1 Verkehrsplanung allgemein Flashcards
Mobilität
Definition, Charakteristik, Erhebungsmöglichkeit, Beispiel
potenzielle Ortsveränderungen
Charakteristik: potenziell + räumlich
Interviews, Conjointanalyse (=mehrere Alternativen vorlegen, was würden Sie wählen?)
spontane/reflexhafte Verkehrsmittelwahl bei der Reiseplanung zu den Bekannten
Verkehr
Definition, Charakteristik, Erhebungsmöglichkeit, Beispiel
tatsächliche Ortsveränderungen
Charakteristik: realisiert + räumlich
Wegetagebücher, Beobachtungen, Verkehrszählungen
spontane/reflexhafte Betätigung der Bremse bei Wildwechsel
Ziele der Verkehrsplanung
Qualität des Verkehrsablaufs (z.B. Reisegeschwindigk.)
Wirkung des Verkehrsablaufs (z.B. weniger Emissionen)
Kosten (d.h. es muss wirtschaftlich bleiben)
-> Ziele sind zeitichen Veränderungen unterworfen
(je nach Werthaltungen und polit. Entscheidungen)
Abb. Unterscheidung zwischen Strategien, Routinen und Mustern
Muster = allg. Begriff für Strategien und Routinen (wenn Unterscheidung nicht möglich)
Routine = weitgehend unbewusst (“mache ich immer so”)
Strategie = bewusste Auswahl (“mache ich, um”)
Siehe auch Abb.1!
1 Mob.muster (potenziell)
2 Verkehrstätigkeitsmuster (realisiert)
- 1 Mob.routine
- 2 Mob.strategie
- 1 Verkehrliche Tätigkeitsroutine
- 2 Verkehrliches Tätigkeitsstrategie
- 1 +2.2 zsmgefasst = Verkehrslenkungsmuster
2 Arten von Verkehrsstrategien
Verkehrslenkungsstrategie
Verkehrliche Tätigkeitsstrategie
Verkehrslenkungsstrategie mit Beispielen
beziehen sich nicht auf ein einzelnes Individuum, sondern werden idR für ein best. räumliches Gebiet mit mehreren EW entwickelt, von Politikern u/o Fachleuten
Beispiele:
- Verkehrsvermeidungsstrategie (z.B. durch Förderung von Telearbeit oder Funktionsmischung)
- Verkehrsverlagerungsstrategie (z.B. attraktive ÖPNV-Tarife oder Verbesserungen im Radwegenetz)
Verkehrliche Tätigkeitsstrategie mit Beispielen
individuelle Aktivitäten
Beispiele:
- “ÖPNV-Planungs-Strategie”: Ziel, morgens pünktlich zu einer Tagung zu kommen, daher Ausdrucken aller ÖPNV-Verbindungen und Raussuche der Zeitnahesten
- “MIV-Routing-Strategie”: Wahl der schnellsten Route mithilfe der Staumeldungen des Navis
Mobilitätsstrategie - Beispiele
- “Pkw-Modifizierungs-/Effizienzstrategie”: Um bei steigenden Benzinpreisen noch Pkw fahren zu können, Kauf eines spritsparenden Autos oder Bildung von Fahrgemeinschaften
- “Pkw-Verzichts-und-Umstiegs-Strategie”: Verzicht auf best. Pkw-Fahrten od. Umstieg auf NMIV.
Prinzip der Planung
Siehe Abb.02!
Wenn der Ist-Zustand noch Mängel hat, werden so lange Maßnahmen durchgeführt, bis der Soll-Zustand erreicht ist.
- Politik und Bürger (als Ergänzung) definieren Soll-Zustand und damit auch die Mängel.
- Fachplaner machen Maßnahmen und Wirkungsermittlung und -bewertung.
Interessensgruppen in der städtischen Verkehrsplanung
Einzelhandelsverband, IHK, ADAC, ADFC, VCD, Naturschutz
In welcher Phase der Planung sollte die Beteiligung Betroffener stattfinden?
Problemanalyse
Welchen Vorteil bringt die frühzeitige Beteiligung von Bürgern an der Planung?
