Zeitabhängigkeit von Verderbsreaktionen Flashcards

(37 cards)

1
Q

Beispiele für Reaktionen erster Ordnung

A
  • Abbau der Vitamine A, B1, B2, B6, B12, C, D, E, K, Folsäure, Niacin und Pantothensäure
  • Abbau verschiedener Farbstoffe
  • Wachstum von Mikroorganismen in der exponentiellen Phase
  • Abtötung von Mikroorganismen
  • Maillard-Reaktion
  • Proteindenaturierung
  • Enzymatische Reaktionen, wenn die Substratkonzentration klein ist
  • radioaktiver Zerfall
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2
Q

D-Wert

A

Zeit, die benötigt wird um bei einer
definierten Temperatur die Keimzahl um
eine Zehnerpotenz also um 90% zu reduzieren.

Neben der Einwirkzeit ist auch die Temperatur ein wesentlicher Faktor;

Steigende Temperatur —-> geringere D-Werte

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3
Q

Einfluss der Temperatur auf Verderbsreaktionen

A

Die Temperatur hat Einfluss auf

  • den Ablauf chemischer Reaktionen
  • die Enzymaktivität
  • die Inaktivierung von Enzymen
  • das Mikroorganismenwachstum und die Toxinbildung
  • die Inaktivierung von Mikroorganismen
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4
Q

Einfluss der Temperatur auf die Reaktionsgeschwindigkeit

A
  • Alle chemischen Reaktionen werden durch Temperaturzunahme beschleunigt, sowohl endotherme als auch exotherme.
  • Das Ausmaß der Beschleunigung ist nicht allein durch Zunahme der Beweglichkeit der Teilchen und somit auch der der Anzahl der Kollisionen zwischen den Teilchen zu erklären. So erzielt man durch eine Temperaturzunahme um 10°C häufig einen Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit um das zwei- bis vierfache (RGT-Regel), während die Zahl der Kollisionen zwischen 25 und 35°C nur um 2% steigt.
  • Der Grund für die starke Beschleunigung chemischer Reaktionen durch Temperaturzunahme liegt in der höheren kinetischen Energie der Teilchen.
  • Bei höheren Temperaturen haben mehr Teilchen die für eine Reaktion notwendige Aktivierungsenergie.
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5
Q

z-Wert

A

z = T10K - TK

[z] = [K]

Der z-Wert beschreibt die Temperaturdifferenz, die notwendig ist damit die Reaktion zehn mal schneller abläuft.

Der z-Wert wird daher in Kelvin angegeben. Der z-Wert ist eine Funktion der Temperatur.

Beschleunigung von Reaktionen mit unterschiedlichen z-Werten

Chemische Reaktion z=20K

60°C _______________> 80°C

Reaktion läuft 10 x schneller ab

Mikroorganismenabtötung z=5K

60°C ________________> 80°C

10x 10x 10x 10x

Reaktion läuft 10.000 x schneller ab

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6
Q

Zusammenhang zwischen z-Wert und Aktivierungsenergie

A

Reaktionen mit hohen Aktivierungsenergien
haben niedrige z-Werte,
d.h. sie werden durch Temperaturzunahme stark beschleunigt. Der Grund hierfür ist die verhältnismäßig starke Zunahme des Anteils
der Moleküle, die über die für die Reaktion notwendige Aktivierungsenergie verfügen.

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7
Q

Q10-Wert

A

Beschreibt umwieviel schneller die Reaktion bei einer Temperaturerhöhung von 10K abläuft

Beschleunigung von Reaktionen mit unterschiedlichen Q10-Werten

Chemische Reaktion Q10 = 3,16

60°C _____________> 70°C

Reaktion läuft 3,16 x schneller ab

Mikroorganismenabtötung Q10 = 100

60°C ______________> 70°C

Reaktion läuft 100 x schneller ab

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8
Q

Zusammenhang zwischen Q10-Wert und Aktivierungsenergie

A

Reaktionen mit hohen Aktivierungsenergien haben hohe Q10-Werte, d.h. sie werden durch Temperaturzunahme stark beschleunigt. Der Grund hierfür ist die verhältnismäßig starke Zunahme des Anteils der Moleküle, die über die für die Reaktion notwendige Aktivierungsenergie verfügen.

