Vorlesung 10: Zusammenspiel von Körper und Geist Flashcards
(43 cards)
Wie nehmen wir unseren Körper wahr?
- Propriozeption: unbewusst Fähigkeit die läge der Gliedmaßen im Raum zu bestimmen und Bewegungen vorzustellen
- Körperschema: Vorstellung vom eigenen Körper hinsichtlich seiner räumlichen Ausdehnung und Lage im Raum
- Tiefensesibilität: Wahrnehmung aus dem Körperinneren
–> Lagesinn: läge im Raum und Stellung von Gelenken + Kopf
–> Kraftsinn: Spannungszustand von Muskeln und Sehnen
–> Bewegungssinn: Bewegungsrichtungen
Als was wird die Propriozeption angesehen?
- Als sechster sinn
- Fähigkeit Signale aus dem Körper wahrzunehmen. Räumliche körperwahrnehmung
- bisher wenig als sechster sinn erforscht
- bsp.: einn glas Wasser mit geschlossenen Augen zum Mund geführt
Wie wird Körperschema definiert?
- als das bewusstsein der Gesamtheit des Körpers, basierend auf propriozeptiven Informationen
- Die Vorstellung des eigenen Körpers hinsichtlich der räumlichen Ausdehnung und Lage im Raum
–> entwickelt sich ab Kleinkindalter, durch Verbindung von visuellen und propriozeptiven informationen
–> ab ca. Mitte 20 volle Fähigkeit der Vorstellung von den Möglichkeiten seines Körpers
–> im alter lässt propriozeption wieder nach
Was ist die Spiegeltherapie?
- eine imaginationstherapie
- Platzierung eines Spiegels in der Körpermitte –> dadurch entsteht visuelles Feedback der gegenüber liegenden Körperseite (z.b. Illusion zweier intakter Gliedmaßen )
- Beeinflussung des Phantomglieds über Bewegung der gesunden Gliedmaße. bspw.: Verlagerung des Phantomkörperteils aus einer (imaginären) schmerzhaften Position in eine angenehmere Position
Wie lässt sich KI mit unseren Neuronalen System verbinden?
- Prothesen lassen sich mit Nervenzellen verbinden
- In den stumpf wird ein titanstab implantiert , und eine Gliedmaße aus Kunststoff montiert
- Am Anknüpfungspunkt, übertragen Elektroden neuroyale Signale aus dem stumpf in die Prothese
- Stumpf wird über Gedankenkraft angesteuert
- Problem bisher = fehlende Rückmeldung aus der Prothese
–> Entwicklung von Gliedmaßen die auf Berührung reagieren
–> Mit tastensensoren
–> kann Prothese wie teil des Körpers spüren
–> dadurch sind Bewegungen auch flüssiger wie z.b. greifen
Was ist Dysmorphophobie?
Störung der Wahrnehmung des eigenen Körpers z.b. empfinden des schrumpfens des Körpers (nicht lokalisierbare Empfindungen)
Was sind Dysästhesien?
Empfindungsstörungen
Was ist Parästhesie?
Krankhafte Empfindung im Versorgungsgebiet eines Hautnervs ohne
erkennbare adäquate physikalische Reize
–> auch Ameisenlaufen genannt
–> Dermatozoenwahn (wahnhafte Vorstellung das sich Lebewesen unter der haut befinden )
–> subjektive Erfahrung wird als Wahrheit interpretiert
Was sind 2 Arten der wahrnehmungsstörungen?
- Wahnwahrnehmung:
- Halluzinationen
Was sind Wahnwahrnehmungen?
Wahnvorstellung: Vorliegen einer wahnidee
Wahnwahrnehmung: reales objekt wird als normal wahrgenommen doch es wird eine wahnhafte Bedeutung zugeschrieben
bspw.: wahcstropfen einer Kerze als Bote einer Vergiftung
Was sind Halluzinationen und die Ursachen?
- Im unterscheid zum wähn keine Umdeutung einer realen Bedingung
- betroffen sehen oder hören etwas wo objektiv nichts ist
- sind in allen sinnesbereichen möglich
- Psychotrope Ursachen: oft in Kombination mit psychischer Erkrankung oder Einnahme von Halluzinogenen Substanzen
- Physiologische Ursachen: Geruchshalluzinationen z.b. durch tumore oder visuelle Halluzinationen durch Verletzungen im Auge
Welche art von Halluzination tritt am häufigsten auf?
- Auditorische Halluzinationen am häufigsten (Stimmenhören): vertraute oder fremde, könnten warnen, befehlen drohen –> ähnliche Aktivierung im gehirn wie tatsächliches hören
Wie beeinflusst der Körper den Gemütszustand?
- Kognitionen (Gedanken und Gefühle) nicht nur Reaktion auf externe Reize (sensorische Reizverarbeitung) sondern beeinflusst durch körperinterne Rückkopplungsschleifen
–> also interne zustände - Demnach beeinflusst die Bewegung und unser verhaltne unsere Kognition und Emotionen (bspw.: aufrechte Haltung und Selbstbewusstsein)
- Gefühle und andere mentale Vorgänge werden durch körperliche Empfindungen beeinflusst (der puls kann demnach Emotionen und Kognitionen beeinflussen bspw)
Was ist Embodiment?
