9. Arzneimitteltherapie bei Bluthochdruck Flashcards

(40 cards)

1
Q

Was sind renale Ursachen von sekundärer Hypertonie?

A
  • renoparenchymatöse (im Rahmen glomerulärer oder interstitieller Nierenerkrankungen) Erkrankungen
  • renovaskuläre (die Gefäße der Niere betreffend) Erkrankungen
  • Nierentumor
  • Zustand nach Nierentransplantation
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2
Q

Was sind endokrine Ursachen von Hypertonie?

A
  • adrenomedulläre Formen
  • adrenokortikale Formen
  • Schilddrüsenerkrankung: Hyperthyreose
  • Primärer Hyperparathyreodismus (Regulationsstörung der Epithelkörperchen)
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3
Q

Wie viele Personen in Dt. haben Bluthochdruck?

A
  • 20-30 Millionen Bundesbürger
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4
Q

Was sind Folgen von Hypertonie?

A

Durch Gefäßschäden verursacht:

  • Herzmuskelverdickung bzw. -schwäche
  • Herzinfarkt, Koronare Herzmuskelkrankheit
  • Schrumpfniere
  • Schlaganfall, Hirnerweichung
  • Netzhautschaden, Erblindung
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5
Q

Was sind Therapieziele von arterieller Hypertonie?

A
  • Senkung des Blutdrucks auf Normalwerte

- Verhinderung von Folgeerkrankungen

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6
Q

Wie verläuft das Screening und die Diagnosestellung der Hypertonie?

A
  • Optimaler BP -> BP-Wiederholungsmessung mindestens alle 5 Jahre
  • Normaler BP -> BP-Wiederholungsmessung mindestens alle 3 Jahre
  • Hochnormaler BP -> BP-Wiederholungsmessung mindestens jährlich
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7
Q

Wie hoch ist die Praxishypertonie?

A

ca. 25-30%

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8
Q

Welche Lebensstiländerungen und/oder Medikamente sollten bei Hochnormalem BD (BP 130-139/85-89) in Betracht gezogen werden?

A
  • Lebensstilberatung
  • Medikation erwägen bei sehr hohem Risiko auf tödliches Herz-Kreislauf-Ereignis in nächsten 10 Jahren+ CVD (cardiovaskular disease)
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9
Q

Welche Lebensstiländerungen und/oder Medikamente sollten bei Grade 1 Hypertonie (BP 140-159/90-99) in Betracht gezogen werden?

A
  • Lebensstilberatung
  • sofortige medikamentöse Behandlung bei hohem-sehr hohem Risiko + CVD/Nierenerkrankung/HMOD (Hypertension-Mediated Organ Damage)
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10
Q

Welche Lebensstiländerungen und/oder Medikamente sollten bei Grade 2 Hypertonie (BP 160-179/100-109) in Betracht gezogen werden?

A
  • Lebensstilberatung

- sofortige medikamentöse Behandlung

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11
Q

Welche Lebensstiländerungen und/oder Medikamente sollten bei Grade 3 Hypertonie (BP gleich/höher als 180/110) in Betracht gezogen werden?

A
  • Lebensstilberatung

- sofortige medikamentöse Behandlung

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12
Q

Was sind mögliche Lebensstilveränderungen?

A
  • Einschränkung der Kochsalzzufuhr
  • Beschränkung des Alkoholkonsums
  • Erhöhter Konsum von Gemüse, frischem Obst, Fisch, Nüssen, ungesättigten Fettsäuren etc.
  • Regulierung des Körpergewichts ist indiziert
  • regelmäßige aerobe Belastung
  • Rauchen beenden
  • Vermeiden von Rauschtrinken
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13
Q

Was sind Praxisblutdruck-Zielbereiche?

A
  • bei allen Patienten auf 140/90

- bei gutem Vertragen von Therapie bei meisten Patienten auf 130/80 o. niedriger

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14
Q

Was ist die medikamentöse Basisstrategie bei unkomplizierter Hypertonie?

A
  • Monotherapie bei Niedrigrisiko-Hypertonie Grad 1 o. alten Menschen
  • sonst: ACE-Hemmer, Angiotensinn-Rezeptorblocker, Calciumkanalblocker
  • Initialtherapie (Zweifachkombination)
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15
Q

Was machen AT1-Rezeptoren?

A
  • Vasokonstriktion
  • Natriumretention (Rückhaltung)
  • erhöhte Proliferation Fibroblasten und Myozyten -> kardiale Hypertrophie und Remodeling
  • Oxidativer Stress
  • Fibrinolysehemmung
    Proinflammatorische Wirkung
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16
Q

Was machen AT2-Rezeptoren?

A
  • Vasodilatation
  • Proliferationshemmung
  • Antiinflammatorische Wirkung
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17
Q

Wie kann man die Therapieadhärenz bei Hypertonie verbessern?

A
  • Bereitstellung von Informationen zu Risiken der Hypertonie und Nutzen der Behandlung
  • Ermächtigung der Patienten
  • Rückmeldung zu Verhaltens- und klinischen Verbesserungen
  • Erfassung und Lösung individueller Hemmnisse der Therapietreue
  • Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsdienstleistern
  • Blutdruck-Selbstkontrolle
  • Gruppensitzungen
  • Information kombiniert mit Motivationsstrategien
  • Selbstmanagement mit einfachen Patienten-gesteuerten Systemen
  • Gebrauch von Erinnerungshilfen
  • Etablierung familiärer, sozialer oder pflegerischer Unterstützung
  • Bereitstellung von Medikamenten am Arbeitsplatz
  • Vereinfachung des Therapieschemas durch Einsatz von SPC-Therapien
  • Medikamentenverpackungen mit Erinnerungsfunktionen
  • Unterstützung der Entwicklung von Monitoringsystemen
  • Finanzielle Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsdienstleistern
  • Erstattung von SPC-Medikamenten
  • Entwicklung nationaler Datenbanken
  • Zugang zu Medikamenten
18
Q

Zu welcher Obergruppe gehört Ramipril?

19
Q

Zu welcher Obergruppe gehört Candesartan?

A

ARB (Angiotensin-Rezeptorblocker)/Angiotensin II-Rezeptorblocker/AT1-Rezeptorblocker/Sartan

20
Q

Welchen Wirkmechanismus hat Ramipril?

A
  • verminderte Bildung von Angiotensin II + Hemmung des Bradykinin-Abbaus -> Vasodilatation, verminderte Aldosteron-Produktion
21
Q

Welchen Wirkmechanismus hat Candesartan?

A
  • antagonisiert die Effekte von Angiotensin II, die über den AT1-Rezeptor vermittelt werden -> Vasodilatation, verminderte Aldosteron-Produktion
22
Q

Was sind mögliche UAW bei ACE-Hemmern?

A
  • überschießende RR-Senkung (daher niedrige Testdosis v.a. bei erhöhtem RAAS)
  • Niereninsuffizienz, ANV (Akutes Nierenversagen)
  • Reizhusten
  • angioneurotisches Ödem
  • Hyperkaliämie
  • fetotoxisch
23
Q

Was sind Kontraindikationen bei ACE-Hemmern?

A
  • Nierenarterienstenose (Verengung der die Nieren versorgenden Arterie)
  • angioneurotisches Ödem
  • Hypotension
  • Hyperkaliämie
  • Vorsicht bei Aortensteonose, HOCM
  • Vorsicht bei Schwangerschaft
24
Q

Was ist das durch ACE-Hemmer ausgelöste angioneurotische Ödem?

A
  • rasche, schmerzlose Schwellung vorwiegend an Augenlidern, Lippen, Kinn, Wangen, Zunge, bei Beteiligung der Luftwege lebensbedrohliche Atemnot
  • seltene/sehr seltene Nebenwirkung
  • Auftreten zwischen 1. und 21. Einnahmetag
  • bei Verdacht Medikament sofort absetzen
  • bei 10-20% lebensbedrohlich (Larynxbefall/Lebra?)
25
Wie wirken Dihydropyridine (3. Generation: langsames Anfluten, lange Wirkdauer)? (Calcium-Anatgonisten/Ca-Kanal-Blocker)
- präferentiell am glatten Gefäßmuskel wirksam - hohe vaskuläre Selektivität - RR-Senkung über arterioläre Dilatation
26
Wie wirkt Nifedipin (1. Generation von Dihydropyridinen: schnelles Anfluten, kurze Wirkdauer)? (Calcium-Anatgonisten/Ca-Kanal-Blocker)
- verminderter peripherer Widerstand | - erhöhte Herzfrequenz
27
Wie wirken Nicht-Dihydropyridine (z.B. Verapamil)? | Calcium-Anatgonisten/Ca-Kanal-Blocker
kardial + vaskulär wirksam, geringe vaskuläre Selektivität - kardial: negativ inotrop (die Kontraktionskraft des Herzens beeinflussend), chronotrop (die Schlagfrequenz des Herzens betreffend), dromotrop (die Erregungsleitung des Herzens beeinflussend) - RR-Senkung über arterioläre Dilatation + Reduktion der Kontraktilität
28
Was sind Nebenwirkungen von Calcium-Anatgonisten/Ca-Kanal-Blockern/CCB?
- Wärmegefühl, Gesichtsrötung "Flush" (häufig bis sehr häufig) - Kopfschmerzen (häufig) - Knöchelödeme (häufig/sehr häufig) - Palpitationen (Herzklopfen) (gelegentlich bis häufig)
29
Was sind Nebenwirkungen von Verapamil (Dilitiazem)?
- Bradykarde Rhythmusstörungen: Sinubradykardie, AV-Block (selten/sehr selten) - Obstipation (gelegentlich)
30
Wie wirken Schleifendiuretika (Bsp. Torasemid)?
- Hemmung des Na+-/2Cl-/K+-Cotransporters - Na+-Ausscheidung kann auf 20% des glomerulär filitrierten Na+ steigen - wirken auch noch bei schwerer Nierenfunktionsstörung
31
Wann werden Schleifendiuretika eingesetzt (Bsp. Torasemid)?
- wenn schnelle + starke Flüssigkeitsmobilisierung notwendig ist = Ödeme aufgrund Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz o. Leberinsuffizienz
32
Was sind Nebenwirkungen von Schleifendiuretika (Bsp. Torasemid)?
- Volumenverlust (Thromboserisiko) | - Elektrolytstörung (v.a. Hypokaliämie, Hyponatriämie)
33
Wie wirken Thiaziddiuretika (Thiazide) (Bsp. Hydrochlorotiazid)?
- Hemmung des Na+-/Cl-Contransporters - Na+-Ausscheidung kann auf 5-8% des glomerulär filitrierten Na+ steigen - verlieren ihre Wirkung bei schwerer Nierenfunktionsstörung
34
Was sind Nebenwirkungen von Thiaziden (Bsp. Hydrochlorotiazid)?
- Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie) | - Erhöhung von Lipiden, Glukose, Harnsäure im Blut
35
Wann sollte man Betablocker erwägen?
- auf jeder Therapiestufe, wenn spezifische Indikation für ihren Einsatz vorliegt (z.B. Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern o. jüngere Frauen, die schwanger sind oder planen)
36
Was ist die zweite Stufe (nach Initialtherapie) der Medikamentösen Basisstrategie bei unkomplizierter Hypertonie?
- Dreifachkombination | - ACEi o. ARB + CCB + Diuretikum (aus Gruppe der Thiazide/Thiazid-artigen
37
Was machen Betablocker?
- verringern Herzschlag, Schlagvolumen, Herzzeitvolumen,
38
Wie wirkt der Sympathikus auf das Herz und die Nieren über Beta-Rezeptoren?
- positiv inotrop, chronotrop, dromotrop und vermehrte ektope Erregungsbildung - erhöhte Reninsekretion
39
Wie wirken Betablocker auf Herz und Nieren
- Reduktion der Stimulation des Herzens - > negativ chronotrop, negativ dromotrop, negativ inotrop - Reduktion der Wirkung auf die Niere - > verminderte Reninausschüttung - --> Blutdrucksenkung
40
Was ist die dritte Stufe (nach Initialtherapie und der zweiten Stufe) der Medikamentösen Basisstrategie bei unkomplizierter Hypertonie?
- Dreifachkombination + Spironolacton o. anderes Medikament - Resistente Hypertone - > zusätzlich Spironolacton oder anderes Diuretikum, Alphablocker o. Betablocker - --> Überweisung an spezialisiertes Zentrum zur weiteren Untersuchung erwägen