VL4: Lerntheorien Flashcards

(33 cards)

1
Q

Klassische Konditionierung

A
Unconditioned stimulus (US) führt zur unconditioned reaction (UR)
Idee: Verknüpfung eines neutral stimulus (NS) mit US, um eine UR-ähnliche Reaktion auszulösen, sogenannte conditioned response (CR) (dadurch wird NS zum conditioned stimus (CS))
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2
Q

Preparedness-Hypothese

A
  • Evolutionär bedingte Stimulusreaktionen; gewisse Angst bereits an Situationen/Objekte gebunden, die evolutionsbiologisch eine potentielle Gefahr für den Menschen darstellen
  • beschreibt evolutionär vorbereitetes Lernen; assoziatives Lernen einfacher, wenn Assoziation biologisch naheliegend ist (gewisse preparedness hat)
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3
Q

Grundprinzip klassisches Konditionieren

A

Aufbau assoziativer Verknüpfungen durch Kontiguität bzw Kontingenz

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4
Q

Reizgeneralisierung

A

Ähnliche CS lösen CR-ähnliche Reaktionen aus

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5
Q

Reizdiskriminierung

A

Unterscheidung verschiedener CS-ähnlicher Reize; ähnliche CS nicht systematisch mit US verbunden

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6
Q

Löschung/Extinktion (klassische Konditionierung)

A

CS tritt systematisch ohne US statt ->Löschung der Assoziation

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7
Q

Gegenkonditionierung

A

CS wird mit einem anderen US verbunden, der einen anderen Reflex nach sich zieht, welcher inkompatibel miz dem alten ist

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8
Q

Reaktionsgeneralisierung

A

Ein und derselbe Stimulus löst verschiedene Varianten einer Reaktion oder verschiedene Reaktionen aus

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9
Q

Systematische Desensibilisierung

A

-konditionierte Angstreize mit Angstantagonisten verknüpft
Schritte:
1)Angsthierarchie formulieren
2)Antagonist lernen; zB progressive Muskelentspannung nach Jacobson (1938)
3)schrittweise Verknüpfung von Entspannung mit steigendem Angstreiz (der Hierarchie entlang) (systematische Desensibilisierung des Angstreizes)

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10
Q

Individuelle Differenzen bei klassischer, operanter Konditionierung und bei der sozialem Lerntheorie nach Bandura - wodurch ?

A

Durch Unterschiede im sozialen Kontext

  • > unterschiedliche Reizkonstellationen
  • > unterschiedliche Reaktionskonsequenzen (gewissenhaftes Verhalten verstärkt -> gewissenhafte Verhaltensdisposition)
  • > unterschiedliche Modelle + Unterschiede in Selbstwirksamkeitserwartung (abhängig von Umwelt)
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11
Q

Psychische Probleme nach klassischer Konditionierung - wodurch ?

A
  • ungünstige Lernumwelt

- durch dysfunktionale Reizgeneralisierungen (kann zB zu Fetischen führen)

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12
Q

Welche Art von Verhalten erklärt die klassische Konditionierung?

A

Eher reflexartiges und dem Bewusstsein unzugängliches Verhalten

  • > kein zielgerichtetes Verhalten
  • > kein komplexes Verhalten
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13
Q

Law of Effect (Edward Lee Thorndike)

A

Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Situation auftritt, ist eine Funktiom der Konsequenzen, die dieses Verhalten in dieser Situation in der Vergangenheit hatte

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14
Q

Skinner-Box (durch B.F. Skinner benannt)

A
  • experimentales Verfahren zur Beobachtung von operanten Lernen/Konditionieren
  • Käfig durch gewissen Schlossmechanismus geschlossen
  • Katzen im Käfig, wollen raus (außerhalb ist Nahrung)
  • per Zufall entschlüsseln sie den Mechanismus (gewisses passendes Verhalten)
  • > je öfter Versuch, desto schneller zeigen Katzen das passende Verhalten
  • ->Reiz-Reaktions-Verbindungen auf Basis von Versuch und Irrtum
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15
Q

Operante Konditionierung

A

Assoziation von spontanem Verhalten mit seiner Konsequenz (pos./neg.), welche entscheidet, ob das Verhalten in derselben Situation eher gezeigt wird oder nicht

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16
Q

Operanten

A

Reaktionen/Verhalten, welche/welches ohne vorangegangenen Reiz spontam auftreten/auftritt

17
Q

Konsequenzen eines Verhaltens (operante Konditionierung)

A

Wenn positiv, dann “Verstärker”/Belohnung (erhöht Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens)

Wenn negativ, dann “Bestrafung” (verringert Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens)

18
Q

Arten von Verstärkern

A
  • positive Verstärker (Einsatz führt zu gutem Zustand)
  • negative Verstärker (Entfernen eines negativen Zustands führt zu gutem Zustand)
  • primäre/sekundäre/soziale Verstärker
19
Q

Arten von Bestrafung

A
  • aversiv (Verhalten führt zu unwohlem Zustand) (positive Bestrafung)
  • entziehend/entfernen (zuvor positiver Zustand wird beendet)(negative Bestrafung)
20
Q

