11. Antidementiva und Antidepressiva Flashcards

(52 cards)

1
Q

Was sind Antidepressiva?

A

Wirkstoffe, die eine
pathologisch gedrückte
Stimmungslage aufhellen

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Q

Was sind Antidementiva?

A

Wirkstoffe, die nach ätiologiespezifischen Prinzipien zur

Behandlung dementieller Erkrankungen zugelassen sind

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3
Q

Was sind Störungen, die bei einer Alzheimer-Demenz auftreten?

A
  • Defizit an Acetylcholin

- Überaktivität im Glutamat-System

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4
Q

Was kann bei der Alzheimer-Demenz eingesetzt werden

A
  • Antidepressiva
  • Sedativa (Dämpfung von Funktionen des zentralen Nervensystems/Beruhigungsmittel)
  • Antipsychotika
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5
Q

Was kann bei leichter Demenz eingesetzt werden?

A
  • ChE-Inhibitoren

- Nootropika

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6
Q

Was kann bei mittelschwerer/moderater Demenz eingesetzt werden?

A
  • ChE-Inhibitoren
  • NMDA-Antagonist
  • Nootropika
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7
Q

Was kann bei schwerer Demenz eingesetzt werden?

A
  • NMDA-Antagonist

- Nootropika

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8
Q

Was sind Beispiele für ChE-Inhibitoren und was sind Kontraindikationen und UAW dieser??

A
  • Donepezil (Applikation: Tabs/Lösung)
  • Rivastigmin (Applikation: Tabs/Tropfen/Pflaster)
  • Galantamin (Applikation: Kapseln/Lösung)
    Alle: KI: Sick Sinus Syndrom, Magenulzera/Gl-Blutungen; UAW: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, erniedrigte Krampfschwelle, Bradykardie (verlangsamter Herzschlag), Synkopen (Ohnmacht)
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9
Q

Was sind Beispiele für NMDA-Agonisten?

A
  • Memantin
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10
Q

Was sind Beispiele für Nootropika?

A
  • Ginkgo biloba, Centrophenoxin, Calciumantagoni etc.
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11
Q

Wo wirkt Galantamin?

A
  • nikotinischer ACh-Rezeptor
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12
Q

Wo wirkt Donepezil?

A
  • Acetylcholin Esterase
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13
Q

Wo wirkt Rivastigmin?

A
  • Butyryl(/Pseudo)cholinesterase
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14
Q

Welche Kontraindikationen gibt es bei NMDA-Agonisten?

A
  • keine, Vorsicht bei Epilepsie; Interaktionen: Amantadin, Ketamin
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15
Q

Welche UAWs gibt es bei NMDA-Agonisten (Bsp. Memantin)?

A
  • Verwirrtheit, Halluzinationen, Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Krämpfe, Obstipation, erhöhte Hypothalamus-Aktivität
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16
Q

Wie werden NMDA-Agonisten (Bsp. Memantin) dargereicht?

A
  • Tabletten, Tropfen
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17
Q

Was ist bei Alzheimer-Patienten gestört?

A
  • Neurotransmission von Glutamat

- > Ca2+Ionen können nicht in Postsynapse einströmen

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18
Q

Welche Auswirkung hat Memantin auf die Neurotransmission von Gautamat?

A
  • lässt Ca2+-Ionen wieder in Postsynapse einströmen
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19
Q

Was sind nicht kognitiven Störungen, die bei Patienten mit dementiellem Syndrom auftreten können?

A
  • Apathie
  • Depression
  • Agitiertheit, Aggression
  • Ängstlichkeit
  • Irritiertbarkeit
  • Schlafstörung
  • Wahn
  • Halluzinationen
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20
Q

Wie können Verhaltensstörungen behandelt werden?

A
  • Vermeidung auslösender Faktoren z.B. psychotrope Medikation mit anticholinerger Wirkung
  • Versuch, Ursache der Verhaltensstörung zu klären und ggf. nichtmedikamentös bzw. ursachenbezogen zu behandeln
  • Antidementiva können teils auch Verhaltensstörungen verbessern; falls noch keine antidementive Therapie erfolgt, Einstellung erwägen
  • bei depressiven/ängstlichen Symptomen und Enthemmung, Behandlung z.B. mit SSRI; Mirtazapin bei begleitenden Schlafstörungen
  • bei Psychosen, Aggression, starken Unruhezuständen Antipsychotika möglichst niedrigdosiert und zeitlich befristet; Zulassung für Risperidon, Haloperidol, Melperon, Dipiperon
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21
Q

Welche neurochemischen Modelle für unipolare Depression gibt es?

A
  • Monoamin-Hypothese

- Glutamat-Hypothese

22
Q

Was besagt die Monoamin-Hypothese?

A
  • Unteraktivität monoaminerger Systeme: Serotonin, Noradrenalin, Dopamin
23
Q

Was besagt die Glutamat-Hypothese?

A
  • Imbalance im Glutamatsystem: Aktivität von NMDA-/AMPA-Rezeptoren
24
Q

Was sind Hauptsymtome von der unipolaren Depression?

