Vorstellung der einzelnen Fachbereiche und der dort tätigen Fachkräfte Flashcards

(44 cards)

1
Q

Was ist Psychiatrie?

A

Medizinische Fachdisziplin: Prävention, Diagnostik, Therapie psychischer Erkrankungen befasst + Rehabilitation und lebenslangen Versorgung psychisch Erkrankter

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2
Q

Wie ist die Psychiatrie definiert?

A

Griechisch “psychḗ” (Seele) und “iatrós” (Arzt) = “Seelenheilkunde”, behandelt psychische, körperliche und soziale Aspekte von psychischen Erkrankungen

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3
Q

Welche Rolle spielen Psychopharmaka in der Psychiatrie?

A

Ermöglichen medikamentöse Behandlung psychischer Störungen, sind nur Ärzten vorbehalten, beeinflussen Nervensystem und Verhalten

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4
Q

Wer gilt als Begründer der Psychopharmakologie?

A

Psychiater Emil Kraepelin, Effekte von Wirkstoffen auf das Nervensystem und das Verhalten

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5
Q

Wann begann die systematische medikamentöse Therapie in der Psychiatrie?

A

In den 40er und 50er Jahren mit Entdeckung von Lithium, Chlorpromazin, Meprobamat, Imipramin, Haloperidol und Benzodiazepinen.

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6
Q

Was sind Beispiele für einige der ersten psychopharmazeutischen Entdeckungen?

A

Lithium = Anti-manisch, Chlorpromazin = bei Psychosen, Meprobamat = Anxiolytikum, Imipramin = Antidepressivum, Haloperidol = Neuroleptikum

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7
Q

Was ist kritisch hinsichtlich der Verwendung von Psychopharmaka zu beachten?

A

hochpotente Psychopharmaka werden oft über einen längeren Zeitraum und bei Kindern verschrieben

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8
Q

Welche Bereiche umfasst die Gerontopsychiatrie?

A

Behandlung und Erforschung psychischer Leiden im höheren Lebensalter, kognitive Beeinträchtigungen, demenzielle Erkrankungen, depressive Störungen

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9
Q

Welche wissenschaftlichen Schwerpunkte hat die Gerontopsychiatrie?

A

Kognitive Beeinträchtigung mit Frühdiagnostik, Gedächtnissysteme im Alter, Effekte kognitiver Trainings, Epidemiologie, Versorgung älterer Patienten

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10
Q

Warum ist die Pharmakotherapie in der Gerontopsychiatrie besonders anspruchsvoll?

A

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Besonderheiten der Altersstufe

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11
Q

Warum ist die Psychotherapie in der Gerontopsychiatrie wichtig?

A

Die Bereitschaft zur Psychotherapie steigt in dieser Altersstufe kontinuierlich

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12
Q

Was sind die Schwerpunkte der Kinder- und Jugendpsychiatrie?

A

Psychische, psychosomatische, entwicklungsbedingte und neurologische Erkrankungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter.

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13
Q

Warum erfordert die Kinder- und Jugendpsychiatrie eine multifaktorielle Behandlung?

A

Psychische Störungen entstehen durch das Zusammenwirken von Individuum, Familie und sozialem Umfeld

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14
Q

Mit welchen Disziplinen ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie eng verknüpft?

A

Kinderheilkunde, Neurologie, Entwicklungspsychologie, Jugendhilfen und Eingliederungshilfen

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15
Q

Was ist das Hauptmerkmal der modernen transkulturellen Psychiatrie?

A

Dialog und individuelle Anpassung der Therapie unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede

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16
Q

Warum ist die transkulturelle Psychiatrie in der heutigen Welt relevant?

A

Zunehmende Globalisierung, Migration, Gesundheitsfürsorge erfordern Anpassung an kulturelle Unterschiede

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17
Q

Was hat die APA in den USA bezüglich kultureller Unterschiede in der Psychiatrie getan?

A

Anpassung von Therapieprogrammen an verschiedene Ethnien seit den 1990ern.

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18
Q

Mit welchen Aspekten befasst sich die Forensische Psychiatrie?

A

Schuldunfähigkeit oder Teilschuldfähigkeit von Straftätern aufgrund psychischer Erkrankung oder Drogeneinflusses, Unterbringung und Behandlung im Strafvollzug oder Maßregelvollzug

19
Q

Welche Aufgaben hat der Forensische Psychiater?

