Vo4-schluss Flashcards
(71 cards)
Angebotsfunktion
o Die Angebotsfunktion gibt an, welche Menge eines Gutes bei verschiedenen Preisen angeboten wird.
o QS = Q (p)
o Wie viel von einem Gut angeboten wird, hängt vom Preis ab. In aller Regel steigt die angebotene Menge mit zunehmendem Preis. Mathematisch: Die erste Ableitung der Angebotsfunktion ist positiv.
Warum steigt das Angebot mit steigendem Preis?
o Höhere Preise bedeuten höhere Einnahmen pro verkaufter Einheit.
o Unternehmen haben einen Anreiz, mehr zu produzieren, da die Produktion rentabler wird.
o Neue Anbieter können in den Markt eintreten, weil sich die Produktion lohnt.
o Höhere Preise decken oft die steigenden Produktionskosten für zusätzliche Mengen.
o Ein steigender Preis signalisiert Produzenten, mehr anzubieten, da die Rentabilität steigt.
Wovon hängt das Angebot auf einem Markt ab (außer vom Preis)?
- Produktionskosten (z. B. Rohstoffe, Löhne, Energie) → Höhere Kosten verringern das Angebot.
- Technologischer Fortschritt → Effizientere Produktion kann das Angebot erhöhen.
- Anzahl der Anbieter → Mehr Unternehmen im Markt steigern das Angebot.
- Erwartungen der Produzenten → Wenn höhere Preise erwartet werden, könnte kurzfristig weniger angeboten werden.
- Natürliche und politische Faktoren → Wetterbedingungen (z. B. Ernteausfälle) oder Regulierung (z. B. Umweltauflagen) beeinflussen das Angebot.
➡ Fazit: Das Angebot wird nicht nur durch den Preis bestimmt, sondern auch durch Kosten, Technologie, Marktstruktur und externe Faktoren.
Wie wird der Strompreis im Großhandel bestimmt?
- Der Marktpreis wird durch das teuerste noch benötigte Kraftwerk bestimmt.
- Deckungsbeiträge: Alle günstigeren Kraftwerke erhalten den höheren Marktpreis und machen zusätzliche Gewinne.
- Steigende Nachfrage verschiebt den Schnittpunkt mit der Angebotskurve nach rechts → höhere Preise.
➡ Fazit: Der Strompreis hängt stark von den Grenzkosten des zuletzt benötigten Kraftwerks ab.
Nachfragefunktion
- Die Nachfragefunktion gibt an, welche Menge eines Gutes bei verschiedenen Preisen nachgefragt wird.
- QD = Q (p)
Wo von hängt die Nachfrage ab (außer vom Preis)?
- Einkommen der Konsumenten → Höheres Einkommen führt oft zu höherer Nachfrage (bei normalen Gütern).
- Preise verwandter Güter →
o Substitutionsgüter (z. B. Tee statt Kaffee): Wenn der Preis eines Gutes steigt, steigt die Nachfrage nach dem Ersatzgut.
o Komplementärgüter (z. B. Benzin und Autos): Wenn das eine teurer wird, sinkt die Nachfrage nach dem anderen. - Präferenzen und Trends → Modetrends, Gesundheitstrends oder gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen die Nachfrage.
- Erwartungen über zukünftige Preise → Steigende Preise in der Zukunft erhöhen die Nachfrage heute (z. B. Immobilienkäufe).
- Bevölkerungsgröße und -struktur → Mehr Menschen oder eine ältere/jüngere Bevölkerung verändern die Marktnachfrage.
- Saisonale und klimatische Faktoren → Wetter und Jahreszeiten beeinflussen die Nachfrage nach bestimmten Produkten (z. B. Heizöl im Winter).
➡ Fazit: Die Nachfrage hängt nicht nur vom Preis ab, sondern auch von Einkommen, Präferenzen, Trends und externen Faktoren.
Marktgleichgewicht
- Wenn Angebot = Nachfrage
- Qs = Qd
- Schnittpunkt von Gleichgewichtsmenge und Gleichgewichtspreis
- kein Angebotsüberschuss (Überangebot) bzw. kein Nachfrageüberschüsse (knappheit)
Gleichgewichtsmenge
- Die Gleichgewichtsmenge ist die Menge, bei der sich Angebot und Nachfrage auf einem Markt ausgleichen.