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9
Q

Für die Mikroorganismenabtötung notwendige Erhitzungszeit bei Q10 = 100

A

60°C 15 min

70°C 15 min/Q10 = 15 min/100 = 0,15 min

80°C 0,15 min/Q10 = 0,15 min/100 = 0,0015 min

65°C 15 min/(Q10)5/10 = 15 min/1000,5 = 1,5 min

75°C 0,15 min/(Q10)5/10 = 0,15 min/1000,5 = 0,015 min

62°C 15 min/(Q10)2/10 = 15 min/1000,2 = 5,97 min

72°C 0,15 min/(Q10)2/10 = 0,15 min/1000,2 = 0,0597min

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10
Q

Zusammenhang zwischen Q10-Wert und der Temperatur

A

Bei hohen Temperaturen sind die Q10-Werte geringer, da durch eine Temperaturzunahme kaum noch weitere Teilchen, die für die Reaktion notwendige Aktivierungsenergie erreichen.

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11
Q

Zusammenhang zwischen EA, T, z- und Q-Wert

A

Der z- und der Q-Wert sind eine Funktion der

Temperatur und der Aktivierungsenergie!

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12
Q

Hitzeinaktivierung von Enzymen und Leitenzyme

A
  • Die Temperaturstabilität der Enzyme ist sehr unterschiedlich.
  • Bei pflanzlichen Lebensmitteln zieht man die Peroxidase als Leitenzym heran. Ist sie inaktiviert, kann man davon ausgehen, dass auch die Verderbs erregenden Enzyme Lipase, Lipoxygenase und Polyphenoloxidase inaktiviert sind.
  • Bei der Milchpasteurisierung wird die alkalische Phosphatase als Leitenzyme herangezogen, sie sollte nach der Pasteurisation negativ sein, während der Peroxidasetest positiv sein sollte.
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13
Q

Wachstum von Mikroorganismen in der exponentiellen Phase

A
  • Das Wachstum von Mikroorganismen in der exponentiellen Phase ist eine Reaktion erster Ordnung.
  • Die Geschwindigkeitskonstante k kann über die Arrhenius-Gleichung berechnet werden.
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14
Q

Einfluss des Wassergehaltes auf Verderbsreaktionen

A

Der Wassergehalt hat Einfluss auf:

  • die physikalischen Eigenschaften eines Lebensmittels
  • den Ablauf chemischer Reaktionen
  • die Enzymaktivität
  • das Mikroorganismenwachstum und die Toxinbildung
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15
Q

Verderb durch Wasseraufnahme

_______________

Verderb durch Wasserabgabe

A
  • Quellen, Verlust von Rösche, Weichwerden
  • Verklumpen
  • Zerfließen
  • Klebrigwerden
  • Kristallisieren

______________________________

  • Hartwerden
  • Aufkonzentrieren
  • Auskanten von Butter
  • Texturänderungen z.B. Gefrierbrand
  • Retrogradation
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16
Q

Definition Wasseraktivität

A
  • Wasseraktivität wird auch aW-Wert oder Gleichgewichtsfeuchte genannt
  • Die Wasseraktivität entspricht dem Quotienten des Wasserdampfpartialdrucks eines Lebensmittels und dem Wasserdampfpartialdrucks reinen Wassers bei einer gegebenen Temperatur
17
Q

Was ist der Wasserdampfpartialdruck?

A
  • Es bildet sich zwischen dem Lebensmittel und der umgebenden Luft ein Wasserdampf-Gleichgewicht aus.
  • Der Druck im Gasraum nimmt durch den Wasserdampf zu und zwar um den Wasserdampfpartialdruck.
18
Q

Definition Sorptionsisothermen

A

Die Sorptionsisotherme ist die graphische Darstellung des Sorptionsverhaltens einer Ware. Sie stellt den Zusammenhang zwischen dem Wassergehalt eines Erzeugnisses und der relativen Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft im Gleichgewicht bei einer bestimmten Temperatur dar.

