11. Suizidalität & Krisenintervention Flashcards

1
Q

Normative Krisen

A

Reifungs-, Wachstums- & Entwicklungskrisen
- Werden von allen Menschen durchlaufen
- Können vorbereitet werden
- Veränderte Rollenerwartung der Umwelt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Nicht-normative Krisen

A

Kritische Lebensereignisse
- Kommen plötzlich & ohne sich darauf einstellen zu können
- Bsp.: Umzug, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Trennung, etc.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Phasenverlauf nach Kübler Ross

A
  1. Phase: Nichtwahrhabenwollen und Isolierung, Schock, Zweifel, Verdrängung
  2. Phase: Zorn, Ärger, Wut, Protest, Hadern, Schuldzuweisungen
  3. Phase: Verhandeln (beste Vorsätze, unrealistische Bestrebungen)
  4. Phase: Depression, Trauer, Resignation
  5. Phase: Zustimmung, Akzeptanz, Gelassenheit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Fünf Säulen der Identität nach Petzold

A
  • Leiblichkeit: Gefährdung der leiblichen Integrität
  • Soziales Netzwerk: Zusammenbruch oder Beschädigung durch Verlust wichtiger Bezugspersonen
  • Arbeit & Leistung: Gefährdung oder Verlust der Arbeit/Leistungsfähigkeit
  • Materielle Sicherheit: Gefährdung oder Verlust der existenziellen Grundlagen (z. B. finanzielle Verluste, Verlust des Wohnraums)
  • Werte: Dieser Bereich kann noch tragen, selbst wenn die anderen Säulen bereits beeinträchtigt sind; der Verlust wiegt dann besonders schwer
    -> Person kann sich in suizidalen Krisen nicht mehr selbst stabilisieren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Suizidalität

A

Tendenz zur Selbsttötung = absichtliche, bewusste, selbst herbeigeführte & selbstschädigende Haltung, die den eigenen Tod zur Folge hat

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Suizidversuch

A

Suizidale Handlung wird überlebt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Parasuizidalität

A

Selbstverletzendes, sehr risikoaffines Verhalten -> Übergangsbereich von Suizidalität & Selbstverletzung, die per se den nicht den Tod zum Ziel hat

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Besondere Erscheinungsformen

A
  • Erweiterter Suizid (Mitnahme anderer Menschen in den eigenen Tod)
  • Doppel- oder Massensuizid (zeitgleicher Suizid zweier oder mehrerer Menschen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Suizid - Hintergrund

A
  • häufiges Ziel: Entfliehen einer Situation die als ausweglos betrachtet wird
  • meist impulsive Handlung
  • Ambivalenz - Ansatz der Therapie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Konzept des Präsuizidalen Syndroms - Ringels

A
  1. Charakteristikum:
    Wahrgenommene massive Einschränkung der persönlichen Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten → Situation erscheint unaushaltbar und ausweglos mit Gehemmtheit und Isolation, Werte und Ziele verlieren an Bedeutung
  2. Charakteristikum: Nach außen gerichtetes Abreagieren bestehender Aggressionen ist gehemmt/nicht möglich und wird gegen die eigene Person gerichtet
  3. Charakteristikum: Suizidgedanken → zunächst willentlich steuerbar mit Entlastungsfunktion, dann immer zwanghafter und nicht mehr kontrollierbare Fantasien
    * Drei Entwicklungsstufen von Suizidfantasien:
    -> Allgemeine Vorstellung tot zu sein
    -> Vorstellung sich zu töten ohne konkrete Pläne
    -> Konkrete Pläne sich zu töten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Epidemiologie

A
  • Jährliche Prävalenz: 0.016%
  • Lebenszeitprävalenz: Männer 2%, Frauen 1%
  • Frauen unternehmen häufiger Suizidversuch
  • ## höchste Suizidrate bei Frauen zwischen 15-30 Jahren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Verlauf

A
  • ca. 40% unternehmen mehr als 1 Versuch
  • bei ca. 50% zweiter Versuch innerhalb 1 Jahr
    -> vorheriges Suizdverhalten daher wichtiger Prädiktor
  • steigt mit höherem Alter an
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Ätiologie - Risikofaktoren

A
  • Psychische Erkrankungen
    -> Bis zu 15% schwerer Depression
    -> Komorbidität: höchstes Risiko
  • Chronische körperliche Erkrankungen
  • Ungünstige soziale Bedingungen
  • Negative Lebensereignisse & -umstände
  • Frühere Suizidversuche
  • Männliches Geschlecht
  • Höheres Alter (besonders in Verbindung mit Krankheit & Einsamkeit)
  • Suizidales Verhalten im Freundeskreis & Familie
  • Berichte über Suizide in den Medien (Werther-Effekt)
  • Entwicklungkrisen bei Jugendlichen/jungen Erwachsenen
  • Impulsivität
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Biologische Faktoren

A
  • Genetik
  • Serotonin-Hypothese: Verminderte serotonerge Aktivität im präfrontalen Cortex mit mangelnder Inhibition impulsiven und aggressiven Verhaltens und hierdurch eine ausbleibende Hemmung suizidaler Verhaltensweisen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Integratives Motivational-volitionales Modell

A
  • Vorliegen relevanter Vulnerabilitäten
    Prämotivationale Phase: Diathese, Umwelt, Lebensereignisse
  • Ausgangslage: niederschmetternde und/oder demütigende Geschehnisse

Motivationale Phase:
- Niederlage & Demütigung -> Gefühl des Gefangenseins
-> Moderator ist empfundene Bedrohung des Selbst
- Gefangensein -> Suizidgedanken/-absicht
-> Motivationale Moderatoren
- Suizidgedanken/-absicht -> Suizidales Verhalten
-> Volitionale Moderatoren
-> Volitionale Phase

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Krisenintervention - bei akuter Suizidalität

A
  • Beziehung herstellen & Exploration
    -> nicht allein lassen
    -> emotionale Reaktion anderer auf Suizid miteinbringen
  • Risikoabschätzung vornehmen
    -> Notarzt/Suizidvertrag
  • Zeit gewinnen, Reflexion anregen
    -> gibt Chance für Veränderung
  • Selbstwirksamkeit des Patienten stärken, Selbstkontrolle fördern
    -> Non-Suizid Vertrag
    -> Coping-Strategien
    -> Notfallplan
    -> soziale Kontakte
  • Konfrontation
    -> Ziel kognitive Dissonanz
  • Setting bestimmen
    -> ambulant/stationär
17
Q

im Akutfall

A
  • Krankenwagen rufen, nicht allein lassen
  • bei Flucht: Polizei
  • Sicherung des Überlebens ist höher als Schweigepflicht
  • fürsorgliche Zurückhaltung in der Klinik wenn keine andere Möglichkeit besteht Gefahr abzuwenden
  • Unterbringungsantrag über Amtsgericht
18
Q

kognitive Verhaltenstherapie

A
  • Modifikation dyfunktionaler Annahmen
  • Bewältigungskarten die Patient mitnehmen kann
  • Problemlösekompetenz +
  • Emotionsregulation +
  • soziale Beziehungen +
  • Rückfallprävention