VL 9: Terminologiemanagement & Formen der Zusammenarbeit Flashcards

(26 cards)

1
Q

Definition: Terminologen

A

Fachleute für die Erarbeitung, Beschreibung, Verwaltung und Verbreitung von ein- und mehrsprachigen Wortschätzen.

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2
Q

Zusatzinformationen Terminologen

A
  • In leitenden Positionen stehen Terminologiemanager einer Terminologengruppe oder dem Terminologiedienst vor.
  • Können zuständig für Wissensmanagement sein.
  • Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen sinnvoll und teilweise notwendig.
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3
Q

Tätigkeitsbereiche eines Terminologen

A
  • Sprachdienst (Dolmetschen und Übersetzen)
  • Technische Redaktion
  • Normen-, Patent- und Rechtswesen
  • Information und Dokumentation
  • Forschung und Entwicklung
  • Sprachplanung und Sprachpflege
  • (Wörterbuch-)Verlage
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4
Q

Im Unternehmen: Wer kommt mit Terminologie in Berührung?

A
  • Technische Redakteure
  • Rechts- und Patentabteilung
  • Terminologen
  • Einkauf
  • Terminologiemanager
  • Produktentwickler (Konstrukteure, Programmierer etc.)
  • Übersetzer
  • Marketing
  • Alle anderen Mitarbeiter
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5
Q

Prozessschritte im Terminologiemanagement

A
  1. Zielsetzung und Planung
  2. Gewinnung der Terminologie
  3. Begriffliche Systematisierung
  4. Sprachliche Bewertung und Bereinigung
  5. Generierung/Schaffung neuer Benennungen
  6. Verwaltung der Terminologie
  7. Darstellung und Verbreitung der Terminologie
  8. Pflege der Terminologie
  9. Kontrolle der Terminologieverwendung
    (Drewer/Schmitz 2017)
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6
Q

Rollen im Terminologiemanagement

A
  • Projektleiter
  • Terminologiemanager
  • Terminologen
  • Fachexperten
  • Sprachexperten
  • Terminologienutzer
     Weitere Rollen können präzisiert/spezifiziert werden wie: Terminologiesoftware-Experte, Softwareentwickler oder IT-Experte
     Teilweise: Freigeber und Antragssteller, aber: eher Aufgaben als Rollen
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7
Q

Grundsätzliche Arbeitsmöglichkeiten im Terminologiemanagement

A
  1. Vertreter der Rechts- und Patentabteilung, der technischen Redakteure, Produktentwickler, des Marketings, der Übersetzer und aller anderen Mitarbeiter bilden eine Terminologiearbeitsgruppe (Ausschuss).
  2. Terminologe & Fachexperte erarbeiten die Terminologie.
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8
Q

Organisationsmodelle: Modell A

A

Terminologe als Berater außerhalb der Arbeitsgruppe

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9
Q

Organisationsmodelle: Modell B

A

Terminologe als Teil der Arbeitsgruppe

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10
Q

Organisationsmodelle: Modell C

A

Terminologe erstellt Vokabulr mit Spezialist(en)

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11
Q

Organisationsmodelle: Modell D

A

Terminologe arbeitet mit Spezialisten als Berater

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12
Q

Eigenschaften von Modell A & B

A
  • Arbeitsgruppe wird vorab definiert = von oben vorgegeben
  • Gruppenmitglieder:
    o 5-8 Fachexperten
    o Erfahrung, Motivation, Sprachwissen(/-gefühl)
    o Multiplikatoren
    o Durchsetzungsvermögen
    o Vorzugsweise mit ausgebildetem Terminologen
  • In Modell A liegt die inhaltliche Erarbeitung bei Experten und Entwürfe werden dann vom Terminologen überprüft
  • In Modell B ist Terminologe direkt beteiligt und bereitet Entwürfe vor, die dann von Experten geprüft werden
  • In Modell B Terminologiezirkel ≈ Arbeitsgruppe
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13
Q

Eigenschaften von Modell C & D

A
  • Man beginnt mit wenigen Mitarbeitern. Im Laufe der Arbeit sucht man Unterstützung von anderen für inhaltliches Feedback & für den Terminologiezirkel
  • Arbeitsgruppe entsteht von unten
  • Terminologe ist direkt beteiligt und bereitet Entwürfe vor, die dann von Experten geprüft werden
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14
Q

Gemeinsamkeiten der Organisationsmodelle

A
  • Fachexperten überprüfen terminologische Daten auf fachliche Richtigkeit
  • Terminologe arbeitet nicht alleine
  • Fachexperten arbeiten nicht alleine
  • > Zusammenarbeit ist notwendig
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15
Q