- Sie entsteht am Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve.
- Zu diesem Punkt:
o Gibt es keinen Angebotsüberschuss (zu viel Ware am Markt).
o Gibt es keinen Nachfrageüberschuss (zu wenig Ware am Markt). - Änderungen in Angebot oder Nachfrage verschieben die Gleichgewichtsmenge.
➡ Fazit: Die Gleichgewichtsmenge sorgt für einen stabilen Marktpreis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen.
Gleichgewichtspreis
- Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen.
- Er entsteht am Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve.
- Zu diesem Preis:
o Wird genau die Menge angeboten, die nachgefragt wird.
o Gibt es weder einen Überschuss (Angebot > Nachfrage) noch einen Mangel (Nachfrage > Angebot). - Veränderungen in Angebot oder Nachfrage verschieben den Gleichgewichtspreis.
➡ Fazit: Der Gleichgewichtspreis sorgt für einen stabilen Markt und verhindert Angebots- oder Nachfragelücken.
Was passiert, wenn sich das Angebot verringert/erhöht?
- Verringert:
o Angebotskurve verschiebt sich nach links (Angebotsverknappung)
o Gleichgewichtsmenge sinkt
o Angebotskurve trifft die Nachfragekurve bei einem höheren Preis
o Neues Marktgleichgewicht - Erhöht:
o Angebotskurve verschiebt sich nach recht (Angebotsausweitung)
o Gleichgewichtsmenge steigt
o Angebotskurve trifft Nachfragekurve bei einem geringeren Preis
o Neues Marktgleichgewicht
Was passiert wenn sich die Nachfrage verringert/erhöht?
- Verringert:
o Nachfrage kurve verschiebt sich nach links (exogener) Nachfragerückgang
o Gleichgewichtsmenge sinkt (mehr wird nachgefragt und verkauft)
o Neue Nachfrage trifft Angebotskurve bei einem niedrigeren Preis
o Neues Marktgleichgewicht - Erhöht:
o Nachfragekurve verschiebt sich nach recht (exogene) Nachfragesteigerung
o Gleichgewichtsmenge steigt
o Nachfragekurve trifft Angebotskurve bei einem höheren Preis
o Neues Marktgleichgewicht
Wohlfahrt
- Wohlfahrt = Produzentenrente + Konsumentenrente
- Konsumentenrente (oberhalb des Preisgleichgewichts)
- Produzentenrente (unterhalb des Preisgleichgewichts )
Wie wirken sich negative Externalitäten auf den Markt aus?
- Negative Externalitäten (z. B. Umweltverschmutzung) verursachen gesellschaftliche Kosten, die nicht im Marktpreis enthalten sind.
- Ohne Eingriff wird die Menge X’ produziert, da Unternehmen nur ihre privaten Grenzkosten (PGK = A) berücksichtigen.
- Die sozialen Grenzkosten (SGK) sind jedoch höher, da sie externe Schäden mit einbeziehen.
- Effiziente Menge:
o Die gesellschaftlich optimale Menge ist X’’, bei der die sozialen Grenzkosten (SGK) die Grenzkosten der Gesellschaft (EGK) treffen.
o Der Preis steigt auf P’’, um die externen Kosten zu internalisieren.
➡ Fazit: Ohne Regulierung wird zu viel produziert (Marktversagen). Eine Steuer (t) kann helfen, die Produktionsmenge auf ein effizientes Niveau (X’’) zu senken.
Wie wirken sich positive Externalitäten auf den Markt aus?
- Positive Externalitäten (z. B. Bildung, Impfungen) erzeugen gesellschaftliche Vorteile, die nicht im Marktpreis enthalten sind.
- Ohne Eingriff wird zu wenig produziert.
- Der gesellschaftliche Grenznutzen (SGN) ist jedoch höher, da auch Dritte profitieren.
- Effiziente Menge:
o Die gesellschaftlich optimale Menge ist , wo der gesellschaftliche Grenznutzen (SGN) der gesellschaftlichen Grenzkostenkurve (EGN) entspricht.
o Ein Subventionsbetrag S kann genutzt werden, um die Nachfrage zu steigern und den Preis auf P’’ anzuheben.
➡ Fazit: Ohne Förderung wird zu wenig produziert oder konsumiert (Marktversagen). Eine Subvention (S) kann helfen, die Menge auf ein effizientes Niveau zu erhöhen.