19
Q

Hysterese bei den Sorptionsisothermen von Lebensmitteln

A
  • Die Hysterese bei den Sorptionsisothermen vieler Lebensmittel kann durch das Vorhandensein
    von ungleichmäßigen Poren wie z.B. Flaschenporen erklärt werden.
  • bei der Wasseraufnahme (I) bestimmt
    der große, untere Durchmesser der
    Flaschenpore die Kapillarkräfte, bei der Wasserabgabe (II) ist dagegen der kleine, obere Durchmesser Ausschlag gebend, dadurch ergibt sich die Hysterese.
20
Q

Was sind Feuchtestandards

A
  • Feuchtestandards können eingesetzt werden, um die Sorptionsisotherme eines Lebensmittels zu bestimmen und andererseits den aW-Wert eines Lebensmittels einzuschätzen.
  • Hierzu gibt man das Lebensmittel (für die Bestimmung der Sorptionsisotherme das vorgetrocknete Lebensmittel) in einen Exsikkator zusammen mit einer großen Menge einer gesättigten Lösung des Feuchtestandards
    und ermittelt die Gewichtsveränderungen.
21
Q

Funktion von Feuchthaltemitteln

A
  • Ummanteln von Lebensmitteln mit einer wasserundurchlässigen Schicht z.B. Wachse, (Schokolade)
  • Binden des Wassers im Lebensmittel und dadurch Absenken des aW-Werts z.B. Sorbit, Glycerin
22
Q

Sorptionsisothermen von Saccharose und Fructose

A

Fructose ist stark hygroskopisch, während Saccharose nur eine geringe Hygroskopizität aufweist.

23
Q

Zusammenhang zwischen der Gleichgewichtsfeuchte und der Geschwindigkeit von Verderbsreaktionen

A
  • In der Regel nimmt das Ausmaß der Qualitätsveränderung mit steigender Gleichgewichtsfeuchte bis zu einem Maximum zu, da Wasser die Viskosität der Lebensmittel verringert und somit Transportprozesse erleichtert.
  • Oberhalb dieses Maximums sorgt eine weitere Erhöhung des Wassergehaltes und somit der Gleichgewichtsfeuchte für einen Rückgang der Konzentration an Nährstoffen bzw. Ausgangsstoffen für chemische Reaktionen.
  • Die Geschwindigkeit der Fettoxidation steigt unter
    ca. 25 % Gleichgewichtsfeuchte an, da die Metallionen unterhalb dieser Gleichgewichtsfeuchte nicht vollständig mit einer Hydrathülle umgeben sind.
24
Q

Einfluss der Gleichgewichtsfeuchte auf das Wachstum von Schimmelpilzen und die Toxinbildung

(Mykotoxine)

