1 Flashcards
Aggregation
Zusammenfassung einzelwirtschaftlicher
Größen (Mikrogrößen) mit gleichen Eigenschaften zu gesamtwirtschaftlichen
Größen (Makrogrößen), um die Vielzahl
der ökonomischen Wirtschaftssubjekte
und ihre Aktivitäten überschaubar zu
machen. Die Aggregation kann unter
verschiedenen Gesichtspunkten vorgenommen werden z.B. institutionell oder
funktionell. Durch die Aggregation kann
in der VGR oder der ökonomischen
Analyse die Vielzahl möglicher Verhaltensweisen durch vereinfachte typische
Verhaltensannahmen ersetzt werden.
Ceteris-paribus-Klausel
Analyse eines Zusammenhangs von
Größen unter der Annahme, dass sich alle anderen Größen nicht ändern
Crowding-Out-Effekt
Mit Crowding Out wird die Verdrängung
der privaten Nachfrage durch staatliche
Nachfrage beschrieben. Beim totalen
Crowding Out wird durch die staatliche
Nachfrage private Nachfrage im gleichen Umfang verdrängt. Beim partiellen
Crowding Out wird die private Nachfrage lediglich teilweise verdrängt.
Geldillusion
Beschreibt ein Handeln auf Märkten, das
zwischenzeitlich erfolgte Preissteigerungen
unbeachtet lässt. Bei Inflation wird Geldillusion regelmäßig zu Fehlentscheidungen
der Wirtschaftssubjekte führen.
Keynes-Effekt
Zinssenkende (zinserhöhende) Wirkung, die
eine Erhöhung (Verringerung) des Geldangebots bei gegebener Liquiditätspräferenz
bzw. Geldnachfrage auf den Zinssatz hat.
Liquiditätsfalle
Der Marktzins ist so niedrig, dass die Wirtschaftssubjekte ein weiteres Sinken des
Zinses in ihren Erwartungen ausschließen.
Zukünftig erwartete Zinssteigerungen und
entsprechend erwartete Kursverluste führen
dazu, dass eine expansive Geldpolitik keine
weitere Zinssenkung herbeiführt, sondern
zusätzliches Geldangebot lediglich die Kassenhaltung erhöht.
Partialanalyse
Werden im Rahmen eines gesamtwirtschaftlichen Modells nur Teilaspekte eines
ökonomischen Problems behandelt, so handelt es sich um eine Partialanalyse (als Gegensatz zur Totalanalyse). In einer Partialanalyse wird beispielsweise nur ein Markt
oder Wirtschaftssektor betrachtet. Eine spezielle Form der Partialanalyse liegt vor,
wenn in einem Modell mit mehreren exogenen Größen die Wirkung einer exogene
Variablen auf die endogenen Variablen untersucht wird, wobei angenommen wird,
dass die anderen exogenen Größen konstant
sind (Ceteris-paribus-Klausel).
Produktionselastizität
Quotient aus relativer Veränderung der
Outputmenge und relativer Veränderung eines Inputfaktors.
Tatônnement-Prozess
Von WALRAS genutzte Hilfskonstruktion
zur Erklärung des Zustandekommens von
Gleichgewichten auf Märkten. Ein (gedanklich unterstellter) Auktionator ruft Preise
aus und verändert diese solange bis auf den
Märkten Angebot und Nachfrage übereinstimmen. Der Marktmechanismus wird als
Auktionsverfahren interpretiert.
Umlaufgeschwindigkeit
Wird ausgedrückt durch den Kehrwert des
Kassenhaltungskoeffizienten. Sie gibt an,
wie oft eine Geldeinheit pro Periode umgesetzt wird um Gütertransaktionen zu finanzieren.
Die Makroökonomik ist ein Teil der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie. Sie
setzt sich daher auch mit dem ökonomischen Grundproblem auseinander, nämlich
mit der Knappheit von Ressourcen. Das bedeutet, dass die Wirtschaftssubjekte
nicht über unbeschränkte Mittel verfügen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen und
ihre Ziele zu erreichen. Sie stehen vor dem ökonomischen Problem
mit gegebenen Mitteln möglichst viel zu erreichen, bzw.
ein gegebenes Ziel mit einem möglichst geringen Einsatz von Mitteln zu
erreichen.
Wenn es in einem Modell nur eine einzige Periode gibt, d.h. wenn sich die Modellgleichungen alle nur auf einen Zeitpunkt 𝑡 beziehen, dann spricht man von
einem
statischen Modell. Wenn dagegen mehrere Perioden unterschieden werden,
d.h. wenn Größen in der Periode 𝑡 von Größen vorhergehender Perioden (𝑡 − 1)
abhängen, liegt ein dynamisches Modell vor. Dynamische Modelltypen werden
Sie an späterer Stelle in der Einheit 4 finden. Zunächst gehen wir nur von statischen Modellen mit einer einzigen Periode aus.
Mit dem Begriff „marginalistische Revolution“ wird häufig die
Entstehung der
Neoklassik gekennzeichnet.
historie
Scholastik
Merkantilismus
Physiokraten
Klassik
Neoklassik
Keynes
Neukeynesianismus
Gegenstand der makroökonomischen Betrachtung sind gesamtwirtschaftliche
Phänomene. Dabei wird das Verhalten von
Aggregaten beobachtet. In Aggregaten
werden einzelwirtschaftliche Größen mit ähnlichen Merkmalen zusammengefasst.
Üblicherweise behilft man sich damit, das Verhalten von Gruppen zu beschreiben,
indem man sich für diese Gruppen jeweils ein „durchschnittliches“ Individuum
vorstellt und sein Verhalten stellvertretend für die ganze Gruppe betrachtet. Dieses fiktive Individuum nennt man das „repräsentative Individuum“. In der Makroökonomik werden neben den aggregierten Gruppen auch aggregierte Güter (Investitionsgüter, Konsumgüter) betrachtet.
Wir unterscheiden zwischen in- und ausländischen Individuen. Wirtschaftssubjekte, die dem inländischen Wirtschaftsgeschehen zugerechnet werden, werden in
drei Sektoren eingeteilt:
Neben dem staatlichen Sektor unterscheiden wir die zwei
privaten Sektoren Haushalte und Unternehmen.
Wir haben es in einer geschlossenen Volkswirtschaft mit vier Märkten zu tun:
einem Gütermarkt, auf dem die Konsumnachfrage, die Investitionsnachfrage und die Staatsnachfrage auf das Güterangebot trifft;
einem Arbeitsmarkt, auf dem das Arbeitsangebot der Haushalte auf die
Arbeitsnachfrage der Unternehmen trifft;
einem Geldmarkt, auf dem die Geldnachfrage der privaten Haushalte auf
das Geldangebot der Zentralbank trifft,
und einem Wertpapiermarkt, auf dem die Wertpapiernachfrage der privaten Haushalte auf das Wertpapierangebot des Staates und der Unternehmen trifft.
Es soll nur kurz erwähnt werden, dass in einer Marktwirtschaft auch über öffentliche Güter entschieden wird. Als Beispiel für öffentliche Güter werden in der Regel die Landesverteidigung oder Umweltgüter (z.B. Luft und Wasser) genannt.
Öffentliche Güter zeichnen sich im Gegensatz zu privaten Gütern
durch Nichtausschließbarkeit aus. Nichtausschließbarkeit impliziert, dass niemand vom Konsum des Gutes ausgeschlossen werden kann, sei es, weil der Ausschluss zu kostenintensiv ist oder weil er technisch nicht möglich ist. Zudem entsteht bei der
Nutzung öffentlicher Güter keine Rivalität.
Wie wir bereits oben festgehalten haben, ist der Markt der ökonomische Ort, auf
dem sich Anbieter und Nachfrager mit ihren Plänen zum Tausch treffen. Diese
Pläne müssen koordiniert bzw. abgestimmt werden. Es ist z.B. denkbar, in einem
administrativen Verfahren konkrete Planvorgaben zu setzen, so dass man es mit
einer Plan- oder Kommandowirtschaft zu tun hätte. Der institutionelle Rahmen,
von dem wir hier ausgehen wollen, ist jedoch der einer funktionierenden Marktöffentliche Güterwirtschaft mit Privateigentum, in der jedes Wirtschaftssubjekt autonom seine Pläne bestimmt. Die Koordination der Einzelpläne erfolgt dann über die Preise:
den
Güterpreis 𝑃, den Lohnsatz 𝑊 und den Zinssatz 𝑖.