Grundprinzip des operanten Konditionierens

A

Kontingenz zwischen Verhalten und Reaktion/Konsequenz

21
Q

Funktionsweisen der Verstärkung je nach Auftretenshäufigkeit

A
  • kontinuierliche Verstärkung: rasches Lernen von, aber auch rascher Abbau von Verhalten (instabil)
  • intermittierende Verstärkung: langsamer, jedoch löschungsresistenter Auf- und Abbau von Verhalten (instabil) ->intermittierende Phasen ohne Verhaltenskonsequenz
22
Q

Anwendung von intermittierender Verstärkung in Verhaltenstherapie

A

Durch sogenannte “Quotenpläne” (theoretisch auch Intervallpläne): feste oder variable Verstärkung jedes n-ten passendem Verhaltens

23
Q

Wodurch entstehen psychische Probleme bei der operanten Konditionierung?

A
  • Vermeidungsreaktionen ->Verhalten, zu dem negative Konsequenzen erwartet werden, wird vermieden ->Lernen durch Konfrontatiom verhindert
  • unpassende/unangemessene Assoziation von Verhalten und Konsequenz
24
Q

Löschung/Extinktion (bei operanter Konditionierung)

A

Verhalten ohne Verstärkung führt zur Abnahme von Verhaltenswahrscheinlichkeit (Verhalten wird verlernt)

25
Diskriminativer Hinweisreiz
Hinweise auf Voraussetzungen für Verstärker bzw Strafen (zB Anwesenheit von Eltern, um Verstärkung (Lob) zu erhalten)
26
Welche Art von Verhalten erklärt die operante Konditionierung und welche nicht ?
- zielgerichtetes Verhalten wird erklärt - aber kein komplexes Verhalten (laut operanter Konditionierung würde komplexes Verhalten lebenslange Zeiten brauchen, um erlernt zu werden)
27
Banduras soziale Lerntheorie
- nach Albert Bandura - Lernen in sozialen Situationen und durch soziale Interaktion - erweitert klassische behavioristische Lerntheorien um weitere kognitive Elemente (selbstregulative Prozesse und Lernen am Modell) - Annahme: Nachahmungsbereitschaft als evolutionärer Automatismus von Lebewesen
28
Lernen am Modell/Vorbild (Bandura)
Zwei Phasen: Aneignungsphase (Akquisition) und Ausführungsphase (Performanz) Akquisition: 1) Aufmerksamkeitsprozess (Passung Modell-Beobachter, Funktionalität des Modells) 2) Gedächtnis- bzw Speicherungsprozess (bildhaft, verbal) Performanz: 3) Motorische Reproduktionsprozesse/Probehandeln (Abgleichung mit Fähigkeiten, Korrektur der gespeicherten Infos) 4) Verstärkungs- und Motivationsprozesse (direkte Verstärkung, stellvertretende Verstärkung, selbst gesetzte Verstärkung)
29
Selbstregulative Prozesse (Bandura)
- selbst gesetzte Verstärker (Selbstdiagnose, Selbstbewertung: Ist-Soll-Abgleich, Was tue ich nun ? (Selbst verabreichte Konsequenzen)) - Erreichen eigener Standards - Selbstwirksamkeitserwartung
30
Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) (Bandura)
Subjektive Erwartung, ein Verhalten kompetent ausführen zu können (je nach Höhe/Schwierigkeit, Stärke/Qualität und Generalisierungsgrad des Verhaltens) - >fundamental für psychische Gesundheit - >Situations- und Handlungsbezug - ->Entstehung von bereichsspezifischen SWE, in denen sich Menschen im Einzelnen unterscheiden können
31
Entwicklung der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE)
- eigene Erfahrungen (intern attribuierter Erfolg bzw Misserfolg bei Ausführung von Verhalten) - stellvertretende Erfahrungen (Lernen am Modell) - sprachliche Überzeugung (pos/neg Feedback) - emotionale Zustände (Planung und Durchführung von Verhalten begleitende Affekte; postiv, negativ)
32
Konsequenzen von SWE
- hängt mit psychischer Gesundheit zsm - je höher SWE, * desto anspruchsvoller Ziele * desto mehr Anstrengung und Ausdauer im Verhalten und desto besser Leistung (kann auch Problem werden/Perfektionismus) * desto positiver Stimmung und allgemeine Befindlichkeit * desto eher können Personen mit belastenden Situationen und Lebensereignissen klarkommen (Resilienz) * desto wahrscheinlicher, dass eine Person ein zubor erlerntes Verhalten ausführt, SOFERN auch die Erfolgserwartung dabei hoch ist (Moderator)
33
Bewertung der drei Lerntheorien
+ Beschreibung des Zusammenwirkens zwischen Person und Umwelt +Vergangenheitsbezogene Erklärung und zukunftsbezogene Vorhersage von Verhalten +Empirische Fundierung - Fokussierung auf beobachtbares Verhalten (Behaviorismus) - keine Annahmen zur Entwicklung der Persönlichkeit (Stufen, Ende usw) - nur teilweise geeignet, Persönlichkeitsunterschiede zu erklären (Erblichkeit nicht berücksichtigt)