VL7: Medien und soziale Kognition Flashcards

1
Q

Warum ist es in Bezug auf Medien schwierig, zwischen Nutzung und Wirkung zu trennen?

A

Motive <–> Nutzung <–> Verarbeitung <–> Wirkung <–>

Bidirektionaler, sich gegenseitig verstärkender Prozess; aktives Nutzungsverhalten und Verarbeitung bzw. Interpretation moderieren Medienwirkungen, die wiederum Motive und Präferenzen beeinflussen

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Q

Was ist Ihrer Meinung nach das Problem mit Vorbildern aus den Medien?

A

Diskrepanz zwischen Ist- und medienvermitteltem Ideal-Selbst

§ Niedriges Selbstwertgefühl bei Afroamerikanern assoziiert mit…
§ …vermehrtem Konsum von Sportprogrammen und Musikvideos
§ …stärkerer Identifikation mit populären Weißen (bei Männern)
- aber größeres Selbstwertgefühl bei Identifikation mit männlichen Afroamerikanern
§ Der Glaube, dass Rap-Videos Afroamerikanerinnen stereotyp sexualisiert zeigen, ist mit negativerem Körperbild weiblicher afroamerikanischer Jugendlicher korreliert

§ Medien werden aktiv genutzt
§ Medien unterstützen den Erwerb/Aktualisierung gesellschaftlich relevanter Normen durch soziale Vergleichsinfos
§ Sie zeigen prototypische Verhaltensweisen und Personen (Eigenschaften in Reinform und in zeit-/aktivitätsbeschränkteren Kontexten)

  • unrealistisches Bild
    Verzerren Normen
    Zeigen Eigenschaften und Verhaltensweisen und Personen immer in optimalform
    Zeitlich begrenzt und bei bestimmten Handlungen
    —> Vergleich mit unrealistischen Normen, Vergleich fällt negativ aus und somit Unzufriedenheit, da Versuch sich unrealistischen Standards nähern zu wollen
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3
Q

Wie beurteilen Sie die Rolle der Medien im Zusammenhang mit Vorurteilen gegenüber Minderheiten?

A
  • Afroamerikaner sind die einzige ethnische Gruppe in den USA, die im TV in der Auftretenshäufigkeit proportional korrekt dargestellt wird (“Black Mammy”, “Jezebel”, “Sapphire”)
  • Asiaten sind mit knapp 5% die drittgrößte Minderheit in den USA, machen aber nur 1-3% der TV-Charaktere aus (“Der Schurke”, “Die Drachenlady)
  • Homosexualität: Häufig stereotype Darstellung:
    Grell, hypersexualisiert, unfähig längere Beziehungen aufrechtzuerhalten. Jedoch Gleichheit zu nicht-Homosexuellen

Weiße US-Amerikaner im Vergleich zu Afroamerikanern
§ Soziale Interaktionen zwischen den Gruppen:
Häufig in hierarchischen Beziehungen; dabei Interaktionen zwischen Weißen auf der Ebene gleichberechtigter Kollegen
– aber Afroamerikaner in übergeordneten Positionen
–> “Utopian reversal” im Vergleich zur nicht-fiktionalen Welt

Problem:
Entstehender Eindruck unter Weißen, dass Afroamerikaner nicht länger wirtschaftlich benachteiligt sind
Suggeriert „Wenn Schwarze nur hart genug arbeiten, können sie es schaffen. Wer es nicht schafft, war wohl faul.“

§ Lokale TV-News:
Generelle Überrepräsentation von Weißen, während Afroamerikaner als Täter in Gewalttaten überrepräsentiert sind
§ Realitätsbezogene Polizei-Formate:
Weiße und Afroamerikaner in korrekter Häufigkeit als Gewalttäter dargestellt; bei gewaltfreien Verbrechen sind Weiße unter- und Afroamerikaner überrepräsentiert
§ Videospiele:
Stärkere Orientierung an historischen Darstellungen: Männliche Schwarze als Kriminelle bzw. Athlet, weibliche Charaktere
jedoch stark unterrepräsentiert

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4
Q

Erläutern Sie das Prinzip der BIAS map von Cuddy, Fiske und Glick (2007) in Bezug auf vorurteilsbehaftetes Verhalten. Inwiefern könnten Medien hier eine Rolle spielen?