A
  • gedrückte, depressive Stimmung
  • Interessenverlust, Freudlosigkeit
  • Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit
25
Was sind Zusatzsymptome der unipolaren Depression?
- verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit - vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen - Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit - negative und pessimistische Zukunftsgedanken - Suizidgedanken/-handlungen - Schlafstörungen - verminderter Appetit
26
Was sind Therapieoptionen bei leichter (bei keiner Verbesserung nach 14-tägigem Warten), mittelgradiger und schwerer Depression?
Psychotherapie oder Pharmakotherapie
27
Was sind neben der Standardtherapie weitere Therapieoptionen von Depression?
- Lichttherapie - supervidiertes Ausdauertraining - Schlafentzugstherapie - Elektrokrampftherapie
28
Welchen Einfluss hat Depression auf die Synapse?
- Monoaminmangel -> postsynaptische Rezeptoren kaum aktiv
29
Wie wirken Antidepressiva, die die Reuptake-Transporter blockieren?
- blockieren Reuptakes in Präsynapse; Transmitter bleibt im synaptischen Spalt
30
Wie wirken Antidepressiva, die die Monoaminooxidasen blockieren?
blockieren Transmitter-Abbau in Präsynapse; Vesikel stärker befüllt
31
Wie wirken Antidepressiva, die die Autorezeptoren blockieren?
blockieren präsynaptische Autorezeptoren; negativer Feedback ist gehemmt
32
Was ist ein Problem bei Antidepressiva?
- Effekte auf Transmitterkonzentrationen treten direkt auf, die klinische antidepressive Wirkung aber i.d.R. erst nach 2-4 Wochen - Ursachen möglicherweise: - > verzögerte Veränderung der Empfindlichkeit prä- und postsynaptischer Rezeptoren - > verzögerte Veränderung in second-messenger Systemen - > verzögerte Veränderungen in anderen neurochemischen Systemen, z.B. HPA-Achse, Neurotrophine
33
Wie wirken Antidepressiva grob?
- zugelassene Antidepressiva wirken v.a. auf die monoaminerge Neurotransmission -> Erhöhung der Verfügbarkeit von Monoaminen durch verschiedene Mechanismen - viele Antidepressiva haben auch direkte, meist antagonistische Effekte auf Transmitter-Rezeptoren, dadurch Beeinflussung des Wirkprofils
34
Welche Klassifikationen von Antidepressiva gibt es?
- SSRI (Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren) - SSNRI/SNRI (Selektive Serotonin- und Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren) - NASSA (Noradrenergene und spezifisch-serotonerge-Antidepressiva) - NDRI (Noradrenalin-Dopamin-Reuptake-Inhibitoren) - MAO-I (Monoaminooxidase-Inhibitoren) - NSMRI/Trizyklika (Nicht-selektive Monoamin-Reuptake-Inhibitoren) - Phytopharmaka (pflanzliche Präparate) - sonstige Antidepressiva
35
Wie wirken SSRIs?
- Wirkstoffe: Citalopram, Excitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin - hemmen Wiederaufnahme von Serotonin in Präsynapse - wirken mit Latenz v. bis zu 6 Wochen antidepressiv, anxiolytisch, antiobsessiv (Einsatz bei Depression, Angststörungen, Zwangsstörung)
36
Was sind Nebenwirkungen von SSRIs?
- v.a. initial Übelkeit, Diarrhoe, Unruhe, Suizidalität, Blutungen, persistierende sexuelle Funktionsstörung, ungewöhnliche Träume, QTc-Verlängerung
37
Wie wirken SSNRIs?
- Wirkstoffe: Duloxetin, Milnacipran, Venlafaxin - hemmen Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin in Präsynapse - wirken mit Latenz von bis zu 6 Wochen antidepressiv, anxiolytisch - Duloxetin auch eingesetzt bei Belastungsinkontinenz
38
Was sind Nebenwirkungen von SSNRIs?
- wie SSRIs | - Bluthochdruck (Hypertension)
39
Wie wirken MAO-Is?
- Wirkstoffe: Tranylcypromin, Moclobemid - hemmen Abbau von Monoaminen - Unterscheidung zwischen unselektierten, irreversiblen MAO-Hemmern und selektiven, reversiblen MAO-Hemmern
40
Was sind besondere Nebenwirkungen von MAO-Is?
Tyramin-Syndrom
41
Was sind besondere Interaktionen von MAO-Is?
Serotonin-Syndrom
42
Was ist Tyramin?
biogenes Amin, in vielen Nahrungsmitteln enthalten
43
Was ist das Tyramin-Syndrom?
- Tyramin hat starke blutdrucksteigernde Wirkung, wird aber normalerweise schon im Darm durch MAO inaktiviert - hohe Gefahr hypertensiver Krisen bei Einsatz des irreversiblen, unselektiven MAO-Is Tranylcypromin - tyraminarme Diät dauerhaft notwendig
44
Was ist das Serotonin-Syndrom?