A

Erstellung von Gutachten, Berücksichtigung der Dauer der Unterbringung, Therapiefähigkeit und Therapiebereitschaft

20
Q

Welche Bereiche wurden aus der “Nervenheilkunde” im Jahr 1994 abgeleitet?

A

Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Psychosomatische Medizin

21
Q

Was sind die verschiedenen Facharztrichtungen in der Medizin?

A
  • Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (mit psychotherapeutischer Ausbildung und Weiterbildung in Neurologie)
  • Facharzt für Neurologie (zuständig für neurologische Krankheitsbilder)
  • Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (betont körperlich-seelische Wechselwirkungen)
  • Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (für psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen)
22
Q

Welche alternativen Bezeichnungen gibt es für einige dieser Facharztrichtungen?

A
  • Facharzt für Neurologie und Psychiatrie
  • Arzt für Nervenheilkunde
23
Q

Was sind die Schwerpunkte der Facharztrichtung “Psychosomatische Medizin und Psychotherapie”?

A

Behandlung von Krankheiten und Leidenszuständen mit körperlich-seelischen Wechselwirkungen, einschließlich psychosozialer Faktoren

24
Q

Was ist die Definition der Psychologie?

A
  • Griechisch “psychḗ” (Atem, Hauch, Seele) und “lógos” (Lehre, Wissenschaft) = “Wissenschaft der Seele”, eigenständige empirische Wissenschaft
  • Vereint Elemente aus Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften
  • Ziel = Beschreibung, Erklärung des Erlebens und Verhaltens des Menschen
    -Erforscht Entwicklung des Menschen im Laufe seines Lebens + relevanten inneren, äußeren Ursachen + Bedingungen
  • “Empirisch” = methodisch-systematischer Datensammlung -> nicht auf persönlichen Alltagsbeobachtungen
25
Welche Fachbereiche der Psychologie gibt es?
- Allgemeine Psychologie - Entwicklungspsychologie - Differenzielle Psychologie - Klinische Psychologie - Sozialpsychologie - Weitere Schwerpunkte wie Verkehrspsychologie und Medienpsychologie
26
Was ist das Hauptinteresse der Allgemeinen Psychologie?
- Untersuchung allgemeingültiger Gesetzmäßigkeiten in psychischen Funktionsbereichen - Themen wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Kognition, Antrieb, usw.
27
Was erforscht die Entwicklungspsychologie?
- Entwicklung von Fertigkeiten über die gesamte Lebensspanne - Einfluss von Anlage und Umwelt auf diese Entwicklung
28
Was ist das Forschungsgebiet der Differenziellen Psychologie?
- Untersuchung individueller Unterschiede - Operationalisierung und Messung dieser Unterschiede - Grundlagen für Psychodiagnostik
29
Was versteht man unter "Operationalisierung" in der Differenziellen Psychologie?
- Prozess der Zuordnung von direkt beobachtbaren Größen zu theoretischen Begriffen - Konkrete Messmöglichkeiten, die theoretische Konstrukte (z.B. Intelligenz) mit beobachtbarem Verhalten verknüpfen
30
Welche Themen behandelt die Klinische Psychologie?
- Psychische Gesundheit - Psychische Störungen - Psychologische Beratung - Wissenschaftliche Psychotherapie
31
Was ist das Forschungsgebiet der Sozialpsychologie?
- Erleben und Verhalten in sozialen Beziehungen - Untersuchung von sozialen Beziehungen in der Arbeits- und Organisationspsychologie
32
Welchen Bereich deckt die Psychologie ab?
- Die gesamte Bandbreite des (normalen) Erlebens und Verhaltens des Menschen - Nicht nur klinische Psychologie und psychische Störungen - Nicht jeder Psychologe ist psychotherapeutisch tätig
33
Was sind die relevanten Berufsbezeichnungen im Bereich der Psychologie?
- Psychologin/Psychologe - Dipl.-Psychologe/Diplom-Psychologin (früher) - Bachelor- oder Master-Abschluss in Psychologie (nach dem Bologna-Prozess)
34
Was ist nach dem Psychologiestudium erforderlich, um psychotherapeutisch tätig zu sein?
- psychotherapeutische Weiterbildung, mehrjährige Zusatzausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten / Psychoanalytiker