A

Stereotype variieren in den Dimensionen „Wärme“ und „Kompetenz“, die wiederum Emotionen auslösen und damit Verhalten vorhersagen
- Wärme: Potenzial der Zielgruppe in Bezug auf Schädigung oder Nutzen
- Kompetenz: Potenzial der Zielgruppe in Bezug auf Zielverwirklichung

Stereotype in den Medien zu Schwarzen und Latinos: Aggressivität, Kriminalität, geringe Intelligenz, Faulheit
–> Verachtung, aktives Schädigungsverhalten bei der Mehrheit aufgrund wahrgenommener niedriger Ausprägung in Wärme und Kompetenz: Erniedrigung, Ausschluss, physische Angriffe

Stereotype in den Medien zu Amerikanern asiatischer Herkunft:
–> Neid und passiv oder aktives Schädigungsverhalten bei der Mehrheit aufgrund wahrgenommener niedriger Ausprägung in Wärme bei hoher Kompetenz: diskriminierendes Verhalten bei gleichzeitiger Kooperation

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5
Q

Welche Rolle könnten Medien Ihrer Meinung nach für das Selbstbild der Rezipient*innen spielen?

A
  • Die allgegenwärtige Präsenz negativer Stereotype in den Medien dient den Mitgliedern stereotypisierter Gruppen auch als ständige Erinnerung daran, wie die Gesellschaft sie sieht
  • Jugendliche nutzen Medien nicht zuletzt, um Hinweise für die Selbst- definition zu erhalten und zu erfahren, wie die Gesellschaft sie sieht
  • Niedriges Selbstwertgefühl bei Afroamerikanern assoziiert mit…
    …vermehrtem Konsum von Sportprogrammen und Musikvideos
    …stärkerer Identifikation mit populären Weißen (bei Männern); aber größeres Selbstwertgefühl bei Identifikation mit männlichen Afroamerikanern
  • Der Glaube, dass Rap-Videos Afroamerikanerinnen stereotyp sexualisiert zeigen, ist mit negativerem Körperbild weiblicher afroamerikanischer Jugendlicher korreliert

Medien werden aktiv genutzt; sie sind Symbole des Selbst mithilfe von
§ Medientyp
§ Medieninhalten
§ Medientechnologie

Medien unterstützen den Erwerb/Aktualisierung gesellschaftlich relevanter Normen durch soziale Vergleichsinfos

Sie zeigen prototypische Verhaltensweisen und Personen (Eigenschaften in Reinform und in zeit-/aktivitätsbeschränkteren Kontexten)

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6
Q

Die mediale Darstellung der Geschlechter hat einen Einfluss darauf, wie wir die Geschlechter sehen. Diskutieren Sie!

A

§ Beispiel: Lernen von Geschlechterrollen und -stereotypen
§ Kinder zwischen 3 und 6 Jahren wissen bereits, ob im TV ein Mann oder eine Frau für bestimmte Tätigkeiten gezeigt wird
§ 11- bis 13Jährige:
„Frauen sind am glücklichsten, wenn sie daheim Kinder großziehen können, Männer werden schon mit größerem Ehrgeiz geboren als Frauen“
§ Wissenschaft zeigt Unterschiede zwischen Charakteren in Filmen, die den Test bestehen und denen, die ihn nicht bestehen
§ Weibliche Charaktere in Filmen, die den Test nicht bestehen, sind tatsächlich weniger zentral und wichtig
§ Überlegungen und Versuche, den Test
für soziale Medien zu adaptieren

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