- Serotonin-Vergiftung - prinzipiell beim Einsatz einzelner serotonerger Pharmaka möglich - besonders häufig bei Kombination serotonerger Substanzen mit verschiedenen Mechanismen - > z.B. MAO-I + SSRI, MAO-I + SSNRI - > Kombinationen sind kontraindiziert - > bei Umstellung Auswaschzeiten beachten - Symptome: - > Vegetativum: Tachykardie, Tachypnoe, Hyperhidrosis, Diarrhoe, Hyperthermie - > Psyche: Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen - > Neuro: Tremor, Hyperreflexie, Krampfanfälle
45
Wie wirken NSMRI/Trizyklika?
- Wirkstoffe: Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin, Imipramin, Nortriptylin, Trimipramin - wirken mehr oder weniger unselektiv, blockieren meist auch m-Rezept und teils auch H1-Rezeptoren - bei Suizidalität Vorsicht mit aktivierenden Wirkstoffen; Antriebssteigerung tritt vor Besserung der Stimmung ein
46
Was sind Nebenwirkungen von NSMRI/Trizyklika?
- je nach Wirkprofil (sedierend, aktivierend, antriebsneutral); jedoch bei allen Substanzen anticholinerge Effekte möglich - peripher: Xerostomie, Mydriasis/Engwinkelglaukom, Obstipation, Harnretention, Tachykardie - zentral: kognitive Störungen, Verwirrtheit, Delir (akuter Verwirrtheitszustand), Koma
47
Was sind die Grundlagen der antidepressiven Therapie?
- Diagnose stelle, Differentialdiagnosen berücksichtigen - Behandlungssetting festlegen (stationäre Behandlung bei Suizidalität, schwerer Symptomausprägung, komplizierenden Begleiterkrankungen) - Aufklärung über Therapieoptionen - bei Entscheidung für Pharmakotherapie, Aufklärung über Wirkungen, Wirkungslatenz, Nebenwirkungen - vor Behandlung ggf. medizinische Untersuchungen (Status vor Therapie, Ausschluss von Kontraindikationen) - Monitoring von Wirkungen und Nebenwirkungen
48
Was sind Auswahlprinzipien der Antidepressiven Therapie?
nach: - Zielsyndrom; Berücksichtigung z.B. von Antrieb, Suizidalität, Schlaf - Vorerfahrungen bzgl. Wirkungen, Nebenwirkungen - Begleiterkrankungen - Begleitmedikation (Interaktionspotential) - Nebenwirkungsprofil - Sicherheit (Risiko für suizidale Überdosierung - Patientenpräferenz - Anwendererfahrung
49
Was sind die Behandlungsphasen bei antidepressiver Therapie?
Behandlungsphasen (Auftreten einer depressiven Episode): - Symptome Akuttherapie (Abklingen der Symptome unter antidepressiver Behandlung): -> Ansprechen auf Therapie (->Rückfall) Erhaltungstherapie (Erkrankung noch latent vorliegend; Rückfall (Relapse) möglich -> Remission (-> Rückfall) Rezidivprophylaxe (Erkrankungsphase abgeschlossen; Auftreten einer neuen Episode (rezidiv) möglich -> Vollständige Genesung (-> rezidiv)
50
Wie ist das Vorgehen bei Nichtansprechen auf die antidepressive Behandlung?
- nach erstem Antidepressivum: - > unzureichende Response nach 6-8 Wochen bei ca. 35% - > keine Vollremission nach 6-8 Woche - Fehldiagnose, Unterdosierung, Nichteinnahme, rapid-metabolizer-Status sollten ausgeschlossen werden - > Detektion subtherapeutischer Serumspiegel mittel therapeutischer Drug Monitoring (TDM); jedoch nicht für alle Wirkstoffe Zielspiegel vorliegend - pharmakologische Behandlungsmethoden: - > Dosiserhöhung - Substanzwechsel o. Kombination - > Augmentation, insb. Lithiumaugmentation - > Zusatzbehandlung mit Esketamin
51
Was ist die Lithiumaugmentation?
- Augmentation: Wirkverstärkung durch Substanzen, die in einer Monotherapie nicht ausreichend wirksam sind - Lithiumaugmentation: Anwendung von Lithium in Ergänzung zum vorher verwendeten Antidepressivum - Einsatz von L. in Psychiatrie sonst vorranging als Phasenprophylaktikum (bei bipolarer affektiver Störung) - Beurteilung der Wirksamkeit nach Behandlung über mind. 2-4 Wochen mit therapeutisch wirksamen Lithiumspiegel - bei Unwirksamkeit wieder absetzen - bei Wirksamkeit mind. 6 Monate durchführen
52
Was ist die Zusatztherapie mit Esketamin?
- Verordnung nur durch Psychiater möglich - Zulassung bei Therapieresistenz als Zusatztherapie bei laufender Behandlung mit SSRI o. SSNRI - Anwendung als Nasenspray durch Patienten doch unter direkter Aufsicht von med. Fachpersonal - Begleiterkrankungen wie erhöhter Blutdruck und instabile kardiovaskuläre o. pulmonale Erkrankungen müssen beachtet werden - Behandlung bei Therapieresistenz in ersten vier Wochen zweiwöchentlich, danach vier Wochen lang wöchentlich, danach alle ein bis zwei Wochen