändern der Organisationspartitur
40
LEGO SERIOUS PLAY
• Moderierter Prozess, der das Modellieren mit Legosteinen mit den Belangen von Organisationen verbindet • Ko-kreativer Prozess • Analyse und Entwicklung von Strategien, Visionen, Innovationen, Kultur, Lösung von Problemen, Verbesserung der Kommunikation, • Es werden gemeinsame Lego-Modelle zur Veranschaulichung von Ideen, Denkmodellen und Visionen gebaut und diskutiert