Vorteile Modelle A & B

A
  • Weniger Sachfehler bei Entwürfen

- Höhere Akzeptanz der Ergebnisse bei Mitarbeitern

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16
Q

Vorteile Modelle C & D

A
  • Weniger terminologische Fehler bei Entwürfen

- Erarbeitungszeit schneller, denn kürzere Kommunikationswege

17
Q

Nachteile Modelle A & B

A
  • Mehr terminologische Fehler bei Entwürfen

- Terminologieschulung notwendig

18
Q

Nachteile Modelle C & D

A
  • Mehr Sachfehler bei Entwürfen
  • Einstieg langsamer, denn Einarbeitung ins Sachgebiet notwendig
  • Akzeptanzprobleme
19
Q

Terminologieworkflow

A

Es gibt keinen allgemeingültigen Workflow. Muss unternehmensspezifisch definiert und festgehalten werden.
- Rollen und Zuständigkeiten -> statischer Blick auf den Terminologieabstimmungsprozess
- Workflow -> dynamischer Blick auf den Abstimmungsablauf
- Terminologieworkflow & Abstimmungsstand muss sich in der Terminologiedatenbank wiederspiegeln
o Beispiel Bearbeitungsstatus: vorgeschlagen -> in Bearbeitung -> freigegeben

20
Q

Einflussfaktoren auf den Terminologieworkflow

A
  • Zeitspanne der Produktentwicklung
  • Organisationsstruktur des Unternehmens
  • Freigestellte Zeit-, Geld- und Personalressourcen
  • Organisationsmodell des Terminologieprojekts
21
Q

Terminologiezirkel

A

Gruppe von Vertretern verschiedener Abteilungen oder Unternehmensbereiche, die sich nach Bedarf tritt, um über die Verwendung von Begriffen und Benennungen sowie über Änderungen und Erweiterungen von Regeln und Prozessen (Leitfaden) abzustimmen.

  • Wird vom Terminologen/Terminologiemanager geleitet
  • Terminologiemanager sollte Entscheidungsrecht in Pattsituationen haben
22
Q

Terminologieleitfaden

A
  • Rahmenbedingungen und Konzept für Terminologiemanagement sind hierin festgehalten
  • Richtet sich an alle beteiligten Personengruppen
  • Unternehmensintern
  • Steigert Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Nachhaltigkeit des Terminologiemanagements
23
Q

Inhalte des Terminologieleitfadens

A
  • Ziele des Terminologiemanagements
  • Gültigkeit (welche Unternehmensbereiche, Textsorten, Kommunikationsmodi etc.)
  • Rollen und Zuständigkeiten
  • Workflow
  • Bennenungsauswahl- und –bildungsregeln
  • Spezifikation der Datenbank (Datenbankstruktur, Datenkategorien) & weiterer Tools
  • Gründe/Argumente für das Terminologiemanagement
  • Grundlagen des Terminologiemanagements
24
Q

Ausgestaltung des Terminologieleitfadens

A
  • Leitfaden ausformulieren (reine Aufzählungen vermeiden)
  • Für Personen mit geringem terminologischem Vorwissen verständlich formulieren
  • Hintergrundinformationen geben (warum so und nicht anders)
  • Positive und negative Beispiele angeben z.B. für Anwendung von Bennenungsregeln
    o Beispiel: „Bevorzugen sie deutsche Benennungen -> Klappstacheln und nicht Klappspikes“
    o Beispiel: „Geben Sie in das Feld Definition nur den Definitionstext und keine anderen Informationen, z.B. die Definitionsquelle, ein.“
25
Wann kann man von erfolgreichem Terminologiemanagement sprechen? An was sollte man bei der Erarbeitung von Terminologiemanagement denken?
Man baut einen präskriptiven Terminologiebestand auf (-> Methoden aus der Terminologielehre und Terminologiearbeit) UND die vorgeschriebene Terminologie etabliert sich (hier scheitern viele Projekte).
26
Überlegungen für die Erarbeitung von Terminologiemanagement
Ziel: Etablierung. - Soll-Zustand transparent halten (Terminologieleitfaden) - Gebräuchlichkeit im Unternehmen zum Ausgangspunkt machen o Unternehmensinterne Terminologiequellen höher priorisieren o Bei der Erarbeitung und Abstimmung Terminologienutzer involvieren (in Arbeitsgruppe besprechen, Feedbackmöglichkeiten außerhalb der Arbeitsgruppe vorsehen) o Auf Wünsche & Anregungen eingehen - Mit systematischen Regeln arbeiten -> Nachvollziehbarkeit & Reproduzierbarkeit der Entscheidungen - Kenntnisse im Sachgebiet kontinuierlich vertiefen - Für Sichtbarkeit der Arbeit und ihrer Ergebnisse sorgen - Zeit und Geduld