(V.a. externe) Planer können
- abweichende Sichtweisen und Lösungsvorschläge kennen lernen (Analyse des Sachsystems)
- Machtverhältnisse zwischen den Gruppen abschätzen (Analyse des Interessensystems)
Probleme bei Bürgerbeteiligung
- Meinungen oft einseitig vertreten
- wenn Bürger nicht ausreichend einbezogen werden: Foderung nach Bürgerentscheiden
- > durch diese werden Politiker und Fachleute jedoch oft zu unsachgemäßen Lösungen veranlasst
- Mediationsverfahren durch externen Mediator, häufig ortsfremd und bewusst fachunkundig
-> ohne fachliche Unterstützung können Maßnahmen kaum richtig beurteilt werden
und Maßnahmen werden oft isoliert voneinander diskutiert
Zielarten
Zielvorgaben: kommen von außenstehenden Instanzen und stehen nicht zur Diskussion;
sind Randbedingungen für den Planungsprozes;
festgelegt in gesetzl. Regelungen, Satzungen, Programmen
Zielsetzungen: müssen in denjenigen Punkten getroffen werden, in denen keine Zielvorgaben bestehen
Zielfelder
= alle Ziele, die demselben Sektor und innerhalb des Sektors derselben Ebene angehören
Sektoren = z.B. Verkehr, Bebauung, Entsorgung Ebenen = z.B. Verbesserung Angebot ÖPNV, Verbesserung Klimatisierung der Fz
Beispiele für Zielfelder und deren Ziele
- Ziele des Sektors Verkehr: Verringerung der Anzahl, Länge und Konzentration der Wege
- Ziele des Verkehrsmitteleinsatzes: bei kurzen Entfernungen v.a. Fuß- und Radverkehr
- Ziele der Ausgestaltung der Verkehrsmittel: Restriktionen ggü MIV, Verbesserung der Verkehrsqualtität für Fuß- und Radverkehr
- Ziele der Verkehrsqualität der einzelnen Verkehrsmittel: Direktheit der Fahrt, hohe Schnelligkeit, hoher Komfort
- Ziele bei den externen Wirkungen: geringe Lärmemissionen, geringe Schadstoffbelastung, geringe Flächenbeanspruchung
- Wirtschaftliche Ziele: hohe Einnahmen, geringe Betriebskosten
Maßnahmen der Verkehrsplanung
Maßnahmen sind Eingriffe in das System der Planung. Sie zielen ab auf: - Beeinflussung der Verkehrsnachfrage - Veränderung des Verkehrsangebots - Steuerung des Verkehrsablaufs
Ursache-Wirkungs-Beziehungen
Ursache z.B. Erhöhung des Spritpreises
Wirkung z.B. vermehrter Kauf sparsamer Autos
Weiteres Bsp.: Anzahl Unfälle als Folge von Straßenbreiten
Das Maß der U-W-Beziehungen kann angegeben werden
- kardinal in Form von Formeln
- nominal als Beschreibung der Wirkungsrichtung (z.B. wenn xy steigt, steigt auch yz)
- > Bei der Verwendung bekannte U-W-Beziehungen aufpassen, denn Übertragung zw. unterschiedl. Planung nur zulässig, wenn gleiche Randbedingungen (oft aber regionale Unterschiede!)
- > Zudem wird Planer oft Opfer seiner Routine.
Ziele-Maßnahmen-Systeme
= entstehen bei der Verknüpfung der Ziele unterschiedlicher Ebenen
Ein Element ist
Ziel für die Elemente der darunter liegenden Ebenen
und Maßnahme für die Elemente der darüber liegenden Ebene!
z. B. verkehrsgerechter Ausbau Bahnhofsvorplatz ist für
- Verbesserung der Angebotsqualität = Maßnahme
- konkrete Ausgestaltung des Busbahnhofes = Ziel
Ziele werden in Zielfeldern zsmgestellt.
Ziele eines Zielfeldes müssen gegeneinander abgrenzbar sein.
Die für einen Planungsfall zu wählende Anzahl an Zielebenen richtet sich nach dem Maßstab der Planung.
“Reparatur” der autogerechten Stadt
In den 1960er und 70er Jahren Ära der autogerechten Stadt.
Heute “Reparatur” von Stadtautobahnen, Hochstraßen oder Verkehrsverteilern zur Rückgewinnung urbaner Qualität.
Leipzig Charta
Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Stärkung NMIV/ ÖPNV/ CarSharing wird angestrebt.
Nachhaltigkeit = dauerhafte Entwicklung, Bedürfnisse der Gegenwart so befriedigen, dass auch künftige Generationen noch ihre Bedürfnisse befriedigen können.
Anforderungen an eine nachhaltige Stadtentwicklung
- gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse
- Erhaltung, Schaffung von Arbeitsplätzen
- Verringerung und Vermeidung von Verkehr
- Belange der Wirtschaft
- verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung
- Freizeit und Erholung
- Umweltschutz
- Hochwasserschutz