8. Grenzen von Märkten Flashcards

1
Q
  1. Grenzen von Märkten: MARKTVERSAGEN
A

Definition: Der Preismechanismus bei vollkommener Konkurrenz (oder einer anderen Marktform) führt nicht zu einem Wohlfahrtsoptimum.
* Marktversagen betrifft die ethische Norm der Wohlfahrt, in der VWL entspricht das der
allokativen Effizienz.
Marktversagen liegt vor, bei:
* natürlichen Monopolen
* externen Effekten
* öffentlichen Gütern
* asymmetrische Informationen der Marktteilnehmer

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2
Q
  1. Grenzen von Märkten: NEGATIVE EXTERNE EFFEKTE
A
  • umregulierte Märkte führen nicht zu einem Wohlfahrtsoptimum, also nicht zu allokativer Effizient
  • erzeugte Wohlfahrt ist positiv
  • Märkte sollen bestehen bleiben
  • Regulation (Verbote, Steuern)
  • staatlich errichtete Märkte sollen einen Zertifikathandel und somit Internalisierung
    herbeiführen
  • erzeugte Wohlfahrt ist negativ
  • Markt soll aufgelöst werden
  • Verkaufs-/Konsumverbot
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3
Q
  1. Grenzen von Märkten: ZIELKONFLIKTE IN DER NORM DER FREIHEIT
A

Das Konzept der Konsumfreiheit spricht gegen Konsumverbote oder Rationierung konsumierter Mengen.
* Möbel aus Teakholz: keine nachhaltige Abholzung
* Kauf eines SUVs: vergleichsweise hohe CO2 Last
* Bespritzen der Rosen im Garten mit Glyphosat: Schädigung des Grundwassers

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4
Q
  1. Grenzen von Märkten: KORRUMPIERUNG NACH SANDEL
A

Manche Güter werden in ihrem Wert herabgesetzt, wenn sie mit einem Preis versehen werden. * Kommerzialisierung von Gütern in allen Lebensbereichen ist ethisch fragwürdig
* Welt als Marktplatz
* Beispiele:
- indische Leihmutter
- menschliches Testobjekt für Pharma
- Vermietung des eigenen Kopfes für Tattoo-Werbung
- Zellen-Upgrade im Gefängnis
- Recht CO2 zu emittieren

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5
Q
  1. Grenzen von Märkten: UNGLEICH ARGUMENT NACH SANDEL
A

Menschen mit geringen Einkommen/Vermögen haben es grundsätzlich schwerer als Menschen mit hohem Einkommen/Vermögen.
* Gerecht nach dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit
Kritik: Reichtum verschafft:
* gute/bessere medizinische Versorgung
* Zugang zu besserer Bildung
* Zugang zu besserer Wohnlage
* Exposure zu Kriminalität (Wohnlage)
* politischen Einfluss
* Teilnahme am Kulturen und gesellschaftlichen Leben (Theater, Golfturnier, etc.)


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6
Q
  1. Grenzen von Märkten: GRENZEN VON MÄRKTEN
A
  • Grenzen von Märkten sehen wir, wenn die Würde des Menschen bedroht wird * Beispiele:
  • Kauf vom Wahlrecht - Menschenhandel
  • Organhandel
  • Bluthandel
  • kommerzielle Leihmutterschaft
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7
Q
  1. Grenzen von Märkten: ZWANGSARGUMENT NACH SANDEL
A
  • bestimmte Transaktionen finden auf Basis gravierender Ungleichheit statt
  • aufgrund von Not eines der Transkationspartner entstanden
  • keine freie Transaktion = keine Vertragsfreiheit = impliziter Zwang
  • Menschen mit geringem Einkommen/Vermögen haben es schwere als Menschen mit viel Geld * Dinge sollten nicht korrumpiert werden (im Wert herabgesetzt werden)
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8
Q
  1. Grenzen von Märkten: KRITIK AN VERSCHMUTZUNGSRECHTEN
A
  • es sollte nach Sandel keinen Markt für Verschmutzungsrechte geben
  • CO2-Zertifikate gleicht dem Ablasshandel
  • aus einem Verbot/Bußgeld/Steuer wird ein Recht
  • moralisches Stigma wird geschwächt
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9
Q
  1. Grenzen von Märkten: MORAL MARKETS GAME
A

(1) Szenario: Geld oder Leben einer Maus retten?

Option A: Sie erhalten keine Bezahlung und die Maus wird nicht getötet

Option B: Sie erhalten 10 € und die Maus wird getötet.

Vor jedem Experiment: Film über die Tötung (Vergasung) einer Labormaus.
Es wird garantiert, dass bei Verzicht auf das Geld, eine Labormaus nicht getötet wird.

(1) Individuell (124 Probanden) Jeder entscheidet:
0€ Maus überlebt, 10€ Maus stirbt

(2) Bilateraler Handel (Doppelauktionsmarkt) (72 Probanden)
Handel zwischen 1 Verkäufer und 1 Käufer
A: kein Handel, Maus überlebt; Beide Händler erhalten kein Geld
B: Handel, Maus stirbt;
- Verkäufer erhält verhandelten Betrag P
- Käufer erhält 20€-P

(3) Multilateraler Handel (96 Probanden);
Handel zwischen 9 Verkäufern und 7 Käufern
A: kein Handel, Maus überlebt; Beide Händler erhalten kein Geld
B: Handel, Maus stirbt
- Verkäufer erhält P
- Käufer erhält 20€-P

Ergebnisse: Anteil an getöteten Mäusen:
1. Individuell: 45,9%
2. Bilateral: 72,2%
3. Multilateral: 75,9%

–> Markt schafft Abstand zwischen Akteuren und Folgen der Entscheidung

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10
Q
  1. Grenzen von Märkten: ERKLÄRUNGEN DES MORAL MARKET GAMES
A
  • Beobachtung anderer, die bereit sind mitzumachen reduziert eigene moralische Standards * geteilte Verantwortung kann individuelle Verantwortung verringern
  • Verantwortung wird unbewusst an jene abgegeben, die entschieden haben
  • „Framing“: Marktsituation lenkt Aufmerksamkeit auf materialistische Aspekte, Teilnehmer
    vernachlässigen moralische Fragen

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11
Q
  1. Grenzen von Märkten: Allgemeine Schlussfolgerungen von Armin Falk zu “Markt und Moral”
A

(Quelle: Falk, A. (2015), Markt und Moral, Schriftenreihe des Instituts Ökonomie der Zukunft Bd. 4)
􏰀 Studie: Abschluss eines Handels zu Lasten Dritter (negativer externer Effekt).
􏰀 Menschen zeigen je nach institutionellem Umfeld unterschiedliches moralisches Verhalten.
􏰀 Unter Marktbedingungen gibt es eine höhere Akzeptanz ein Tier zu töten.
􏰀 Märkte weisen eine geringere Tendenz zu moralischem Verhalten auf, verglichen mit den moralischen Standards, die wir eigentlich haben.
􏰀 Märkte stellen soziale Normen bereit: Wir lernen über Märkte, was andere moralisch finden.
􏰀 Wir lernen auf Märkten systematisch von denen, die die geringsten Werte haben und von denen, die an den Märkten aktivsten sind.

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