Monopole
- Ein Angebotsmonopol besteht, wenn es auf einem Markt lediglich einen Anbieter gibt, der ein bestimmtes Produkt anbietet.
- Ein Nachfragemonopol oder Monopson besteht, wenn es auf einem Markt lediglich einen Nachfrager gibt, der ein bestimmtes Produkt nachfragt.
- Liegt auf beiden Marktseiten ein Monopol vor, so spricht man von einem bilateralen Monopol.
Preisbildung im Monopol
- Der Gewinn ergibt sich aus Umsatz – Kosten
- Der Monopolist maximiert seinen Gewinn, indem er Grenzerlös = Grenzkosten setzt: p−GK=−x/ϵ * ∂p/∂x
- Ein Monopolist setzt einen höheren Preis und produziert weniger Menge als im Wettbewerbsmarkt.
- Die Preisbildung hängt von den Kosten und der Nachfrageelastizität ab.
Wie führt ein Monopol zu Wohlfahrtsverlusten?
- Ein Monopolist setzt einen höheren Preis (PM) und eine geringere Menge (XM) als im Wettbewerb (PE, XE).
- Dadurch entsteht ein allokativer Effizienzverlust, weil konsumentenfreundlichere Preise und Mengen verhindert werden.
- Grafik-Analyse:
o Im Monopol wird weniger produziert (XM statt XE).
o Konsumenten zahlen mehr (PM statt PE).
o Das graue Dreieck (D-E-C) zeigt den Wohlfahrtsverlust
Ineffizienzen im Monopol: - Allokativer Effizienzverlust
- Produktionsineffizienz (X-Ineffizienz): Weniger Druck zur Kostensenkung.
- Qualitative Ineffizienz: Ein Monopolist könnte sich für eine minderwertige Qualität entscheiden.
- Dynamische Ineffizienz: Weniger Innovationsanreize, da kein Wettbewerbsdruck existiert.
➡ Fazit: Ein Monopol führt zu höheren Preisen, geringerer Menge und Wohlfahrtsverlusten, da Konsumenten und Gesellschaft insgesamt schlechter gestellt werden.
Ineffizienzen im Monopol
- Allokativer Effizienzverlust
- Produktionsineffizienz (X-Ineffizienz): Weniger Druck zur Kostensenkung.
- Qualitative Ineffizienz: Ein Monopolist könnte sich für eine minderwertige Qualität entscheiden.
- Dynamische Ineffizienz: Weniger Innovationsanreize, da kein Wettbewerbsdruck existiert.
➡ Fazit: Ein Monopol führt zu höheren Preisen, geringerer Menge und Wohlfahrtsverlusten, da Konsumenten und Gesellschaft insgesamt schlechter gestellt werden.
Warum gibt es Monopole?
- Monopole bleiben bestehen, wenn es Markteintrittsbarrieren (MEB) gibt, die neue Anbieter am Eintritt hindern.
- Laut Von Weizsäcker (1980) sind Markteintrittsbarrieren Kosten für neue Anbieter, die bestehende Unternehmen nicht tragen müssen.
- Es gibt subjektive (z. B. hohe Anfangsinvestitionen) und objektive (z. B. rechtliche Schutzmechanismen) Eintrittsbarrieren.
Arten von Markteintrittsbarrieren:
1. Institutionelle MEB → Gesetze, Patente, Regulierungen.
2. Strukturelle/natürliche MEB → Hohe Fixkosten, Skaleneffekte, Netzwerkeffekte.
3. Strategische MEB → Preisunterbietung, aggressive Expansion, Zugangsbeschränkung zu Ressourcen.
➡ Fazit: Monopole bleiben bestehen, weil Markteintrittsbarrieren den Wettbewerb verhindern oder erschweren.
Was ist ein natürliches Monopol und warum entsteht es?
- Ein natürliches Monopol liegt vor, wenn ein einziges Unternehmen die gesamte Produktion kostengünstiger erbringen kann als mehrere Anbieter.
- Dies geschieht, wenn die Kostenfunktion subadditiv ist: K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)K(x) \leq K(a_1 x) + K(a_2 x) + … + K(a_n x)K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)
- Das bedeutet: Eine Firma ist effizienter als mehrere, da die Kosten nicht proportional mit der Produktion steigen.
