11. Ethische Normen und Werte Flashcards
- Ethische Normen und Werte: CHARTA DER VEREINTEN NATIONEN
- Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
- rechtlich nicht bindend, rein moralische Verpflichtungskraft
1. Zivilpakt: internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte 1966
2. Sozialpakt: International Convent of Economic, Social and Cultural Rights 1966; Respekt,
Schutzen und Verwirklichung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Menschenrechte
3. Menschenrechtskonventionen
- Ethische Normen und Werte: EIGENSCHAFTEN VON MENSCHENRECHTEN
- Universeller Geltungsanspruch (alle Menschen ohne Ausnahmen überall auf der Welt) 2. Unveränderlichkeit (können nicht entzogen oder aufgegeben werden)
- Unteilbarkeit und gegenseitige Bedingtheit (Interdependenz): (kein Unterschied in der
Wertigkeit der Menschenrechte)
- Ethische Normen und Werte: WAS SIND RECHTE IM KONTEXT DER MENSCHENRECHTE
- juristisch einklagbarer Geltungsanspruch aller Weltbürger
- nicht alle Länder haben die Geltung der Menschenrecht in ihrer Verfassung implementiert
- nicht alle Rechte können im Einzelfall eingefordert werden (zb. Recht auf Arbeit, Schutz vor
Arbeitslosigkeit in Deutschland) - Menschenrechte = moralische Rechte / Ansprüche
- Ethische Normen und Werte: ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Nachhaltigkeit kann definiert werden als Forderung, dass Menschen in der Gegenwart und Zukunft in der Lage sein sollen, ein angemessenes menschliches Leben zu führen.
- Ethische Normen und Werte: DEFINITION SCHWACHE NACHHALTIGKEIT
Der Menschheit ist es erlaubt, zwischen den drei Kapitalarten Sachkapital, Naturkapital und Humankapital zu substituieren, wenn der Gesamtkapitalstock weltweit konstant bleibt.
* nicht-nachhaltige Wälder abholzen (Naturkapital runter) = Schulen errichten und Bildung
erhöhten (Humankapital hoch)
* Artifizielle Welt ohne Naturkapital theoretisch vorstellbar
* Annahmen:
- Naturkapital kann durch anderes Kapital substituiert werden (aufgrund technologischen Fortschritts, etc.)
- Ethische Normen und Werte: DEFINITION STARKE NACHHALTIGKEIT
- Substitution zwischen Sachkapital und Humankapital möglich
- bei Naturkapital NICHT
- Naturkapital hat Sonderrolle, soll so hinterlassen werden wie vorgefunden
- Ethische Normen und Werte: 3 Kapitalarten
siehe Zusammenfassung
- Ethische Normen und Werte: Bedarfsgerechtigkeit
- Sicherung einer minimalen oder angemessenen Deckung von Grundbedürfnissen
- materielle oder finanzielles Existenzminimum ist relativ zu bestimmen
- Ethische Normen und Werte: CHANCENGLEICHHEIT
- alle sind gleich, egal welches Geschlecht/Abstammung/Rasse/Sprache/Heimat/Herkunft/ Glaube
Etwas weiterer Sinn:
Im politischen Bereich: gleiche Zugangsmöglichkeiten zu politischen Ämtern.
Im Bildungsbereich: gleiche Bildungschancen, insbesondere unabhängig vom Einkommen der Eltern
Im weiteren Sinn:
Zugang zu Ressourcen, die eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen
Gleicher Zugang zu Lebenschancen
=> kann interpretiert werden als gleicher Zugang zu positiven Freiheitsrechten.
- Ethische Normen und Werte: LEISTUNGSGERECHTHEIT
Absolute Einkommensunterschiede sind gerecht, wenn sie Ausdruck unterschiedlicher Leistungen sind.
Problematik: Es wird suggeriert: Hohes Markteinkommen = hohe Leistung.
In Märkten mit Marktmacht (Monopol, Duopol) ist eine höhere Entlohnung dann nur gerechtfertigt, wenn sie durch bessere Leistungen, z.B. Innovationen, entstanden ist.
Märkte mit Marktzutrittsbeschränkungen (z.B. Macht von Interessengruppen) können verhindern, dass gute Leistung auch zu ökonomischem Erfolg führt.
In vielen Berufen werden Stundenlöhne nicht bilateral, sondern stellvertretend vereinbart und variieren stark in einzelnen Ländern, z.B. für Steuerberater.
In einigen Sektoren hängen die Stundenlöhne von der Macht der Gewerkschaften ab.
Die Leistungen in Care-Berufen werden systematisch unterbewertet.
Nichterwerbsarbeit ist auch Leistung, wird aber marktlich nicht entlohn
- Ethische Normen und Werte: NORMENKONFLIKTE
Beispiel: Normenharmonie zwischen der
Einhaltung von Menschenrechten und der
ökologischen Nachhaltigkeit.
Begründungen:
Zu den Menschenrechten gehört u.a. auch “saubere und gesunde Umwelt”
Das Menschenrecht auf Wasser kann dauerhaft für viele Menschen nur aufrechterhalten werden,
wenn Flüsse, Seen und Grundwasser nicht verseucht werden.
Das Menschrecht auf Ernährung wird bei Dürren, Wüstenausbreitung etc. gefährdet.
Die Einhaltung von Umweltgesetzen wird gefördert, wenn es z.B. einen Minderheitenschutz gibt (der z.B. indigene Stämme oder andere Minderheiten in ländlichen Gebieten schützt).
Das Menschenrecht auf Selbstbestimmung von Völkern u.a. frei über (nationale) natürliche Ressourcen zu entscheiden kann z.B. die Ausbeutung von nicht erneuerbaren Ressourcen (Erze, seltene Erden etc.) durch ausländische Konzerne verhindern
Klimaziele werden eher formuliert und erregt wenn “politische Mitwirkung” gewährleistet ist
- Ethische Normen und Werte: Beispiel: Normenkonflikt Leistungsgerechtigkeit - Bedarfsgerechtigkeit
z.B. ein Bedingungsloses Grundeinkommen von 1000€ (oder 1500€)
kann für jemanden, der einen hohen Anspruch an Bedarfsgerechtigkeit hat, gerechtfertigt sein, aber
kann für jemanden, der einen hohen Anspruch an Leistungsgerechtigkeit hat, zu hoch sein.
=> Moralisch individuelle Einschätzung, es gibt per se kein richtig oder falsch.
—> Gesamtwirtschaftliche “Lösung” über Diskurse und politische Entscheidungen
- Ethische Normen und Werte: Beispiel: Normenkonflikt innerhalb positiver Freiheitsrechte
Person A beansprucht im Jahr 2022 im Namen der Konsumfreiheit soviel Konsumgüter kaufen zu können, wie sie will, auch wenn diese umweltschädlich produziert sind und nicht erneuerbare Ressourcen verbrauchen.
Person B beansprucht im Jahr 2088 im Namen der Konsumfreiheit ebenfalls so viel Konsumgüter kaufen zu können, wie sie will. Allerdings ist ihre Auswahl massiv eingeschränkt, weil viele Produkte gar nicht mehr existieren und die Umwelt so degradiert ist, dass bestimmte Dienstleistungen (z.B. im Tourismus) gar nicht mehr möglich sind.
=> Konkurrierende Freiheitsansprüche und Problem der Intergenerationengerechtigkeit.