35
Was ist die staatliche Zulassung (Approbation) im Zusammenhang mit der Psychotherapie?
- Die Approbation ist notwendig, um sich "Psychologischer Psychotherapeut" nennen zu dürfen, vergleichbar mit einer medizinischen Facharztausbildung
36
Welche psychotherapeutischen Verfahren sind einem Psychologischen Psychotherapeuten vorbehalten?
- Psychoanalyse/analytische Psychotherapie - Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie - Verhaltenstherapie - Gesprächspsychotherapie (seit 2002) - Systemische Therapie (seit Dezember 2008)
37
Was ist die Neurologie und wie wird sie definiert?
- Fachbereich der Medizin - Definition: Name aus altgriechischen Begriffen "neūron" (Nerv, Sehne) und "lógos" (Lehre, Wissenschaft) - Umfasst Vorbeugung, Erkennung, konservative Behandlung und Rehabilitation von Erkrankungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems einschließlich der Muskulatur
38
Welche Berufsbezeichnungen sind in der Neurologie relevant?
- Facharzt/Fachärztin für Neurologie (Neurologe/Neurologin): Kenntnisse in Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation neurologischer Krankheitsbilder und Defektzustände + Berücksichtigung der organischen Störungen und psychischen Auswirkungen
39
Welche Aspekte werden in der neurologisch-psychiatrischen Anamneseerhebung berücksichtigt?
- Biographische und psychosoziale Zusammenhänge, psychogene Symptome, somatopsychische Reaktionen - Befunderhebung bei Störungen der höheren Hirnleistungen: Selbst- und Defizitwahrnehmungen, Motivation, Antrieb, Kommunikation, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, räumliche Fähigkeiten, Denken, Handeln, Kreativität - Zeigt die enge Verbindung zwischen körperlichen Störungen und psychischen Auswirkungen
40
Was ist die Definition der Psychosomatischen Medizin?
- Altgriechisch: "psychḗ" (Atem, Hauch, Seele) und "sōma" (Körper, Leib, Leben) - Beschäftigt sich mit Wechselwirkungen von psychischen und somatischen (körperlichen) Faktoren einer Störung - Befasst sich mit Erkennung, psychotherapeutischer Behandlung, Prävention und Rehabilitation von Krankheiten, bei denen psychosoziale und psychosomatische Faktoren eine Rolle spielen.
40
Wie haben sich die Berufsbezeichnungen in der Psychosomatischen Medizin im Laufe der Zeit verändert?
- Fachbereich der psychosomatischen Medizin wurde erst 1992 eingerichtet - Zunächst gab es den Facharzt für Psychotherapeutische Medizin - 2003 erfolgte eine Umbenennung in "Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" - Aktuelle Facharztbezeichnung lautet "Facharzt für Psychosomatische Medizin"
40
Wie wird Psychotherapie definiert?
- "Psychḗ" (Seele, Hauch, Atem) und "therapeúein" (pflegen, sorgen) = "die Heilung der Seele" - In Psychotherapierichtlinien wendet man "methodisch definierte Interventionen" an, um seelische Störungen zu beeinflussen und die Bewältigungsfähigkeiten des Individuums aufzubauen - Begriffe "Beratung" und "Coaching" sind nicht geschützt
41
Wer darf Psychotherapie durchführen, und welche Voraussetzungen sind erforderlich?
- Erfordert Fachkunde - Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychologische Psychotherapeuten - "Heilpraktiker für Psychotherapie" - Fachärzte, wie Allgemeinmediziner / Innere Mediziner mit Weiterbildung in Psychotherapie mit Zusatz "Psychotherapie - fachgebunden" - Psychologen mit Diplom- / Masterabschluss mit Heilpraktikererlaubnis für Psychotherapie in einem speziellen, je nach Bundesland unterschiedlichen Verfahren
42
Welche Studienabschlüsse sind notwendig, um Kinder- und Jugendpsychotherapeut zu werden?
- Je nach Bundesland sind Abschlüsse in Psychologie, Pädagogik, Sozialpädagogik, Lehramt oder Heilpädagogik erforderlich - Einige Bundesländer akzeptieren auch Lehrer oder Heilpädagogen als Qualifikation für die Ausbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten