14. Arzneimitteltherapie in Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern Flashcards

1
Q

Wie unterscheidet sich die Therapie bei Schwangerschaft etc. im Gegensatz zur “normalen” medikamentösen Therapie?

A
  • meiste Medikamente erreichen Embryo/Feten
  • > Mitbehandlung eines gesunden “Zweitpatienten”
  • Einwirkung während Organogenese
  • > Effekte nicht unmittelbar erkennbar
  • > fördert Angst und Fehlentscheidungen
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2
Q

Was sind Auswirkungen entwicklungstoxischer Medikamente?

A
  • angeborene Fehlbildungen
  • Fruchttod, Spontanabort
  • Wachstumshemmung
  • Frühgeburt
  • (ZNS)-Funktionsstörung
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3
Q

Was sind Ursachen angeborener Entwicklungsstörungen?

A
  • chromosomal oder monogenetisch
  • intrauterine Faktoren, Uterusanomalien, Oligohydramnion (wenn bei einer Schwangerschaft die Menge des Fruchtwassers 200 bis 500 ml unterschreitet)
  • chemisch/physikalische Ursachen: Arzneimittel, Chemikalien, Drogen, Hyperthermie, ionisierende Strahlung
  • mütterliche Erkrankungen: z.B. Diabetes, Hypothyreose, Phenylketonurie und Cytomegalie, Lues, Röteln, Toxoplasmose, Zika
  • unbekannt, z.T. multifaktorell, “eco-genetisch”
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4
Q

Was sind Teratogene?

A

biologische, chemische oder physikalische Einflussfaktoren, die bei einem Organismus Fehlbildungen hervorrufen

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5
Q

Was gibt es für Teratogene?

A
  • Alkohl
  • > jährliche ca. 600 Kinder mit fetalem Alkoholsyndrom: Mikrozephalie, Gesichtsdysmorphie, Lippen-Gaumenspalte, Herz- und Nierenfehlbildungen; 4000 Kinder mit fetalen Alkohol-Effekten
  • Thalidomid/Contergan
  • Retinoide
  • Mycophenolatmofetil
  • Antiepileptika
  • Vitamin K-Antagonisten
  • Zytostatika (hemmen Zellwachstum)
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6
Q

Was ist Thalidomid?

A
  • galt als gut verträgliches Sedativum
  • Thalidomid-Embryopathie:
    -> Reduktionsdefekte der Extremitäten
    -> Hämangiome des Gesichts
    -> Ösophagus-/Duodenalatresie
    -> Nierenagenesie
    -> Herzfehlbildungen
    -> Ohrenfehlbildungen
    -
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7
Q

Was sind Reinoide?

A
  • Idotretinoin gegen Akne
  • Acitretin bei Psoriasis
    Fehlbildungen:
    -> Ohren, Gehörgänge, Innenohr
    -> Gaumen
    -> Herz
    -> Thymus
    -> ZNS (Hydrocephalus)
    -> Augen
    -> mentale Entwicklungsretardierung
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8
Q

Wie wirkt sind mögliche Auswirkungen von Valproinsäure bei Schwangeren?

A
  • Risiko für Neuralrohrdefekte
  • Herzfehlbildungen
  • Skelettfehlbildungen
  • andere Fehlbildungen
  • kognitive/mentale Störungen
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9
Q

Bei welchen Arzneimitteln ist die teratogene Wirkung gering oder kontrovers diskutiert?

A
  • Glucokortikoide
  • Lithium
  • Methimazol
  • Misoprostol
  • Penicillamin
  • SSRI
  • Trimethoprim
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10
Q

Wovon hängen die Auswirkungen entwicklungstoxischer Medikamente ab?

A
  • Zeitraum (1.-2. Woche keine Fehlbildungen, danach (3.-8.) schwere morphologische Anomalien, danach (9. bis 38.) funktionelle Defekte und kleinere morphologische Anomalien
  • Dosis
  • genetische Disposition
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11
Q

Was haben die Blutdruckmittel ACE-Hemmer und AT-II-Rezeptor-Antagonisten für Auswirkungen auf die 2. Schwangerschaftshälfte?

A
  • Bewirken Perfusionsminderung der fetalen Nieren
  • Fetale Auswirkungen:
  • > Oligo-Anhydramnion
  • > Kontrakturen großer Gelenke
  • > Schädelkalottenhypoplasie
  • > Lungenhypoplasie
  • > Anurie nach der Geburt (geringe Harnprod.)
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12
Q

Worin kann inadäquate Risikokommunikation resultieren?

A
  • mangelnde Compliance (Regeltreue)
  • Therapieverweigerungen
  • überzogene (invasive) Diagnostik
  • Abbruch gewünschter Schwangerschaften
  • Einnahme riskanter Medikamente
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13
Q

Was sind Schmerzmittel der Wahl bei Schwangerschaft?

A
  • Paracetamol
  • Ibuprofen
  • bei Mirgräne auch Sumatriptan
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14
Q

Was sind Antibiotika der Wahl bei Schwangerschaft?

A
  • Penicilline
  • Cephalosporine
    (- Makrolide
  • Clindamycin
  • Co-trimoxazol/Trimethoprim
  • Metronidazol)
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15
Q

Was sind Antiallergika der Wahl bei Schwangerschaft?

A
  • Loratadin
  • Cetrizin
  • Dimetinden
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16
Q

Welche Verbindung haben Medikamente und Stillen?

A
  • meiste Medikamente gehen in Muttermilch über, aber in welcher Menge?
17
Q

Wo sollte man bei medikamentöser Therapie speziell vorsichtig sein?

A
  • Frühgeborene
  • Neonatalzeit
  • “Kranke” Kinder
  • hohe Dosen
  • Langzeitbehandlungen
18
Q

Welche Symptome können beim Säugling unter Therapie der Mutter auftreten?

A
  • Monotherapie i.A. eher unproblematisch, dennoch kritische Auswahl nach Erprobungslage
  • Mehrfachtherapie individuell entscheiden
  • > Aufmerksame Beobachtung des Kindes
  • > Symptome kurz nach Geburt meist durch Plazentaübergang des Medikaments
19
Q

Warum sollten auch Kinder besonders beachtet werden bei medikamentöser Therapie?

A
  • keine kleinen Erwachsenen
  • Körperzusammensetzung und Organfunktionen entwickeln sich insbesondere beim jungen Säugling dramatisch
  • Altersspanne enorm: vom extrem Frühgeborenen bis zum Jugendalter
  • Gewichtsspanne von 500g bis zu adipösen 100kg
  • niedriges Serumalbumin
  • niedrige Enzymkapazität
  • niedrige Nierenfunktion
  • unreife Blut-Hirn-Schranke
20
Q

Was sind häufige Behandlungen in der pädiatrischen Praxis?

A
  • Fieber
  • Erkrankungen der oberen Atemwege
  • bakterielle Infektionen
21
Q

Was sind Maßnahmen zur Fiebersenkung?

A
  • Antipyretika: Ibuprofen, Paracetamol
  • Wadenwickel: nicht bei Zentralisierung (kalten Beinen); Kind soll trotz Fieber nicht frieren; Wasser soll lauwarm und nicht eiskalt sein
22
Q

Was sind bevorzugte und ungeeignete Antibiotika bei Kindern?

A
Bevorzugte:
- Penicilline
- Cephalosprine
- Makrolide
Ungeeignete:
- Tetracycline
23
Q

Was sind UAW bei Sedativa: Antihistaminika Doxylamin/Diphenhydramin?

A
  • gut liquorgängig (Eigenschaft, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden)
  • Blockade der zerebralen H1-Rezeptoren
  • ausgeprägte und lang andauernde Sedierung
  • CYP2D6-Metabolismus, beim Säugling funktionell unreif, unterschiedliche Reaktionen durch Polymorphismus
  • Atemstörungen/Schlafapnoe, SIDS (sudden infant death syndrome)
  • rezeptfrei
    (Arzneimittel für Säuglinge nicht ungefährlich, weil sie rezeptfrei sind)