- Annahme das unser bewusstsein nicht losgelöst vom Körper bestehen kann
- benötigt also eine physikalische interaktion
Was besagt die Forschungslage zum Embodiment?
- viele ienzelstudien
- bspw. Geringers vermögen emotionale Zwischentöne bei andern zu erkennen nach botox Therapie –> fehlende emotionale Rückkopplung (gelähmte gesichtsmuskulatur)
- Aktuelle studien besagen dass durch unsere wahrnehemugn kognitive Repräsentationen entstehen
–> diese ist zunächst modal also an einzelne sinnessyteme gekoppelt
Was ist die stärkere und schwächere Sichtweise des Embodiments?
Stärkere:
- Kognitionen sind Grundlegen erst Modale Repräsentationen (an Körper/ Sinnessystem gekoppelt)
- im laufe werden daraus Kognitionen gebildet die imodal sind
- es ist also egal ob wir einen Stuhl sehen, fühlen oder das Wort Stuhl hören, es entsteht immer die selbe somatische Repräsentation
Schwächere:
- Kognitive Prozesse können auch ohne Körper stattfinden
- Kognition arbeitet separat von Wahrnehmung, inneren zuständen und Handlung
Was sind amodale Systeme?
- es sind kognitive repräsenntationen die nicht an Sinnesmodalitäten gekoppelt sind
- Kognition findet direkt in verschiedenen Modalitäten statt und muss zur kognitiven Verarbeitung in amodale Systeme übersetzt werden.
- Körper und Handlung ist also eine weitere Informationsquelle die je nach Situation genutzt wird
Welche früheren Theorien lassen sich mit dem Embodiment verbinden ?
- Piaget, 1967 –> kognitive Fähigkeiten entstehen aus sensomotorischen Fähigkeiten
- In der Ökologischen Optik (1979) –> Objektwahrnehmung wird als Wahrnehmung von affordanzen verstanden.
–>Affordanzen: Handlungsoptionen, die ein Objekt bietet.
Beispiel: Ein Stuhl wird als Sitzgelegenheit wahrgenommen, eine Treppe als Möglichkeit zum Hinaufsteigen.
Was sind die Grundannahmen der Ökologischen Optik?
- Gegenstände besitzen unterschiedliche affordanzen für verschiedene Lebewesen
- Man kann zwar neue Verhaltensweisen erlernen, die Grundvoraussetzungen bleiben aber gleich
- jedes Objekt bietet unterschiedliche affordanzen and die einzelnen Individuen weshalb allgmeingültige Mechanismen der Wahrnehmung keinen sinn machen
- motorik und sensorik arbeiten aktiv zusammen
- Informationsbegriff ist inhaltlich –> info ist also direkt in der Umwelt verfügbar und wird vom Lebewesen direkt in ihrem Kontext verstanden
Was ist Aufmerksamkeit und was ist mit schnellem Denken gemeint?
Zustand konzentrierter Bewusstheit, begleitet von einer Bereitschaft des zentralen Nervensystems, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.
- wir bevorzugen häufig unbewusste aufgaben, die weniger aufmerksamkeitsressourcen bennötigen
–> komplexere Tätigkeit erzeugen Interferenzen
Was sind verankerte Kognitionen?
- eine Erweiterung des Embodiment Ansatzes
–> Kognitionen über unseren Zustand beruhen nicht immer auf körperlichen Zuständen oder
Handlungen; sie ist auch in anderen Modalitäten verankert.
Modale systeme in 3 Kategorien aufgeteilt:
- Wahrnehmung
- Handlung
- Introspektion
Was ist die Kernaussage des Komparatormodells?
- Ursprünglich um die sensomotorische Kontrolle eigener Handlungen zu beschreiben
- Motorisches lernen wird im sinne des Modells als Optimierung interner Modelle beschrieben
- Modell erklärt auch warum und wie man sich als Akteur eigener Handlung erlebt
Was passiert bei willkürlichen Hanldungsvorstellungen?
- Erstellung einer Efferenzkopie sobald ein motorisches Kommando an die effektiven gesendet wird
- Efferenzkopie wird von Vorwärtsmodellen verwendet um die Konsequenz der Handlung für den Körper und Umgebung zu berechnen (vorhergesagte effekte)
- Vergleich vorhersage und intendierte Handlungseffekte
- Korrektur von Diskrepanzen bevor Handlung vollständig ausgeführt ist
- Vergleich der tatsächlichen Effekte bei der Handlungsdurchführung mit den intendierten
Was ist eine Efferenzkopie?
- Eine Kopie des motorischen Befehls, die das Gehirn an die Muskeln sendet.
- Dient dazu, vorherzusagen, welche sensorischen Konsequenzen die Bewegung haben wird.