Gründe für Subadditivität:
1. Hohe Fixkosten / Unteilbarkeiten (z. B. Stromnetze, Bahnstrecken).
2. Größenvorteile (Skaleneffekte) → Stückkosten sinken bei steigender Produktion.
3. Lernkurveneffekte → Erfahrung reduziert langfristig Kosten.
4. Dichtevorteile (“economies of density”) → Effizienz steigt, wenn viele Kunden auf kleinem Raum sind (z. B. Wasser- und Stromversorgung).
Gründe für Subadditivität
- Hohe Fixkosten / Unteilbarkeiten (z. B. Stromnetze, Bahnstrecken).
- Größenvorteile (Skaleneffekte) → Stückkosten sinken bei steigender Produktion.
- Lernkurveneffekte → Erfahrung reduziert langfristig Kosten.
- Dichtevorteile (“economies of density”) → Effizienz steigt, wenn viele Kunden auf kleinem Raum sind (z. B. Wasser- und Stromversorgung).
Was ist ein natürliches Monopol?
- Ein natürliches Monopol liegt vor, wenn ein einziges Unternehmen die gesamte Produktion kostengünstiger erbringen kann als mehrere Anbieter.
- Dies geschieht, wenn die Kostenfunktion subadditiv ist: K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)K(x) \leq K(a_1 x) + K(a_2 x) + … + K(a_n x)K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)
- Das bedeutet: Eine Firma ist effizienter als mehrere, da die Kosten nicht proportional mit der Produktion steigen.
Wie beeinflusst ein natürliches Monopol die Wohlfahrt und wie kann es reguliert werden?
Ein natürliches Monopol entsteht, wenn ein einziges Unternehmen die gesamte Produktion kostengünstiger bereitstellen kann als mehrere Anbieter. Die Wohlfahrtseffekte hängen von der Regulierung ab:
1. Unreguliertes Monopol:
o Preis: Grenzkosten = Grenzerlöse
o Problem: Der Monopolist maximiert seinen Gewinn → hoher Preis, geringe Menge → Wohlfahrtsverluste.
o Wohlfahrt: Konsumentenrente sinkt, Produzentenrente steigt, gesamtwirtschaftliche Effizienz ist reduziert.
2. Reguliertes Monopol mit Durchschnittskosten-Preis:
o Preis = Durchschnittskosten
o Folge: Kein Monopolgewinn, Konsumenten zahlen weniger, aber weniger Effizienz als vollständiger Wettbewerb.
o Wohlfahrt: Höher als beim Monopol, aber niedriger als bei Grenzkosten-Preis.
3. Reguliertes Monopol mit Grenzkosten-Preis:
o Preis = Grenzkosten
o Effizienteste Lösung, aber das Unternehmen kann Verluste machen, wenn der Preis unter den Durchschnittskosten liegt → Subvention nötig.
o Wohlfahrt: Maximale Konsumentenrente, keine Produzentenrente, gesamtwirtschaftlich optimale Menge.
➡ Fazit: Ohne Regulierung entstehen Wohlfahrtsverluste. Eine Preisregulierung auf Grenzkosten-Niveau ist am effizientesten, aber oft nur mit Subventionen möglich.
Informationsprobleme auf Märkten
- Unkenntnis
o Marktteilnehmern fehlen bestimmte Informationen.
o Diese Informationen könnten prinzipiell beschafft oder erstellt werden. - Unsicherheit
o Betrifft zukünftige Entwicklungen oder Ereignisse.
o Ergebnisse sind nicht sicher vorhersagbar.
o Kann nicht vollständig beseitigt werden. - Eine asymmetrische Informationsverteilung
o Eine Marktseite hat mehr oder bessere Informationen als die andere.
o Beispiel: Verkäufer weiß mehr über ein Produkt als der Käufer.
o Eine Marktseite kann Informationen einfacher oder günstiger beschaffen als die andere. - Unterschieden wird auf Produktmärkten oft zwischen:
o Preisunkenntnis (bzw. Preisinformationen);
o Qualitätsunkenntnis (bzw. Qualitätsinformationen);
o Nutzenunkenntnis.
o Auf Märkten für Dienstleistungen kommt manchmal Unkenntnis über das Verhalten der Vertragspartner hinzu.