Vorlesung 1 Übungsfragen Flashcards

(3 cards)

1
Q

Beschreiben Sie ein einfaches Modell zur nachhaltigen Ressourcennutzung – Ihr
Gesprächspartner ist ein Förster aus Brandenburg. Wie würde sich die Turnuszeit
ändern, wenn die gleiche Baumart in Hessen forstwirtschaftlich genutzt wird?

A

Eine nachhaltige Ressourcennutzung liegt vor, wenn Nachlieferung = Verbrauch. Für den Wald bedeutet das, dass die Ernte nach einem Holzeinschlag erst wieder erfolgen kann, sobald die Biomasse ihr Ursprungsniveau erreicht hat. Die Turnuszeit beschreibt den Zeitraum, den die Baumart benötigt, um das Ausgangsniveau der Biomasse zu erreichen. Diese hängt von der Wachstumsgeschwindigkeit und den lokalen, standortabhängigen Umweltfaktoren (z. B. Klima oder Bodengegebenheiten) der Baumart ab.
Obwohl in Hessen und in Brandenburg die gleiche Baumart untersucht wird, ist die Turnuszeit an den beiden Standorten unterschiedlich. Der Wachstumsfaktor der Baumart ist gleich und beeinflusst nicht die unterschiedliche Turnuszeit, der ausschlaggebende Punkt sind die Umweltfaktoren. Diese sind standortabhängig und führen zu einem schnelleren oder langsameren Wachstum – je nach Standort.
Also kann man von unterschiedlichen Turnuszeiten der gleichen Baumart ausgehen, aufgrund der unterschiedlichen Umweltfaktoren zwischen Brandenburg und Hessen.

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Q

Sie engagieren sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt und haben den Auftrag die Verbreitung und Bestandssicherung der Wolfspopulationen in Deutschland zu fördern.
Welche Daten brauchen Sie hierfür und wie gehen Sie vor?

A

MDA und MVP:

  1. MDA: Aktionsradius, Körpergröße, Lebensweise
    • Wölfe sind große in Deutschland selten vorkommende Spitzenprädatoren
    • benötigen ein großes zusammenhängendes Gebiet, um ihre Jagd und Rudelaktivitäten durchführen zu können
    • Individuendichte * Flächenbedarf = MDA
  2. MVP: Minimale Populationsgröße um als Art zu überleben
    • Wirbeltiere brauchen mindestens um die 100 Individuen

Grafik: (S.31-32, VL1),

  • MDA und MVP kann durch Fragmentierung bei großen, seltenen Tieren, die Spitzenräuber sind, kontraproduktiv sein: Aussterben
  • Im Genetischen Modell für MVP steht die Individuenzahl N < 50 für ein Austerben innerhalb von 50 Jahren; N > 100 bedeutet ein langfristiges Überleben der Art (: Wirbeltiere)
  • Es braucht zudem eine Quellpopulation innerhalb den Gebiets, die ab und zu zu der Population der Art zuwandert
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Q

Planen Sie ein Experiment zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen dem
Wassergehalt des Bodens und dem Wachstum von Tomatenpflanzen in einem
Gewächshaus. Es kommt es zu einer Trauermückenplage – könnten Sie diese Störung
ggf. für Ihr experimentelles Konzept nutzen?

A

Hypothese: Je höher die Wasserverfügbarkeit im Boden der Tomatenpflanze, desto höher ist der Wachstum der Tomatenpflanze
**Freilandexperiment: **eine kontrollierte Änderung des
Wassergehaltes über unterschiedliche Wassermenge. Nach einer gewissen Zeit wird der Effekt des Wassers auf das Pflanzenwachstum erfasst.
Beispiel LTER Projekt der University of Minnesota. Das Experiment ist wie
folgt angelegt:
- homogenes Versuchsfeld (Bild) => wesentliche Standortfaktoren gleich
- Wassergaben (z.B. niedrig, mittel, hoch) => mehrfach repliziert in Blöcken
- Anordnung der Blöcke zufällig
Generell ist es im Freiland sehr schwer alle Faktoren bis auf den ursächlichen (Wasser) gleich zu halten, besser kontrollierte Bedingungen sind im Labor zu erreichen.
Im Labor:
- Umweltfaktoren konstant (z.B. Licht, Temperatur,Bodenfeuchte
- Wenn die Pflanzen bei höheren Wassergaben dann besser wachsen
- -> ein gutes Argument zur Stützung der Hypothese

dieses Beispiel ist ein Gewächshausexperiment mit TomatenPflanzen. Diese werden
bei unterschiedliche Nährstoffgaben angezogen. Der Wissenschaftler hat ein tragbares Instrument zur Bestimmung der Photosyntheserate. Die indirekte Messung am Blatt ist nicht destruktiv, sie kann mehrmals wiederholt werden. Die Photosyntheserate dient als Fitnessparameter für den Response der Pflanzen auf die Wassergaben.
Stimmen Ergebnisse und Vorhersagen nicht überein
-> Modell und Hypothese werden verworfen, neue Hypothesen aufgestellt
Stimmen Ergebnisse und Vorhersagen überein
-> einschränkende Annahmen im Modell werden gelockert
-> weiterführende Hypothese wird gebildet
neue Hypothese:
in diesem Fall Trauermückenplage
je mehr Trauermücken vorhanden sind, desto “schlechter” geht es der Pflanze

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