A
  • Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze. Sie werden daher erst bei günstigen Lebensbedingungen gebildet.
  • Mykotoxine wirken toxisch auf andere Mikroorganismen, sie verschaffen dem Schimmelpilz somit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenzflora.
  • Die Menge des gebildeten Toxins kann schwanken und ist nicht abhängig vom Wachstum des Pilzes.
25
Einfluss der Temperatur auf die Lage der Sorptionsisotherme
- Bei gleichem Wassergehalt aber unterschiedlicher Temperatur variiert die Gleichgewichtsfeuchte bzw. der aW-Wert, dabei steigt die Gleichgewichtsfeuchte bzw. der aW-Wert mit steigender Temperatur. - Dies ist darauf zurückzuführen, dass durch die Temperaturerhöhung die kinetische Energie der Teilchen steigt und daher mehr Wassermoleküle in der Lage sind, die Bindungskräfte der Lebensmittelinhaltsstoffe zu überwinden und in die Gasphase überzugehen, wo sie den Wasserdampfpartialdruck erhöhen.
26
Einfluss des Sauerstoffgehaltes auf Verderbsreaktionen
Der Sauerstoffgehalt hat Einfluss auf * den Ablauf oxidativer Reaktionen * das Mikroorganismenwachstum und die Toxinbildung * die Veratmung lebender pflanzlicher Zellsubstanz Häufig ist die Sauerstoffempfindlichkeit von Lebensmitteln 2 – 4 Zehnerpotenzen höher als ihre Wasserdampf- empfindlichkeit.
27
Menge des verfügbaren Sauerstoffs
Die Menge des verfügbaren O2 ist die Summe des O2, der im Lebensmittel gelöst ist und der Sauerstoffmenge im Kopfraum. Bei Sauerstoff durchlässigen Verpackungen kommt noch die Menge des O2 hinzu, die in das Lebensmittel durch die Verpackung permitiert. In der Regel ist im Kopfraum in dem gleichen Volumen 30 mal mehr Sauerstoff vorhanden als im Lebensmittel selbst. Daher sollte der Kopfraum möglichst klein gehalten oder aber der Sauerstoff im Kopfraum reduziert werden.
28
Bedeutung des Sauerstoffpartialdrucks
- In der Regel ist der im Lebensmittel gelöste oder absorbierte Sauerstoff für den Verderb maßgebend. - Nach dem Henryschen Gesetz ist der Sauerstoff- partialdruck proportional zur gelösten Sauerstoffmenge. - Viele Lebensmittel unterliegen dieser Gesetzmäßigkeit es gibt aber auch Ausnahmen wie z.B. Röstkaffee.
29
Gelöste Sauerstoffmengen in verschiedenen Lebensmitteln
- Die Löslichkeit von Sauerstoff in Ölen ist wesentlich höher als in Wasser. - Heißabfüllung von z.B. Fruchtsäften ist vorteilhaft, da bei höheren Temperaturen weniger Sauerstoff im Lebensmittel gelöst ist und somit weniger Sauerstoff in die Verpackung eingebracht wird.
30
Sauerstoffsorptionsisotherme ( Worauf muss bei der Verarbeitung sauerstoffempfindlicherLebensmittel geachtet werden?)
Bei der Verarbeitung sauerstoffempfindlicher Lebensmittel müssen höhere Sauerstoffpartialdrücke während der Verarbeitung vermieden werden, da ein späteres Absenken des Sauerstoffpartialdrucks nicht zu einer vollständigen Entfernung des Sauerstoffs aus dem Lebensmittel führt, da der Sauerstoff an Lebensmittelinhaltsstoffe gebunden wird.
31
Zusammenhang zwischen Sauerstoff und Mikroorganismen-Wachstum
- Das Wachstum vieler obligat aerober Mikroorganismen wird erst bei Sauerstoffkonzentrationen unter 1 % deutlich vermindert und erst bei ca. 0,1 % tritt Wachstumsstillstand auf. - Ein derartig niedriger Sauerstoffgehalt begünstigt das Wachstum von Anaerobiern. Sauerstoffarme Verpackungen sollten daher bevorzugt dann angewandt werden, wenn andere Konservierungsverfahren (z. B. aW-Wert, pH-Wert, Pökeln), die Entwicklung der Anaerobier hemmen.
32
Lichtinduzierte Reaktionen
* Photooxidation von Lipiden * Lichtinduzierte Oxidation von Farbstoffen, Vitaminen und Proteinen * Lichtinduzierter Zerfall von Farbstoffen
33
Funktion von Farbstoffen am Beispiel Chlorophyll
- Farbstoffe sind in der Lage Teile des sichtbaren weißen Lichts zu absorbieren. - Die Farbe des Farbstoffs entspricht der Komplementär- farbe des absorbierten Lichts - Chlorophyll absorbiert am besten Licht mit einer Wellen- länge von 412 nm also violettes Licht und erscheint daher selber grün
34
Farbstoffe
- Farbstoffe absorbieren einen Teil des weißen Lichts und gehen dadurch in einen angeregten, energiereichen Zustand über. - Diese Energie wird im Falles des Chlorophylls von Pflanzen zur ATP-Bildung genutzt. - Farbstoffe sind in der Regel Sensibilisatoren der Photooxidation. - Farbstoffe können selber oxidiert werden.
35
UV-Schutz in Weißglas \_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_ Lichtgeschmack von Bier
Moderne Weißglas-Flaschen enthalten einen UV-Schutz, der auf einer Mischung von Vanadiumpentoxid mit Phosphoroxid beruht. \_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_ Der Lichtgeschmack von Bier entsteht durch den Licht bedingten Zerfall des Hopfenbitterstoffes Humulon zu Iso-Alphasäuren. Bei der Einwirkung von UV-Licht zersetzen sich diese und reagieren mit schwefelhaltigen Aminosäuren zu 3-Methyl-2-buten-1-thiol, einer stark nach Schwefel riechenden Verbindung, die eng verwandt ist mit 3-Methylbutanthiol, das im Analdrüsensekret von Stinktieren vorkommt.
36
Lichtgeschmack von Milch
Bei der Milch entsteht der Lichtgeschmack durch den Abbau der schwefelhaltigen Aminosäure Methionin zu Methional (Methylmercapto-propionaldehyd). An dieser Reaktion ist Riboflavin als Photosensibilisator beteiligt.
37
Einfluss des pH-Wertes auf Verderbsreaktionen
Der pH-Wert hat Einfluss auf * das Mikroorganismenwachstum und die Toxinbildung * die Enzymaktivität