In der Makroökonomik werden nominale und reale Größen unterschieden. Nominale Größen lassen sich durch Division durch das
Preisniveau 𝑃 in reale Größen umwandeln.3
Steht z.B. 𝑀 für die nominale Geldmenge, dann ist die reale Geldmenge durch 𝑀
𝑃
gegeben. Man konzentriert sich in
der makroökonomischen Analyse hautsächlich auf die Betrachtung von Realgrößen. Dies geschieht aus zwei Gründen. Zum einen
verändern sich Nominalgrößen
bei Preis- und Mengenänderungen, ohne dass sofort ersichtlich ist, ob ein Mengen- oder ein Preiseffekt vorliegt. Diese Zweideutigkeit der Veränderungen von
Nominalgrößen gibt es bei Realgrößen nicht. Auf der anderen Seite spricht für die
Verwendung von Realgrößen, dass die Wirtschaftssubjekte bei Rationalverhalten
ihr Verhalten an Realgrößen ausrichten.
Die im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Tauschbeziehungen und ökonomischen Aktivitäten lassen sich anhand eines Wirtschaftskreislaufes vereinfacht
darstellen. Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Darstellung: Grafik, Kontensystem, algebraische Formulierung und die Matrix.
Gegenstand ökonomischer (Tausch-)Beziehungen sind
Güter, Faktorleistungen
oder Forderungen. Werden diese von einem Wirtschaftssubjekt auf das andere
übertragen, spricht man von ökonomischen Transaktionen.
Für das weitere Verständnis ist es wichtig, dass zwischen Strom- und Bestandsgrößen unterschieden wird. Stromgrößen erfassen
n ökonomische Größen
pro Zeiteinheit, wie z.B. Ausgaben pro Jahr. Stromgrößen sind u.a. das Einkommen oder die Ersparnis. Neben Stromgrößen existieren auch Bestandsgrößen. Bestandsgrößen, wie z. B. die Geldmenge, erfassen die Höhe und Struktur ökonomischer Größen bezogen auf einen Zeitpunkt, wie z.B. den Kapitalstock am
Periodenende. Beide Arten von Größen sind nicht unabhängig voneinander, sondern miteinander verbunden. Denn die Bestandsänderung während einer definierten Periode wird durch eine Stromgröße beschrieben:
Anfangsbestand (01.01.20)
+ Zuflüsse in der Periode
- Abflüsse in der Periode
= Endbestand (31.12.20)
Der einfachste Kreislauf ergibt sich, wenn
man sich eine Zwei-SektorenWirtschaft vorstellt. Dabei werden nur die intersektoralen Ströme betrachtet. Der
Unternehmenssektor produziert hier in der einfachsten Darstellung durch Einsatz
des Produktionsfaktors Arbeit Konsumgüter, die er an die privaten Haushalte abgibt. Die privaten Haushalte erhalten ein Entgelt für die zur Verfügung gestellte
Faktorleistung Arbeit, auch als Faktoreinkommen bezeichnet. Mit dem Faktoreinkommen können die privaten Haushalte die gesamte Produktion aufkaufen und
konsumieren
Wir unterstellen in den Darstellungen zur Kreislaufanalyse und der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung, dass den Haushalten Faktoreinkommen von den Unternehmen
𝑌𝐻
𝑈
und Faktoreinkommen vom Staat 𝑌𝐻
𝑆𝑡zufließt. Außerdem empfangen die
Haushalte
e Transfers 𝑇𝑟 vom Staat. Transfers sind Einkommen, die den Haushalten ohne direkte Gegenleistung zufließen (z.B. Wohngeld, Sozialhilfe). Die Haushalte zahlen ebenfalls an den Staat Steuern 𝑇𝐻. Die staatliche Ersparnis 𝑆𝑆𝑡 ist
durch den Strom vom Staat zum Vermögensänderungspol gekennzeichnet. In umgekehrter Richtung sind, ähnlich wie beim Unternehmenssektor (𝐼𝑈), die Investitionen des Staates 𝐼𝑆𝑡 eingezeichnet